Nachdem uns die Nacht über Dauerregen begleitet hat, rauschte es auch am Morgen. Das war aber nicht der schon wieder verstummende Regen, sondern der Günterstaler Dorfbach (oder auch Hölderlebach). Der war über die Ufer getreten und hatte Straße und Straßenbahnschienen – und eine Tankstelle – überschwemmt. Leider hatte ich keinen Fotoapparat dabei, es war aber durchaus eindrucksvoll. Meine Straßenbahn fuhr noch, über teilweise überschwemmte Gleise und an Autos vorbei, die meterhoch Wasser in die Luft spritzten. Wenig später, als meine Freundin das Haus verlassen wollte, fuhr die Straßenbahn Günterstal schon nicht mehr an. Und ein paar Stunden später war der Spuk vorbei, nur die abgesperrte Tankstelle, das niedergedrückte Gras am Straßenrand und diverses am Rand des Baches aufgetürmtes Gerümpel (Baumstämme etc.) wiesen drauf hin, was da heute morgen los war. Und ein noch immer sehr hoch Wasser führender, sehr schnell talabwärts rauschender Hölderlebach – wie das Foto oben und drei weitere bei FlickR dokumentieren.
Photo of the week: Institute of Physics IV
Windows XP und Polar
Eigentlich wollte ich schon seit geraumer Zeit was über die neue Zeitschrift polar schreiben – der Name steht nicht nur für „polarisieren“, sondern auch für „politics and art“. Da komme ich aber nicht dazu, und nicht unschuldig daran ist die Tatsache, dass ich mir einen neuen Rechner gekauft habe. Mit ganz-schnell. Als Betriebssystem habe ich mich doch für Windows XP entschieden. Auf dem alten Rechner läuft Windows 98, aber es gibt zunehmend Software, die damit nicht mehr klarkommt. Und Linux finde ich zwar prinzipiell toll, aber leider benutze ich einige Software, die damit nicht klarkommt. Also Windows XP Home, sollte reichen. Und macht mich jetzt doch etwas sauer, weil ich grade festgestellt habe, dass das (a) eigentlich genau das selbe kann wie Windows XP Professional (vgl. hier), nur darf es das (b) nicht können, also sind alle entsprechenden Funktionen ausgeschaltet. Cripple-Ware, sozusagen. Ausgeschaltet ist zum Beispiel die Rechteverwaltung für einzelne Programme, Dateien und Ordner. Genau da würde ich jetzt aber gerne einiges einstellen, um eines der Programme ordentlich zum Laufen zu kriegen, die mit der Grund dafür sind, dass es dann doch nicht Linux wurde. Aber auch auf der anderen Seite, also an der Open-Source-Front, ist nicht alles ganz so golden, wie es sein könnte. Vom Ur-Alt-DOS-Programm OpenXP bin ich jetzt auf Thunderbird als Mailer umgestiegen. Das heißt, hunderte Filter für Mailinglisten und dergleichen neu zu programmieren – und dabei feststellen, dass „/“ im Namen von Mail-Ordnern zwar eingegeben werden kann, aber dazu führt, dass Thunderbird nicht funktioniert. Ist natürlich irgendwie logisch, aus so einer Unix-C-Denke heraus. Aber warum können dann Ordner überhaupt so benannt werden? Also auch hier nicht nur Sonnenschein. Und damit schließt sich der Kreis: keine Zeit, polar zu rezensieren – der nette Kunstteil, die doch nicht ganz so spannenden Polittexte, der Bettvorleger und der eigene Anspruch usw. Glücklicherweise hat Eva Behrendt in der taz von heute ziemlich genau meinen Eindruck von polar beschrieben. Mehr muss dazu nicht gesagt werden.
Bundeskabinett tut mal was Gutes
Ich habe mir die letzten Details noch nicht angeschaut, und durch den Gesetzgebungsprozess muss das ganze auch noch: aber wenn das hier beschrieben tatsächlich umgesetzt wird, wird die Lebensfernheit der Befristungsregelungen im Wissenschaftsbereich wenigstens ein bißchen entschärft. Mich betrifft das grade ganz konkret – und eine Anrechnung von Kindererziehungszeiten wäre klasse. Ich bin gespannt darauf, was davon imn Frühjahr 2007 übrigbleibt – und ob ich als Grüner dann immer noch bereit bin, ein schwarz-rotes Gesetz gut zu finden.
Update: Grüne PM dazu – Kai Gehring MdB findet das Vorhaben zwar prinzipiell gut, sieht aber in Altersgrenzen und dem parallelen Auslaufen aktiver Frauenförderprogramme Gründe, doch nicht gleich in Jubel zu verfallen. Da hat er recht, aber der Kabinettsentwurf geht trotzdem prinzipiell mal in die richtige Richtung.
Der Brotrest …
… hat es jetzt auch in die Spiegel-Online-Sprachkolumne „Zwiebelfisch“ geschafft – mit einer wahrhaft verwirrenden Zahl an regionalen Begriffen dafür.
> http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,434183,00.html