Irgendwie scheint uns das Wetter für den langen Winter entschädigen zu wollen. Hier in Freiburg hat es jedenfalls strahlenden Sonnenschein, 20 Grad und mehr (aktuell zeigt die meteorologische Stadtstation 22,8° C an) und Unmengen an Menschen, die sich im Rieselfeld Richtung Mundenhof, Baggerseen und Naturschutzgebiet bewegen. Ich habe das heute auch getan und fleißig die in Blüten ausbrechenden Bäume etc. fotografiert. So könnte das eigentlich noch eine Weile bleiben mit dem Wetter, bevor’s hier wieder unerträglich hochsommerlich wird.
Photo of the week: Easter evening V
2011 hatten wir es ja bereits diskutiert, anlässlich der Karfreitagstanzverbote, wer denn nun die Definitionshoheit über die „christlichen“ Feiertage hat in diesem unseren Lande. (Und was generelleres zu meinem Atheismus habe ich dieses Jahr auch schon verbloggt).
Insofern kann ich es hier kurz machen: Auch wenn’s möglicherweise nur eine schöne Erfindung ist (und auch, wenn dieses Jahr das Wetter zum Kauf von Schnittblumen zwingt), macht’s mir Spaß, Ostern als vor- und nachchristliches Frühlingsfest zu sehen. Mit bunt bemalten Eiern (beim heutigen Besuch der Kükenausstellung im Naturmusueum Freiburg habe ich gelernt, dass das daher rühren kann, dass im 13. Jahrhundert die in der Fastenzeit vor Ostern gelegten, aber nicht gegessenen Eier bunt markiert wurden – aber wer will, findet auch hier ältere Wurzeln), mit Hasen, Lämmchen und aufblühenden Zweigen. Und dass die Existenz der namensgebenden Gottheit angezweifelt wird – nun, das kann vorkommen (interessanterweise sind die Zweifel in der deutschsprachigen Wikipedia weit ausgeprägter als in der englischsprachigen Version).
Wie dem auch sei – alles Gute zum Fest! Hoffen wir, dass das mit dem Frühling dann spätestens Mitte April doch noch was wird.
P.S.: Auf dem Facebook-Account von Hilal Sezgin (vermutlich nicht öffentlich lesbar) hat ihre Frage danach, ob es auch andernorts – und nicht nur in ihrem Dorf in der Lüneburger Heide – üblich sei, Kindern großen Unsinn über die Existenz von Osterhasen zu erzählen, eine spannende kulturvergleichende Debatte ausgelöst. Wie viel magisches Denken brauchen Kinder? Brauchen Kinder das überhaupt? Und – meine zugegeben etwas steile These – ist es möglicherweise so, dass der Kinderglaube an Osterhasen und Christkinder als realen Entitäten, die dann irgendwann im Lauf der Kindheit von einem Kind selbst entzaubert werden, hilfreich dabei sein kann, den Konstruktionscharakter von Wirklichkeit wahrzunehmen und überhaupt zu lernen, kritisch und skeptisch zu hinterfragen, was zu hinterfragen ist?
Photo of the week: Tulip mania III
Nach dem ganz besonders düsteren Winter 2012/13 konnte ich dann den Tulpen im Bioladen nicht widerstehen – und es hat geholfen, jedenfalls haben wir heute Sonne und einen blauen Himmel. Es scheint Frühling zu werden. Endlich! Selbst wenn’s vermutlich nur ein Fehlstart ist, freue ich mich massiv über die ersten Sonnenstrahlen und sonstige grellbunte Frühlingsboten.
(Und dann sind da noch die übrigen, zum Teil dann noch um einiges sonnigeren Tulpenfotos).
Photo of the week: Dreisam in early spring II
Kaum steigen die Tagestemperaturen einigermaßen stabil über 15°C, verlagert sich das öffentliche Leben Deutschlands nach draußen. Ich dachte ja bisher, dass das eine Freiburger Besonderheit ist (wie hier am Dreisamufer) – aber im kurzen Stück Schloßgarten vor dem Landtag in Stuttgart sieht es nicht anders aus. Dort drängten sich die Leute schon auf der Wiese (fehlen ja auch Flächen, die jetzt Baustelle sind).
Sagte ich schon, dass ich gerne das ganze Jahr solche Zustände haben würde?
P.S.: Fotografiert habe ich dieses Bild und die anderen der Reihe vor allem deswegen, weil das Wasser bei strahlend blauem Himmel fast schon schwarzblau durch die gelbbraune Vorfrühlingssteppe fließt.
Photo of the week: Bringer of spring I
Der Frühling macht schon mal seine Generalprobe. Und in ein paar Tagen geht’s dann richtig los, Frühlingsbeginn, Tag-und-Nacht-Gleiche und all das.