Photo of the week: Rain train

Rain train

 
Der Juni war über­wie­gend viel zu heiß. Aber wenn’s dann mal geschüt­tet hat, dann rich­tig. Da sah der Blick aus dem Zug­fens­ter (am 15. Juni) dann so aus. Man sieht: man sieht nichts mehr vor lau­ter Regen. Gab es auch. In Erin­ne­rung blei­ben aber die 36 °C plus … dreh den Beat nie wie­der leiser … 

Photo of the week: ASG with clouds

ASG with clouds, Gundelfingen

 
Vor der Haus­tür kei­ne Wild­nis mehr, dafür bie­tet sich der wei­te Blick über meh­re­re Vari­an­ten Schul­zen­trum (und am Tag die­ses Fotos zudem wun­der­schö­ne Wol­ken­for­ma­tio­nen). Das ASG („Albert-Schweit­zer-Gym­na­si­um“) wird saniert, des­we­gen sind die Klas­sen in Con­tai­ner aus­ge­la­gert, der ganz im Hin­ter­grund zu erken­nen­de Gym­na­si­al­turm im Oran­ge der spä­ten 1970er Jah­re wird umge­baut. Im Mit­tel­grund die alte und die neue Sport­hal­le, auf der oben Klas­sen­zim­mer sind. Und in grün der irgend­wann in den 2000er Jah­ren gebau­te Men­sa-Neu­bau. Wild­nis fand ich schö­ner, aber eine gewis­se Ästhe­tik ist auch die­sem Aus­blick nicht abzusprechen. 

Johannisbeerzeit

Red currant White currant Black currant

Die­ses Jahr gab’s sehr reich­lich Johan­nis­bee­ren im Gar­ten – heu­te, also fast pünkt­lich zur Som­mer­son­nen­wen­de habe ich die letz­ten geern­tet. Wir haben vor allem rote Johan­nis­bee­ren an Büschen, die ver­mut­lich ähn­lich alt wie das Haus sind, also aus den 1970ern stam­men. Aus dem einen Busch schwar­ze Johan­nis­bee­ren sind in den letz­ten Jah­ren drei gewor­den (Johan­nis­bee­ren las­sen sich ein­fach durch Steck­lin­ge ver­meh­ren … mit mehr Platz im Gar­ten …). Die wei­ßen Johan­nis­bee­ren gibt es erst seit ein paar Jah­ren, die­ses Jahr haben sie glau­be ich das ers­te mal eine halb­wegs ergie­bi­ge Men­ge Bee­ren getragen.

Nach­teil an Johan­nis­bee­ren: roh schme­cken sie (mir) nicht beson­ders. Inso­fern habe ich eini­ge Zeit damit ver­bracht, aus den Bee­ren etwas zu machen – Gelee und Mar­me­la­de (Merk­pos­ten: viel­leicht vor der nächs­ten Sai­son doch mal gucken, ob ich einen Ent­saf­ter brau­chen könn­te; von Hand durch ein Sieb geht auch, ist aber … auf­wen­dig), ein­mal Kuchen, Sor­bet (da das Rezept dank KI die­ses Jahr im Netz kaum zu fin­den war: 500 g Bee­ren erge­ben so etwa 300 ml Saft, die­sen mit Läu­ter­zu­cker (130 g Zucker, 100 ml Was­ser, etwas Zitro­ne) mischen, kalt­stel­len, dann in die Eis­ma­schi­ne – lus­tig: wei­ßes Johan­nis­beer­sor­bet) und heu­te – lei­der für Sirup dann doch eher dünn­flüs­sig – Johan­nis­beer­si­rup, also jeden­falls etwas, das sich mit Spru­del zu einem erfri­schen­den Getränk mischen lässt. Und ein­ge­fro­ren haben wir auch noch ein gutes Kilo der Beeren. 

Damit wäre die­ser Teil des Jah­res dann auch erle­digt. Ich war­te noch drauf, dass der Kirsch­baum mal so groß ist wie der, den es in mei­ner Jugend in unse­rem Gar­ten gab – bis­her sind’s eher ein paar Hand­voll Kir­schen, und Vögel und diver­se Insek­ten wol­len auch was davon. Sta­chel­bee­ren gibt es dafür die­ses Jahr auch reich­lich, ganz reif sind sie jedoch noch nicht. Dafür: Hei­del­bee­ren gar nicht. Und ich habe gewis­se Hoff­nun­gen, dass die Kom­bi aus Hoch­beet und dem aktu­el­len Wet­ter hilft, dass die bei­den Zuc­chi­nipflan­zen gegen die Schne­cken gewin­nen und es ein Zuc­chi­ni-Jahr wird. 

Photo of the week: Summer evening

Summer evening

 
Fast pünkt­lich zur heu­ti­gen Som­mer­son­nen­wen­de auf­ge­nom­men: ein lan­ger lau­er Som­mer­abend auf dem Bal­kon, mit hei­ßer Scho­ko­la­de und einem Buch (hier: Tho­se bey­ond the wall von Micai­ah Johnson). 

Herz­li­chen Glück­wunsch allen, die die Jah­res­zei­ten­fes­te fei­ern (und hey: die bei­den Som­mer­wen­den und die Tag­und­nacht­glei­chen sind mehr oder weni­ger die ein­zi­gen Fes­te, die eine har­te phy­si­ka­li­sche Grund­la­ge haben …). 

Politikpuzzle

Vor ein paar Tagen bin ich auf eine Stu­die der Kon­rad-Ade­naur-Stif­tung mit dem schö­nen Titel „Poli­tik, Beruf, All­tag, Frei­zeit, Kaf­fee“ (Roo­se 2025) gesto­ßen. Neben eini­gen ande­ren Fra­gen geht es hier, ver­ein­facht gesagt dar­um, zu gucken, ob es einen Zusam­men­hang zwi­schen Lebens­stil­ty­pen und Wahl­ab­sich­ten gibt. Für die Stu­die wur­den sowohl reprä­sen­ta­ti­ve Befra­gun­gen mit rd. 4000 Inter­views als auch eini­ge Tie­fen­in­ter­views durch­ge­führt. Ob das Ergeb­nis wirk­lich aus­sa­ge­kräf­tig ist, fin­de ich schwer zu beur­tei­len – inter­es­sant ist es allemal.

Lebens­stil­ty­pen meint hier so etwas ähn­li­ches wie Milieus – Seg­men­te der Bevöl­ke­rung, die sich durch gewis­se Ähn­lich­kei­ten in ihrem Lebens­stil aus­zeich­nen. Recht bekannt ist hier die über die Jah­re aus­ge­feil­te Typo­lo­gie des Sinus-Insti­tuts („Kar­tof­fel­dia­gramm“), die ger­ne in der Markt­for­schung ver­wen­det wird. Roo­se greift nicht auf die Dienst­leis­tun­gen von Sinus zurück, son­dern setzt auf eine von Otte ent­wi­ckel­te Typo­lo­gie. Im Detail wird bei Otte (2019) beschrie­ben, wie die­se Typo­lo­gie zustan­de kommt und wie aus rund 40 Fra­gen zum Lebens­stil ein halb­wegs aus­sa­ge­kräf­ti­ges Set von nur noch 12 Fra­gen aus­ge­wählt wur­de (S. 10). Die­se zwölf Fra­gen las­sen sich auf zwei Ach­sen anord­nen – einer Ach­se, die das „Aus­stat­tungs­ni­veau“ beschreibt und sich je nach Aus­prä­gung dann den Wer­ten ein­fach / mit­tel / geho­ben zuord­nen lässt, und eine Ach­se, die Otte als „Zeit­lich­keit“ (S. 17) benennt, und der er die Wer­te tra­di­tio­nell (bio­gra­fi­sche Schlie­ßung) / teil­mo­dern (bio­gra­fi­sche Kon­so­li­die­rung) / modern (bio­gra­fi­sche Offen­heit) zuord­net. „Zeit­lich­keit“ fin­de ich hier etwas irre­füh­rend, die zugrun­de lie­gen­den Fra­gen han­deln davon, wie wich­tig Tra­di­ti­on ist, ob Selbst­ver­wirk­li­chung wich­tig ist, und ob nach neu­en Her­aus­for­de­run­gen gesucht wird. Bei Roo­se wird aus die­ser Ach­se eine Ach­se der „Ver­än­der­lich­keit“, bei Sinus (2021) wären die bei­den Ach­sen eine Schicht‑, Ein­kom­mens- oder Kapi­tal­ach­se („Sozia­le Lage“) und eine Ach­se der Grund­ori­en­tie­rung (Tradition/Modernisierung/Neuorientierung).

„Poli­tik­puz­zle“ weiterlesen