Die siebte Ausgabe des monothematischen Gesellschaftsmagazins DUMMY „will anregen, sich mit der Gestaltbarkeit der Welt wieder mehr zu beschäftigen.“ – und hat dazu großformatig das Thema „Revolution“ gewählt. Im diesmal manchmal etwas kantig-schwerlesbaren Layout geht es um Themen wie ein „Glossar des gegenwärtigen Protests“, den Rechteinhaber der „Internationalen“ oder auch die bolivarische Revolution in Venezuela. Lesenswert, für 8,80 Euro am Bahnhofskiosk zu kaufen oder unter www.dummy-magazin.de bestellbar.
Make-A-Word
Altes aus Xanga, Teil XIV (und Schluss)
Friday, August 13, 2004
Google goes Olympia …
… und scheint diesmal griechische GöttInnen beim sportlichen Wettkampf zu zeigen.
Thursday, August 12, 2004
taz heute in konsequenter kleinschreibung – rechtschreibreform und regelwut
meine eigenen erfahrungen mit texten, die konsequent klein geschrieben sind, beruhen mehr oder weniger nur auf überschriften, einleitungstexten und dem einen oder anderen plakat für den u‑asta freiburg, dass in – irgendwie an links-70er-traditionen erinnernder – kleinschreibung erschienen ist.
die taz geht heute einen schritt weiter (der link unten zum perlentaucher faßt zusammen) und erscheint komplett in gemäßigter kleinschreibung. das heißt, sie schreibt nur eigennamen und satzanfänge groß, alles andere klein. auf den ersten blick sehr gewöhnungsbedürftig; es dauert eine zeit, bis sich der gewohnte lesefluss einstellt – dann aber durchaus angenehm.
> perlentaucher.de (12.08.2004)
am schönsten allerdings finde ich an der heutigen taz nicht das kleinschreib-experiment (auch wenn’s eine nette volte gegen springer und spiegel ist), sondern das essay von reinhard kahl zum zivilisatorischen gewinn durch die rechtschreibreformunsicherheiten: statt sich permanent an regeln halten zu müssen, sind diese damit ein stück weit aufgeweicht und entverselbstständlicht worden. hier kann ich kahl nur zustimmen: regelwut tut selten gut!
> reinhard kahl: die list der rechtschreibreform
Monday, May 10, 2004
Der Grafiker hinter Googles Grafiken
Irgendwo auf den Google-Seiten gefunden: Computer artist doodles oodles of ‚Google’s
Friday, April 23, 2004
Google-Galerie
Schön ausgeführte Frühlingslandschaft mit Fisch zum Earth-Day 2004:
earthday04.gif (GIF-Grafik, 276x139 Pixel)
Sunday, March 28, 2004
Weapons of Mass Destruction endlich gefunden …
… siehe diese Friedensdemo in den USA:
Wednesday, March 17, 2004
Frühling in Freiburg heißt Sommer
Irgendwie erscheint die Stadt wie verändert, kaum dass die warme Jahreszeit angebrochen ist. Das sprichwörtliche südländlische Flair wird angeschaltet, Fenster werden aufgerissen, die Eiscafes haben wieder auf (Schokoorangezimt!). Und alle Welt rennt im T‑Shirt herum und sitzt im Straßencafe. Noch abends um sechs hat es jetzt 27°C: eine Stadt erwacht aus dem Winterschlaf.
Altes aus Xanga, Teil VIII
Saturday, February 15, 2003
Globale Demonstration
Heute scheint es die erste globale Demonstration gegeben zu haben – zeitversetzt fanden und finden heute weltweit Demonstrationen gegen den drohenden Irak-Krieg statt. Allein in Europa haben insgesamt etwa vier Millionen daran teilgenommen. Demonstrationen fanden aber auch in Australien, Russland, Afrika, Arabien, Indien und nicht zuletzt in Amerika statt. Ganz unabhängig davon, ob dieser massive Protest Erfolg haben wird oder nicht – was wir hier erleben, dürfte später – zusammen mit den auf einen Ort hin konzentrierten, aber global organisierten – Protesten von Seattle und Genua und mit den Solidaritätskundgebungen nach dem 11. September 2001 – als eine der ersten globalen Protestkundgebungen in die Geschichtsbücher eingehen. Die globale mediale Vernetzung über Massenmedien und Internet, die Verbundenheit und Abhängigkeit aller Dinge im politischen und wirtschaftlichen Bereich fangen an, Wirkung zu zeigen. Der drohende Irak-Krieg – Ironie der Geschichte – als Auswuchs des neuen us-amerikanischen Unilateralismus kann sich so als Katalysator auf dem Weg hin zu einer weltweiten politischen Tagesordnung, einer globalen Zivilgesellschaft und einer Stärkung der internationalen politischen Institutionen erweisen.
> CNN.com – Millions in Europe peace protests – Feb. 15, 2003
Thursday, February 06, 2003
Repeat
Ich weiss nicht, ob das anderen Leuten auch so geht. CD-Player haben ja des öfteren eine Repeat-Funktion. Und CDs sind gut eine Stunde lang, vielleicht länger, vielleicht kürzer. Radiohören seit der Kindheit sorgt dafür, sich nach etwa einer Stunde nicht mehr daran zu erinnern, welche Top-of-the-pop-ultra-chart-hits grade eben schon einmal liefen. CDs sind gut eine Stunde lang. Und mir passiert es immer wieder, dass die Repeat-Funktion meines CD-Players mich stundenlang mit einer Klangwolke umgibt. Musik ist Hintergrund, jedenfalls für mich. Das kann dann ruhig dieselbe sein. Elektronische Musik eignet sich besonders gut dafür, egal, ob Portishead oder schnelleres Zeug. Denn CDs sind gut eine Stunde lang.
Nie mehr Kino?
Keine Angst … auch wenn hier grade nichts steht, gehe ich doch auch weiterhin ab und zu mal ins Kino. Vor einigen Wochen beispielsweise in 19, einen japanischen Film mit äußerst unklarer Botschaft: Junger Student wird von – ein passendes Wort wäre vielleicht: Taugenichtsen – gekidnappt, Hals über Kopf und auf offener Straße. Eine Road-Movie-Tour über Japans Straßen und Automobile schließt sich an. Das Meer ist das Ende. Ziemlich gewalttätig, relativ sinnlos – beeindruckend aber die Ästhetik. Ein bißchen kam mir das ganze vor wie die Verfilmung einer leicht trashig angehauchten Modestrecke in einem Hochglanzmagazin. Interessante Farbpalette.
Eine schöne Überleitung wäre jetzt, zu behaupten, dass der Dogma-Film Open Hearts das genaue Gegenteil von 19 ist. Stimmt aber nicht wirklich, es gibt nämlich kaum eine Vergleichsbasis. Was fand ich an Open Hearts nett? Auch hier: die Ästhetik, Skandinavienhippieikeastyle. Die dänischen Umgangsformen. Und das irgendwie doch offene Ende. Oder auch nicht. Eine Geschichte über Leid und Liebe, kein klares Happy-End und ziemlich vieles, was zwischendrin zerbrochen ist. Trotzdem ein ziemlich schwer verdaulicher Film. Nebenbei bemerkt: Schön die augenzwinkernde Fastnichtverletzung der Dogma-Regeln (Musik aus dem immer vorhandenen Walkman, Vor- und Nachspann mit der Wärmebildkamera gefilmt, …).
Noch mehr Filme? Nur auf Video gesehen, was schade war: Die Liebenden des Polarkreises. Den Roman dazu konnte ich mir lebhaft vorstellen, und das ingeniöse Aufeinandertürmen von Zufällen, die am Schluss konsistent werden, hatte was. Melancholisch – und so verdammt nah am Happy End, aber dann doch immer wieder haarscharf dran vorbei. Literarisches Kino, wenn es so was gibt.
> http://www.google.de/search?hl=de&ie=ISO-8859–1&q=die+liebenden+des+polarkreises&meta=
Friday, January 31, 2003 / (4. Januar 2003)
Wissenschaft braucht keine Religion!
In der Süddeutschen Zeitung erschien heute ein Essay, in dem Gesine Schwan dafür plädiert, Wissenschaft auf ein religiöses Fundament zu stellen. Weil mir das sehr seltsam erscheint – und eigentlich eher eines fundamentalistischen US-Präsidenten würdig, als einer ostdeutschen Hochschulrektorin – habe ich der SZ einen Leserbrief geschrieben:
Sehr geehrte Damen und Herren,
Gesine Schwan macht zwei Fehler, wenn sie vorschlägt, die Wissenschaft müsse sich an der Religion orientieren. Zum einen übersieht sie, dass es „die Religion“ nicht gibt, sagt uns aber leider nicht, warum sich ihrer Meinung nach Wissenschaft an einer wohl implizit mehr oder weniger christlichen Religion zu orientieren hat – und z.B. nicht an den ganz anderen Wertmustern des Hinduismus oder des Taoismus. Zum anderen begründet sie nicht, warum sie überhaupt Religion braucht, um einen außerwissenschaftlichen Ankerpunkt zu finden, an dem sich Wissenschaft orientieren soll. So löblich es sein mag, wenn dieser eben nicht im Geld (und sicherlich auch nicht in politischer Macht) zu finden ist, so wenig geht aus dem Essay hervor, warum nicht allgemeine ethische Grundlagen, Menschenrechte und dergleichen sich ebensogut oder nicht viel besser eignen als gerade Religion. Als Ungläubiger und Wissenschaftler scheinen mir hier private Erweckungsvorstellungen und gesellschaftliche Leitplanken verwechselt worden zu sein. Was schade ist.
Schöne Grüsse,
Till Westermayer, M.A.
> Süddeutsche Zeitung – Das zerstörte Tabu
P.S.: Nachtrag zum Eintrag vom 4. Januar: Die SZ hat meinen Leserbrief veröffentlicht …
Saturday, December 28, 2002
Something to keep watching …
(Ohne weitere Worte)
Altes aus Xanga, Teil III
Saturday, August 24, 2002
Börse und Politik ist eh das gleiche …
So ungefähr seit der letzten Bundestagswahl gibt es den Versuch, das Wahlergebnis nicht politisch durch Meinungsumfragen, sondern ökonomisch durch eine Börse vorherzusagen. Die Idee dahinter ist, dass Menschen Entscheidungen, die für sie mit realen Geldgewinnen oder Verlusten verbunden sind, sehr viel ernsthafter und realistischer treffen als bloße Meinungsäußerungen. Auch wer die CDU und die FDP nicht leiden kann, aber glaubt, dass sie gewinnen werden, wird deren Aktien kaufen.
Die Wahlbörse („Wahl$treet“) läuft diesmal in Kooperation mit diversen Zeitschriften-Websites, die aber untereinander ein und den selben Markt verwenden. Unten ist der Link auf das Angebot der ZEIT angegeben, weil die am schicksten aussehen (wer’s mehr börsianerisch haben will, kann sich ja mal das Handelsblatt ansehen; die sind auch beteiligt).
Egal, was mensch davon halten mag, getreu neoliberaler/rational-choice-Ideologie auch politische Wahlhandlungen ökonomisch zu simulieren – interessant ist es auf jeden Fall, und ein bißchen Wahrheit scheint auch hinter der dahinterstehenden Theorie zu stecken – jedenfalls war der Gesamtfehler bei der letzten Bundestagswahl kleiner als der Fehler der meisten Umfragen. Und meinen Einsatz habe ich in der letzten Woche auch schon um 25 Cent erhöhen können
Kleiner Nachtrag: Insgesamt habe ich – sage und schreibe! – einen Gewinn von 36 Cent oder so machen können. Und mich damit auf Platz 1400 oder so platziert …
Saturday, August 17, 2002
Mecklenburg
Auch wenn hier auch sonst nicht so viel los ist: die letzten Wochen war noch weniger los, weil ich Urlaub in Mecklenburg gemacht habe: Bei der Sommerschule des fzs und dann noch ein paar Tage an der Ostsee. Inkl. Regen, Erkältung, Sonnenschein und Sonnenbrand.
Noch ein Film: Hundstage
Wer diesen Film gesehen hat, wird ihn nicht mehr vergessen, gleich, ob er ihn geliebt oder gehasst hat. Corriere della Sera (laut Website)
Erst hatten wir ja gedacht, dass Hundstage – viel mit Vorfeldlorbeeren bedacht etc., benannt nach dem Wetter im August – ein passendes Gegenstück zum realen Augustwetter (Regen) sein könnte. Weil aber nette kleine Programmkinos eben insbesondere auch klein ist, wurde das erstmal nichts. Ausverkauft. Am nächsten Tag war das Wetter dann besser, wir sind aber trotzdem in den Film reingegangen, übrigens wieder ausverkauft.
Kurz zusammengefasst: es ist heiß in Österreichs Vororten. Seltsame und wahrscheinlich doch leider ziemlich normale Menschen tun seltsame Dinge, sind gewalttätig, haben Sex, oder beides, oder keins von beidem, oder nerven einfach nur. Angeblich suchen sie nach Liebe. Und das ganze zieht sich ziemlich lange (zwei Stunden), beginnt mit einem ziemlich abrupten Anfang und endet ebenfalls sehr abrupt. Einen Plot im klassischen Sinne – gibt’s eher nicht, oder? Anna und der Alarmanlagenvertreter, das könnte vielleicht ein Plot sein. Trotzdem passiert viel: All das alltäglich-schlimme Verhalten, das eben auch im wirklichen Leben vor allem nervt. Mich jedenfalls.
Passend zum österreichischen O‑Ton und zum Titel (der ist unstrittig gelungen) könnte der Film vielleicht noch knapper zusammengefasst werden: Er macht einen narrisch.
Soll heißen: Es ist qualvoll, ihn anzuschauen. An einigen Stellen war ich kurz davor, rauszugehen. Jedenfalls hoffte ich zumindest, dass diese Stellen bald vorbei sind, was sie meistens nicht waren.
Das alles muss nicht heißen, dass Hundstage schlecht ist. Nur sehr anstrengend eben, zu dokumentarisch, um Kunst zu sein, und zu schlimm, um nur dokumentarisch zu sein. Nah dran, und damit – und nicht so sehr durch die sichtbareren Tabubrüche – im echten Wortsinn schockierend. Jedenfalls keine Unterhaltung, auch wenn einige der unterhaltsameren Stellen in ihrer Lachen-im-Hals-Steckenbleiben-Komik an Deix erinnerten. Letztlich also ein etwas unschlüssiges: Was ist dieser Film dann?
Der Corriere della Sera hat wohl recht: Den Film vergisst niemand so leicht. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich ihn nicht lieber doch manchmal vergessen würde. Verdrängung? Therapie? Wenn der Alltag wirklich so ist, dann ist er jedenfalls schlimmer, als ich mir das bisher meistens vorgestellt habe.
> Website
Wednesday, July 17, 2002
Neulichs im Kino: Lilo & Stitch
Die Botschaft, dass Familien zusammenhalten müssen und für einander einstehen sollen, kann leicht als typisch Disney abgetan werden, auch in ihrer imaginär-hawaiianischen Verpackung, sponsored by the tourist authority of Hawai’i.
Die Familie in diesem Fall besteht allerdings aus einem kleinen Mädchen, das von der Welt nicht verstanden wird, ihrer noch gar nicht so großen Schwester, die sich um sie kümmern muss, deren Freund und einem kleinen außerirdischen Monster. Nicht ganz so typisch, oder? Eine galaktische Präsidentin reiht sich nahtlos in die Ankunft im heute ein. Und wenn dann – ohne zuviel vorwegzunehmen – der Mafiatyp vom Jugendamt und zwei Aliens zu Wahlonkels (oder ‑tanten, das ist bei dieser strichförmigen Lebensform nicht so klar) werden, dann ist da zwar die süße Happy-End-Botschaft, dass es was bringt, zusammenzuhalten – von der WASP-Moralität Disneys ist aber wenig übrig geblieben. Insofern ist Lilo & Stitch ganz schön zeitgemäss.
Natürlich ist es auch möglich, die ganze Story als einen Zähmungs- und Domestizierungsprozess von Kindern und Monster(chen) zu lesen: aus Lilos Fotos dicker Menschen am Strand werden alle Stationen eines typisch amerikanischen Familienlebens, aus Stitchs Wunsch, Großstädte niederzureißen, wird Spaß im Haushalt. Aber trotzdem bleibt selbst in den letzten Minuten des Films der Eindruck, dass hier widerspenstige Potenziale übrig sind, und außerdem macht es einfach viel mehr Spaß, den Film als einen zu lesen, der davon erzählt, dass weder Monster noch kleine Mädchen immer brav sein müssen, dass die Welt der Arbeit eine der Zwänge ist und so weiter. Meine Empfehlung: Angucken!
Saturday, July 06, 2002
Was passiert hier eigentlich?
Nicht’s großartiges, nur ein Hinweis darauf, dass Marcus Hammerschmitt im weBLOGging die aktuelle Variante der Internet-Utopie ausgemacht hat. Und dazu was in Telepolis geschrieben hat.