.de vom Netz abgeschnitten?

Ich wer­de dem jetzt nicht auf den Grund gehen, und mor­gen ist sicher wie­der alles gut – aber gera­de eben kommt bei mir nur noch Con­tent von Sei­ten aus *.de an (auch nicht von allen, google.de z.B. geht nicht). Deut­sche Blogs – kein Pro­blem. Spiegel.de oder heise.de – kein Pro­blem. Aber schon die Wer­bung bei Hei­se wird durch Feh­ler­mel­dun­gen ersetzt, mein Wet­ter­männ­chen (.com) wird nicht gela­den, Flickr.com errei­che ich gera­de auch nicht, und netzpolitik.org eben­falls nicht. Ich hof­fe, es ist nur ein Schluck­auf mei­nes ISPs, oder schlimms­ten­falls ein geklau­tes Unter­see­ka­bel oder ein Blitz­ein­schlag in einen der zen­tra­len Knotenpunkte.

War­um blog­ge ich das? Weil sich’s ziem­lich selt­sam anfühlt, wenn das Inter­net gar nicht mehr inter­na­tio­nal ist.

Update: Nach eini­gem Hin- und Her war es dann wohl letzt­lich die Fritz-Box, die mit ihrem DNS nicht mehr klar­kam – nach einem Reset (und 3 Euro Tele­fon­ge­büh­ren für mei­nen Pro­vi­der – auf die Lösung hät­te ich auch selbst kom­men kön­nen) geht’s jetzt wieder.

Hinweis zu den fehlenden Massenprotesten

Mar­kus weist auf einen ges­tern gesen­de­ten Bei­trag des Deutsch­land­funks hin, in dem der Volks­zäh­lungs­boy­kott in den 1980er Jah­ren (mit real noch gar nicht so aus­ge­reif­ten Über­wa­chungs­me­cha­nis­men, und der eigent­lich rela­tiv harm­lo­sen Volks­zäh­lung) und die der­zei­ti­ge weit­rei­chen­de Ein­füh­rung von Ele­men­ten eines Über­wa­chungs­staa­tes bei weit­ge­hend feh­len­den Mas­sen­pro­tes­ten gegen­über­ge­stellt werden.

War­um blog­ge ich das? Weil ich den Bei­trag nach­le­sens­wert finde.

Linksradikale G8-Kritik gleich Terrorismus?

So jeden­falls schei­nen es Schäub­le und Co. zu sehen: Raz­zi­en bei Sze­ne­buch­lä­den, Haus­pro­jek­ten und lin­ken Inter­net­pro­jek­ten in Ham­burg und Ber­lin – gleich­zei­tig wird im Zuge der Debat­te um Klar und Mohn­haupt lin­ker Akti­vis­mus vom baden-würt­tem­ber­gi­schen Ver­fas­sungs­schutz mit der RAF gleich­ge­setzt. Das sind so Grün­de, war­um ich das und das auch über die Ein­zel­fäl­le hin­aus wich­tig fin­de, und war­um ich mei­ne, dass es u.a. Auf­ga­be der Grü­nen ist, hier jetzt deut­lich Flag­ge zu zei­gen, und klar zu machen, dass es nicht ange­hen kann, alles, was poli­tisch unlieb­sam ist, gleich mal in die beque­me Ter­ro­ris­mus­ecke zu stecken. 

War­um blog­ge ich das? Weil ich hier Hand­lungs­be­darf im Sin­ne eines „wer Frei­heit für Sicher­heit opfert, wird bei­des ver­lie­ren“ sehe.

Update: Über­blicks­ar­ti­kel in der Tele­po­lis, Lin­ke empört (u.a. Chris­ti­an Strö­be­le) in Spie­gel-Online und Kri­tik von Clau­dia Roth in der Net­zei­tung. Mehr Links (u.a. zu Indy­me­dia) gibt es bei netzpolitik.org.

Update 2: In der Tele­po­lis jetzt auch ein Kom­men­tar von Flo­ri­an Röt­zer, Prä­ven­tiv­staat in Aktion

Update 3: Völ­lig fal­sches Kali­ber – Pres­se­mit­tei­lung der grü­nen Bun­des­tags­frak­ti­on, in der die Raz­zi­en scharf als unan­ge­mes­sen kri­ti­siert werden.

Nachtrag Länderrat

1. Die beschlos­se­nen Beschlüs­se sind hier zu fin­den: http://www.gruene-partei.de/cms/gruene_work/rubrik/7/7068.beschluesse.htm

2. Auf netzpolitik.de gibt’s gra­de eine klei­ne Debat­te zum ange­spro­che­nen Posi­ti­ons­pa­pier Bür­ger- und Ver­brau­cher­rech­te in der digi­ta­len Gesell­schaft: http://www.netzpolitik.org/2006/grune-position-zu-daten-und-verbraucherschutz/