Während des Studiums waren sie eher durch ihre Werke präsent und standen in einer Reihe mit den Eminenzen des letzten Jahrhunderts. Und erst nach und nach wurde einem bewusst, dass viele der „Klassiker“ durchaus noch am Leben waren – schmerzhaft dann, wenn erst die mediale Todesnachricht darüber aufklärte, dass es noch eine Chance gegeben hätte, sie „live“ zu erleben, die es jetzt nicht mehr gab: Luhmann und Bourdieu etwa, oder in neuster Zeit Baudrillard oder, gerade gelesen, Watzlawick. Und bei anderen – etwa bei Popitz, bei dem ich noch ein Seminar zum Thema Utopien besuchte, als er längst emeritiert war – wurde mir erst nach einiger Zeit klar, dass es sich eben durchaus ebenfalls um einen Klassiker gehandelt hatte, dessen Texte heute noch ihre Bedeutung haben. Irgendwie schon eine seltsame Wissenschaft, bei der die tatsächlichen Personen so hinter den papierenern Thesen und Argumenten verschwinden.
Warum blogge ich das? Weil das die Gedanken waren, die mir beim Lesen der Meldung zum Tode Watzlawicks kamen.