Die BILD hat festgestellt, dass Grüne einen Veggieday – also einmal pro Woche, wie der katholische Freitag – wollen, an dem fleischlos in öffentlichen Kantinen gegessen wird. Allein schon aus Klinaschutzgründen finde ich das gut. Und frage mich, ob es – wenn’s nicht groß angekündigt würde, wirklich jemand großartig auffallen würde, wenn es einmal pro Woche eben statt Schnitzel mit Pommes eines der folgenden Gerichte in der Kantine geben würde (nicht vegan, nicht unbedingt gesund, aber typische vegetarische Gerichte der deutschen Alltagsküche):
- Milchreis mit Kompott
– Spaghetti mit Tomatensoße
– Spätzle mit Pilzsauce
– Mit Spinat gefüllte, mit Käse überbackene Pfannkuchen
– Spiegelei, Salzkartoffeln, Spinat
– Salat mit Mozzarellabällchen
– Pizza mit Tomate, Mozzarella, Basilikum
– Gefüllte Zucchini mit Reis
– Risotto
– Tomatensuppe
– Kürbissuppe
– Erbseneintopf ohne Speck
– Pellkartoffeln mit Quark
– Bratkartoffeln mit Kräuterquark
– Dampfnudeln
Weltuntergang? Oder Essen, bei dem das „v“ gar nicht auffallen würde?
Für wie blöd hältst Du die BürgerInnen eigentlich? :)
Keiner hat etwas gegen die genannten Gerichte – die meisten esse ich gern. Du bist aber auf die Kritik an dem Vorschlag überhaupt nicht eingegangen: Es geht um einen verpflichtenden fleischlosen Tagen, an dem es GAR KEIN Fleisch in der Kantine geben darf – auch keine Currywurst.
Ich sage, dass das niemand auffallen würde. Und meine damit: Ich sehe nicht die große Freiheitseinschränkung, die darin besteht, dass z.B. drei typisch mediterrane Gerichte ohne Fleisch angeboten werden. (Im Gegenzug: Als Vegetarier soll ich mich freuen, wenn ich aus genau einem Gericht auswählen kann – Realität vieler Kantinen!).
Herrgott nochmal, es geht um eine Empfehlung und kein Gesetz, eine Empfehlung aus durchaus guten Gründen, die gerade überall, begonnen mit der Bildzeitung hysterisiert wird. Und ich esse Fleisch und habe mit dem Vorschlag absolut kein Probem!
Das kommt in der Öffentlichkeit aber nicht so an, dass das nur eine Empfehlung ist. Da heißt es nur: „Jetzt wollen die Ökofaschisten uns schon vorschreiben, was wir essen dürfen.“ Ich hätte es für sinnvoller empfunden, wenn empfohlen worden wäre, dass jeden Tag mindestens ein vegetarisches/veganes Gericht angeboten wird.
Vermutlich hätte das an der BILD-Schlagzeile und der dadurch ausgelösten Aufgeregtheit vor allem der FDP nichts geändert.
Den Vegetariern ist es früher aber doch auch aufgefallen, wenn es keine vegetarischen Gerichte auf der Karte gab.
Ich bevorzuge stattdessen preiswerte, vegetarische Angebote an jedem Tag. Wie in unserer Kantine. Ich mag Vielfalt und Auswahl, aber keine Bevormundung.
Vielleicht liegt da ja auch ein Hauch von Provokation meinerseits in dieser Aussage. (Und VegetarierIn – NichtvegetarierIn ist kein binärer Gegensatz, sondern additiv. Wer Fleisch isst, isst – von wenigen Ausnahmen abgesehen – auch Ei, Milchprodukte, Getreide, Kartoffeln, Gemüse …)
ich sehe das wie Ingo. Ich esse in der Mensa beispielsweise kein FLeisch, zuhause aber schon. Ich freue mich, dass es mittlerweile (außer in den Semesterferien) fast durchgängig zwei vegetarische Gerichte zur Auswahl gibt. Lieber so etwas durchziehen und gute vegetarische Optionen, als einen speziellen „Veggie-Day“ und sonst gibts den alten Fleischbrei