Es gibt viele gute Gründe, warum FDP und Piraten jetzt in Fusionsverhandlungen treten sollten, um zu den Freidemokraten&Piraten (FD&P) zu werden. Hier die zehn wichtigsten.
1. Beide behaupten, eine liberale Partei zu sein. Wir könnten also weiter von den Liberalen sprechen.
2. Beide wählen weit überwiegend Männer, und sehen darin kein Problem – gute Basis für das kulturelle Zusammenwachsen der beiden Organisationen.
3. Beide ergänzen sich gut: Wo die einen aus dem Landtag fliegen, kommen die anderen rein. Bsp. Berlin, Saarland, Schleswig-Holstein, NRW.
4. Manchmal macht die FDP die Netzbürgerrechtspolitik, die Piraten gerne machen würden. Und die rechten Wirtschaftsflügel gleichen sich auch.
5. Die F.D.P. ist traditionell die Satzzeichenpartei Deutschlands. Ein & würde gut dazu passen.
6. FDP wie Piraten sind im Kern Einthemenparteien mit Scharnierfunktion.
7. Piraten würden das Nachwuchsproblem der FDP lösen, die FDP das Professonalisierungsdefizit der Piraten ausgleichen.
8. Eine Fusion wäre ein Hack, mit dem die Piraten sich aus dem Stand heraus in die Bundesregierung katapultieren würden.
9. Die Debatte darüber, ob „Piraten“ ein dämlicher Name für eine Partei ist, würde aufhören – FD&P!
10. Eine Fusion würde es allen PolitikwissenschaftlerInnen, die mit der großen Stabilität des deutschen Parteiensystems argumentieren, leicht machen, diese These weiterhin aufrecht zu erhalten.
Warum blogge ich das? Weil ich ja irgendwas zur Wahl an der Saar sagen muss.
Welche Scharnierfunktion haben den die Piraten? Die zwischen dem heise-Forum und reddit?
Am meisten überzeugt mich ja #5 ;-)
Die Liste ist übrigens ergänzbar, falls noch jemand weitere gute Gründe einfallen. Aber nur harte Fakten, bitte!
weiterer Punkt für die Fusion:
11. Beide Gruppierungen verstehen keinen Spaß. Den einen ist sie im Netz verloren gegangen, den anderen ist er von vorn herein fremd.
12. Weil der Lieblingsfeind sowohl der FDP als auch der Piraten die Grünen sind.
Die Grünen sind etabliert, stellen mittlerweile sogar in einem CDU-Stammland den Ministerpräsidenten. Um die Grünen mache ich mir keine Sorgen, trotz des (traditionell eher) knappen Ergebnisses im Saarland.
Statt Konkurrenzdenken und Farbenspiele ist entscheidend, dass die Inhalte der Piraten umgesetzt werden – und das hat, vor allem bei den Grünen, bereits begonnen.
13. Weil die FDP gegen die Abschaffung der 42h-Woche für Beamt*innen ist: http://www.merkur-online.de/nachrichten/politik/fdpfuer-erhalt-42-stunden-woche-beamte-467098.html und die Piraten eine Gruppe 42 haben: http://gruppe42.net/ wenn da mal kein Zusammenhang besteht ;-)
Manueller Trackback: „Alles in Lot auf dem Boot? Alles in Butter auf dem Kutter? Eine Nachlese zu Saarland-Wahl und Piraten“ http://gruene.wettach.org/?p=896 erwähnt auch deine Fusionsanregung.
Ob wir die Piraten und ihren einzigen Programmpunkt „Transparenz“ in unserer politischen Landschaft brauchen will ich bezweifeln.
Die Piraten wurden aud Protest gegen die etablierten Parteinen gewählt.
Die FDP ist aber mehr als überflüssig.
Allein die letzte Posse, den Schleckerfrauen jede Unterstützung zu entziehen…
Ein takisches Wahlkampfmanöver, mehr nicht.
Es waren eben keine Banken oder Hoteliers betroffen.
Hoffentlich verschwindet die FDP bald in der Bedeutungslosigkeit.
Seit wann hat die FDP ein Nachwuchsproblem? Das wäre mir neu.
Zumindest hat sie sinkende Mitgliedszahlen.