Der Bundesvorstand der Grünen hat inzwischen das lange gut gehütete Geheimnis gelüftet, wie denn die Plakatkampagne aussehen soll. Das aus meiner Sicht ziemlich gelungene Ergebnis heißt „MACH MIT“. Die dort abgebildeten Fotos haben zwar keine ganz neuen Themen (kein Wunder, so unterschiedlich ist die politische Lage heute und vor drei Jahren ja auch nicht), sind aber inhaltlich und optisch gelungen (kleiner Wermutstropfen: ist die Ähnlichkeit mit den Pseudopolitikplakaten der Zigarettenmarke WEST wirklich gewollt?). Das positiv überraschende Neue: die ganze Kampagne setzt offensiv auf breite Beteiligung: es geht nicht nur darum, grüne Themen gut zu finden und deswegen grün zu wählen; jedes Plakat verlinkt auf http://www.gruene-aktion.de/. Das ist eine Mitmachseite, bei der es nicht nur möglich ist, zu spenden oder seine/ihre Meinung zu sagen, sondern auch, sich als WahlkämpferIn rekrutieren zu lassen.
Schröders Strategie: Chaos?
See: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,359480,00.html
SPDler über ihre Partei
Lesenswert, und gilt nicht nur für die SPD, sondern ein Stück weit für das System Politik insgesamt:
> http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,358567,00.html
((siehe auch: unten))
Auf der Suche nach einem Sündenbock …
… das scheint den aktuellen Zustand der SPD gut zu beschreiben. Oder wird hier versucht, eine bisher nicht vorhandene Koalitionskrise zu erzeugen, um dann eine Vertrauensfrage tatsächlich zu verlieren?
> http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,358027,00.html
> http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,358063,00.html (schön Dany Cohn-Bendit: die SPD sei inhaltlich wie emotional auf den Stand der 70er Jahre zurückgefallen und nicht mehr koalitionsfähig)
> http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,358114,00.html (Joschka greift ein)
Das Ende der SPD
Okay – das letzte rot-grün regierte Bundesland ist verloren gegangen. Es ist deulich, dass es für die aktuelle Regierungspolitik keine Mehrheit gibt. Auch wenn mir nicht klar ist, warum Leute CDU wählen, weil ihnen die SPD zu unsozial ist, aber das scheint der Fall zu sein. Was tut die SPD? Der Kanzler erklärt sein Projekt für gescheitert und möchte deswegen im Alleingang die Bundestagswahl vorziehen und dann erneut antreten – mit dem selben Personal und dem selben Programm. Ein Jahr wäre noch Zeit gewesen, um zu zeigen, dass die Botschaft der WählerInnen verstanden wurde und die Bundespolitik doch etwas anders aussehen kann. Nicht einfach, mit einer CDU-Bundesratsblockade. Aber aufgeben? Was kann es für eine schlechtere Botschaft geben als zu sagen: wir trauen uns das nicht zu, wir sind mit unserem Latein am Ende, wählt uns doch ab? Vorgezogene Bundestagswahlen sind kein Befreiungsschlag, sondern – zumindest, wenn Schröder noch einmal antritt – ein klares Signal für den Backlash zurück ins Schwarz-gelbe, die Fortsetzung der Regierung Kohl, als wäre nichts gewesen. Wenn die SPD jetzt freiwillig alles hinschmeißt, dann sind unter 25 Prozent für die SPD vorstellbar; aus den Irrationalitäten des bundesdeutschen WählerInnenverhaltens heraus werden diese fehlenden Stimmen zu einem großen Teil nicht an progressive Kräfte gehen – sondern gleich ans Original einer fatalen Politik. Der Herbst wird heiß; und vielleicht tatsächlich der Beginn eines Wandels des deutschen Parteiensystems und politischen Verhaltens. Oder aber der Beginn einer frostigen Ära der Konservativen und Neoliberalen, ohne große Hoffnungen auf ein baldiges Ende. Wo bleibt die innerparteiliche Revolte in der SPD – statt jetzt unter Anleitung von Schröder und Müntefering kollektiv Selbstmord zu begehen?
> Wahlergebnisse NRW 2005
> Schröders Erklärung
> Die Wirtschaft freut sich