Phänomen des Alltags: Geburtstagsglückwünsche auf Facebook

Cake buffet

Es gibt Leu­te, die Sta­tis­ti­ken dar­über füh­ren, auf wel­chem Kanal ihnen an ihrem Geburts­tag wie oft gra­tu­liert wur­de – von der real­räum­li­chen Begeg­nung über das Tele­fo­nat bis zur E‑Mail, zu Face­book, Twit­ter und Netz­wer­ken wie XING. Das habe ich nicht vor. Trotz­dem fin­de ich das Phä­no­men der Geburts­tags­glück­wün­sche in sozia­len Netz­wer­ken interessant. 

Aus Sicht sozia­ler Netz­wer­ke ist es ver­mut­lich eine Kun­den­bin­dungs­me­tho­de, mehr (XING!) oder weni­ger offen­siv auf die Geburts­ta­ge der jewei­li­gen Kon­tak­te auf­merk­sam zu machen: Die­se Netz­wer­ke leben davon, dass der zugrun­de­lie­gen­de „social graph“ mit Inter­ak­tio­nen gefüllt wird. 

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Kurz: Facebook-Einladungen

Hal­lo Welt,

wie sieht eigent­lich die aktu­el­le Eti­quet­te hin­sicht­lich Face­book-Kon­takt­an­fra­gen aus? Der Grund, war­um ich fra­ge: Mir pas­siert es stän­dig, dass Leu­te mich bei Face­book befreun­den wol­len, die ich nicht ken­ne. Meis­tens auch Grü­ne (wie sich aus den gemein­sa­men Freun­dIn­nen schlie­ßen lässt), manch­mal nicht.

Ich mei­ne, wenn mich irgend­wer „abon­niert“, oder mir auf Twit­ter folgt, dann ist das so. Aber Kon­tak­te bestä­ti­gen, die mir über­haupt nichts sagen? Ich bin da skep­tisch und igno­rie­re der­ar­ti­ge Anfra­gen meist. Oder anders­her­um: Wer unbe­kann­ter­wei­se mei­ne Face­book­freund­schaft haben will, tut gut dar­an, mir eine Nach­richt oder Mail zu schicken.

Wie geht ihr mit sol­chen Kon­takt­an­fra­gen von Unbe­kannt um? 

Schö­ne Grüße

Till

Über die Schwierigkeit, Datenschutz an Schulen umzusetzen

Spider

„Grü­ne wol­len Face­book ver­bie­ten“ – das ist die zuge­spitz­te Les­art einer vor kur­zem aktua­li­sier­ten Hand­rei­chung des – nach wie vor SPD-geführ­ten – Kul­tus­mi­nis­te­ri­ums Baden-Würt­tem­berg, die im Som­mer­loch für eini­gen Wir­bel in neu­en und alten Medi­en sorgte.

Aber nicht nur die Par­tei­far­be wird falsch zuge­ord­net. Eigent­lich steht in der Hand­rei­chung für Leh­re­rIn­nen auch etwas ganz ande­res als das, was in den Über­schrif­ten zu fin­den ist.

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Das Medium vollendeter parasozialer Interaktion

Ornamental symmetry

Wenn nun das „Pro­blem“ von Twit­ter und Co. nicht die (zu har­ten) Leser­kom­men­ta­re wären, son­dern die Vor­täu­schung von Gesell­schaft, Nähe …?

Julia See­li­ger

Das passt ganz gut zu dem, was in der Medi­en­psy­cho­lo­gie als para­so­zia­le Inter­ak­ti­on bekannt ist (ich ver­lin­ke auf die eng­li­sche Wiki­pe­dia, weil der Arti­kel mal wie­der deut­lich bes­ser als sein deutsch­spra­chi­ges Pen­dant ist). Mir ist die­ser Begriff im Stu­di­um begeg­net, als es dar­um ging, was Men­schen mit Fern­seh­se­ri­en machen. 

Para­so­zia­le Inter­ak­ti­on beschreibt etwas, was auf den ers­ten Blick wie eine sozia­le Inter­ak­ti­on aus­sieht: zwei Per­so­nen han­deln in wech­sel­sei­ti­gem Bezug auf­ein­an­der. Para­so­zi­al ist es des­halb, weil die­ses Han­deln ein­sei­tig statt­fin­det. Auf der einen Sei­te steht eine rea­le Per­son, die das Gefühl hat, mit einer zwei­ten, fik­ti­ven Per­son – z.B. einem Cha­rak­ter in einer Fern­seh­se­rie oder dem Medi­en­bild einer „cele­bri­ty“ – sozi­al zu inter­agie­ren. Sie ver­folgt das Leben der fik­ti­ven Per­son, fie­bert mit, lernt ihn oder sie ken­nen, kurz, die rea­le baut über die Zeit eine emo­tio­na­le Bin­dung zur fik­ti­ven Per­son auf. Die­se bleibt aller­dings not­ge­drun­gen ein­sei­tig; der Fern­seh­bild­schirm wirkt als Ein­weg­spie­gel im sozia­len Handeln. 

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Datenbefreiung, oder: staatsmonopolistischer Netzkapitalismus

Goog­le räumt auf, und räumt dabei – zum Juli – auch den Goog­le Rea­der ab. Wer das nicht kennt: das ist ein Tool, um Blogs und ande­re Nach­rich­ten­quel­len, sofern sie RSS-Feeds haben, syn­chro­ni­siert zwi­schen meh­re­ren Gerä­ten zu lesen. Oder etwas weni­ger tech­nisch: ein Tool, mit dem ich auf einen Blick sehe, wel­che Arti­kel in mei­nen Lieb­lings­blogs und wel­che Nach­rich­ten von tagesschau.de ich noch nicht gele­sen habe, und zwar egal, ob ich auf dem PC, auf dem Smart­phone oder auf dem Tablet nach­schaue. Zudem sehe ich auf einen Blick, ob mei­ne Lieb­lings­blogs neue Ein­trä­ge haben, muss also nicht der Rei­he nach durch­blät­tern, was es wo gibt.

Der Goog­le Rea­der war mal mehr (das habe ich aber nie genutzt), und er ist nicht uner­setz­bar. Tat­säch­lich set­ze ich ihn erst aktiv ein, seit ich ein Smart­phone benut­ze. Auf dem PC war das fire­fox-inte­re Hand­ling durch­aus aus­rei­chend für mich, um die­se gera­de beschrie­be­ne Funk­tio­na­li­tät zu erfüllen.

Trotz­dem ärgert mich das Aus für den Goog­le Rea­der, und da bin ich nicht allei­ne, auch wenn man­che dem auch Gutes in Sachen Mono­pol­ver­mei­dung abge­win­nen können. 

Was ich kon­kret mache, mit wel­chem Tool ich mei­ne Lieb­lings­blog-Feeds in Zukunft lesen wer­de, das weiß ich noch nicht. Irgend­et­was wird sich finden. 

Aber ich muss­te doch wie­der an die Eisen­bahn denken. 

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