Kurz: Blog zum Buch zum Projekt

Screenshot http://blog.wa-gen.deGes­tern habe ich damit zuge­bracht, aus einer Web­site eines For­schungs­pro­jekts („Wald­wis­sen und Gen­der“, 2005–2008) – pünkt­lich zum Erschei­nen des aus die­sem Pro­jekt her­aus ent­stan­de­nen Buchs („Abschied vom grü­nen Rock“, Mün­chen: oekom, Sept. 2010) ein Blog zu machen. Ist nicht wirk­lich schnell, sieht aber ok aus, und wird hof­fent­lich dazu bei­tra­gen, über Pro­jekt und Buch hin­aus ein biß­chen ein Sam­mel­punkt für The­men an der Schnitt­stel­le von Forst­ver­wal­tun­gen, wald­be­zo­ge­ner Umwelt­bil­dung und forst­li­chen Geschlech­ter­ver­hält­nis­sen zu sein. 

War­um ein Blog? Ers­tens, weil’s kom­men­tier­bar ist, zwei­tens, weil’s schnell aktua­li­sier­bar ist, selbst wenn FTP nicht funk­tio­niert, und drit­tens, weil das ten­den­zi­ell auch ande­re Leu­te über­neh­men kön­nen. Mal sehen, was dar­aus wird.

Wer sich für Geschlech­ter­ver­hält­nis­se im Wald und eine Gen­der-Per­spek­ti­ve auf forst­li­che Akti­vi­tä­ten und For­schungs­fra­gen inter­es­siert, fin­det dort jeden­falls schon eini­ges (im Buch natür­lich auch ;-) ) – und wird sicher­lich auch in Zukunft auf dem Lau­fen­den gehal­ten wer­den. Also: blog.wa-gen.de bookmarken!

 

Was es mit den zwei Herzen der Forstwirtschaft auf sich hat

Vor eini­gen Wochen konn­te ich ja schon auf unse­re Wald­be­sit­ze­rin­nen-Stu­die hin­wei­sen. Heu­te ist ein wei­te­rer arbeits­so­zio­lo­gi­scher Text zur Forst­wirt­schaft erschie­nen – dies­mal als „rich­ti­ges“ Buch. 

Unter dem Titel Die zwei Her­zen der Forst­wirt­schaft – Forst­li­che Arbeit zwi­schen Markt­ori­en­tie­rung und Nach­hal­tig­keit haben Katha­ri­na Schneij­der­berg, Tat­ja­na Via­pla­na und ich auf gut 230 Sei­ten die Ergeb­nis­se eines Pro­jekts aus­ge­brei­tet, mit dem wir uns im letz­ten Jahr beschäf­tigt haben. Unter­stützt durch die Hans-Böck­ler-Stif­tung ging es in die­sem Pro­jekt – in Zusam­men­ar­beit mit der IG BAU – um die Ver­än­de­run­gen der forst­li­chen Arbeits­or­ga­ni­sa­ti­on. Dazu haben wir Grup­pen­dis­kus­sio­nen mit Forst­wir­ten, mit Mit­ar­bei­te­rIn­nen der Ver­wal­tung, mit Revier­lei­tern und mit Ange­hö­ri­gen des höhe­ren Diens­tes durch­ge­führt. Im Buch stel­len wir die Ergeb­nis­se die­ser Grup­pen­dis­kus­sio­nen dar, die ziem­lich deut­lich machen, dass „fle­xi­ble Arbeit“ ver­bun­den mit mas­si­ven Ratio­na­li­sie­rungs­pro­zes­sen auch in der Forst­wirt­schaft Ein­zug gehal­ten haben.

Um das gan­ze in einen Kon­text zu brin­gen, gehen wir zudem auf die forst­li­chen Reform­pro­zes­se der letz­ten Jah­re ein, auf vor­lie­gen­de Unter­su­chun­gen zu forst­li­cher Arbeit und zur Ent­wick­lung des Arbeits­mark­tes – und auf das mit dem Begriff „Gute Arbeit“ ver­bun­de­ne Kon­zept des DGB. 

Auch wenn das Buch metho­den­spe­zi­fisch nicht für sich bean­spru­chen kann – und das auch gar nicht unser Ziel war – in einem sta­tis­ti­schen Sin­ne reprä­sen­ta­tiv für die Ent­wick­lung der forst­li­chen Arbeits­welt zu sein, ist es uns glau­be ich ganz gut gelun­gen, zu zei­gen, wie auch in einem Bereich, der viel­leicht erst ein­mal gar nicht unter die­sen Ver­dacht steht, typi­sche post-for­dis­ti­sche Arbeits­ver­hält­nis­se und damit ver­bun­de­ne Orga­ni­sa­ti­ons­for­men Ein­zug gehal­ten haben – par­al­lel zum „new public manage­ment“ in ande­ren Ver­wal­tungs­be­rei­chen und zum „manage­ment by objec­ti­ve“ etc. in der Pri­vat­wirt­schaft. Damit ver­än­dert sich nicht nur die Qua­li­tät der Arbeit deut­lich – auch hin­sicht­lich z.B. der gewerk­schaft­li­cher Orga­ni­sa­ti­on wäre es ange­bracht, neue Wege zu gehen (wir schla­gen u.a. vor, dass die IG BAU dar­über nach­den­ken soll, ob und wie sie auch zur Ver­tre­tung frei­be­ruf­li­che Wald­päd­ago­gIn­nen, Forstein­rich­te­rIn­nen und Forst­un­ter­neh­me­rIn­nen wer­den könnte). 

Ach ja, der Titel: der bezieht sich auf ein Leit­mo­tiv, das wir in allen vier Grup­pen­dis­kus­sio­nen wie­der­fin­den konn­ten: näm­lich das Gefühl, dass die Forst­ver­wal­tun­gen, aber auch die ein­zel­nen Beschäf­tig­ten sich zer­ris­sen sehen zwi­schen einem von unse­ren Dis­kus­si­ons­teil­neh­me­rIn­nen oft mit der „guten alten Zeit“ des fami­liä­ren, all­zu­stän­di­gen Forst­hau­ses ver­bun­de­nen „Herz“ einer mul­ti­funk­tio­na­len, an Nach­hal­tig­keit (v.a. im forst­li­chen Sin­ne) ori­en­tier­ten Forst­ar­beit einer­seits und dem „Herz“ einer star­ken Aus­rich­tung auf Markt, Pro­fit, Kenn­zah­len und Betriebs­wirt­schaft andererseits. 

Das Buch „Die zwei Her­zen der Forst­wirt­schaft“ ist für 19 Euro bei amazon.de käuf­lich erwerb­bar; hier gibt es wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum Inhalt.

War­um blog­ge ich das? Als Wer­bung für das Buch, weil ich glau­be, dass es auch außer­halb des forst­li­chen Krei­ses inter­es­sant sein könn­te – und weil ich mich freue, dass es mög­lich war, den Pro­jekt­be­richt in Zusam­men­ar­beit mit Nor­bert Kes­sel vom Ver­lag Kes­sel sehr schnell in das Buch­for­mat zu bringen.

Köhler und der Doktortitel – oder: wissenschaftliche Praktiken und der Wunsch nach dem Skandal

Der neu­en Fami­li­en­mi­nis­te­rin Kris­ti­na Köh­ler kann eini­ges vor­ge­wor­fen wer­den, ins­be­son­de­re scheint sie sich, wenn es um Migra­ti­on und um die Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Islam geht, irgend­wo am rech­ten Rand der CDU zu befin­den. Aktu­ell jedoch geht es in der Debat­te vor allem um den Dok­tor­ti­tel der jun­gen Minis­te­rin. Zum Bei­spiel hier in der Frank­fur­ter Rund­schau. Aus­gangs­punkt dafür dürf­te Kai Diek­mann (BILD) sein – um Weih­nach­ten gab es schon ein­mal Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen Diek­mann und Köh­ler, und jetzt ein Inter­view.

Kern des Gan­zen scheint die – bezahl­te – Betei­li­gung eines Assis­ten­ten von Köh­lers Dok­tor­va­ter an der Erstel­lung ihrer Arbeit zu sein. Was Weih­nach­ten noch nach dem gro­ßen Skan­dal klang, wird nach Lesen des Inter­views aber dann doch eher zu rela­tiv nor­ma­len Pro­zes­sen und Prak­ti­ken empi­ri­scher Wis­sen­schaft. Besag­ter Assis­tent hat Daten codiert und in SPSS ein­ge­ge­ben und das Inhalts­ver­zeich­nis und die For­ma­tie­rung der Dis­ser­ta­ti­on bearbeitet. 

Bei Diek­mann heißt es dazu:

Nur for­ma­tie­ren, lay­ou­ten, Daten­sät­ze nach ihren Vor­ga­ben abtip­pen – das kann auch eine Sekre­tä­rin. Braucht man dazu einen top-aus­ge­bil­de­ten wis­sen­schaft­li­chen Assis­ten­ten gera­de sei­nes Doktor-Vaters? 

Inter­es­sant ist hier die Gegen­über­stel­lung „Sekre­tä­rin“ vs. „top-aus­ge­bil­de­ter wis­sen­schaft­li­cher Assis­tent“. Mei­ner Erfah­rung nach sind das – Codie­rung, Daten­ein­ga­be, For­ma­tie­run­gen – Din­ge, die im wis­sen­schaft­li­chen All­tag heu­te ziem­lich selbst­ver­ständ­lich von – geprüf­ten oder unge­prüf­ten – „HiWis“ erle­digt wer­den. Und nicht von Sekre­tä­rIn­nen. Dass das nicht unbe­dingt zur Qua­li­fi­ka­ti­on passt, ist ein Hin­weis dar­auf, wie Wis­sen­schaft heu­te bezahlt und bewer­tet wird, ent­spricht aber – wie gesagt, mei­nen Erfah­run­gen nach – durch­aus dem All­tag wis­sen­schaft­li­cher Arbeit. Und dass z.B. zwi­schen zwei Dritt­mit­tel­pro­jek­ten ein wis­sen­schaft­li­cher Mit­ar­bei­ter der­ar­ti­ge Tätig­kei­ten über­nimmt, ist so unge­wöhn­lich nun auch wie­der nicht.

Mit die­sem Wis­sen im Hin­ter­grund redu­ziert sich der angeb­li­che Skan­dal dann doch deut­lich. Inter­es­san­ter als die Fra­ge, wer Fra­ge­bö­gen lay­ou­tet und ein­ge­tippt hat, und ob Köh­ler ihre Dis­ser­ta­ti­on selbst for­ma­tiert hat, ist doch der Inhalt. Da kann ich aktu­ell nichts zu sagen, wer­de aber viel­leicht mal rein­schau­en. Und mich dann noch ein­mal zu Wort melden.

Es kann also durch­aus sein, dass das fol­gen­de Resü­mee zutrifft:

Und der Deutsch­land­funk resü­mier­te, Köh­ler habe „eine mus­ter­gül­ti­ge Typ-II-Arbeit vor­ge­legt, also ein Werk, das weni­ger vom Inter­es­se an der wis­sen­schaft­li­chen Arbeit, son­dern mehr von dem Wunsch nach einem aka­de­mi­schen Titel geprägt ist“. 

Für eine Arbeit, die neben einem Bun­des­tags­man­dat in kur­zer Zeit ent­stan­den ist, kann ich mir das gut vor­stel­len. Trotz­dem – ein Skan­dal ist das nicht, auch nicht, wenn eine Bun­des­mi­nis­te­rin dar­an betei­ligt ist. Da gibt es genü­gend anderes.

Viel­mehr stellt sich im Kon­text die­ser Debat­te (auch im Hin­blick auf die „gekauf­ten Dok­tor­ti­tel“, die unlängst mal wie­der gemel­det wur­den) ein­mal mehr die Fra­ge danach, wozu eigent­lich der aka­de­mi­sche Dok­tor­ti­tel exis­tiert, und was eine Dok­tor­ar­beit aus­macht (und in wel­che Rich­tung der Bolo­gna-Pro­zess hier geht).

War­um blog­ge ich das? Aus per­sön­li­chem Inter­es­se an Pro­mo­ti­ons­pro­zes­sen, und weil ich es inter­es­sant fin­de, wie Skan­da­le gemacht wer­den – und dabei die eigent­lich skan­da­lö­sen Poli­ti­ken aus­ge­blen­det werden.

Kurz: Gut so, liebe Fachgesellschaft!

Ich muss das kurz los­wer­den: Die Grün­dung der Deut­schen Gesell­schaft für Sozio­lo­gie (DGS) liegt jetzt 100 Jah­re zurück. Und was macht der Fach­ver­band der Sozio­lo­gIn­nen in Deutsch­land, ich bin da auch Mit­glied? Gar nicht ange­staubt twit­tert die DGS nicht nur, son­dern hat seit kur­zem auch die Anre­gung von Tina Günther/sozlog umge­setzt und stellt RSS-Feeds für zehn wich­ti­ge The­men­be­rei­che (Mel­dun­gen, Kongressankündigungen/Call for papers, neue Bücher, Stel­len …) zur Ver­fü­gung. Fin­de ich klas­se – erst recht für eine der gro­ßen wis­sen­schaft­li­chen Fachgesellschaften. 

Nachhaltigkeit als soziologisches Thema?

Jemand frag­te mich gera­de, ob ich denn gute Tex­te zum The­ma „Nach­hal­tig­keit sozio­lo­gisch erklären/analysieren“ ken­nen wür­de. Ich fin­de die Fra­ge gar nicht so ein­fach. Nach­hal­tig­keit bzw. nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung sind im Rah­men der Umwelt­so­zio­lo­gie, ins­be­son­de­re wenn’s ange­wandt wird – sozi­al-öko­lo­gi­sche For­schung und so -, durch­aus nor­ma­ti­ve Ziel­vor­ga­be. Dort wird dann eher drum gestrit­ten wird, wie Nach­hal­tig­keit gemes­sen wer­den soll, was die rich­ti­gen Kri­te­ri­en sind, ob öko­lo­gi­sches Kapi­tal durch ande­re Kapi­tal­sor­ten ersetzt wer­den kann etc. Aus der Per­spek­ti­ve der all­ge­mei­nen Sozio­lo­gie stellt Nach­hal­tig­keit aber klar zuerst mal einen bestimm­ten poli­tisch-gesell­schaft­li­chen Dis­kurs dar, eine Ziel­vor­ga­be oder ein Leit­bild (je nach­dem, wel­cher theo­re­ti­sche Ansatz gewählt wird). Jeden­falls etwas, das nicht in sich bereits eine höhe­re Durch­set­zungs­kraft oder Gül­tig­keit als ande­re nor­ma­ti­ve Pro­gram­me trägt, son­dern – aus eben die­sem Blick­win­kel der all­ge­mei­nen Sozio­lo­gie – ver­gleich­bar ist mit ande­ren poli­ti­schen Zielsetzungen. 

Trotz die­ser Schwie­rig­keit hier mal eini­ge Tex­te, die ich hilf­reich fand, um sich sozio­lo­gisch mit Nach­hal­tig­keit auseinanderzusetzen:

All­ge­mein:

Becker, E.; Jahn, T. (Hrsg.): Sozia­le Öko­lo­gie. Grund­zü­ge einer Wis­sen­schaft von den gesell­schaft­li­chen Natur­ver­hält­nis­sen. Frank­furt am Main, New York: Cam­pus. – Gene­rel­ler Reader/Lehrbuch zum Ansatz der sozia­len Öko­lo­gie, geht auch auf Nach­hal­tig­keits­de­bat­te ein (S. 240–247).

Fritz, Peter / Huber, Joseph / Levi, Hans Wolf­gang (Hrsg.) (1995): Nach­hal­tig­keit in natur­wis­sen­schaft­li­cher und sozi­al­wis­sen­schaft­li­cher Per­spek­ti­ve. Stutt­gart: S. Hir­zel. – Band zu einer Tagung mit sozi­al- wie natur­wis­sen­schaft­li­chen Vor­trä­gen; der eine oder ande­re ist für die Nach­hal­tig­keits­de­bat­te inter­es­sant. Eher tech­ni­sche Definitionen.

Grun­wald, Armin / Kopf­mül­ler, Jür­gen (2006): Nach­hal­tig­keit. Frank­furt am Main/New York: Cam­pus. – Aus der Tech­nik­fol­gen­for­schung kom­men­der Blick auf unter­schied­li­che Ansät­ze der Nach­hal­tig­keit, geht auf Ope­ra­tio­na­li­sie­rung, Indi­ka­to­ren usw. ein.

Luks, Fred (2002): Nach­hal­tig­keit. Ham­burg: Euro­päi­sche Ver­lags­an­stalt. – Popu­lär­wis­sen­schaft­li­cher Über­blick über unter­schied­li­che Aspek­te von Nachhaltigkeit.

Umwelt­bun­des­amt (Hrsg.) (2002): Nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung in Deutsch­land. Die Zukunft dau­er­haft umwelt­ge­recht gestal­ten. Ber­lin: Erich Schmidt Ver­lag. – Amt­li­che Sicht der Dinge.

Sozio­lo­gisch:

Brand, Karl-Wer­ner (Hrsg.) (1997): Nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung. Eine Her­aus­for­de­rung an die Sozio­lo­gie. Opla­den: Les­ke + Bud­rich. – Schon etwas älte­rer Sam­mel­band, ins­be­son­de­re der Auf­satz von Weh­ling („Sus­tainab­le deve­lo­p­ment – eine Pro­vo­ka­ti­on für die Sozio­lo­gie?“) ist m.E. lesenswert.

Brand, Karl-Wer­ner / Jochum, Georg (2000): Der deut­sche Dis­kurs zu nach­hal­ti­ger Ent­wick­lung. MPS-Tex­te 1/2000, Mün­chen: Mün­che­ner Pro­jekt­grup­pe für Sozi­al­for­schung e.V. – Blick auf den Nachhaltigkeitsdiskurs.

Gro­ber, Ulrich (2002): »Mode­wort mit tie­fen Wur­zeln – Klei­ne Begriffs­ge­schich­te von ’sus­taina­bi­li­ty‘ und ‚Nach­hal­tig­keit‘«, in Gün­ter Alt­ner et. al (Hrsg.): Jahr­buch Öko­lo­gie 2003, Mün­chen: C.H. Beck, S. 167–175. – Umfang­rei­che Begriffsgeschichte.

Nöl­ting, Ben­ja­min / Voß, Jan-Peter / Hayn, Doris (2004): »Nach­hal­tig­keits­for­schung – jen­seits von Dis­zi­pli­nie­rung und anything goes«, in GAIA, Jg. 13, H. 4, S. 254–261. – Hier ist nach­hal­tig ganz klar als Ziel­sys­tem aner­kannt. Nöl­ting, Voß und Hayn stel­len dar, was das für Kon­se­quen­zen für ange­wand­te, trans­di­z­si­pli­nä­re For­schung haben muss. 

Kauf­mann, Ste­fan (2004): »Nach­hal­tig­keit«, in Bröck­ling, Ulrich / Kras­mann, Susan­ne / Lem­ke, Tho­mas (Hrsg.): Glos­sar der Gegen­wart. Frank­furt am Main: Suhr­kamp, S. 174–181. – Sozio­lo­gisch auf­ge­klär­te Begriffs­kri­tik, stell­ver­tre­tend für den exter­nen Blick auf den Diskurs.

Kraemer, Klaus (1997): »Nach­hal­tig­keit durch Kon­sum­ver­zicht? ‚Sus­tainab­le Deve­lo­p­ment‘ – eine sozio­lo­gi­sche Betrach­tung«, in Zeit­schrift für ange­wand­te Umwelt­for­schung, Jg. 10, H. 2, S. 198–209. – (Kultur-)soziologischer Blick auf Nachhaltigkeit.

Luks, Fred / Sie­mer, Ste­fan Her­mann (2007): »Whither Sus­tainab­le Deve­lo­p­ment? A Plea for Humi­li­ty«, in GAIA, Jg. 16, H. 3, S. 187–192. – Plä­doy­er dafür, erst mal inne­zu­hal­ten, selbst­re­flek­tiv zu wer­den, und dann erst mit Nach­hal­tig­keits­for­schung fortzufahren.

Trem­mel, Jörg (2004): »‚Nach­hal­tig­keit‘ – defi­niert nach einem kri­te­ri­en­ge­bun­de­nen Ver­fah­ren«, in GAIA, Jg. 13, H. 1, S. 26–34. – Ein Ver­such der Ope­ra­tio­na­li­sie­rung, der vor allem auf­grund der Ent­geg­nun­gen von Brand, Ott und Sie­fer­le im sel­ben Heft inter­es­sant ist.

Das ist jetzt bei wei­tem nicht voll­stän­dig, son­dern eher als Ein­la­dung zu ver­ste­hen, die­se Lis­te zu ergän­zen. Was ich hier bewusst kom­plett weg­ge­las­sen habe, ist der Blick auf spe­zia­li­sier­te Fel­der, also zum Bei­spiel „Nach­hal­ti­ger Kon­sum“, „Nach­hal­ti­ge Unter­neh­men“ oder „Lebens­sti­le und Nach­hal­tig­keit“. Was auch fehlt (Grunwald/Kopfmüller gehen glau­be ich dar­auf ein, wenn ich mich jetzt rich­tig erin­ne­re), ist der Blick auf Ope­ra­tio­na­li­sie­run­gen und Indikatorensysteme.

War­um blog­ge ich das? Weil ich mir den­ke, dass das The­ma auch ande­re inter­es­sie­ren könn­te (selbst wenn’s erst­mal ziem­lich unsau­ber run­ter­schrie­ben ist), um mei­ne eige­nen Gedan­ken zu sor­tie­ren und um mög­li­cher­wei­se Hin­wei­se auf wei­te­re Lite­ra­tur zu erhalten.