Schön an dem Format 12 von 12 finde ich ja den Einblick in unterschiedliche Alltage, der dadurch entsteht. Bei mir beispielsweise war heute ein ziemlich normaler Stuttgartarbeitstag. Der fängt im Dunkeln und mit dem üblichen Frühstück im Zug an. Anfangs, in Freiburg, ist der Zug noch ziemlich leer, ab Karlsruhe gibt es dann nur noch Stehplätze.
In Stuttgart angekommen, ist es zumindest mal hell. Ich freue mich immer, wenn der manchmal pünktliche Zug am Stau vorbeifährt. Weniger toll: durch den Stuttgart-21-Umbau des Bahnhofs ist der Weg von den Bahnsteigen zur Bahnhofshalle und zum Ausgang ellenlang – und führt durch diese Holzbaracke. Immerhin hängen ab und zu interessante Propagandamaterialien und/oder hübschen Fotos von Bahnhöfen, Zügen und ähnlichem an den Wänden. Und Ausgucklöcher für die Baustelle gibt’s auch.
Die nächsten beiden Bilder fassen dann meinen heutigen Büroarbeitstag von 9.00 bis 16.45 zusammen – vormittags jede Menge Sitzungen, dann kurz Mittagessen in der nahen Mensa der Musikhochschule, Zeit für einen Kaffee, nachmittags Gelegenheit, an meinem Schreibtisch an dem einen oder anderen zu arbeiten. So richtig fotogen ist das alles nicht. Eigentlich wäre ich heute gerne zum ShareBW-Kongress nach Karlsruhe gefahren, hat aber leider nicht in meine To-Do-Liste gepasst. (Übrigens zeigt das Bild auch, das direkt hinter dem Haus der Abgeordneten Kräne stehen. Ja, wir befinden uns in einer Baustelle – noch bis 2018, bis der Erweiterungsbau der Württembergischen Landesbibliothek fertig ist).
Dass auf dem Weg zwischen Haus der Abgeordneten und Bahnhof in Stuttgart der Schloßgarten und der „Eckensee“ liegt, ist schön, weil damit zumindest für ein paar hundert Meter das Spiel der Jahreszeiten erlebbar wird. Die letzten Tage waren See und goldener Hirsch auf der Kuppel in glänzendes Licht getaucht, der Himmel strahlte blau. Heute war’s dann doch etwas trüber, und dunkel wurde es auch schon. Dann der Bahnhof, der lange Weg zu den Gleisen, der Zug (zurück nicht der durchgehende IC, sondern der frühere 17.08-Zug, ein alter Interregio, mit Umstieg in Karlsruhe). Wie meist extrem voll, ausnahmsweise jedoch pünktlich.
In Karlsruhe ist’s schon stockfinster. Der ICE nach Freiburg hat eine Viertelstunde Verspätung – das reicht, um schnell noch ein paar Frühlingsrollen zu essen. Nicht wirklich vorbildhaft und gesund, aber lecker.
Den früheren Zug habe ich auch deswegen genommen, weil ich morgen für meine Kinder zuständig bin und sie heute Abend übernommen habe. Irgendwie stehen immer irgendwo Spielsachen etc. rum, die nicht wieder aufgeräumt wurden. Ein ewiger Kampf. Und auch das Ins-Bett-Bringen zog sich dann noch etwas hin, weil die beiden noch „schnell“ ein Nagelspiel reparieren mussten (grob geschätzt mussten dazu ungefähr tausend Nägel wieder eingesteckt werden).
Kinder schlafen, ich bin auch schon müde, Tag zu Ende, und morgen geht’s im Home Office weiter.