Der Peer Steinbrück hat jetzt also ein Blog. Weil, seit Obama dank social media den arabischen Frühling gewonnen hat, muss jeder twittern, der was werden will. Also, und weil der Peer viel um die Ohren hat, twittert er nicht selbst. Höchstens diktiert er mal. Und weil sein hochrangiges Team aus Männern besteht, die fast genauso wichtig sind wie er selbst, twittern die auch nicht. Der SPD traut der Peer nicht so richtig. Jedenfalls ist das der einzige trifftige Grund, warum die das nicht für ihren Peer macht. Der Sigmar führt ja auch schon die Interviews für den Peer.
Selbst nicht, Team nicht, SPD nicht? Was bleibt? Einfach! Der Peer lässt sich von fünf befreundeten Unternehmern ein unabhängiges Wahlkampfblog schenken, samt sechsstelligen Kosten für die fünfköpfige Redaktion, schwarz-gelblichem Baukonsortiumslogo und Obama-Referenz. Cool! Und unabhängig! Wirtschaftsnah! Mit klarer Kante und Korn statt Eierlikör! Da wird die Kreativwirtschaft sich aber freuen! Und die Netzszene. Also: was mit Medien halt.
Warum ein Blog, was das soll, und was es mit Obama zu tun hat? Keine Ahnung, steht aber da. Zwischen den PR-Textchen. Und ob der Peer das ordentlich als MdB verbucht hat (namentlich mit Spendernamen), müssen wir Helmut fragen. Der war ja schließlich auch Kanzler mit klarer Kante, der Kohl.