Kurz: Transparente Werbung auf diesem Blog

Ich ver­su­che ja, mein Blog weit­ge­hend wer­be­frei zu hal­ten, also kei­ne Goog­le-Ads etc., und kei­ne gekauf­ten Bei­trä­ge oder PR-Plat­zie­run­gen. Die ein­zi­ge Aus­nah­me ist der Kas­ten rechts in der Sei­ten­leis­te, der zwei Funk­tio­nen hat. Oben wer­den Bücher gezeigt, die ich selbst ger­ne gele­sen habe. Sie ver­lin­ken auf die ent­spre­chen­de Sei­te bei amazon.de. Wen jemand über den Link dort­hin kommt, und das Buch kauft, erhal­te ich unge­fähr fünf Pro­zent „Wer­be­kos­ten­er­stat­tung“ gut­ge­schrie­ben. Die Aus­wahl der Bücher erfolgt von Hand, sie wer­den in zufäl­li­ger Rei­hen­fol­ge ange­zeigt. Ich hat­te auch schon mal mit kon­text­sen­si­ti­ven Buch­emp­feh­lun­gen expe­ri­men­tiert, habe aber bis­her nicht den Ein­druck, dass das sinn­vol­le Ergeb­nis­se zu Tage bringt. 

Unter dem Buch­co­ver ist zwei­tens ein Such­kas­ten zu sehen (wer über www.westermayer.de/till hier­her kommt, und nicht über die eigent­li­che URL des Blogs, blog.till-westermayer.de, kennt den schon. Mit­tel­fris­tig möch­te ich bei­de Sei­ten zu die­ser hier vereinen. 

Auch der Such­kas­ten ist mit dem ama­zon-Part­ner­pro­gramm ver­linkt, d.h. auch hier gilt: wer dar­über ein Buch sucht und bei amazon.de kauft, beschert mir unge­fähr fünf Pro­zent Wer­be­kos­ten­er­stat­tung. Anders gesagt: wer die­ses Blog gut fin­det, mir eine vir­tu­el­le Tas­se Kaf­fee spen­die­ren möch­te und eh was bei ama­zon kau­fen woll­te, darf das ger­ne über den Such­kas­ten rechts tun.

P.S.: Wie gut oder schlecht selbst-aktua­li­sie­ren­de Wer­bung funk­tio­niert, lässt sich an die­sem Kas­ten sehen:


Update: alles, was zum Such­kas­ten oben steht, stimmt wei­ter­hin, die Buch­aus­wahl läuft jetzt aber über Libra­ry­thing, und da klappt es mit der Ama­zon-Ver­net­zung noch nicht so rich­tig. Dafür sind die Bücher wirk­lich empfehlenswert …

Kommunikationsprobleme

Yellow communication

Heu­te gab es eine Pro­be­ab­stim­mung zur Netz­z­ensur in der SPD-Frak­ti­on. Jörg Tauss schrieb dar­über bei Twit­ter:

ent­aeuscht: In der SPD-Frak­ti­on nur zwei Gegen­stim­men zu #zen­sur­su­la. Scha­de. War es dann wohl. Peten­ten haben alles falsch verstanden :-( 

Ich bin über das „Peten­ten haben alles falsch ver­stan­den“ gestol­pert. Dach­te erst, er meint das selbst so. Habe dann noch­mal nach­ge­fragt. Die rich­ti­ge Inter­pre­ta­ti­on: die über­gro­ße Mehr­heit der SPD-Frak­ti­on glaubt, dass die 131919 Unter­stüt­ze­rIn­nen der Peti­ti­on gegen Inter­net­sper­ren gar nicht wirk­lich böse auf die SPD und ihre Poli­tik sind, son­dern den Gesetz­ent­wurf nur falsch ver­stan­den haben. Alles also ein Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­blem (die Nach­wahl­va­ri­an­te davon: ein Mobi­li­sie­rungs­pro­blem). Gemeint ist damit: wir wis­sen, was gut ist, wir haben es nur nicht geschafft, das den Leu­ten auch nahezubringen.

Die­se Argu­men­ta­ti­on mag ich gar nicht. Lei­der kommt sie in der Poli­tik oft vor. Wenn eine poli­ti­sche Maß­nah­me auf Wider­stand stößt, wenn eine Par­tei nicht gewählt wird: Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­blem. Ein­fach und blöd. Und zwar aus drei Gründen.

  1. Wer von Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­ble­men redet, um poli­ti­sche Dif­fe­ren­zen zu erklä­ren, kann nur davon aus­ge­hen, selbst und ein­zig und allein im Besitz der Wahr­heit zu sein. Wenn der ande­re es bloss ver­stan­den hät­te, hät­te er’s schon rich­tig ver­stan­den. Die Argu­men­ta­ti­ons­fi­gur Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­blem impli­ziert also Über­heb­lich­keit und negiert – mög­li­cher­wei­se ja berech­tig­te! – unter­schied­li­che Wahr­neh­mun­gen. Sie igno­riert, dass ande­re als die Mit­glie­der und Abge­ord­ne­ten der eige­nen Par­tei viel­leicht mehr wis­sen könnten. 
  2. Wer von Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­ble­men redet, hat ein Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­blem, weil die Par­tei dann näm­lich nicht kom­mu­ni­ziert. Son­dern meint damit ja, dass die Mar­ke­ting-Bot­schaft nicht ange­kom­men ist. Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­blem impli­ziert also auch: Ein­weg statt Dia­log. Fol­ge­rich­tig also, dass diver­se Inter­net-Akti­vis­tIn­nen-Grup­pen heu­te wei­te­re Gesprä­che mit der SPD abge­lehnt haben. 
  3. Schließ­lich: Wer von Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­ble­men redet, ver­steht sein eigent­li­ches Geschäft nicht. Selbst Ein­weg-Mar­ke­ting-Par­tei­en soll­ten in der Lage sein, ihre Poli­tik auch zu „ver­kau­fen“. Wer sich am Ende, wenn das fal­sche beschlos­sen wird, auf Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­ble­me zurück­zieht, hat auch vor­her nicht ver­sucht, zu über­zeu­gen, die poli­ti­sche Posi­ti­on der Par­tei zu ver­brei­ten. Hat das viel­leicht gar nicht für not­wen­dig ange­se­hen, weil im Inne­ren der Raum­schiff-Bla­se alles so schön selbst­evi­dent aussah. 

Also, lie­be Par­tei­en (auch: lie­be eige­ne Par­tei!) – bit­te kei­ne Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­ble­me. Wer Wäh­le­rIn­nen und Bür­ge­rIn­nen nicht für dumm hält, son­dern für mün­dig, muss ers­tens ver­su­chen, mit die­sen in einen zwei­sei­ti­gen Dia­log zu tre­ten, statt auf Beschal­lung zu set­zen, muss zwei­tens Argu­men­te dann auch ernst­neh­men – und, wenn gro­ße Pro­test­wel­len gera­de jen­seits der regis­trier­ten Lob­by-Gesprä­che auf­tau­chen, mal über­le­gen, wo die her­kom­men, und muss drit­tens ein­se­hen, dass man­che poli­ti­sche Ideen gesell­schaft­lich nicht akzep­tiert wer­den. Nicht, weil die fal­schen Wer­be­spots geschal­tet wur­den, son­dern weil eine Mehr­heit sie falsch findet. 

Es kann ja sogar Fäl­le geben, in denen es sinn­voll ist, irgend­ei­ne poli­ti­sche Maß­nah­me trotz gerin­ger Akzep­tanz durch­zu­set­zen – dann bit­te ich aber dar­um, auch dazu zu ste­hen, und sich nicht hin­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­ble­men zu ver­ste­cken. Es mag tat­säch­lich Miss­ver­ständ­nis­se geben. Aber wenn ein gro­ßer Teil aller Exper­tIn­nen in einem The­ma einer Mei­nung sind – dann liegt ver­mut­lich kein Miss­ver­ständ­nis vor. Und ja, Poli­tik kann sehr kom­plex sein, und Poli­tik ist schwie­rig zu kom­mu­ni­zie­ren: aber es macht doch mehr Sinn, es zu ver­su­chen – und dank elek­tro­ni­scher Medi­en ist genau das immer ein­fa­cher gewor­den, als selbst dar­an zu glau­ben, dass nur aller­ein­fachs­te Bot­schaf­ten ver­stan­den werden.

Denn wer sei­ne Wäh­le­rIn­nen wie unmün­di­ge Kin­der behan­delt (und selbst die soll­ten nicht so behan­delt wer­den), muss sich – letz­ter Satz – nicht wun­dern, wenn denen die Lust an der Poli­tik ver­geht. Oder an bestimm­ten Par­tei­en.

War­um ich das blog­ge? Weil mein laten­ter Ärger über die­ses Schein­ar­gu­ment hier mal einen kon­kre­ten Anlass gefun­den hat.

Kurz: RWE, ProKlima, der Atomstrom und die Satire

Julia See­li­ger weist dar­auf hin, dass der Ener­gie­kon­zern RWE sein „Greenwash“-Angebot „Pro­Kli­ma“ („kli­ma­freund­lich“, weil Atom­strom) mit Klau­en und Zäh­nen ver­tei­digt. Eine sati­ri­sche Ver­frem­dung durch aus­ge­strahlt (s.u.) wur­de abge­mahnt. Es gilt, also, Soli­da­ri­tät zu zei­gen – was hier­mit gesche­hen soll. Mehr zu Mit­mach­mög­lich­kei­ten bei Julia.


RWE will Satire verbieten

Britische Bionade

Auch drei Tage Schott­land rei­chen, um das Giga­byte voll zu machen. Fotos aus Edin­burgh und Dun­da­le wird es nach und nach geben. Neben vie­len ande­ren Din­gen ist mir – erst mal auf­grund des Packungs­de­signs – ein neu­es Trend­ge­tränk auf­ge­fal­len: „this water“, her­ge­stellt von der Fir­ma Inno­cent Drinks. Letzt­lich han­delt es sich dabei um Frucht­saft, bzw. um eine Mischung aus Smoothies und Quell­was­ser. Also um sowas ähn­li­ches wie Fruchtsaft. 

Hype drink mix
Unschul­di­ges Kühlregal

Pro­biert habe ich die Sor­te „this water is colou­red by natu­re“ (Mango/Passionsfrucht), die hat ganz okay geschmeckt, auch nicht unbe­dingt beson­ders her­aus­ra­gend. Okay eben. 

War­um beti­tel ich den Bei­trag trotz­dem „Bri­ti­sche Bio­na­de“? Weil mir das Kon­zept, das hin­ter dem Getränk steht, prin­zi­pi­ell gefällt (natür­li­che Zuta­ten, mit ethi­scher Kom­po­nen­te, d.h. Spen­den für ein Was­ser­pro­jekt in Äthio­pi­en, vor allem jedoch die hand­ge­macht-humor­vol­le Gestal­tung der Packun­gen – und natür­lich der genia­le Name).

This water (red)
„The­re are 89 cran­ber­ries in every bot­t­le of this water, and 13 raspber­ries too“

Letzt­lich ver­steckt sich hin­ter dem schö­nen Schein nichts wirk­lich beson­de­res. Die Pro­duk­te haben noch nicht mal ein Bio-Sie­gel irgend­ei­ner Art, und dass ein Frucht­saft­ge­tränk aus Früch­ten und Was­ser besteht, ist nun eigent­lich gar nichts wirk­lich besonderes.

"This water" (back)
Rück­sei­te

Aber trotz­dem scheint es sich mir bei „this water“ um ein Trend­ge­tränk zu han­deln. Sowohl in der als „In-Ort“ gestyl­ten Flug­ha­fen­bar der Ket­te EAT als auch in einem klei­nen stu­den­ti­schen Take-Away habe ich die Fla­schen gese­hen. Und an bei­den Orten haben sie – ganz wie Bio­na­de hier­zu­lan­de an ähn­li­chen Orten – wun­der­bar hingepasst. 

War­um blog­ge ich das? Weil ich mich in die Label­ge­stal­tung ver­liebt habe. Wer­bung wirkt.