Kurz: Foren sind blöd!

Journey of waiting XXXVI: yellow phoneJörg Tauss mach­te mich in Kom­men­tar #99 zum vor­her­ge­hen­den Arti­kel gera­de dar­auf auf­merk­sam, dass die Grü­nen (kon­kre­ter übri­gens: die Bun­des­tags­frak­ti­on) ihr Forum abge­schal­tet haben. Ehr­lich gesagt: mir war gar nicht bewusst, dass wir als Par­tei noch eines betrei­ben. Es scheint tat­säch­lich von eini­gen noch genutzt wor­den sein (inso­fern haben die Pira­ten jetzt die Gele­gen­heit, dar­aus eine rie­si­ge Ele­fan­ten­mü­cke zu bas­teln und sich in ihrer Lieb­lings­ges­te zu zei­gen, die da lau­tet: „Wir hel­fen tech­nisch unter­ent­wi­ckel­ten Par­tei­en bei der Technik.“). 

Ich habe – das ist zwi­schen den Zei­len viel­leicht schon deut­lich gewor­den – aller­dings nicht den Ein­druck, dass es um die­ses Forum arg scha­de ist, und dass es einen gro­ßen Auf­schrei des­we­gen geben wird. Es gibt inzwi­schen in der Tat jede Men­ge ande­rer (elek­tro­ni­scher) Kom­mu­ni­ka­ti­ons­we­ge – von Twit­ter bis zur Kom­men­tie­rung in grü­nen Blogs, und auch die direk­te Mail ist wei­ter­hin mög­lich. Inso­fern sehe ich hier eher eine Wei­ter­ent­wick­lung als eine Abschaf­fung poli­ti­scher Kom­mu­ni­ka­ti­on. Ich könn­te das jetzt auch noch anhand der media­len Form begrün­den (Foren nei­gen zu Unüber­sicht­lich­keit, sind auf akti­ve Nach­fra­ge ange­wie­sen, statt Nut­ze­rIn­nen direkt zu errei­chen, ten­die­ren dazu, In-Groups mit eige­nen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­codes zu unter­stüt­zen usw.). Oder ist das nur ein Bias mei­ner kom­mu­ni­ka­ti­ven Sozia­li­sa­ti­on? (BBS, Mai­ling­lis­ten, Web 2.0?).

Egal. Es gibt einen ganz ein­fa­chen Test auf die Sinn­haf­tig­keit einer poli­ti­schen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­form im Netz. Der lau­tet: Hat die dort statt­fin­den­de Kom­mu­ni­ka­ti­on poli­tisch etwas bewirkt? Mein Ein­druck für das Forum der grü­nen Bun­des­tags­frak­ti­on: ein­deu­tig nein. Aber viel­leicht mag das ja jemand widerlegen.

77 Antworten auf „Kurz: Foren sind blöd!“

  1. @henning

    „alles gele­sen“
    „man­gels Zeit“

    ah ja :)

    @all

    Da ja die­ser und der letz­te Thread auch öfters mal von der Empö­rungs­be­reit­schaft der Pira­ten gehan­delt hat, woll­te ich schnell mal auf mei­nen neu ent­deck­ten „lieb­lings-lin­ken“ qua­si hin­wei­sen, näm­lich Robert Misik. Der hat einen tol­len Video-Blog und in der neu­es­ten Epi­so­de eine klei­ne Dia­lek­tik der Empö­rung ent­wor­fen. Sehr sehens­wert, wie auch vie­le der älte­ren Fol­gen, und mit dem Poten­ti­al, Kon­sens zwi­schen Grü­nen, Sozi­al­de­mo­kra­ten und Pira­ten zu stiften ;-)

    http://www.misik.at/fs/171.php

    Gute Nacht.

  2. @Jan
    Klingt im ers­ten Moment viel­leicht komisch, aber: Alles jetzt ein­mal zu lesen kos­tet deut­lich weni­ger Zeit als in die Dis­kus­si­on ein­zu­stei­gen, einen mehr oder weni­ger zeit­in­ten­si­ven Bei­trag zur Debat­te zu ver­fas­sen und – vor allem – dann halt alle Fol­ge­kom­men­ta­re lesen und bei Reak­tio­nen auf mich dar­auf ein­ge­hen zu „müs­sen“.

  3. Wow, in mei­ner Abwe­sen­heit wur­de hier ja mun­ter wei­ter­dis­ku­tiert. Ein paar Kom­men­ta­re konn­te ich erst jetzt frei­schal­ten – sor­ry für die Verzögerung.

    Ein paar klit­ze­klei­ne Reak­tio­nen, sor­ry, wenn ich nicht auf alles eingehe:

    @Flocke: Forum migrie­ren – bei 30–100 regel­mäs­si­gen Nut­ze­rIn­nen scheint mir das mit von den Ser­ver­an­for­de­run­gen her nicht so pro­ble­ma­tisch zu sein – viel­leicht lässt die Bun­des­tags­frak­ti­on ja mit sich reden, die Daten hier­für raus­zu­rü­cken. Das Sys­tem, das da läuft, scheint „phorum“ zu sein, und das ist, wenn mich jetzt nicht alles täuscht, Open Source. Schon mal ange­fragt bei der Öffent­lich­keits­ar­beit der Fraktion? 

    Ich den­ke, der Auf­wand, denn die Frak­ti­on damit hat, ist weni­ger die Bereit­stel­lung der Infra­struk­tur als die inhalt­li­che Betreu­ung und Mode­ra­ti­on (Bun­des­tags­frak­ti­on haf­tet für Inhal­te usw.). Viel­leicht bin ich da zu blau­äu­gig, aber ich ver­mu­te, dass sich Web­space, um sowas zu betrei­ben, für unge­fähr 100–200 Euro pro Jahr fin­den las­sen müsste. 

    Ansons­ten: Mal schau­en, wie glück­lich das „brei­te Spek­trum“ bei den Pira­ten wird. 

    (Und zum Map­pus-Abwäh­len sind Pira­ten­stim­men nicht gut – war­um ich die­ser Mei­nung bin, kann neben­an nach­ge­le­sen werden).

    ((Ach so: ganz ernst gemeint übri­gens vie­len Dank für die Schil­de­rung des „Foren­all­tags“ – ich fin­de sowas spannend))

    @Henning: Dan­ke für die Blu­men – immer kann ich das auch nicht machen, der­zeit ver­bu­che ich’s unter Wahlkampf.

    @Uwe D.: Eine schlech­te Eigen­schaft, die Foren von Mail­box-Bret­tern und dem de.usenet geerbt haben, ist der oft­mals gru­se­li­ge Umgangs­ton. Dan­ke für das anschau­li­che Beispiel.

    @laird: Es klingt ja so, als habe auch die Basis (>50.000 Mit­glie­der + xtau­send Wäh­le­rIn­nen und evtl. Wäh­le­rIn­nen) das Forum nicht wirk­lich genutzt, wenn die Abschät­zun­gen von Flo­cke stim­men. Mei­ne The­se: das hat auch was damit zu tun, dass das „invol­vement“ der Abge­ord­ne­ten etc. gering war – nicht, weil die immer mit­re­den müs­sen, son­dern weil die zuhö­ren sol­len – und manch­mal sinn­vol­ler­wei­se erklä­ren sol­len, was sie war­um tun.

    @Arne: Schön, mal wie­der was von dir zu hören! Zur Debat­te – hast du bes­se­re Ideen, wie eini­ger­ma­ßen herr­schafts­freie und trotz­dem ein­fluss­rei­che Kom­mu­ni­ka­ti­on per Online-Medi­en aus­se­hen könnte?

  4. @Till was das Abge­ord­ne­ten Zeit­ma­nage­ment angeht, so kann eine leb­haf­te Onlin­be Com­mu­ni­ty die man zu rate zie­hen kann auch hel­fen. So könn­te man zum Bei­spiel vor der Ver­ab­schie­dung eines E10 Gest­zes kri­ti­sche Stim­men befra­gen, statt hin­ter­her zu tun als könn­te man nichts dafür.

    Ich beob­ach­te das aktu­ell bei den Pira­ten auch, da wer­den Ant­wor­ten aus Zeit­grün­den nicht rich­tig belegt und schon rei­tet man sich irgend­wo rein (was dann Till ger­ne aus­schlach­tet, viel­leicht nicht immer berech­tig­ter­wei­se). Ein­fa­cher ist es aber jeman­den vor­her zu fra­gen ob man auf dem Holz­weg ist – auch als unfehl­ba­rer Abge­ord­ne­ter oder Funk­tio­när – Refe­ren­ten und wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­ter hin oder her.

    Gruss
    Bernd

  5. @ Till

    Jetzt bin ich aber schon lang­sam am Ver­zwei­feln (viel­leicht spre­che ich doch klin­go­nisch? ;)) – sry. Viel­leicht ist es auch nur so unvorstellbar?!

    Die BT-Frak­ti­on spricht nicht. Es gab x eMails, Anru­fe, Pos­tings – Reak­ti­on = 0

    Kei­ne Erklä­rung, kei­ne Dis­kus­si­on, kein Vor­schlag, kein Ent­ge­gen­kom­men. Die spie­len toter Mann. Zumal sie sich doch vor­stel­len müs­sen­ten, dass an jedem der da schreibt noch ein paar Wäh­ler dran hängen. 

    Kennst Du vie­le Frau­en die sich für Poli­tik inter­es­sie­ren oder die Zeit dafür haben bzw. sie sich neh­men? (Mir wür­de theo­re­tisch auch in jeder Minu­te noch 1 – 100 ande­re Sachen ein­fal­len die ich statt des­sen machen müss­te oder ger­ne tun wür­de). Weißt Du was los ist wenn Wah­len anste­hen? In mei­nem gesam­ten Umfeld kom­men die Mädels und fra­gen mich „Du? Du inters­sierst Dich doch für Poli­tik! Was ist denn los? Was ist denn pas­siert? Wen wählst Du denn? Und war­um? Und war­um die­se oder jene Par­tei denn nicht?“ Die wis­sen ganz genau, dass das ein rie­si­ges Feld ist. 

    Nun stell Dir vor, im grü­nen Forum haben der Eifach­heit­hal­ber 25 Leu­te gepos­tet und an jeder die­ser Per­so­nen hän­gen evt. ca. 20 Leu­te dran, die die­se wei­der­um als Mitt­ler ver­ste­hen usw.. Dann sind wir, ohne über­trei­ben zu müs­sen, in der 3. und 4. Gene­ra­ti­on bei ca. 1000 poten­ti­el­len Wäh­lern. Und ich habe Trit­tin schon mit grö­ße­rem Auf­wand vor wesent­lich weni­ger Leu­ten spre­chen sehen. 

    Wenn der finan­zi­el­le Auf­wand bei ca. 200 € p.a. liegt. Und Per­so­nal­auf­wand kaum ange­fal­len ist und die haben das Forum nicht betreut, was ist dar­an unef­fek­tiv? Sie hät­ten doch bspw. auch ehren­amt­li­che Mode­ra­to­ren enga­gie­ren kön­nen. Sie hät­ten zumin­dest mal fra­gen kön­nen, ob dar­an Inter­es­se besteht. Sie hät­ten eine Dis­kus­si­on füh­ren kön­nen. Wenn dann kein Inter­es­se bestan­den hät­te, hät­ten sie immer noch ihre Hän­de in Unschuld waschen können. 

    Die Art wie das Forum geschlos­sen wird ist noch bezeich­nen­der für die Ent­wick­lung der grü­nen Par­tei, als die Tat­sa­che dass es geschlos­sen wird.

    Ich bin aus Bay­ern. Die CSU war frü­her an jedem Stamms­tisch geses­sen. Die waren ein­fach da auch wenn sie nicht über Poli­tik gespro­chen haben. Irgend­wann haben sie ange­fan­gen, sich lie­ber mit der FDP auf dem Golf­platz zu tref­fen. Das Ergeb­nis ist bekannt. 

    Du kannst die Welt ver­än­dern wie Du möch­test. Aber die Men­schen kannst Du nie ver­än­dern. Wenn Dir nicht jeder ein­zel­ne Wäh­ler etwas bedeu­tet, braucht sich auch kei­ner wun­dern, wenn iLd Jah­re immer weni­ger Wäh­lern die Poli­ti­ker etwas bedeuten.

  6. eini­ger­ma­ßen herr­schafts­freie und trotz­dem ein­fluss­rei­che Kommunikation

    Dazu muss man wis­sen wie ein Ent­schei­dungs­weg bis­her ver­läuft. An einer der dafür rele­van­ten Stel­len müss­te jemand sit­zen der zuhört.

    Bei ähn­li­chen Pro­blem­stel­lun­gen in der ana­lo­gen Welt sind das bei­spiels­wei­se Pati­en­ten­ver­tre­tun­gen o.ä.. Auch dort sind das Per­so­nen wel­che ansons­ten m.E. nicht gehört wer­den weil sie nicht Teil des sys­tem­in­ter­nen Mei­nungs­bil­dungs­pro­zes­ses sind, sie nicht wahr­ge­nom­men werden.

    Ich ver­wei­se an die­ser Stel­le aber noch ein­mal auf eines der grö­ße­ren Pro­ble­me. Par­tei­en und Funk­ti­ons­trä­ger ver­ste­hen sich in der Regel als Sen­der. Sie ver­ste­hen sich mei­ner Erfah­rung nach nicht als Infor­man­ten. Ich kann mir z.B. bei den Grü­nen auch nicht wirk­lich vor­stel­len das sie sich gewis­ser­ma­ßen Ihre Mei­nung bei einer gedach­ten Basis abho­len (und: ver­tre­ten?). Ver­sucht ein­mal das Pro­ce­de­re der Mei­nungs­bil­dung bei Vor­stands­mit­glie­dern usw. bei Euch zu beschrei­ben. Dann kommt Ihr ggfs. dar­auf wo eine poten­ti­el­le Schnitt­stel­le sein könnte. 

    Und: immer dar­auf ach­ten das jeder, ins­be­son­de­re wenn es wei­ter nach oben auf der Kar­rie­re­lei­ter geht, sich viel lie­ber in einem Umfeld auf­hält in wel­chem es von gleich­ge­sinn­ten, freund­li­chen Men­schen wim­melt. Auch dar­in liegt der Hund Begra­ben das man­che aus allen Wol­ken fal­len wenn „die Basis“ was ganz ande­res denkt als man­che sich das aus­ma­len. Man kann sich das nicht vor­stel­len weil man sich nicht mit denen beschäf­tigt wel­che ande­rer Mei­nung sind oder sein könnten.
    Man möch­te es auch nicht womit ich wie­der bei Müll­heim und der Umfra­ge zur Schu­le bin. Man sucht sich näm­lich inner­halb wie außer­halb die Grup­pe her­aus wel­che man befragt. Ganz selek­tiv um ein ggfs. gewünsch­tes Ergeb­nis zu erhal­ten. Auch da gilt: man bewegt sich unter denen wel­che freund­lich geson­nen sind… und nicht etwa weil es die Basis oder das Volk ist.

    Womög­lich wären für die Grü­nen Online-Ver­tre­ter eine Opti­on wel­che die Mei­nung aus grü­nen Com­mu­ni­ties übermitteln.

    Grü­ße
    ALOA

  7. Ach Ent­schul­di­gung – Korrektur: 

    Sie spie­len toter Mann / Mann_in_ bzw. MannIn…*

    * und wenn’s nur das wäre, dass es die­se selt­sa­men Bin­nenI­akro­ba­tik bei den Pira­ten nicht gibt. ;-)

    Auch das hat schon Aussagekraft!

  8. @aloa5: Du sprichst da ein ziem­lich grund­sätz­li­ches Pro­blem an. Kei­ne Ahnung, wie weit du das kennst, aber das „impe­ra­ti­ve Man­dat“ der grü­nen Anfangs­zeit (das natür­lich mit der Gewis­sens­frei­heit der Abge­ord­ne­ten kol­li­diert) war ein Ver­such, genau so ein Sam­meln von unten nach oben durch­zu­set­zen. Hat nicht funk­tio­niert, und wür­de nur funk­tio­nie­ren, wenn der Bun­des­tag kein Par­la­ment, son­dern sowas wie eine räte­de­mo­kra­ti­sche Dele­gier­ten­ver­samm­lung wäre. Dann viel­leicht. (Ich habe ziem­lich lan­ge im u‑asta Frei­burg mit­ge­ar­bei­tet, der in der Theo­rie so funk­tio­niert – und auch das hat­te, ganz unab­hän­gig von der Fra­ge online/offline, so sei­ne Macken). Mein Pro­blem mit dem Pro­blem: ich glau­be nicht, dass es eines ist, dass sich „tech­nisch“ lösen lässt, auch mit der aus­ge­feil­tes­ten Soft­ware nicht. Da hängt zuviel an Macht­struk­tu­ren dran, die auch geän­dert wer­den müs­sen – und die sich selbst erhal­ten. (Allen Pira­ten viel Spaß mit der ers­ten Parlamentesfraktion …).

    @Flocke: Ich fin­de es über­trie­ben, wenn du von 25 Per­so­nen im Forum auf 1000 Leu­te, die davon beein­flusst wer­den, schließt. Die Aus­sa­ge, dass die Art und Wei­se, wie das Forum zuge­macht wird, nicht ide­al läuft, kann ich nach­voll­zie­hen. Ande­rer­seits: wenn die Öffent­lich­keits­ar­beit der Bun­des­tags­frak­ti­on (das sind nicht die MdBs!) nun­mal fest ent­schlos­sen ist, die Res­sour­cen für Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ar­beit in ande­re Fel­der zu ste­cken, wird dar­an glau­be ich auch ein noch so laut­star­ker Pro­test nichts ändern. Das Forum soll am 15.3. zuge­macht wer­den – eigent­lich wäre da doch noch Zeit genug, um die Com­mu­ni­ty „zu ret­ten“. Ob bei den Pira­ten oder mit einem wirk­lich basis­be­trie­be­nen grü­nen Forum auf irgend­ei­nem frei­en Pro­vi­der (oder eben per Umla­ge auf einem eige­nen Ser­ver), ehren­amt­lich orga­ni­siert – war­um nicht? 

    Letzt­lich ist das doch jetzt eine typi­sche Ver­hand­lungs­si­tua­ti­on. Die Bun­des­tags­frak­ti­on will das Forum zuma­chen, weil sie (egal, wie bit­ter das für die Leu­te in der Stamm­knei­pe ist) nicht sieht, dass sich der dafür betrie­be­ne Auf­wand (und das wird wohl gele­sen, AFAIK …) für die damit ver­bun­de­nen Effek­te lohnt. „Ihr Forumsbewohner(Innen)“ dage­gen wollt um jeden Preis eine Schlie­ßung ver­hin­dern. Die Bun­des­tags­frak­ti­on sitzt am län­ge­ren Hebel, und selbst wenn die Pira­ten­par­tei das jour­na­lis­tisch aus­schlach­tet, ist das nichts, was die Öffent­lich­keit at lar­ge irgend­wie groß inter­es­siert. Kurz: macht es da Sinn, auf der Maxi­mal­for­de­rung „Forum nicht schlie­ßen“ zu behar­ren, oder geht’s jetzt nicht eher drum, den Umzug der Com­mu­ni­ty anders­wo­hin zu organisieren?

  9. @ Till

    Bin jetzt wirk­lich eini­ger­ma­ßen ver­zwei­felt! MIR ist das bereits seit dem 3.2.2011 völ­lig egal! 

    Ich habe gegen 15.30h an die­sem Tag, eine Stun­de nach­dem die Reda die Bom­be plat­zen lies gesagt, gehen wir zu den Pira­ten. Das kannst Du auf der 1. Sei­te von besag­tem Head­line-Thread nach­le­sen. Ich habe dafür auch mei­ne Grün­de, denn mei­ne grü­ne See­le hat bereits eini­ge Krat­zer abbe­kom­men. Wäre ich nicht ver­se­hent­lich noch im alten Pira­ten­fo­rum irri­tiert – weil da kei­ne aktu­el­len Pos­tings ste­hen – her­um­ge­geis­tert, und hät­te ich nicht noch mein altes Pira­ten-Pass­word ver­sucht zu fin­den und wäre es mir egal was die ande­ren grü­nen Foris­ten tun, hät­te ich mir unend­lich viel Schreib­ar­beit gespart. Emo­tio­nal hat mich das nicht wirk­lich berührt. Denn ich schaue mir das Abstim­mungs­ver­hal­ten der BT-Frak­ti­on an und ich weiß was sie für Geset­zes­an­trä­ge ein­brin­gen und das sind nicht die, die sie in ihrer Öffent­lich­keits­ar­beit pro­pa­gie­ren!!! Die Mediear­beit der Grü­nen BT-Frak­ti­on und ihre poli­ti­sche Rea­li­tät sind in sich völ­lig konträr!
    Das bedeu­tet, die Grü­nen waren ohne­hin schon angezählt. 

    Mir lie­ber Till, wären mehr Grü­ne von Dei­ner Sor­te auch recht. Ich stel­le das hier und jetzt etwas lei­den­schaft­li­cher dar – wobei Du kei­ne Ahnung hast, wie feu­rig ich sein kann, wenn mich mal wirk­lich was bewegt ;) – evtl. weil ich viel­leicht noch ein Feu­er­werk abfa­ckeln will. In jedem Fall des­we­gen weil es Leu­te bei den grü­nen Foris­ten gibt, die ich auf kei­nen Fall ver­lie­ren will. Und wenn es denn so sein muss, möch­te ich mich doch wenigs­ten drum bemüht haben. Ich den­ke, das ist nichts verwerfliches.

    Die Grü­ne Par­tei hat­te mich bereits ver­lo­ren und das war auch kein Geheim­nis. Ich mache aus mei­nem Her­zen kei­ne Mör­der­gru­be. Du fin­dest über 1.600 Bei­trä­ge von mir in die­sem Forum, in denen ich sehr offen mit den Rät­seln die­ser Par­tei umge­gan­gen bin. Natür­lich gab es den Tag an dem ich sozu­sa­gen poli­ti­schen, grü­nen Lie­bes­kum­mer hat­te. Der war aber frü­her. Der Höhe­punkt war Mit­te 2010 erreicht. Des­we­gen hat­te ich mich im 08.2010 schon bei den Pira­ten ange­mel­det. Das ist bei mir schon ein erns­tes Zei­chen. Ich habe irgend­ei­nen inne­ren Zwang mich mit Poli­tik zu beschäf­ti­gen. Selbst wenn ich nicht an einer Wahl teil­neh­me zie­he ich mein Jog­ging­schu­he an und jog­ge demons­tra­tiv am Wahl­lo­kal vor­bei. (O. K. ich gebs zu, bin auch manch­mal ein biss­chen kin­disch :D)

    Nur kannst Du Dir evtl. vor­stel­len, wenn ich inner­lich schon eini­ge Wochen und Mona­te mei­ne inne­re Par­tei­zu­ge­hö­rig­keit zu den Grü­nen gekün­digt hat­te, dass das am 3.2.2011 noch in der Erin­ne­rung der­art frisch war, dass ich die ande­ren Foris­ten unend­lich gut ver­ste­hen konn­te, die wirk­lich tief getrof­fen waren. Ich war zu die­sem Zeit­punkt kla­rer im Kopf, gera­de weil es mich sogar rela­tiv kalt gelas­sen hat, eben weil ich die­se Art poli­ti­schen Lie­bes­kum­mer ja schon eini­ge Wochen hin­ter mir hat­te. Die ande­ren hat es eis­kalt erwischt. Und um die geht es mir, ihnen das Gefühl zu geben, dass sie in der Situa­ti­on nicht allei­ne sind. Es ging mir dar­um, tat­säch­lich einen demo­kra­ti­schen Weg zu fin­den, was will eine mög­lichst gro­ße Schnitt­men­ge. Und egal wie sich jetzt wer auch immer wie ent­schei­det, ich habe mich ent­schie­den und zwar am 2.3.2011 für die Pira­ten und das ging bei mir ratz­fatz und ich habe dar­über nie nach­ge­dacht das zu ändern, son­dern höchs­ten dar­über nach­ge­dacht, wie wür­de ich es zeit­lich unter einen Hut brin­gen wenn die Jungs eine 2. Opti­on favo­ri­sie­ren wür­den. Das war Arbeit und egal ob die abge­schlos­sen ist oder nicht ich zwin­ge nun wirk­lich nie­man­den, das zu tun was ich favo­ri­sie­re. Habe mir ein­fach nur Arbeit gemacht, ob sie nun was bringt oder nicht. Stel­len­wei­se habe ich mich gefühlt wie eine Mischung aus Mut­ter The­re­sa und Clint East­wood :D

    Aber nie­mals habe ich den Ver­such unter­nom­men das Forum zu ret­ten. Ich ken­ne die BT-Frak­ti­on der Grü­nen und das wäre defi­nitv ver­ge­li­che Lie­bes­müh gewe­sen. So oder so brau­che ich die nächs­ten Tage dann sowie­so eine Pause…

    Amen, da kann jetzt jemand ver­ste­hen oder nicht :)

    Was aber die Zahl der Wäh­ler betrifft, so sind 1 TWäh­ler sicher geschätzt, es kön­nen auch mehr sein ;). Eins soll­te man den­noch nicht ver­ges­sen. Poli­tik ist zu kom­plex gewor­den und da gibt es mitt­ler­wei­le so eine Art Auf­ga­ben Sha­ring. Das bedeu­tet, dass Leu­te die sich damit beschäf­ti­gen so eine Art lau­fen­des Info­to­ol dar­stel­len. Das wür­de ich mal bes­ser nicht unter­schät­zen. Nur so als Tipp!

  10. @Flocke: Dann ist mir ehr­lich gesagt nicht so ganz klar, war­um du dich da so rein­hängst. Ich habe die ent­spre­chen­den Threads in dem Forum nicht nach­ge­le­sen, aber was ist denn das Ergeb­nis der mög­lichst demo­kra­ti­schen Ent­schei­dungs­fin­dung unter den Foren-Nut­ze­rIn­nen? Gibt es da wel­che, die sich selbst als grün sehen (also z.B. sehr ungern auf einem Pira­ten­fo­rum wei­ter­le­ben wol­len), und denen das Forum so wich­tig ist, dass sie eben zur Not selbst eines auf die Bei­ne stel­len wür­den (dass das geht, haben eini­ge der Bei­trä­ge oben doch hof­fent­lich gezeigt …)?

  11. „Womög­lich wären für die Grü­nen Online-Ver­tre­ter eine Opti­on wel­che die Mei­nung aus grü­nen Com­mu­ni­ties übermitteln.“

    Das ALOA wol­len die grü­nen Ober­india­ner nicht! Was nutzt es sich abzu­mü­hen, bis einem die Augen oder zumin­dest die Fin­ger blu­ten, wenn es gar nicht erwünscht ist?

    Ein Forum zu schlie­ßen ist eine Sache. Ist es aber sym­t­ho­ma­tisch für die gesam­te Hal­tung wird es für die Grü­nen der gleich Weg bedeu­ten, den auch die SPD gegan­gen ist. —> noch tie­fer in die Opposition!

  12. @ Till

    Na das Ergeb­nis ist, dass sich eini­ge gar nicht ent­schie­den haben und die, die sich ent­schie­den haben, haben sich für die Pira­ten entschieden. 

    Und eini­ge machen nun auf lonely rider und so wie ich sie ken­ne hal­ten sie es in ein paar Wochen nicht mehr aus :D

    Die Sache ist die, es ging manch­mal schon rup­pig bei den Grü­nen zu. Um nicht zu sagen, wie Kampf­hun­de manch­mal! Das hat ihnen Spaß gemacht – ola la! Und ich ver­mu­te, sie befürch­ten, dass sie bei den Pira­ten, wenn sie mit Mes­ser und Gabel essen müs­sen, etwas den Tes­to­ste­ron­spie­gel nicht unter Kon­trol­le haben könn­ten. Du darfst nicht ver­ges­sen, die­ses Forum wur­de doch nicht betreut. Wir hat­ten da alle Narrenfreiheit!

    Nun bin ich ja eins von den ganz weni­gen Mädels dort und ich kann mit Mes­ser und Gabel essen. Und wenn ich rum­kle­cker fällt mir auch kein Zacken aus der Kro­ne, wenn man einer was sagt. 

    Ws soll ich denn sagen: Es wäre alles ein­fa­cher wenn das kei­ne Män­ner wären … ;)

  13. Also kurz gesagt, habe ich ver­sucht in den letz­ten Wochen der einen Sei­te der Jungs das essen mit Mes­ser und Gabel schmack­haft zu machen und der ande­ren Sei­te, die das schon kann, muss­te man iwie die Nase put­zen.* :D

    Und weil ich sie alle mag hat das eben ein wenig Enga­ge­ment erfordert. 

    Letzt­lich den­ke ich den­noch, dass es viel ein­fa­cher ist, als der grü­nen BT-Frak­ti­on den­ken und füh­len zu erklären.

    *nur eine Meta­pher, nicht abwer­tend gemeint‘! Trotz­dem wer­de lang­sam müde, sry.

  14. Foren sind blöd?

    Als Ago­ra­pho­bie (grie­chisch αγοραφοβία, ago­ra­pho­bía, von ἀγορά, ago­rá „Markt(-platz)“ und φόβος, phó­bos, „Furcht“) bezeich­net man eine Angst bzw. ein star­kes Unwohl­sein an bestimm­ten Orten, die aus die­sem Grun­de gemie­den wer­den. In schwe­ren Fäl­len kann die eige­ne Woh­nung nicht mehr ver­las­sen werden.

    Eine Ago­ra­pho­bie liegt auch dann vor, wenn Men­schen wei­te Plät­ze (z. B. Markt­plät­ze) oder wei­te Rei­sen allein ver­mei­den. Allen die­sen Situa­tio­nen ist gemein­sam, dass die Betrof­fe­nen in ihnen im Fal­le des Auf­tre­tens von Panik oder poten­ti­ell bedroh­li­chen Kör­per­zu­stän­den nicht schnell genug flüch­ten könn­ten, Hil­fe nicht schnell genug ver­füg­bar wäre oder sie in pein­li­che Situa­tio­nen gera­ten könn­ten. Die Angst vor wei­ten Plät­zen wird in der Psy­cho­lo­gie Platz­angst genannt, ein Ter­mi­nus, der in der Umgangs­spra­che für einen ganz ande­ren Angst­zu­stand ver­wen­det wird, näm­lich die Klaus­tro­pho­bie, Angst vor engen Räu­men (iso­lier­te Pho­bie gemäß der Norm ICD-10 F40.2).

    SCNR. :-)

  15. Alfred ich weiß, dass Du das kannst. Du weißt aber auch, dass mir die die mit Essen gewor­fen haben auch viel bedeuten? 

    Und das mit der Nase ist auch nicht böse gemeint. Schließ­lich gab es schon Situa­tio­nen, in den ich ganz froh gewe­sen wäre, wenn mir jemand die Nase geputzt hätte. ;)

    Aus irgen­de­wel­chen Grün­den, ist für mich ganz spe­zi­ell Poli­tik aber nichts, das mir die Nase lau­fen lässt.

    Dir ist aber hof­fent­lich auch klar, dass es anstren­gend ist, sei­nem Chef seit über einem Monat glaub­haft zu ver­mit­teln, dass ich gera­de seit 5 Wochen mei­ne Tage habe und des­we­gen alles stän­dig län­ger dau­ert als sonst? Oder soll ich ihm viel­leicht erzäh­len, dass ich die Defi­zi­te an zwi­schen­mensch­li­chen Kom­pe­tenz der grü­nen BT Frak­ti­on aus­zu­glei­chen ver­su­che. Das Por­zel­lan das sie stän­dig zer­schla­gen. Du weißt doch was ich mei­ne. Im grü­nen Forum wären auch mehr Leu­te die schrei­ben, wenn sie nicht immer wie­der genau die sper­ren wür­den, die sich durch intel­li­gen­te Bei­trä­ge aus­zeich­nen. Und auch Leu­te wie mar­vin haben sie lan­ge Zeit ver­grault. Und war­um wur­de dann gesperrt oder ver­warnt, weil Kri­tik an der grü­nen Par­tei geäus­sert wur­de. Ansons­ten hast Du nix von denen gese­hen und gele­sen und jeder konn­te machen was er woll­te. Und ja, da war ich dann auch froh als mar­vin im rich­ti­gen Augen­blick auf­ge­taucht ist und die Situa­ti­on haar­scharf aus daten­schutz­tech­ni­scher Sicht ana­ly­siert hat. Das war ein Fin­ger­schnipp und er hat die Alter­na­ti­ven analysiert.

    Also bekomm‘ mei­ne Bemer­kung bit­te nicht in den fal­schen Hals. Es ist eher ein Vor­wurf an die das gan­ze Durch­ein­an­der ver­ur­sacht haben. 

    Für Kum­pels bin ich ger­ne da. Als Baby­sit­ter für eine Par­tei füh­le ich dau­er­haft nicht geeig­net. Und des­we­gen bin ich auch ehr­lich gesagt froh, wenn dort am Mon­tag die Lich­ter aus­ge­hen. Die­se Par­tei ist anstren­gend und dass man Ener­gie­ver­schwen­dung aus­ge­rech­net bei den Grü­nen betreibt, noch dazu wo es wirk­lich wich­ti­ge­res gäbe ist eigent­lich fast schon Treppenwitz. 

    Und noch­mals: Der Vor­wurf geht an die grü­ne Par­tei, ins­be­son­de­re an die BTF und sonst an niemanden!

  16. Zitat: Es klingt ja so, als habe auch die Basis (>50.000 Mit­glie­der + xtau­send Wäh­le­rIn­nen und evtl. Wäh­le­rIn­nen) das Forum nicht wirk­lich genutzt, wenn die Abschät­zun­gen von Flo­cke stimmen.
    —-

    Im Ver­gleich zu den Wort­mel­dun­gen im Blog­be­reich der wah­re Bren­ner, die­ser enor­me Umfang an Beteiligung ;-)

    Dazu gilt noch anzu­mer­ken, dass das Grü­nen­fo­rum bis vor c. 2 Jah­ren weit­aus fre­quen­tier­ter war, dann und neu gelauch­ed wur­de, mit diver­sen Ver­schlech­te­run­gen und Ver­tei­bung alter User.

    Außer­dem dürf­ten die täg­li­chen Klick­ra­ten trotz allem mit Sicher­heit nicht ganz uner­heb­lich sein.

  17. @Till #60

    Ich ken­ne das. Wir haben das im letz­ten hal­ben Jahr schon fast „durch“ in der Par­tei. So ganz ohne Frak­ti­on und Man­da­te. Nennt sich LQFB was Du sicher kennst. Ein paar die­ser post-pri­va­cy-lin­ken haupt­säch­lich aus dem LV Ber­lin mit dem Ober­india­ner Lau­er im Bun­des­vor­stand fän­den es ganz gut wenn über LQFB ein qua­si impe­ra­ti­ves Man­dat erzeugt wer­den wür­de. Lau­er hat das als „nor­ma­ti­ve Kraft des fak­ti­schen“ bezeich­net. Im LV Ber­lin steht es bereits in der Satzung.

    Ich leh­ne das aus ver­schie­de­nen Grün­den ent­schie­den ab. Eines war in die­sem Fall allei­ne schon das die Nut­zung von LQFB am Ende auch ein paar bevor­zugt bzw. ande­re benach­tei­ligt hat und damit sei­ner­seits eher Seil­schaf­ten dien­te als einer Ver­bes­se­rung der Lage.

    Um impe­ra­ti­ve Man­da­te geht es mir am Ende denn auch nicht, son­dern um ein ange­hört wer­den wenn es gute Argu­men­te anzu­brin­gen gilt. Und dies auch ohne den Gang durch die Insti­tu­tio­nen wel­che sich alles pas­send zurechtlegen.

    BTW heu­te bei SPON, irgend­wie pas­send zum Thema:
    http://is.gd/EQayT4
    „Die gan­ze Welt ist mei­ner Mei­nung“. Es geht um face­book und ein (z.T. unge­woll­tes) vor­sor­tie­ren der Mel­dun­gen nach Prä­fe­ren­zen. Das engt das eige­ne Welt­bild über­aus ein.

    Par­la­men­ta­ri­er und auch ande­re machen das frei­wil­lig! Es ist näm­lich über­aus müh­sam und ärger­lich mit Din­gen kon­fron­tiert zu wer­den wel­che nicht dem eige­nen Welt­bild (der eige­nen Ideo­lo­gie, Mei­nung) ent­spre­chen. Das ändern einer Mei­nung ist für vie­le ein no go. Das geht m.E. womög­lich jedem Pro­fes­sor so der seit Jahr­zehn­ten das glei­che lehrt.…. 

    Poli­tisch ist es gleich­be­deu­tend mit Gesichts­ver­lust und einem Ver­lust der Glaub­wür­dig­keit. Schön zu sehen anhand der Grü­nen und dem E10. Noch vor kur­zem dafür, noch vor weni­gen Jah­ren mit stolz gereck­ter Brust ein Papier finan­ziert wel­ches den kom­plet­ten Ersatz allen Erd­ga­ses in der EU durch Nut­zung brach­lie­gen­der Agrar­flä­chen als mög­lich bezeich­net hat. „Das haben wir nicht gewollt“.

    Vie­le Poli­ti­ker (gar Par­tei­en) aber auch ande­re (viel­leicht wir alle) geben nur dann etwas was ihrer ideo­lo­gi­schen Linie oder Mei­nung nicht ent­spricht zu wenn es gar nicht mehr anders geht. FDP und Steu­er­sen­kun­gen – unbe­lehr­bar. Befür­wor­ter eines BGE umstim­men – unmöglich.

    Ich (ganz per­sön­lich) wün­sche mir einen exklu­si­ven Kanal über wel­chen ich Poli­ti­kern Fak­ten mit mei­ner i.d.R. fun­dier­ten Mei­nung prä­sen­tie­ren kann. Ich wür­de jedoch m.E. nicht ernst­haft erwar­ten das sie des­halb anders ent­schei­den. Aber die­ses alles sagen wir „unschö­ne“ (ande­re Mei­nun­gen) aus­blen­den­de Welt­bild wel­ches vie­le haben kann ein­fach nicht gut sein. 

    Heu­te badi­sche gele­sen? „Ich habe mich gewun­dert, kom­men­tiert… den Antrag“

    So was kommt von so was. Wer in sei­ner eige­nen Welt lebt und sich den Rest nach Gus­to zurecht biegt wacht irgend­wann ein­mal auf und denkt er ist in einem Alb­traum. Dabei ist es nur die Rea­li­tät von der er sich selbst lan­ge abge­kap­selt hat.

    Grü­ße
    ALOA

  18. Hab mir jetzt nicht alle Kom­men­ta­re durch­ge­le­sen, aber 2 Anmerkungen:
    1. Zumin­dest der Twit­ter­ac­count Grue­neBT­Fo­rum lebt noch.
    2. Web2.0 als Alter­na­ti­ve fin­de ich nicht sinn­voll. Wo in Face­book & Co kann man ver­nünf­tig über ein The­ma dis­ku­tie­ren? Ich habe weder über Twit­ter noch über Face­book irgend­ei­ne kon­struk­ti­ve Dis­kus­si­on mit­er­lebt, die eine brei­te Basis erreicht hat, so dass man von „par­tei­in­ter­nem Kom­mu­ni­ka­ti­ons­me­di­um“ hät­te spre­chen kön­nen. Manch­mal sind unter Sta­tus­mel­dun­gen von Leu­ten paar inter­es­san­te Dis­kus­sio­nen, die aber dann doch fast immer im Nir­va­na ver­san­den. … Das ist dann die­ser typi­sche Effekt: „Gut das wir mal drü­ber gere­det haben“ …

  19. @Christian: Nur kurz: ich glau­be, Foren­dis­kus­sio­nen sind letzt­lich genau­so kurz­le­big und nir­va­na-anfäl­lig wie Debat­ten, die über Social Media lau­fen – nur erwe­cken sie den Anschein (und die zumeist nicht erfüll­te Erwar­tung), anders behan­delt zu werden.

  20. Mein Pro­blem hier­bei: Foren sind auf Foren­teil­neh­mer und akti­ve Kom­mu­ni­ka­ti­on ange­wie­sen. Aus­tausch und Mei­nun­gen, und zwar sinn­vol­le. Und dar­an haperts oft. Bei man­chen Foren­pos­tings den­ke ich mir: Dan­ke, ich ver­zich­te und ver­schwin­de wie­der dezent. Teil­wei­se sind die Foren auch zu klein oder spre­chen nur die immer glei­che Ziel­grup­pe an, das macht das gan­ze unin­ter­es­sant. Nun ja, wie schon wei­ter obern erwähnt: Zum (Un)Glück gibts Face­book und Twitter…

  21. Foren sind grund­sätz­lich so gut/schlecht, wie sie gemacht sind. Das Forum der Grü­nen war ein abschre­cken­des Bei­spiel, wie man Leser maxi­mal vergrault.

    Was ist Sinn und Zweck des Forums? Lei­der wur­de das nie defi­niert, der ers­te Fehler.
    Nie ist irgend einem Admi­nis­tra­tor die Idee gekom­men, sich in die Pos­ter hin­ein­zu­füh­len. War­um wen­det sich wer an die Grü­nen und zwar öffent­lich? Das war der zwei­te Fehler.

    Die Betreu­ung von Foren hängt davon ab, wel­che Anzahl unter­schied­li­cher Teil­neh­mer wie vie­le Posts pro Zeit­ein­heit abschickt. Die Redak­ti­on soll­te zumin­dest in der Lage sein, alle Ein­trä­ge zu lesen. Soweit ich es in Erin­ne­rung habe, hat­ten die Teil­neh­mer das Gefühl, kei­ner küm­me­re sich. Der drit­te Feh­ler – so etwas führt zu Häme der Piraten.

    Grü­ne Blogs sind ein wei­te­rer Grund gegen das Forum. Es hat den impli­zi­ten Anspruch ein zen­tra­ler Ort des Mei­nungs­aus­tau­sches zu sein. Wenn es nur ein schwar­zes Brett unter vie­len ist, passt der Name „Forum“ nicht.

    Für die Les­bar­keit muss das Forum geglie­dert sein. Zei­tun­gen sind dazu über­ge­gan­gen, nur noch Arti­kel kom­men­tie­ren zu las­sen, was die The­men auto­ma­tisch glie­dert. Bei den Grü­nen wäre eine Rück­kopp­lung mit Pro­gramm und Geset­zes­ent­wür­fen sinn­voll gewe­sen. Doch das wur­de als zu auf­wän­dig ver­wor­fen. Eine Ver­net­zung zu ande­ren Dis­kus­sio­nen wur­de nie in Erwä­gung gezo­gen. Dadurch wird das Forum zum Mecker­kas­ten degra­diert. Da es Orte zum Luft­ab­las­sen zuhauf gibt, ist ein Mecker­kas­ten bei den Grü­nen über­flüs­sig, und das Abschal­ten war die ein­zig logi­sche Konsequenz.

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