Wie bereits vor einem Jahr möchte ich die Gelegenheit nutzen, einen Rückblick auf meine bloggerische Tätigkeit im Jahr 2012 zu werfen. Ein oder zwei Artikel können noch dazukommen, aber im Großen und Ganzen war’s das jetzt mit dem Bloggen für dieses Jahr.
Photo of the week: Nightly reflection
Zur Mitte des Jahres 2012 mal eine kurze Leistungsbilanz. Nach offizieller WordPress-Statistik wurde mein Blog in den letzten sechs Monaten so oft angeschaut („views“):
Januar 2012 | 2439 | 78,7 pro Tag |
Februar 2012 | 6114 | 210,8 pro Tag |
März 2012 | 4636 | 149,5 pro Tag |
April 2012 | 4129 | 137,6 pro Tag |
Mai 2012 | 3949 | 127,4 pro Tag |
Juni 2012 | 3461 | 115,4 pro Tag |
Im Schnitt sind das 4121 Views pro Monat im ersten Halbjahr 2012. Im gleichen Zeitraum im Vorjahr waren es 4326 Views pro Monat (mit einem massiven Peak zur Landtagswahl 2011). Im zweiten Halbjahr 2011 sank diese Zahl dann massiv auf durchschnittlich 2261 Views pro Monat – das hat auch einiges mit dem Reinkommen in meinen neuen Job zu tun. Insofern finde ich die Zahlen für das erste Halbjahr 2012 durchaus erfreulich – und danke allen, die mitlesend, kommentierend oder auch flatternd zum Gelingen dieses Hobbys beitragen.
In eigener Sache: Einblick in die Zugriffsstatistik
Mich würde ja interessieren, ob das in anderen C‑Level-Blogs (wäre jedenfalls meine Selbsteinschätzung) auch so aussieht.
Also erstens, dass es an „normalen“ Tagen laut WordPress-Zählung so um die hundert Artikelzugriffe („Views“) gibt, und zweitens, dass der Februar 2012 alles andere als normal verlaufen ist. Mit über 6000 Views ist er nach dem März 2011 (Wahl in Baden-Württemberg, Fukushima) der Monat mit den meisten Zugriffen in meinem Blog bisher.
Einen ersten kleinen Peak gab es mit meinem Artikel zu den ACTA-Demos am 11. Februar. So richtig hochgezogen sind die Zugriffszahlen aber erst mit Wulff-Rücktritt und der Debatte um die Gauck-Nominierung. Ich habe dazu vier Blogtexte verfasst: Plädoyer für eine Präsidentin, Der Kandidat der nationalen Einheit, Reden wir noch, oder schreiben Sie schon? und last but not least die innerhalb weniger Tage zum zweitmeistgelesenen Text meines Blogs arrivierte Analyse Gauck auf der Goldwaage (bei dem ich dann ironischerweise erstmal vergessen habe, ein VG-Wort-Zählpixel einzubauen – wer will, darf meinen mit dem Schreiben der Analyse verbrachten fehlenden Schlaf gerne bei Flattr entschädigen).
Interessant sind dabei auch die Quellen dieser Zugriffe: Neben Facebook und Twitter waren es vor allem Erwähnungen im Kommentarbereich von „Leitblogs“ in der Gauck-Debatte (in einem der FAZ-Blog-Texte von Julia Seeliger, bei publikative mit dem im Goldwaage-Text analysierten Zitat sowie bei Anatol Stefanowitsch).
Was mich noch mehr als die nach einer langen Durststrecke endlich mal wieder greifbaren Zugriffszahlen gefreut hat, ist die Tatsache, dass die Texte dann in der Tat auch (für meine Blog-Verhältnisse) rege diskutiert wurden, und dass damit vielleicht auch ein Beitrag zum Niveau des Diskurses insgesamt geliefert wurde. Und das, also die direkte Debatte, ist ja – neben der individuellen Soap-Box – dann doch eine ziemlich wichtige Funktion eines Blogs, finde ich.
Warum blogge ich das? Vor allem aus Neugierde darüber, wie es anderswo ausschaut. Und um davon abzulenken, dass das alles auch daran gelegen haben könnte, dass ich mir im Februar dank Faschingsferien endlich mal wieder Zeit nehmen konnte, die Ereignisse des Monats im Blog zu begleiten.
In eigener Sache: Leistungsbilanz 2011
Jahresrückblickzeit. Ich blicke zurück und stelle fest, dass ich 2011 in meinem eigenen Blog 156 Beiträge (davon 50 „Fotos der Woche“ und 18 Kapitel der erst 2012 fortgesetzten SF-Geschichte „Brandung“) gepostet habe, dazu kommt dann noch vierzig mal Grünzeug am Mittwoch im Blog der baden-württembergischen Grünen.
Und auf der LeserInnen-Seite? Im Jahr 2011 wurden bisher knapp 40.000 Artikelabrufe (laut Sitestats) registriert, wobei die Zugriffe seit etwa der Jahresmitte deutlich nachgelassen haben (hat was damit zu tun, dass im Blog weniger passiert, weil ich andere Aufgaben habe, und weil der Frühjahrswahlkampf vorbei ist – aber vielleicht auch mit dem Medienwechsel im Web 2.0). Apropos Frühjahrswahlkampf: Im März, dem Landtagswahlmonat (und dem Fukushima-Monat), gab es fast 9.000 Abrufen – deutlich mehr als in allen anderen Monaten im Jahr 2011. Insgesamt allerdings sieht die Jahresbilanz hinsichtlich der Abrufe gar nicht so unähnlich aus wie im Jahr 2010, auch wenn mein Gefühl ein anderes ist.
Die meisten Flattr-Klicks in meinem Blog im Jahr 2011 (nämlich großartige fünf) bekam ein Text über Guttenberg. Der mit 111 Kommentaren meistkommentierte Artikel war einer, in dem ich mich mit dem Landtagswahlsystem und den Piraten auseiandergesetzt habe – wie es generell eine erfolgreiche Strategie zur Traffic-Generierung ist, sich mit der Piratenpartei anzulegen kritisch auseinanderzusetzen. Das zeigt sich daran, dass neben dem meistkommentierten (und meistgelesenen) Artikel auch der auf Platz zwei (Piraten! Drei Sätze anlässlich des Wahlausgangs in Bremen) dieses Thema hat. Der auf Platz drei ist dann ein Blick in die Kristallkugel vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg.
Und meine eigenen Lieblingsartikel? Ich habe mal für jeden Monat einen rausgesucht:
- Januar: „Der Fortschritt der SPD – eine Exegese“, eine kritische Auseinandersetzung mit dem „neuen Fortschritt“ der SPD, der letztlich weder neu noch fortschrittlich ist.
- Februar: „Kurz: Tagungsband zur NGU-Tagung 2010 erschienen“ – eigentlich nur der Hinweis darauf, dass es diesen Tagungsband jetzt gibt, und damit eigentlich kein nennenswert großartiger Blogartikel. Aber weil der Tagungsband (und mein Aufsatz dort drinnen) weiterhin empfehlenswert ist …
- März: Trotz vieler Artikel zur Landtagswahl und zum Atomausstieg möchte ich doch einen Artikel mit einem ganz anderen Thema auswählen, nämlich „In der Hardware verborgene Ratlosigkeit“, einen Text über Mobiltelefone und die unsichtbaren Ketten dahinter.
- April: „Kurz: Baden-Württemberg nach der Wahl“ ist schon wieder kein Artikel im eigentlichen Sinn, sondern ein Hinweis auf drei Texte von mir im Grünzeug am Mittwoch, die sich mit dem Wahlausgang und den Koalitionsverhandlungen befassen.
- Mai: Aus einer ganzen Reihe von Kandidaten wähle ich „Nachdenken über nachhaltigen Konsum“ (auch wenn mein Abstract für die Konferenz, um die es im Artikel geht, letztlich nicht angenommen wurde).
- Juni: Im Juni habe ich was über das Politcamp geschrieben: „Antworten* auf das Politcamp 2011“ – finde das auch ein halbes Jahr später noch ganz gut.
- Juli: „Unsere tägliche Misstrauenskultur gib uns heute“, ein kurzes Stück über (begründetes) Misstrauen und die Utopie der Naivität.
- August: Im August war ich so unvorsichtig, eine SF-Fortsetzungsgeschichte anzufangen – hier das erste Kapitel „Brandung (1)“.
- September: „Fragen dazu, was ein parlamentarischer Berater so macht?“ (oder: mein neuer Job!).
- Oktober: Über meine Erfahrungen mit dem Informationsfreiheitsgesetz habe ich unter dem Titel „Ihr Antrag ist zulässig, aber unbegründet“ geschrieben.
- November: Nachdem sich in diesem Jahr bei mir auch persönlich einiges getan hat, habe ich meinen Mut zusammengenommen und darüber geschrieben: „Interessante Zeiten, oder: die Trennung“.
- Dezember: Ich könnte jetzt ganz rekursiv auf diesen Artikel selbst verweisen, aber ich nehm lieber drei Geschichten über „Nervende Kinder, nervende Eltern“.
Puh! Das also war mein Jahr 2011 in Blogposts. Und ihr so?
In eigener Sache: Blog umgeräumt
Irgendwie war mir mein Blog zu düster – ich habe jetzt eine ganze Reihe eher hell-minimalistischer Themes ausprobiert, bin letztlich dann aber doch bei Twenty Ten gelandet, dem neuen WordPress-Standard.
Die Seitenleiste ist mir noch immer zu unaufgeräumt, ob ich ein Headerfoto haben will, weiss ich noch nicht, und vielleicht ließe sich auch noch das eine oder andere direkt im CSS optimieren (z.B. die Unterstreichungen bei den Links). Jedenfalls wollte ich hiermit ankündigen, dass das Blog anders aussieht. That’s all.
Nachtrag: Unterstreichungen sind inzwischen draußen – sagt doch mal zur Headerfotofrage …
Nachtrag 2: Statt Headerfoto gibt’s jetzt halt ein Logo.