Jörg Tauss machte mich in Kommentar #99 zum vorhergehenden Artikel gerade darauf aufmerksam, dass die Grünen (konkreter übrigens: die Bundestagsfraktion) ihr Forum abgeschaltet haben. Ehrlich gesagt: mir war gar nicht bewusst, dass wir als Partei noch eines betreiben. Es scheint tatsächlich von einigen noch genutzt worden sein (insofern haben die Piraten jetzt die Gelegenheit, daraus eine riesige Elefantenmücke zu basteln und sich in ihrer Lieblingsgeste zu zeigen, die da lautet: „Wir helfen technisch unterentwickelten Parteien bei der Technik.“).
Ich habe – das ist zwischen den Zeilen vielleicht schon deutlich geworden – allerdings nicht den Eindruck, dass es um dieses Forum arg schade ist, und dass es einen großen Aufschrei deswegen geben wird. Es gibt inzwischen in der Tat jede Menge anderer (elektronischer) Kommunikationswege – von Twitter bis zur Kommentierung in grünen Blogs, und auch die direkte Mail ist weiterhin möglich. Insofern sehe ich hier eher eine Weiterentwicklung als eine Abschaffung politischer Kommunikation. Ich könnte das jetzt auch noch anhand der medialen Form begründen (Foren neigen zu Unübersichtlichkeit, sind auf aktive Nachfrage angewiesen, statt NutzerInnen direkt zu erreichen, tendieren dazu, In-Groups mit eigenen Kommunikationscodes zu unterstützen usw.). Oder ist das nur ein Bias meiner kommunikativen Sozialisation? (BBS, Mailinglisten, Web 2.0?).
Egal. Es gibt einen ganz einfachen Test auf die Sinnhaftigkeit einer politischen Kommunikationsform im Netz. Der lautet: Hat die dort stattfindende Kommunikation politisch etwas bewirkt? Mein Eindruck für das Forum der grünen Bundestagsfraktion: eindeutig nein. Aber vielleicht mag das ja jemand widerlegen.
@henning
„alles gelesen“
„mangels Zeit“
ah ja :)
@all
Da ja dieser und der letzte Thread auch öfters mal von der Empörungsbereitschaft der Piraten gehandelt hat, wollte ich schnell mal auf meinen neu entdeckten „lieblings-linken“ quasi hinweisen, nämlich Robert Misik. Der hat einen tollen Video-Blog und in der neuesten Episode eine kleine Dialektik der Empörung entworfen. Sehr sehenswert, wie auch viele der älteren Folgen, und mit dem Potential, Konsens zwischen Grünen, Sozialdemokraten und Piraten zu stiften ;-)
http://www.misik.at/fs/171.php
Gute Nacht.
@Jan
Klingt im ersten Moment vielleicht komisch, aber: Alles jetzt einmal zu lesen kostet deutlich weniger Zeit als in die Diskussion einzusteigen, einen mehr oder weniger zeitintensiven Beitrag zur Debatte zu verfassen und – vor allem – dann halt alle Folgekommentare lesen und bei Reaktionen auf mich darauf eingehen zu „müssen“.
Wow, in meiner Abwesenheit wurde hier ja munter weiterdiskutiert. Ein paar Kommentare konnte ich erst jetzt freischalten – sorry für die Verzögerung.
Ein paar klitzekleine Reaktionen, sorry, wenn ich nicht auf alles eingehe:
@Flocke: Forum migrieren – bei 30–100 regelmässigen NutzerInnen scheint mir das mit von den Serveranforderungen her nicht so problematisch zu sein – vielleicht lässt die Bundestagsfraktion ja mit sich reden, die Daten hierfür rauszurücken. Das System, das da läuft, scheint „phorum“ zu sein, und das ist, wenn mich jetzt nicht alles täuscht, Open Source. Schon mal angefragt bei der Öffentlichkeitsarbeit der Fraktion?
Ich denke, der Aufwand, denn die Fraktion damit hat, ist weniger die Bereitstellung der Infrastruktur als die inhaltliche Betreuung und Moderation (Bundestagsfraktion haftet für Inhalte usw.). Vielleicht bin ich da zu blauäugig, aber ich vermute, dass sich Webspace, um sowas zu betreiben, für ungefähr 100–200 Euro pro Jahr finden lassen müsste.
Ansonsten: Mal schauen, wie glücklich das „breite Spektrum“ bei den Piraten wird.
(Und zum Mappus-Abwählen sind Piratenstimmen nicht gut – warum ich dieser Meinung bin, kann nebenan nachgelesen werden).
((Ach so: ganz ernst gemeint übrigens vielen Dank für die Schilderung des „Forenalltags“ – ich finde sowas spannend))
@Henning: Danke für die Blumen – immer kann ich das auch nicht machen, derzeit verbuche ich’s unter Wahlkampf.
@Uwe D.: Eine schlechte Eigenschaft, die Foren von Mailbox-Brettern und dem de.usenet geerbt haben, ist der oftmals gruselige Umgangston. Danke für das anschauliche Beispiel.
@laird: Es klingt ja so, als habe auch die Basis (>50.000 Mitglieder + xtausend WählerInnen und evtl. WählerInnen) das Forum nicht wirklich genutzt, wenn die Abschätzungen von Flocke stimmen. Meine These: das hat auch was damit zu tun, dass das „involvement“ der Abgeordneten etc. gering war – nicht, weil die immer mitreden müssen, sondern weil die zuhören sollen – und manchmal sinnvollerweise erklären sollen, was sie warum tun.
@Arne: Schön, mal wieder was von dir zu hören! Zur Debatte – hast du bessere Ideen, wie einigermaßen herrschaftsfreie und trotzdem einflussreiche Kommunikation per Online-Medien aussehen könnte?
@Till was das Abgeordneten Zeitmanagement angeht, so kann eine lebhafte Onlinbe Community die man zu rate ziehen kann auch helfen. So könnte man zum Beispiel vor der Verabschiedung eines E10 Gestzes kritische Stimmen befragen, statt hinterher zu tun als könnte man nichts dafür.
Ich beobachte das aktuell bei den Piraten auch, da werden Antworten aus Zeitgründen nicht richtig belegt und schon reitet man sich irgendwo rein (was dann Till gerne ausschlachtet, vielleicht nicht immer berechtigterweise). Einfacher ist es aber jemanden vorher zu fragen ob man auf dem Holzweg ist – auch als unfehlbarer Abgeordneter oder Funktionär – Referenten und wissenschaftliche Mitarbeiter hin oder her.
Gruss
Bernd
@ Till
Jetzt bin ich aber schon langsam am Verzweifeln (vielleicht spreche ich doch klingonisch? ;)) – sry. Vielleicht ist es auch nur so unvorstellbar?!
Die BT-Fraktion spricht nicht. Es gab x eMails, Anrufe, Postings – Reaktion = 0
Keine Erklärung, keine Diskussion, kein Vorschlag, kein Entgegenkommen. Die spielen toter Mann. Zumal sie sich doch vorstellen müssenten, dass an jedem der da schreibt noch ein paar Wähler dran hängen.
Kennst Du viele Frauen die sich für Politik interessieren oder die Zeit dafür haben bzw. sie sich nehmen? (Mir würde theoretisch auch in jeder Minute noch 1 – 100 andere Sachen einfallen die ich statt dessen machen müsste oder gerne tun würde). Weißt Du was los ist wenn Wahlen anstehen? In meinem gesamten Umfeld kommen die Mädels und fragen mich „Du? Du interssierst Dich doch für Politik! Was ist denn los? Was ist denn passiert? Wen wählst Du denn? Und warum? Und warum diese oder jene Partei denn nicht?“ Die wissen ganz genau, dass das ein riesiges Feld ist.
Nun stell Dir vor, im grünen Forum haben der Eifachheithalber 25 Leute gepostet und an jeder dieser Personen hängen evt. ca. 20 Leute dran, die diese weiderum als Mittler verstehen usw.. Dann sind wir, ohne übertreiben zu müssen, in der 3. und 4. Generation bei ca. 1000 potentiellen Wählern. Und ich habe Trittin schon mit größerem Aufwand vor wesentlich weniger Leuten sprechen sehen.
Wenn der finanzielle Aufwand bei ca. 200 € p.a. liegt. Und Personalaufwand kaum angefallen ist und die haben das Forum nicht betreut, was ist daran uneffektiv? Sie hätten doch bspw. auch ehrenamtliche Moderatoren engagieren können. Sie hätten zumindest mal fragen können, ob daran Interesse besteht. Sie hätten eine Diskussion führen können. Wenn dann kein Interesse bestanden hätte, hätten sie immer noch ihre Hände in Unschuld waschen können.
Die Art wie das Forum geschlossen wird ist noch bezeichnender für die Entwicklung der grünen Partei, als die Tatsache dass es geschlossen wird.
Ich bin aus Bayern. Die CSU war früher an jedem Stammstisch gesessen. Die waren einfach da auch wenn sie nicht über Politik gesprochen haben. Irgendwann haben sie angefangen, sich lieber mit der FDP auf dem Golfplatz zu treffen. Das Ergebnis ist bekannt.
Du kannst die Welt verändern wie Du möchtest. Aber die Menschen kannst Du nie verändern. Wenn Dir nicht jeder einzelne Wähler etwas bedeutet, braucht sich auch keiner wundern, wenn iLd Jahre immer weniger Wählern die Politiker etwas bedeuten.
einigermaßen herrschaftsfreie und trotzdem einflussreiche Kommunikation
Dazu muss man wissen wie ein Entscheidungsweg bisher verläuft. An einer der dafür relevanten Stellen müsste jemand sitzen der zuhört.
Bei ähnlichen Problemstellungen in der analogen Welt sind das beispielsweise Patientenvertretungen o.ä.. Auch dort sind das Personen welche ansonsten m.E. nicht gehört werden weil sie nicht Teil des systeminternen Meinungsbildungsprozesses sind, sie nicht wahrgenommen werden.
Ich verweise an dieser Stelle aber noch einmal auf eines der größeren Probleme. Parteien und Funktionsträger verstehen sich in der Regel als Sender. Sie verstehen sich meiner Erfahrung nach nicht als Informanten. Ich kann mir z.B. bei den Grünen auch nicht wirklich vorstellen das sie sich gewissermaßen Ihre Meinung bei einer gedachten Basis abholen (und: vertreten?). Versucht einmal das Procedere der Meinungsbildung bei Vorstandsmitgliedern usw. bei Euch zu beschreiben. Dann kommt Ihr ggfs. darauf wo eine potentielle Schnittstelle sein könnte.
Und: immer darauf achten das jeder, insbesondere wenn es weiter nach oben auf der Karriereleiter geht, sich viel lieber in einem Umfeld aufhält in welchem es von gleichgesinnten, freundlichen Menschen wimmelt. Auch darin liegt der Hund Begraben das manche aus allen Wolken fallen wenn „die Basis“ was ganz anderes denkt als manche sich das ausmalen. Man kann sich das nicht vorstellen weil man sich nicht mit denen beschäftigt welche anderer Meinung sind oder sein könnten.
Man möchte es auch nicht womit ich wieder bei Müllheim und der Umfrage zur Schule bin. Man sucht sich nämlich innerhalb wie außerhalb die Gruppe heraus welche man befragt. Ganz selektiv um ein ggfs. gewünschtes Ergebnis zu erhalten. Auch da gilt: man bewegt sich unter denen welche freundlich gesonnen sind… und nicht etwa weil es die Basis oder das Volk ist.
Womöglich wären für die Grünen Online-Vertreter eine Option welche die Meinung aus grünen Communities übermitteln.
Grüße
ALOA
Ach Entschuldigung – Korrektur:
Sie spielen toter Mann / Mann_in_ bzw. MannIn…*
* und wenn’s nur das wäre, dass es diese seltsamen BinnenIakrobatik bei den Piraten nicht gibt. ;-)
Auch das hat schon Aussagekraft!
@aloa5: Du sprichst da ein ziemlich grundsätzliches Problem an. Keine Ahnung, wie weit du das kennst, aber das „imperative Mandat“ der grünen Anfangszeit (das natürlich mit der Gewissensfreiheit der Abgeordneten kollidiert) war ein Versuch, genau so ein Sammeln von unten nach oben durchzusetzen. Hat nicht funktioniert, und würde nur funktionieren, wenn der Bundestag kein Parlament, sondern sowas wie eine rätedemokratische Delegiertenversammlung wäre. Dann vielleicht. (Ich habe ziemlich lange im u‑asta Freiburg mitgearbeitet, der in der Theorie so funktioniert – und auch das hatte, ganz unabhängig von der Frage online/offline, so seine Macken). Mein Problem mit dem Problem: ich glaube nicht, dass es eines ist, dass sich „technisch“ lösen lässt, auch mit der ausgefeiltesten Software nicht. Da hängt zuviel an Machtstrukturen dran, die auch geändert werden müssen – und die sich selbst erhalten. (Allen Piraten viel Spaß mit der ersten Parlamentesfraktion …).
@Flocke: Ich finde es übertrieben, wenn du von 25 Personen im Forum auf 1000 Leute, die davon beeinflusst werden, schließt. Die Aussage, dass die Art und Weise, wie das Forum zugemacht wird, nicht ideal läuft, kann ich nachvollziehen. Andererseits: wenn die Öffentlichkeitsarbeit der Bundestagsfraktion (das sind nicht die MdBs!) nunmal fest entschlossen ist, die Ressourcen für Kommunikationsarbeit in andere Felder zu stecken, wird daran glaube ich auch ein noch so lautstarker Protest nichts ändern. Das Forum soll am 15.3. zugemacht werden – eigentlich wäre da doch noch Zeit genug, um die Community „zu retten“. Ob bei den Piraten oder mit einem wirklich basisbetriebenen grünen Forum auf irgendeinem freien Provider (oder eben per Umlage auf einem eigenen Server), ehrenamtlich organisiert – warum nicht?
Letztlich ist das doch jetzt eine typische Verhandlungssituation. Die Bundestagsfraktion will das Forum zumachen, weil sie (egal, wie bitter das für die Leute in der Stammkneipe ist) nicht sieht, dass sich der dafür betriebene Aufwand (und das wird wohl gelesen, AFAIK …) für die damit verbundenen Effekte lohnt. „Ihr Forumsbewohner(Innen)“ dagegen wollt um jeden Preis eine Schließung verhindern. Die Bundestagsfraktion sitzt am längeren Hebel, und selbst wenn die Piratenpartei das journalistisch ausschlachtet, ist das nichts, was die Öffentlichkeit at large irgendwie groß interessiert. Kurz: macht es da Sinn, auf der Maximalforderung „Forum nicht schließen“ zu beharren, oder geht’s jetzt nicht eher drum, den Umzug der Community anderswohin zu organisieren?
@ Till
Bin jetzt wirklich einigermaßen verzweifelt! MIR ist das bereits seit dem 3.2.2011 völlig egal!
Ich habe gegen 15.30h an diesem Tag, eine Stunde nachdem die Reda die Bombe platzen lies gesagt, gehen wir zu den Piraten. Das kannst Du auf der 1. Seite von besagtem Headline-Thread nachlesen. Ich habe dafür auch meine Gründe, denn meine grüne Seele hat bereits einige Kratzer abbekommen. Wäre ich nicht versehentlich noch im alten Piratenforum irritiert – weil da keine aktuellen Postings stehen – herumgegeistert, und hätte ich nicht noch mein altes Piraten-Password versucht zu finden und wäre es mir egal was die anderen grünen Foristen tun, hätte ich mir unendlich viel Schreibarbeit gespart. Emotional hat mich das nicht wirklich berührt. Denn ich schaue mir das Abstimmungsverhalten der BT-Fraktion an und ich weiß was sie für Gesetzesanträge einbringen und das sind nicht die, die sie in ihrer Öffentlichkeitsarbeit propagieren!!! Die Mediearbeit der Grünen BT-Fraktion und ihre politische Realität sind in sich völlig konträr!
Das bedeutet, die Grünen waren ohnehin schon angezählt.
Mir lieber Till, wären mehr Grüne von Deiner Sorte auch recht. Ich stelle das hier und jetzt etwas leidenschaftlicher dar – wobei Du keine Ahnung hast, wie feurig ich sein kann, wenn mich mal wirklich was bewegt ;) – evtl. weil ich vielleicht noch ein Feuerwerk abfackeln will. In jedem Fall deswegen weil es Leute bei den grünen Foristen gibt, die ich auf keinen Fall verlieren will. Und wenn es denn so sein muss, möchte ich mich doch wenigsten drum bemüht haben. Ich denke, das ist nichts verwerfliches.
Die Grüne Partei hatte mich bereits verloren und das war auch kein Geheimnis. Ich mache aus meinem Herzen keine Mördergrube. Du findest über 1.600 Beiträge von mir in diesem Forum, in denen ich sehr offen mit den Rätseln dieser Partei umgegangen bin. Natürlich gab es den Tag an dem ich sozusagen politischen, grünen Liebeskummer hatte. Der war aber früher. Der Höhepunkt war Mitte 2010 erreicht. Deswegen hatte ich mich im 08.2010 schon bei den Piraten angemeldet. Das ist bei mir schon ein ernstes Zeichen. Ich habe irgendeinen inneren Zwang mich mit Politik zu beschäftigen. Selbst wenn ich nicht an einer Wahl teilnehme ziehe ich mein Joggingschuhe an und jogge demonstrativ am Wahllokal vorbei. (O. K. ich gebs zu, bin auch manchmal ein bisschen kindisch :D)
Nur kannst Du Dir evtl. vorstellen, wenn ich innerlich schon einige Wochen und Monate meine innere Parteizugehörigkeit zu den Grünen gekündigt hatte, dass das am 3.2.2011 noch in der Erinnerung derart frisch war, dass ich die anderen Foristen unendlich gut verstehen konnte, die wirklich tief getroffen waren. Ich war zu diesem Zeitpunkt klarer im Kopf, gerade weil es mich sogar relativ kalt gelassen hat, eben weil ich diese Art politischen Liebeskummer ja schon einige Wochen hinter mir hatte. Die anderen hat es eiskalt erwischt. Und um die geht es mir, ihnen das Gefühl zu geben, dass sie in der Situation nicht alleine sind. Es ging mir darum, tatsächlich einen demokratischen Weg zu finden, was will eine möglichst große Schnittmenge. Und egal wie sich jetzt wer auch immer wie entscheidet, ich habe mich entschieden und zwar am 2.3.2011 für die Piraten und das ging bei mir ratzfatz und ich habe darüber nie nachgedacht das zu ändern, sondern höchsten darüber nachgedacht, wie würde ich es zeitlich unter einen Hut bringen wenn die Jungs eine 2. Option favorisieren würden. Das war Arbeit und egal ob die abgeschlossen ist oder nicht ich zwinge nun wirklich niemanden, das zu tun was ich favorisiere. Habe mir einfach nur Arbeit gemacht, ob sie nun was bringt oder nicht. Stellenweise habe ich mich gefühlt wie eine Mischung aus Mutter Theresa und Clint Eastwood :D
Aber niemals habe ich den Versuch unternommen das Forum zu retten. Ich kenne die BT-Fraktion der Grünen und das wäre definitv vergeliche Liebesmüh gewesen. So oder so brauche ich die nächsten Tage dann sowieso eine Pause…
Amen, da kann jetzt jemand verstehen oder nicht :)
Was aber die Zahl der Wähler betrifft, so sind 1 TWähler sicher geschätzt, es können auch mehr sein ;). Eins sollte man dennoch nicht vergessen. Politik ist zu komplex geworden und da gibt es mittlerweile so eine Art Aufgaben Sharing. Das bedeutet, dass Leute die sich damit beschäftigen so eine Art laufendes Infotool darstellen. Das würde ich mal besser nicht unterschätzen. Nur so als Tipp!
@Flocke: Dann ist mir ehrlich gesagt nicht so ganz klar, warum du dich da so reinhängst. Ich habe die entsprechenden Threads in dem Forum nicht nachgelesen, aber was ist denn das Ergebnis der möglichst demokratischen Entscheidungsfindung unter den Foren-NutzerInnen? Gibt es da welche, die sich selbst als grün sehen (also z.B. sehr ungern auf einem Piratenforum weiterleben wollen), und denen das Forum so wichtig ist, dass sie eben zur Not selbst eines auf die Beine stellen würden (dass das geht, haben einige der Beiträge oben doch hoffentlich gezeigt …)?
„Womöglich wären für die Grünen Online-Vertreter eine Option welche die Meinung aus grünen Communities übermitteln.“
Das ALOA wollen die grünen Oberindianer nicht! Was nutzt es sich abzumühen, bis einem die Augen oder zumindest die Finger bluten, wenn es gar nicht erwünscht ist?
Ein Forum zu schließen ist eine Sache. Ist es aber symthomatisch für die gesamte Haltung wird es für die Grünen der gleich Weg bedeuten, den auch die SPD gegangen ist. —> noch tiefer in die Opposition!
@ Till
Na das Ergebnis ist, dass sich einige gar nicht entschieden haben und die, die sich entschieden haben, haben sich für die Piraten entschieden.
Und einige machen nun auf lonely rider und so wie ich sie kenne halten sie es in ein paar Wochen nicht mehr aus :D
Die Sache ist die, es ging manchmal schon ruppig bei den Grünen zu. Um nicht zu sagen, wie Kampfhunde manchmal! Das hat ihnen Spaß gemacht – ola la! Und ich vermute, sie befürchten, dass sie bei den Piraten, wenn sie mit Messer und Gabel essen müssen, etwas den Testosteronspiegel nicht unter Kontrolle haben könnten. Du darfst nicht vergessen, dieses Forum wurde doch nicht betreut. Wir hatten da alle Narrenfreiheit!
Nun bin ich ja eins von den ganz wenigen Mädels dort und ich kann mit Messer und Gabel essen. Und wenn ich rumklecker fällt mir auch kein Zacken aus der Krone, wenn man einer was sagt.
Ws soll ich denn sagen: Es wäre alles einfacher wenn das keine Männer wären … ;)
Also kurz gesagt, habe ich versucht in den letzten Wochen der einen Seite der Jungs das essen mit Messer und Gabel schmackhaft zu machen und der anderen Seite, die das schon kann, musste man iwie die Nase putzen.* :D
Und weil ich sie alle mag hat das eben ein wenig Engagement erfordert.
Letztlich denke ich dennoch, dass es viel einfacher ist, als der grünen BT-Fraktion denken und fühlen zu erklären.
*nur eine Metapher, nicht abwertend gemeint‘! Trotzdem werde langsam müde, sry.
Flocke!
Internet ist out!
Genug empört, jetzt wird gehandelt!
http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,749612,00.html
( und ich kann mit Messer und Gabel essen und mir auch die Nase selber putzen.:-) )
Foren sind blöd?
Als Agoraphobie (griechisch αγοραφοβία, agoraphobía, von ἀγορά, agorá „Markt(-platz)“ und φόβος, phóbos, „Furcht“) bezeichnet man eine Angst bzw. ein starkes Unwohlsein an bestimmten Orten, die aus diesem Grunde gemieden werden. In schweren Fällen kann die eigene Wohnung nicht mehr verlassen werden.
Eine Agoraphobie liegt auch dann vor, wenn Menschen weite Plätze (z. B. Marktplätze) oder weite Reisen allein vermeiden. Allen diesen Situationen ist gemeinsam, dass die Betroffenen in ihnen im Falle des Auftretens von Panik oder potentiell bedrohlichen Körperzuständen nicht schnell genug flüchten könnten, Hilfe nicht schnell genug verfügbar wäre oder sie in peinliche Situationen geraten könnten. Die Angst vor weiten Plätzen wird in der Psychologie Platzangst genannt, ein Terminus, der in der Umgangssprache für einen ganz anderen Angstzustand verwendet wird, nämlich die Klaustrophobie, Angst vor engen Räumen (isolierte Phobie gemäß der Norm ICD-10 F40.2).
SCNR. :-)
Alfred ich weiß, dass Du das kannst. Du weißt aber auch, dass mir die die mit Essen geworfen haben auch viel bedeuten?
Und das mit der Nase ist auch nicht böse gemeint. Schließlich gab es schon Situationen, in den ich ganz froh gewesen wäre, wenn mir jemand die Nase geputzt hätte. ;)
Aus irgendewelchen Gründen, ist für mich ganz speziell Politik aber nichts, das mir die Nase laufen lässt.
Dir ist aber hoffentlich auch klar, dass es anstrengend ist, seinem Chef seit über einem Monat glaubhaft zu vermitteln, dass ich gerade seit 5 Wochen meine Tage habe und deswegen alles ständig länger dauert als sonst? Oder soll ich ihm vielleicht erzählen, dass ich die Defizite an zwischenmenschlichen Kompetenz der grünen BT Fraktion auszugleichen versuche. Das Porzellan das sie ständig zerschlagen. Du weißt doch was ich meine. Im grünen Forum wären auch mehr Leute die schreiben, wenn sie nicht immer wieder genau die sperren würden, die sich durch intelligente Beiträge auszeichnen. Und auch Leute wie marvin haben sie lange Zeit vergrault. Und warum wurde dann gesperrt oder verwarnt, weil Kritik an der grünen Partei geäussert wurde. Ansonsten hast Du nix von denen gesehen und gelesen und jeder konnte machen was er wollte. Und ja, da war ich dann auch froh als marvin im richtigen Augenblick aufgetaucht ist und die Situation haarscharf aus datenschutztechnischer Sicht analysiert hat. Das war ein Fingerschnipp und er hat die Alternativen analysiert.
Also bekomm‘ meine Bemerkung bitte nicht in den falschen Hals. Es ist eher ein Vorwurf an die das ganze Durcheinander verursacht haben.
Für Kumpels bin ich gerne da. Als Babysitter für eine Partei fühle ich dauerhaft nicht geeignet. Und deswegen bin ich auch ehrlich gesagt froh, wenn dort am Montag die Lichter ausgehen. Diese Partei ist anstrengend und dass man Energieverschwendung ausgerechnet bei den Grünen betreibt, noch dazu wo es wirklich wichtigeres gäbe ist eigentlich fast schon Treppenwitz.
Und nochmals: Der Vorwurf geht an die grüne Partei, insbesondere an die BTF und sonst an niemanden!
@Till
Danke für die Blumen. Gerne geschehen.
Nur eine Antwort hast du leider vergessen…;-S
Zitat: Es klingt ja so, als habe auch die Basis (>50.000 Mitglieder + xtausend WählerInnen und evtl. WählerInnen) das Forum nicht wirklich genutzt, wenn die Abschätzungen von Flocke stimmen.
—-
Im Vergleich zu den Wortmeldungen im Blogbereich der wahre Brenner, dieser enorme Umfang an Beteiligung ;-)
Dazu gilt noch anzumerken, dass das Grünenforum bis vor c. 2 Jahren weitaus frequentierter war, dann und neu gelauched wurde, mit diversen Verschlechterungen und Verteibung alter User.
Außerdem dürften die täglichen Klickraten trotz allem mit Sicherheit nicht ganz unerheblich sein.
@Till #60
Ich kenne das. Wir haben das im letzten halben Jahr schon fast „durch“ in der Partei. So ganz ohne Fraktion und Mandate. Nennt sich LQFB was Du sicher kennst. Ein paar dieser post-privacy-linken hauptsächlich aus dem LV Berlin mit dem Oberindianer Lauer im Bundesvorstand fänden es ganz gut wenn über LQFB ein quasi imperatives Mandat erzeugt werden würde. Lauer hat das als „normative Kraft des faktischen“ bezeichnet. Im LV Berlin steht es bereits in der Satzung.
Ich lehne das aus verschiedenen Gründen entschieden ab. Eines war in diesem Fall alleine schon das die Nutzung von LQFB am Ende auch ein paar bevorzugt bzw. andere benachteiligt hat und damit seinerseits eher Seilschaften diente als einer Verbesserung der Lage.
Um imperative Mandate geht es mir am Ende denn auch nicht, sondern um ein angehört werden wenn es gute Argumente anzubringen gilt. Und dies auch ohne den Gang durch die Institutionen welche sich alles passend zurechtlegen.
BTW heute bei SPON, irgendwie passend zum Thema:
http://is.gd/EQayT4
„Die ganze Welt ist meiner Meinung“. Es geht um facebook und ein (z.T. ungewolltes) vorsortieren der Meldungen nach Präferenzen. Das engt das eigene Weltbild überaus ein.
Parlamentarier und auch andere machen das freiwillig! Es ist nämlich überaus mühsam und ärgerlich mit Dingen konfrontiert zu werden welche nicht dem eigenen Weltbild (der eigenen Ideologie, Meinung) entsprechen. Das ändern einer Meinung ist für viele ein no go. Das geht m.E. womöglich jedem Professor so der seit Jahrzehnten das gleiche lehrt.….
Politisch ist es gleichbedeutend mit Gesichtsverlust und einem Verlust der Glaubwürdigkeit. Schön zu sehen anhand der Grünen und dem E10. Noch vor kurzem dafür, noch vor wenigen Jahren mit stolz gereckter Brust ein Papier finanziert welches den kompletten Ersatz allen Erdgases in der EU durch Nutzung brachliegender Agrarflächen als möglich bezeichnet hat. „Das haben wir nicht gewollt“.
Viele Politiker (gar Parteien) aber auch andere (vielleicht wir alle) geben nur dann etwas was ihrer ideologischen Linie oder Meinung nicht entspricht zu wenn es gar nicht mehr anders geht. FDP und Steuersenkungen – unbelehrbar. Befürworter eines BGE umstimmen – unmöglich.
Ich (ganz persönlich) wünsche mir einen exklusiven Kanal über welchen ich Politikern Fakten mit meiner i.d.R. fundierten Meinung präsentieren kann. Ich würde jedoch m.E. nicht ernsthaft erwarten das sie deshalb anders entscheiden. Aber dieses alles sagen wir „unschöne“ (andere Meinungen) ausblendende Weltbild welches viele haben kann einfach nicht gut sein.
Heute badische gelesen? „Ich habe mich gewundert, kommentiert… den Antrag“
So was kommt von so was. Wer in seiner eigenen Welt lebt und sich den Rest nach Gusto zurecht biegt wacht irgendwann einmal auf und denkt er ist in einem Albtraum. Dabei ist es nur die Realität von der er sich selbst lange abgekapselt hat.
Grüße
ALOA
Tja.
Schönes Schlusswort ;-)
Hab mir jetzt nicht alle Kommentare durchgelesen, aber 2 Anmerkungen:
1. Zumindest der Twitteraccount GrueneBTForum lebt noch.
2. Web2.0 als Alternative finde ich nicht sinnvoll. Wo in Facebook & Co kann man vernünftig über ein Thema diskutieren? Ich habe weder über Twitter noch über Facebook irgendeine konstruktive Diskussion miterlebt, die eine breite Basis erreicht hat, so dass man von „parteiinternem Kommunikationsmedium“ hätte sprechen können. Manchmal sind unter Statusmeldungen von Leuten paar interessante Diskussionen, die aber dann doch fast immer im Nirvana versanden. … Das ist dann dieser typische Effekt: „Gut das wir mal drüber geredet haben“ …
@Christian: Nur kurz: ich glaube, Forendiskussionen sind letztlich genauso kurzlebig und nirvana-anfällig wie Debatten, die über Social Media laufen – nur erwecken sie den Anschein (und die zumeist nicht erfüllte Erwartung), anders behandelt zu werden.
Mein Problem hierbei: Foren sind auf Forenteilnehmer und aktive Kommunikation angewiesen. Austausch und Meinungen, und zwar sinnvolle. Und daran haperts oft. Bei manchen Forenpostings denke ich mir: Danke, ich verzichte und verschwinde wieder dezent. Teilweise sind die Foren auch zu klein oder sprechen nur die immer gleiche Zielgruppe an, das macht das ganze uninteressant. Nun ja, wie schon weiter obern erwähnt: Zum (Un)Glück gibts Facebook und Twitter…
Nö,
Blogs sind blöd.
Foren sind grundsätzlich so gut/schlecht, wie sie gemacht sind. Das Forum der Grünen war ein abschreckendes Beispiel, wie man Leser maximal vergrault.
Was ist Sinn und Zweck des Forums? Leider wurde das nie definiert, der erste Fehler.
Nie ist irgend einem Administrator die Idee gekommen, sich in die Poster hineinzufühlen. Warum wendet sich wer an die Grünen und zwar öffentlich? Das war der zweite Fehler.
Die Betreuung von Foren hängt davon ab, welche Anzahl unterschiedlicher Teilnehmer wie viele Posts pro Zeiteinheit abschickt. Die Redaktion sollte zumindest in der Lage sein, alle Einträge zu lesen. Soweit ich es in Erinnerung habe, hatten die Teilnehmer das Gefühl, keiner kümmere sich. Der dritte Fehler – so etwas führt zu Häme der Piraten.
Grüne Blogs sind ein weiterer Grund gegen das Forum. Es hat den impliziten Anspruch ein zentraler Ort des Meinungsaustausches zu sein. Wenn es nur ein schwarzes Brett unter vielen ist, passt der Name „Forum“ nicht.
Für die Lesbarkeit muss das Forum gegliedert sein. Zeitungen sind dazu übergegangen, nur noch Artikel kommentieren zu lassen, was die Themen automatisch gliedert. Bei den Grünen wäre eine Rückkopplung mit Programm und Gesetzesentwürfen sinnvoll gewesen. Doch das wurde als zu aufwändig verworfen. Eine Vernetzung zu anderen Diskussionen wurde nie in Erwägung gezogen. Dadurch wird das Forum zum Meckerkasten degradiert. Da es Orte zum Luftablassen zuhauf gibt, ist ein Meckerkasten bei den Grünen überflüssig, und das Abschalten war die einzig logische Konsequenz.