Neues von gestern

After the storm IVIch habe gra­de eini­ge Bil­der in FlickR ein­ge­stellt, dabei ist mir auf­ge­fal­len, dass ich das neben­ste­hen­de Bild (und ein paar wei­te­re) ja eigent­lich gemacht hat­te, um zeit­nah­zu doku­men­tie­ren, wie der Sturm am 3. Okto­ber in Frei­burg eine Spur der Ver­wüs­tung hin­ter­las­sen hat – umge­fal­le­ne Bäu­me haben nicht nur Stra­ßen blo­ckiert und Autos zer­quetscht, son­dern lagen (1 Baum) auch vor den Türen des EC-Cafes an der Uni Freiburg.

> Weni­ge Minu­ten nach dem Gesche­hen hat fud­der schon dar­über berichtet

Wo bleibt das Grün?

Der Sonn­tag, das kos­ten­lo­se Sonn­tags­blatt der Badi­schen Zei­tung, berich­tet heu­te über das Ergeb­nis des Wett­be­werbs zur Umge­stal­tung des Rott­eck­rings. Foto und Arti­kel las­sen mei­nes Erach­tens vor allem einen Schluss zu: eine wei­te­re Grün­flä­che in der Stadt soll weg (wie zuletzt ähn­lich gela­gert das Drei­sam­ufer­ca­fe). Ich habe des­we­gen eine Leser­brief an den Sonn­tag geschrieben:

Wo bleibt das Grün in der Stadt? Ich mei­ne das jetzt ganz wört­lich – irgend­wer scheint sich aus­ge­dacht zu haben, dass gro­ße lee­re Stein- oder Beton­flä­chen und Glas­fas­sa­den groß­städ­tisch wir­ken. Ohne jetzt jemand belei­di­gen zu wol­len: ent­spre­chen­de Plät­ze in Han­no­ver, Ber­lin oder Ham­burg fin­de ich zumin­dest meist nicht urban, son­dern trost­los. Zum Flair der Stadt Frei­burg wür­de hin­ge­gen ein städ­ti­scher Platz pas­sen, der es schafft, die vor­han­de­nen Rasen­flä­chen auf dem Platz der alten Syn­ago­ge und vor dem Thea­ter in ein Umge­stal­tungs­kon­zept ein­zu­be­zie­hen, statt sie durch ein­be­to­nier­te Bäu­me und Was­ser­be­cken (vgl. Karls­platz …) zu ersetzen. 

Fehlschläge moderner Technik

Für vie­le soge­nann­te „Kiosk-Anwen­dun­gen“ – vom bedien­ba­ren Web-Ter­mi­nal in der Wer­be­säu­le bis zur Wer­be­prä­sen­ta­ti­on auf dem Bild­schirm im Schau­fens­ter – kommt ja Win­dows als zugrun­de­lie­gen­des Betriebs­sys­tem zum Ein­satz. Lus­tig wird das immer dann, wenn es einen Feh­ler gibt, der dann auch brav per Feh­ler­mel­dungs­box gemel­det wird; nor­ma­ler­wei­se ist das ja alles eher auf schick getrimmt und gar nicht zu sehen. Ein (lei­der bis­her nicht foto­gra­fier­tes) Bei­spiel ist der Spei­se­plan- und Ver­an­stal­tungs­wer­be­mo­ni­tor in der Men­sa, der ger­ne mal Feh­ler­mel­dun­gen statt Gerich­te anzeigt. Ein ande­res – ver­wand­tes – Bei­spiel sind Mes­sa­ge­bo­xen wäh­rend Power­Point-Prä­sen­ta­tio­nen oder sons­ti­gen Bea­me­rei­en. Schön auch das Foto unten: auf dem Bild­schirm einer der neu­en Wer­be­säu­len in Frei­burg wird wohl gera­de ein Dru­cker instal­liert. Oder so. Nicht zu sehen: die Boxen bewe­gen sich.

Windows XP on the wall

„Freiburger Kessel“ – die Grüne Jugend meldet sich zu Wort

Sehr viel sym­pa­thi­scher als die unten kom­men­tier­te Pres­se­mit­tei­lung der Jun­gen Uni­on ist mir die der Grü­nen Jugend Frei­burg. Lei­der scheint die Web­site gera­de nicht zu funk­tio­nie­ren, des­we­gen doku­men­tie­re die Pres­se­mit­tei­lung (und las­se sie ansons­ten mal unkommentiert):

Grü­ne Jugend ver­ur­teilt Poli­zei­ein­satz und kri­ti­siert OB Die­ter Salomon

Die Grü­ne Jugend Frei­burg ver­ur­teilt aufs Schärfs­te das unver­hält­nis­mä­ßi­ge und rechts­wid­ri­ge Vor­ge­hen der Poli­zei gegen fried­li­che Demons­tran­tIn­nen am ver­gan­ge­nen Samstag.

Ent­ge­gen ander­wei­ti­ger Stel­lung­nah­men stand die­se Demons­tra­ti­on in kei­nem erkenn­ba­ren Zusam­men­hang mit der schwe­ren Ver­let­zung eines Poli­zei­be­am­ten in der Nacht zum Frei­tag. Wäh­rend die Grü­ne Jugend die­sen Angriff aufs Deut­lichs­te ver­ur­teilt, kann er nicht zur Recht­fer­ti­gung eines Poli­zei­ein­sat­zes her­an­ge­zo­gen wer­den, der eine fried­li­che Ver­samm­lung zwei Tage spä­ter ein­kes­selt und damit das Grund­recht der Ver­samm­lungs­frei­heit verletzt.

„Dass sich der grü­ne OB Die­ter Salo­mon trotz laut­star­kem Pro­test in Pres­se, Öffent­lich­keit und Par­tei anschei­nend blind auf die Ver­si­che­run­gen der Poli­zei ver­lässt und sich kri­tik­los hin­ter das Vor­ge­hen der Poli­zei stellt, ist völ­lig unver­ständ­lich“, so Juli­an Kar­wath von der Grü­nen Jugend. Die Grü­ne Jugend kri­ti­siert außer­dem die Art und Wei­se, wie am Diens­tag das Gelän­de der „Stra­ßen­punks“ am Esels­win­kel geräumt wur­de. Es ist nicht ver­ständ­lich, dass die Stadt­ver­wal­tung hier nicht auf die voll­zie­hen­de Gewalt ein­wirkt, um so eine Ent­span­nung der Lage zu fördern.

Die Grü­ne Jugend for­dert die Stadt­ver­wal­tung dazu auf, von die­ser pro­vo­zie­ren­den Stra­te­gie abstand zu neh­men und sich kon­se­quent für den Erhalt der libe­ra­len und offe­nen Atmo­sphä­re Frei­burgs einzusetzen.

Wer jedoch, wie der JU-Vor­sit­zen­de Dani­el San­der und die CDU-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Fei­er­ling-Rom­bach, die alter­na­ti­ve Sze­ne in Frei­burg pau­schal für den Über­griff Ein­zel­ner ver­ant­wort­lich macht, scha­det nicht nur der gesam­ten Stadt. „Hier offen­bart sich ein von Vor­ur­tei­len und Ver­all­ge­mei­ne­run­gen gepräg­tes Gesell­schafts­bild, das einer ernst­haf­ten poli­ti­schen Dis­kus­si­on nicht wür­dig ist“ so Hen­ri­ke Hepp­rich von der Grü­nen Jugend. „Im Gegen­teil rufen wir alle Frei­bur­ge­rIn­nen dazu auf, sich dafür ein­zu­set­zen, dass Frei­burg eine offe­ne und tole­ran­te Stadt bleibt.“

Daher ruft die Grü­ne Jugend alle Frei­bur­ge­rIn­nen zur fried­li­chen Teil­nah­me an der für Sams­tag um 14 Uhr ange­kün­dig­ten Demons­tra­ti­on auf. 

Update zur Debatte um den „Freiburger Kessel“

Zeit­gleich mit den Gescheh­nis­sen rund um DIY-Fes­ti­val und „Frei­bur­ger Kes­sel“ fand in Frei­burg auch die Mit­glie­der­ver­samm­lung von fzs und ABS statt (also der Stu­die­ren­den­ver­tre­tun­gen und des Akti­ons­bünd­nis­ses gegen Stu­di­en­ge­büh­ren). Neben­bei bemerkt: da hät­te der u‑asta auch ein biß­chen mehr Außen­wer­bung für machen kön­nen. Jeden­falls führ­te die Zeit­gleich­heit von fzs/ABS-MV und DIY-Fes­ti­val dazu, dass auch ein paar Ber­li­ner Dele­gier­te aus den dor­ti­gen ASten da waren und haut­na­he Erfah­run­gen mit der neu­en Frei­bur­ger Poli­zei­tak­tik machen konn­ten. Der ein­drück­li­che Bericht dar­über ist hier nach­zu­le­sen: http://www.astafu.de/aktuelles/archiv/a_2006/presse_08-03