Kurz: Zweimal zwei Beiträge

Ein biß­chen Wer­bung für das „Green-Renaissance“-Blog-Projekt. Da gibt es näm­lich zwei­mal was zum The­ma Weihnachten …

… und zwei­mal was zur neu­en Stu­die „Umwelt­be­wusst­sein 2008«, die als groß ange­leg­te Reprä­sen­ta­tiv­erhe­bung die­ses Jahr auch sozia­le Milieus berück­sich­tigt hat …

Nur, falls das hier jemand interessiert.

Kurz: Tücken des digitalen Weihnachtseinkaufs

Amazon.de ver­ab­schie­det sich nach Ein­käu­fen der­zeit mit fol­gen­der Warnmeldung:

Sie nut­zen Ihren Com­pu­ter gemein­sam mit ande­ren? Log­gen Sie sich nach Ihrem Besuch aus
Anhand Ihrer Ein­käu­fe bei uns möch­ten wir Ihnen best­mög­li­che Emp­feh­lun­gen geben. Wenn Sie Ihren Com­pu­ter gemein­sam nut­zen, könn­ten die Emp­feh­lun­gen Ihren Mit­be­nut­zern Hin­wei­se dar­auf geben, was Sie gekauft haben – bei Geschen­ken wäre viel­leicht die Über­ra­schung dahin. Des­halb: Log­gen Sie sich nach jeder Nut­zung aus.

Fin­de ich inter­es­sant, weil in die­sen paar Sät­zen ziem­lich viel an Annah­men über die Nut­zung von Com­pu­tern und das Zusam­men­wir­ken zwi­schen Soft­ware-Agen­ten (den Algo­rith­men hin­ter den „Emp­feh­lun­gen“) und Men­schen steckt. Wäre wohl auch für Latou­ria­ni­sche Ana­ly­sen frucht­bar: Was bedeu­tet es für die Koevo­lu­ti­on von Nut­zungs­prak­ti­ken, dass die­ser Hin­weis expli­zit aus­ge­spro­chen wer­den muss?

InAdWriMo für die Diss. – hat’s was gebracht?

Ich hat­te mich ja (infor­mell) am „Inter­na­tio­nal Aca­de­mic Wri­ting Month“ (InAd­Wri­Mo) betei­ligt. Bis zum 11.12. habe ich kei­ne 12000 Wör­ter für mei­ne Diss. geschrie­ben, mit 6750 Wör­tern aber zumin­dest gut die Hälf­te des Geplan­ten geschafft.

Hat’s was gebracht? Ich den­ke schon. Und zwar vor allem durch den selbst­ge­setz­ten exter­nen Druck, der hilf­reich war, um mei­ne Prio­ri­tä­ten dann tat­säch­lich so zu set­zen, dass ich im zurück­lie­gen­den Monat ein biß­chen Zeit zum Schrei­ben hat­te. Aber auch die selbst­ge­setz­te Über­wa­chung hier im Blog kon­kur­riert mit ande­ren „Zwän­gen“ und Ereig­nis­sen. Das ist mit ein Grund dafür, war­um dann doch weni­ger bei her­aus­ge­kom­men ist als erhofft – aber viel­leicht mehr, als ohne die­ses Spiel mit sozia­len Verpflichtungen.

Und dann bleibt noch die Fra­ge, wie weit sich aka­de­mi­sche Fort­schrit­te in die Maß­ein­heit „Wör­ter“ fas­sen las­sen. Am Schluss zählt natür­lich schon, dass es einen Hau­fen bedruck­tes Papier gibt. Aller­dings soll­te da auch genau das rich­ti­ge drauf ste­hen. Am zeit­auf­wen­digs­ten beim aka­de­mi­schen Schrei­ben sind aller­dings drei Tätig­kei­ten, die sich direkt erst­mal über­haupt nicht in zähl­ba­re Wör­ter umset­zen: das ist die empi­ri­sche Arbeit (z.B. die Durch­füh­rung, Tran­skrip­ti­on oder Aus­wer­tung eines Inter­views); das ist die Lite­ra­tur­re­cher­che und Wis­sens­an­eig­nung; und das ist das Kür­zen, Redi­gie­ren und Über­ar­bei­ten von Tex­ten. Inso­fern lässt sich das „Natio­nal Novel Wri­ting Month“-Modell nur bedingt auf die aka­de­mi­sche Welt übertragen. 

War­um blog­ge ich das? Als klei­nes Fazit zu die­ser Akti­on, und als Erin­ne­rung an mich selbst, mich noch­mal inten­si­ver damit zu befas­sen, wo ich – wie auch immer sozi­al ver­pflicht­ba­re ;-) – Zeit­blö­cke für die Wei­ter­ar­beit an der Diss. finde.

Spurensuche nach Gender-Aspekten in einem Forschungsprogramm

Zoom to the forest floorDie UB Frei­burg hat soeben den Arbeits­wis­sen­schaft­li­chen For­schungs­be­richt Nr. 9 frei­ge­schal­tet: „Gen­der-Aspek­te im For­schungs­pro­gramm ‚Nach­hal­ti­ge Wald­wirt­schaft‘ – eine Spurensuche“. 

In die­sem klei­nen Auf­satz, der ein Neben­pro­dukt mei­ner For­schungs­tä­tig­keit im Pro­jekt wa’­gen dar­stellt, berich­te ich über die Ergeb­nis­se einer klei­nen Befra­gung im For­schungs­pro­gramm Nach­hal­ti­ge Wald­wirt­schaft des BMBF. Ziel der Befra­gung der ein­zel­nen Pro­jek­te in die­sem For­schungs­pro­gramm war es, her­aus­zu­fin­den, wie das Quer­schnitts­the­ma Geschlecht in die­sem Pro­gramm inhalt­lich umge­setzt wur­de, und wel­che Rol­le Gen­der Main­strea­ming und Frau­en­för­de­rung als erklär­te Zie­le der For­schungs­po­li­tik struk­tu­rell gespielt haben. 

Die Ergeb­nis­se sind so erwart­bar wie ernüch­tern und unter­strei­chen die Not­wen­dig­keit einer wei­te­ren Beschäf­ti­gung mit der wis­sen­schafts­po­li­ti­schen Fra­ge nach der Bedeu­tung von Geschlecht. Dies betrifft sowohl die inhalt­li­che Ebe­ne wie auch die Fra­ge, wie sich die struk­tu­rell unsi­che­re Pro­jekt­for­schung im For­schungs­all­tag und in den Rah­men­be­din­gun­gen der För­de­rer mit poli­ti­schen Ziel­set­zun­gen wie etwa der Ver­ein­bar­keit von Beruf und Fami­lie oder eben auch der klas­si­schen Gleich­stel­lungs­po­li­tik zusam­men­brin­gen las­sen kann. 

Ich bin gespannt, ob sich aus­ge­hend von die­sem Bericht – der tat­säch­lich eher Fra­gen auf­wirft als sie zu beant­wor­ten – eine Debat­te ent­wi­ckelt und wür­de mich über Dis­kus­si­ons­bei­trä­ge und Kri­tik freuen.

War­um blog­ge ich das? Weil ich das The­ma „Geschlecht und Wis­sen­schafts­po­li­tik“ wich­tig finde.

Der komische Zähler rechts

Seit eini­gen Jah­ren wird der Novem­ber als NaNo­Wri­Mo bezeich­net, als Natio­nal Novel Wri­ting Month. Also das Ziel, einen Roman inner­halb eines Monats zu schrei­ben. Nächs­tes Jahr oder so viel­leicht mal, den­ke ich mir da ab und zu.

Dann gibt es InAd­Wri­Mo. Das ist der Inter­na­tio­nal Academic/Dissertation Wri­ting Month. Auf den bin ich über das Blog von Pau­la Schramm gesto­ßen. Ziel ist es, im Novem­ber einen län­ge­ren aka­de­mi­schen Text zu schrei­ben. Viel­leicht nicht gleich eine gan­ze Dis­ser­ta­ti­on, aber zumin­dest einen Auf­satz, ein Working Papier oder eben ein Dissertationskapitel.

Nun ist der Novem­ber schon halb wie­der vor­bei, trotz­dem möch­te ich mal aus­pro­bie­ren, ob das zum Zeit­neh­men moti­viert. Nicht zuletzt des­halb, weil Jan‑H. (der das schö­ne Blog Order from Noi­se betreibt) auch mit­macht. Also: inner­halb eines Monats, d.h. bis zum 11.12.2008, gilt es, 12.000 Wör­ter – das sind etwa 25 Sei­ten – für mein Pro­mo­ti­ons­vor­ha­ben zu Papier brin­gen. Auch wenn (anhand von hun­der­ten von Noti­zen­da­tei­en, Frag­men­ten, Ent­wür­fen, Über­ar­bei­tun­gen usw.) gar nicht so ganz klar ist, was eigent­lich zählt. 

Ich könn­te es mir auch leicht machen und sagen: bis zum 11.12. möch­te ich 12.000 Wör­ter in Form ande­rer aka­de­mi­scher Tex­te schrei­ben. Aber das muss ich eh tun (weil ich dafür bezahlt wer­de). Genau des­we­gen möch­te ich lie­ber ver­su­chen, mein Pro­mo­ti­ons­vor­ha­ben ein Stück vor­an­zu­brin­gen. Gera­de auch, weil die Zeit immer knapp ist. Und es eigent­lich gera­de ganz beson­ders schwie­rig ist, weil ich erst … – mal sehen, was der selbst­ge­setz­te Zwang, öffent­lich mit­zu­zäh­len, bringt.

War­um blog­ge ich das? Rei­ne Prokrastination.