Geht das nur mir so? Nichtsahnend durch den Wald zu streifen, eigentlich auf der Suche nach Pilzen (zusammen mit Z., der ich erst mal erklären muss, warum Tschernobyl dazu geführt hat, dass ich mich mit Pilzen nicht auskenne, so dass es bei der Suche nach Fotomotiven bleibt), und dann über ein Schneckenhaus zu stolpern, das gerade, weil es schon ein bisschen kaputt und angeschlagen ist, im herbstlichen Sonnenlicht schnell zum Elfenpalast werden kann?
Kurz: Teebenennungen
Ich gebe zu: Ich trinke gerne das, was gemeinhin als „Yogi-Tee“ bekannt ist. Unser Bioladen hat seit einigen Monaten eine neue Marke für diese Sorte Tee im Angebot. Ich will da jetzt gar nicht Werbung für machen (oder mich der schwierigen Frage stellen, welche religiöse Gemeinschaft durch den Kauf solchen Tees unterstützt wird), sondern darauf hinweisen, dass es eine lustige Deutsch-Englisch-Diskrepanz in der Teebennenung gibt. Die vier Sorten, die ich momentan hier im Küchenregal stehen habe (siehe Bild), heißen – von links nach rechts – auf deutsch: Kraft & Wärme – Balance – Vision – Einklang. Klingt alles ein bisschen esoterisch, und scheint drauf anzuspielen, welche echte oder vermeintliche Wirkung die jeweilige Mischung aus Tee, Minze, Ingwer, Zimt, Zitronengras, Salbei oder Lavendel haben soll.
Auf englisch tragen die selben Tees dagegen ganz andere Namen (zu erwarten wäre ja so was wie „Fire – Balance – Vision – Harmony“ gewesen, von den deutschen Beschriftungen ausgehend). Nein, hier heißt es jetzt: „I am“ – „Harmony“ – „Delighted“ – „Talk to Me“. Es gibt noch ein paar Sorten mehr – vielleicht werde ich sie allein schon der kuriosen Namen wegen ausprobieren.
Die englischen Benennungen haben den Vorteil, dass sich damit Sätze bilden lassen. Ob die Wirkungen sich je nach Aufenthaltsort und damit der „gültigen“ Beschriftung unterscheiden, müsste hingegen noch empirisch getestet werden.
Fundstück 2010-01: „Handy, nein danke!“
Auftakt zu einer neuen Serie – mal schauen, was daraus wird.