Plakat, verkanntes Medium der Bundestagswahl 2013

Bundestagswahl 2013, I

Wahl­jahr für Wahl­jahr stel­len Wahl­kämp­fe­rIn­nen vor Ort sich wie­der die Fra­ge, ob das mit dem Pla­ka­tie­ren den wirk­lich sein muss. Bringt das über­haupt was? 

Der Kon­sens ist wohl der, dass es nichts bringt, nicht pla­ka­tie­ren aber scha­det. Es geht nicht dar­um, eine tief­grei­fen­de Bot­schaft zu ver­mit­teln, es geht nicht dar­um, Unent­schlos­se­ne über ein beson­ders gut gestal­te­tes Pla­kat zur Wahl zu bewe­gen (das erklärt auch die FDP), son­dern es geht schlicht dar­um, dar­auf hin­zu­wei­sen, dass a. Wah­len anste­hen, und b. die bevor­zug­te Par­tei zur Wahl steht. 

Und wenn es gut läuft (das hat dann was mit guter Gestal­tung zu tun), dann gibt es zusätz­lich zu den Pla­ka­ten im Stra­ßen­raum noch den einen oder ande­ren Medi­en­be­richt über das eine oder ande­re Pla­kat. Manch­mal reicht es dann schon, das in Stück­zahl 1 zu produzieren.

Ent­spre­chend ver­feh­len Pla­ka­te die meis­ten der Ansprü­che, die ger­ne an sie gestellt wer­den. Sie sind kein Ersatz für Wahl­pro­gram­me. Sie sind meist ober­fläch­lich. Sie ver­mit­teln Stim­mun­gen, einen Image­kern, vage The­men – ohne eine Aus­sa­ge über Prio­ri­tä­ten zu tref­fen. Sie müs­sen auf­fal­len. Sie müs­sen zur Par­tei pas­sen (schö­nes Bei­spiel dafür: die Pla­ka­te zur Miet­de­bat­te von uns Grü­nen („Für fai­re Mie­te statt Ren­di­te“), Links­par­tei („Mie­te und Ener­gie: Bezahl­bar für alle“) und SPD („WIR für bezahl­ba­re Mie­ten“)). Nicht mehr und nicht weniger.

Und stim­mig sind die Pla­ka­te alle­mal: Zur Fra­ge der Gestal­tung kann auf das Design­ta­ge­buch (GRÜNE, LINKE, Pira­ten, SPD, CDU, FDP, sie­he auch Stutt­gar­ter Zei­tung) ver­wie­sen wer­den. (Ein inter­es­san­ter Punkt ist das, was in der Pres­se mit Ver­weis auf die CDU-Pres­se­kon­fe­renz schon mal als „bei der SPD lachen die Leu­te nicht“ breit­ge­tre­ten wur­de: Die SPD ver­wen­det ech­te Per­so­nen, die CDU Models, die bis zum auf das Oran­ge abge­stimm­ten blau­en Pull­over insze­niert sind. Die Men­schen auf den Pla­ka­ten der SPD lachen so, wie Men­schen im All­tag lachen, oder gucken ernst, wie Men­schen halt ernst gucken, wenn es um gewich­ti­ge Din­ge geht – die auf den Pla­ka­ten der CDU sind Werbefernsehfröhlichkeit). 

Inso­fern hal­te ich es auch für falsch, in den Kla­ge­ruf ein­zu­stim­men, die Wahl­pla­ka­te sei­en alle­samt inhalts­leer. Sind sie nicht. Sie sind nicht kon­kret, son­dern pla­ka­tiv – aber das durch­aus mit einem zur jewei­li­gen Par­tei pas­sen­den Voka­bu­lar, sowohl was die Tex­te angeht, als auch in der Gestaltung.

Bundestagswahl 2013, V

Die CDU greift auf die gefäl­li­ge, wirt­schafts­na­he Insze­nie­rung von Erfolg zurück. Als Kanz­le­rin-Par­tei behaup­tet sie mit dem Cla­im „Gemein­sam erfolg­reich“, gut regiert zu haben. Als The­men wer­den Wirt­schaft, Finan­zen, Arbeit, Fami­li­en­po­li­tik und die Kanz­le­rin gesetzt. Die Pla­ka­te sug­ge­rie­ren: Wer in der Fern­seh­wer­bungs­welt Erfolg haben will, und dar­auf kommt es an, setzt auf Stär­ke, Sta­bi­li­tät, Weit­blick. Es lässt sich zwar treff­lich dar­über strei­ten, ob die Behaup­tun­gen der CDU bezüg­lich ihrer Erfol­ge zutref­fen (und treff­lich dar­über spot­ten, ob denn eine wohl­ha­ben­de Fami­lie, in der am Sonn­tag der Vater am Herd steht, nun wirk­lich „anders“ sei) – aber die libe­ral-kon­ser­va­ti­ve Kli­en­tel der CDU wird davon über­zeugt sein, und wird sich durch die­se Pla­ka­te bestä­tigt sehen. 

Medi­al setzt die SPD auf Mer­kel-Bas­hing (und macht das mei­ner Mei­nung nach deut­lich weni­ger gut als wir auf den dies­be­züg­li­chen grü­nen Schwarz-Weiß-Moti­ven), vor allem aber auf eine bild­li­che Umset­zung ihres WIRs. Die SPD stellt sich als Teil des Kol­lek­tivs dar, und setzt auf sowas wie sozia­le Boden­haf­tung. Fin­de ich zwar nicht ganz stim­mig zum Kanz­ler­kan­di­da­ten Peer Stein­brück, als Stra­te­gie ins­ge­samt aber so schlecht nicht. „Wir“ auf den Pla­ka­ten der SPD sind „ein­fa­che Leu­te“, mit den Pro­ble­men, die „uns“ umtrei­ben: Alters­ar­mut, Min­dest­lohn, Kita-Plät­ze, bezahl­ba­re Mie­ten. Dar­aus könn­te eine Wahl­kampf­stra­te­gie werden.

Inter­es­sant hier der Kon­trast zu den CDU-Pla­ka­ten, die ja die­se Pro­ble­me letzt­lich leug­nen. Mög­li­cher­wei­se macht hier der gefühl­te Abstand zu „denen da unten“ der SPD einen Strich durch die Rech­nung – wer sieht sich als sozia­ler Ver­lie­rer, wer, ganz unab­hän­gig von den Fak­ten, als Gewinner?

Unse­re grü­ne Kam­pa­gne ist die­ses Jahr the­ma­tisch ähn­lich, von der Auf­ma­chung her aber ganz anders. Der Cla­im „Und du?“ (den ich sym­pa­thi­scher fin­de als das Beschwö­ren des Kol­lek­tivs bei CDU – „gemein­sam“ – und SPD – „wir“) ver­bin­det zwei Sor­ten von Pla­ka­ten: Angriffs­pla­ka­te, auf denen schwarz-wei­ße Pres­se­fo­tos mit gro­ßem grü­nen „Und du?“ ver­bun­den wer­den, und The­men­pla­ka­te, die Por­traits von Men­schen (und einer Kuh) aus Fisch­au­gen­per­spek­ti­ve mit fre­chen Slo­gans kom­bi­nie­ren. Kita-Plät­ze („Ich sag: Hel­lo Kita.“), die Ban­ken­kri­se und wirt­schaft­li­che Prio­ri­tä­ten („Mensch vor Bank.“), Min­dest­lohn („Für fai­re Löh­ne. Min­des­tens.“), Mie­ten („Für fai­re Mie­ten statt Ren­di­te.“), – aber auch öko­so­zia­le The­men („Ich werd mal Ener­gie­rie­se.“, „Was der Bau­er nicht kennt, fress ich nicht.“ und „Mit Essen spe­ku­lier ich nicht.“). Gleich­stel­lung ist mit „Mei­ne Mud­da wird Chef.“ ver­tre­ten, und die Bür­ger­rech­te mit „Ich seh das anders.“ 

Natür­lich feh­len trotz­dem The­men, die im Pro­gramm als Schlüs­sel­pro­jek­te zu fin­den sind, aber auch so sind das schon ganz schön vie­le Pla­ka­te. Für mich ver­mit­telt unse­re Kam­pa­gne Empower­ment und Betei­li­gung. Sie setzt trotz gro­ßer und schwie­ri­ger The­men eher auf eine posi­ti­ve Stim­mung, auf ein „wir gehen die Pro­ble­me an“ statt ein „wir machen euch Angst“. Sym­pa­thisch, ein biss­chen anders, ein biss­chen mutig, grün eben.

Auch die LINKE hat die­ses Jahr ähn­li­che The­men im Ange­bot. Pla­ka­te sol­len pla­ka­tiv sein, habe ich oben geschrie­ben. Mir sind die Lösungs­vor­schlä­ge der LINKEN zu schwarz-weiß, zu ein­deu­tig, zu – so wür­de ich das beschrei­ben – popu­lis­tisch. Die Pla­ka­te ver­zich­ten auf Bild­mo­ti­ve, sind rei­ne Text­pla­ka­te in schwarz-weiß-rot. Auf fast jedem Pla­kat fin­det sich ein Aus­ru­fe­zei­chen. Denn es soll jetzt end­lich was getan wer­den! (Was etwas davon ablenkt, dass die LINKE sich durch ihre gerin­ge Freu­de an Tole­rie­run­gen und Koali­tio­nen ein biss­chen selbst ein Bein stellt in der Umset­zung die­ser For­de­run­gen). The­ma­tisch geht es um Alters­ar­mut („1050 Euro Min­dest­ren­te!“), Min­dest­lohn („10 Euro!“), Sozi­al­ver­si­che­rung, Alter­na­ti­ven zu Hartz IV, Außen­po­li­tik („Waf­fen­ex­por­te ver­bie­ten! Aus­lands­ein­sät­ze been­den!“) und eine „Mil­lio­när-Steu­er!“. Klingt gut, betrifft wich­ti­ge The­men – aber was davon in irgend­ei­ner Koali­ti­on tat­säch­lich umsetz­bar ist?

Die PIRATEN set­zen eben­falls (wie wir) auf Ein­zel­por­träts, die aber mit viel Text ver­se­hen sind. Grund­ein­kom­men, Reli­gi­ons­frei­heit, Demo­kra­tie, Inter­net, Daten­schutz und „Vater, Vater, Kind“ – schö­ne The­men, ohne Fra­ge. Was die gezeig­ten Per­so­nen jeweils mit den The­men zu tun haben, erschließt sich mir aller­dings trotz der Text­fül­le noch weni­ger als bei unse­ren Pla­ka­ten. Immer­hin: Der Slo­gan „Pira­ten wäh­len“ ist sach­lich. Mein Gefühl letz­lich: Statt einer über­grei­fen­den Stim­mung wer­den ein­zel­ne Puz­zle­stü­cke und Kon­zep­te prä­sen­tiert, das gro­ße Gan­ze gibt es nicht. Aber viel­leicht passt das ja ganz gut zur Par­tei in orange.

Und die FDP? Die macht das, was sie immer macht – sehr schlich­te gelb-blaue Text­pla­ka­te. „Nur mit uns“ (als Erin­ne­rung an die 5‑Pro­zent-Hür­de) gibt es eine „star­ke Mit­te“, die „ent­las­tet“ wer­den soll, ein „star­kes Deutsch­land“, gestärk­te „Bür­ger­rech­te“ und es wird „Schluss mit Schul­den“ gemacht. Ein­fa­che, kla­re For­de­run­gen, ähn­lich wie bei der LINKEN, die ja eben­falls auf rei­ne Text­pla­ka­te setzt, aber noch etwas inhalts­lee­rer. Eben­so wie da stellt sich die Fra­ge, wie die­se Din­ge erreicht wer­den sol­len, was die FDP, die ja nun durch­aus mit­re­giert hat, eigent­lich dafür getan hat – und noch, wich­ti­ger, was sie unter „Mit­te ent­las­ten“ (Steu­er­sen­kung für die obe­ren 5%?), „Bür­ger­rech­ten“ (Bank­ge­heim­nis?), „Schul­den­ab­bau“ (Möven­pick-Hotel-Steu­er­sen­kung) und einem „star­ken Deutsch­land“ in einem „star­ken Euro­pa“ über­haupt ver­steht. Aber auch hier: Die Kam­pa­gne passt zur Par­tei, die den Ein­druck macht, dass Pla­ka­te hier noch weni­ger als bei ande­ren aus­schlag­ge­bend dafür sind, wer die­se Par­tei wählt.

Und dann wären da noch die knall­ro­ten Moti­va­ti­ons­mo­ti­ve der MLPD und die Pla­ka­te der 26 ande­ren Par­tei­en. Ins­ge­samt ziem­lich viel Aus­wahl. Fern­seh­welt vs. sozia­ler Rea­lis­mus, bun­te Sprü­che vs. schwarz-wei­ße Aus­ru­fe­zei­chen, Bür­ger­rechts­de­tail­is­mus vs. lee­re Behaup­tun­gen – es gibt durch­aus Aus­wahl zwi­schen ver­schie­de­nen Vor­stel­lun­gen von Par­tei­po­li­tik. Und für die Wahl­ent­schei­dung selbst emp­fiehlt sich, falls irgend­wer noch nicht über­zeugt ist, der Blick in die Wahl­pro­gram­me (die aus­ein­an­der­zu­neh­men, fakt­zu­che­cken, gegen­über­zu­stel­len und gegen­zu­rech­nen ja eini­ge weni­ge Medi­en durch­aus begon­nen haben). Schön hier übri­gens auch die grü­ne 2‑Mi­nu­ten-Wahl­ziel­prä­sen­ta­ti­on.

(Ab 29. August soll es dann auch einen Wahl-o-mat zur Bun­des­tags­wahl geben.)

War­um blog­ge ich das? Weil ich die Pla­ka­te zur dies­jäh­ri­gen Wahl – mal von der FDP abge­se­hen – ins­ge­samt für durch­aus gelun­gen halte.

8 Antworten auf „Plakat, verkanntes Medium der Bundestagswahl 2013“

  1. Zur Wirk­sam­keit und Sinn­haf­tig­keit von Wahl­pla­ka­ten gab es Anfang des Jah­res eine Stu­die von Prof. Lies und Lau­ra Ste­fa­nel­li, die sie bei mit gast­ge­bloggt haben: http://www.hamburger-wahlbeobachter.de/2013/01/das-wahlplakat-im-plakatierungsdilemma.html

    Ansons­ten dan­ke für den Ein­wurf Till. Das muss­te mal gesagt bzw. geschrie­ben werden.
    Trotz­dem fehlt mir das dia­lo­gi­sche und inter­ak­ti­ve an den Pla­ka­ten. Die Mög­lich­kei­ten der Außen­wer­bung 2013 sind im Gros zu 99% unausgeschöpft.

  2. Nur ein paar Wor­te zur Kam­pa­gne der Grünen.

    Grund­säz­lich hal­te ich sie für anspre­chend, sehe aber eini­ge sehr ris­kan­te Punk­te im Gegen­satz zu den ande­ren genannten:

    Par­tei­lo­go/-name
    Der Ver­zicht auf den Namen ist wer­be­tech­nisch inter­es­sant. Der Ansatz, dass nur das Logo für „ein Pro­dukt“ steht, nach­voll­zieh­bar. Aller­dings bekom­men die Men­schen nach­her einen grau­en Zet­tel mit Namen. Wür­den dort Logos wie­der­erkenn­bar abge­bil­det, wäre der Ansatz gut. So hab ich Zweifel.

    „Und du?“
    Gut benannt hast du das Anspre­chen. Aber schau dir bit­te die Kom­bi­na­ti­on des Spruchs drü­ber nit die­ser Fra­ge an. Das passt lei­der nur bei 1 oder 2 Pla­ka­ten. Wer hat denn da der Agen­tur reingepfuscht?
    Ein “ ich geh ins Kino“ – „und du?“ passt zusam­men. Aber „Hel­lo Kita“ – „und du?“ Was soll das bedeu­ten? Vor der Fra­ge ein Satz mit „Wir…“ oder „ich…“ o.ä. passt. Der Rest ist … seltsam.

    Und dann noch 1 Anmer­kung zu 1 Spruch:
    „Was der Bau­er nicht kennt…“ In mei­ner Nai­vi­tät habe ich die Grü­nen mal für welt­of­fen gehal­ten. Hm. Das der Spruch design­tech­nisch aus dem Rah­men fällt, geschenkt. Aber dass es zukünf­tig nur noch „Kar­tof­feln mit Sau­er­kraut mit/ohne Fleisch“ gibt, hal­te ich für ein komi­sches Signal.
    Nur so: Bewusst wahr­ge­nom­men habe ich das Pla­kat an einem tür­ki­schen Imbiss/Restaurant als mir die Inha­ber ein paar Sachen fürs Zucker­fest gezeigt hat und ein paar typisch tür­ki­sche Geträn­ke und für mich neue Süßig­kei­ten zum Pro­bie­ren gege­ben hat. Ich ess gern Pael­la und auch das dürf­te der Bau­er nicht kennen…
    Und ja: Selbst­ver­ständ­lich pro­bier ich gern neue Din­ge aus, gera­de auch bei Lebensmitteln.

  3. Du schreibst: „War­um blog­ge ich das? Weil ich die Pla­ka­te zur dies­jäh­ri­gen Wahl – mal von der FDP abge­se­hen – ins­ge­samt für durch­aus gelun­gen halte.“
    Ich bin da nicht ganz diner mei­nung. Sie sind alle irgend­wie pro­fes­sio­nell und sehen aus wie jede ande­re Wer­bung – inhalt­lich pas­siert m. E. näm­lich ähn­lich wenig. Und gera­de von den Grü­nen hät­te ich mir weni­ger Kalau­er (Mensch vor Bank ist bes­ten­falls ein Bild­witz) und mehr Sub­stanz gewünscht. Aber viel­leicht musst Du sie ja gut fin­den. Wer weiß…

    1. Nö, muss ich nicht, fin­de aber. Und „Mensch vor Bank“ ist auch ein Bild­witz, aber eben auch ein State­ment zu Ban­ken­kri­se und Wirt­schafts­prio­ri­tä­ten. Auf „ernst­haft“ gibt es das auf den 300+ Sei­ten Wahl­pro­gramm und auch in der am Schluss des Arti­kels ver­link­ten 2‑Mi­nu­ten-Prä­sen­ta­ti­on. Was ich mei­ne: Pla­ka­te sind ein­fach nicht das Medi­um, mit dem sich Sub­stanz trans­por­tie­ren lässt. Jeden­falls nicht, wenn Pla­ka­te gleich­zei­tig auf­fal­len sollen.

  4. Es scheint so, als ob für die Par­tei­en Balz­ri­tua­le, Rang- und Revier­kämp­fe zum Zwe­cke der Macht­aus­übung und des Macht­er­halts und manch­mal, bei reli­giö­sen und/oder fun­da­men­ta­lis­ti­schen Par­tei­en, auch die eige­nen Agen­den wich­ti­ger sind, als das Wachs­tum und Wohl­erge­hen des Vol­kes und der gesam­ten ter­res­tri­schen Bevöl­ke­rung. Der Demo­kra­tie­ver­kör­pe­rungs­grad ist – allein schon sys­tem­im­ma­nent – recht gering. Durch den Enti­täts­cha­rak­ter der Par­tei­en und die damit ver­bun­de­nen Gesam­t­a­gen­den hat man als Wäh­ler nicht die Mög­lich­keit, wirk­li­che Reprä­sen­tan­ten der eige­nen Mei­nung zu fin­den. Man kann also nicht behaup­ten, dass das tra­di­tio­nel­le Par­tei­en­sys­tem ein erfolg­rei­cher Aus­druck der Bemü­hung um Demo­kra­tie ist. Ganz im Gegen­teil drängt sich manch­mal, etwa bei Ver­flech­tun­gen mit der Finanz­welt oder der Lob­by, der Ein­druck auf, dass sich im poli­ti­schen Sys­tem schlei­chend und flie­ßend eine neue Art der Aris­to­kra­tie eta­bliert, die das Sys­tem zum eige­nen Vor­teil zweck­ent­frem­det und gestal­tet. (von http://oeko-habitate.de/buecher/politik/leseproben ).

    […]

    Herr­schen­de ver­ken­nen bei ihren Revier­kämp­fen mit dem Ver­tu­schen von Feh­lern aller­dings, dass evtl. ihre Lebens­qua­li­tät, jeden­falls die Lebens­qua­li­tät ihrer Nach­kom­men und der gesam­ten Erd­be­völ­ke­rung unter­gra­ben wird.

    [Habe einen lan­gen Text zwi­schen dem ers­ten und dem letz­ten Absatz mit vie­len Links auf mei­ner Mei­nung nach eher dubio­se Web­sites gelöscht, woll­te aber kennt­lich machen, dass ich hier „zen­sie­re“. TW]

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