Mit dem Sommer beginnt allmählich auch die Balkon- bzw. Fensterbretttomatenzeit. Diesmal mit selbstgezogenen Tomatenpflanzen. Das hier ist die erste Frucht an einer der sechs Tomatenpflanzen – soll mal gelb werden. Und dann gibt’s noch zweimal Paprika. Und das alles mit einer heißen Südwest-Fensterbank und einem winzigkleinen Nordwestbalkon. Mal schauen, wie dieses Jahr die Ernte ausfällt.
Die Hintertür im Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg
Reiner Metzger, stellvertretender Chefredakteur der taz, leitartikelt heute, dass die schwarz-gelben Ausstiegspläne ein Grund zum Feiern sind („ein riesiger Sieg der Antiatombewegung“). Da hat er ja recht – aber eben auch damit, dass die Freude darüber, dass CDU, CSU und FDP keinen anderen Weg mehr gesehen haben, als selbst einen Ausstiegsbeschluss zu verkünden, einen nicht blind machen sollte. Denn der Merkel’sche Ausstieg hat diverse Tücken und Hintertüren.
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Ein Versuch über die Technikfeindlichkeit
Mein im November 2010 eingereichter Aufsatz „Technikfeindlichkeit. Ein Versuch über eine deutsche Debatte“* ist jetzt in der Revue d’Allemagne et des Pays de langue allemande** erschienen – in einer Ausgabe, die sich unter der Gastherausgeberschaft der Straßburger Professorin Florence Rudolf mit Umweltpolitik und Umweltsoziologie in Deutschland auseinandersetzt.
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Kurz: „Umwelttarif“ fürs Handy?
Bisher konnte ich, wenn ich über mein Promotionsthema berichtete, darauf verweisen, dass es ein schönes Beispiel dafür ist, wie begrenzt die Handlungsmöglichkeiten von KonsumentInnen sind, wenn es um Nachhaltigkeit geht – weil der Einfluss auf Fragen wie den Strom der Infrastruktur, die Umweltverträglichkeit des Handys usw. sehr begrenzt ist, und kaum Informationen darüber verfügbar sind.
Das könnte sich jetzt ändern: NABU und e‑plus bieten Pressemeldungen zufolge jetzt einen „Umwelttarif“ an. Das scheint nicht nur Greenwashing zu sein. In der Meldung aufgeführt werden:
- Ökostrom für den technischen Betrieb (was auch immer da genau hinter steckt)
- Gutschein für ein Solar-Ladegerät (halte ich eher für einen Gimmick)
- Verpackung aus Pappe (dito)
- Ablasshandel (CO2-Abgabe für das Porto des Briefs, ein Teil der Tarif-Einnahmen fließt in NABU-Umweltprojekte)
- Verzicht auf subventionierte Handys (d.h. geringerer Anreiz, ständig ein neues Modell zu erwerben)
- Vergütung für Recycling (auch wenn’s nur 3 Euro pro Handy sind, klingt das sinnvoll)
- Geplant, bisher aber noch nicht vollständig umgesetzt, ist ein Handy-Ranking nach Umweltkriterien
Die Tarifkonditionen klingen ziemlich normal; ich vermute, dass der Verzicht auf subventionierte Handys evtl. Mehrkosten für Strom und einigermaßen übliche Gebühren ausgleicht. Insgesamt ein interessantes Projekt, das im wichtigsten Punkt (Umweltranking) aber bisher erst eine Ankündigung ist. erst wenige Geräte erfasst.
Ich bin gespannt, ob das breitere Kreise zieht und ob andere Anbieter nachziehen, oder ob’s eine Nische in der Nische bleibt.
Nachtrag: Habe gerade gesehen, dass das NABU-Umwelt-Ranking zwar noch nicht alle Geräte umfasst (weil Herstellerinformationen – außer von Nokia – fehlen), aber doch wesentlich umfangreicher ist als zuerst gedacht. Hintergründe zum Ranking gibt es hier – demnach fließen in das Ranking (zunächst mal eine Zahl) Kriterien wie der Standby-Energieverbrauch des Geräts, Gesundheitsaspekte, der Punkt „Ressourcenschonung“ (u.a. Recyclingfreundlichkeit) in umfangreichen Details werden mit zwei Kriterien (Ökologie, Sozialstandards) zum Herstellungsprozess verbunden. Für jedes Gerät kann die Gesamtrankingpunktzahl, aber auch eine Detailübersicht (Beispiel) abgerufen werden.
Wenn NABU und e‑plus die großen Handy-Hersteller dazu bringen, sich an diesem Ranking zu beteiligen (und wenn es möglich ist, die Ranking-Infos in der Werbung auch ohne Verknüpfung zum e‑Plus-Umwelttarif zu verwenden), dann ist wirklich was gewonnen!
Nachdenken über Nachhaltigen Konsum
Vor ein paar Tagen habe ich ein bisschen was über die Münchener Tagung zu Konsum und Nachhaltigkeit geschrieben. Jetzt bin ich am Überlegen, ob ich für die Tagung Sustainable Consumption – Towards Action and Impact im November in Hamburg einen Abstract einreiche (die Deadline ist heute abend). Mir gefällt jedenfalls die Ausrichtung der Tagung, und einige der Keynote-Speaker klingen auch sehr spannend. Das mal als Vorbemerkung zu den folgenden Überlegungen zum Thema „Nachhaltiger Konsum“.
Ein Grundproblem der sozialwissenschaftlichen Nachhaltigkeitsdebatte ist meiner Meinung nach die doppelte Bedeutung des Begriffs „nachhaltig“. Und damit meine ich jetzt nicht die Tatsache, dass das Adjektiv auch als Synonym für „dauerhaft“ verwendet werden kann, sondern die Unterscheidung zwischen einer materiellen und einer symbolischen Ebene, wenn es um „nachhaltigen Konsum“ oder um „nachhaltige Lebensstile“ geht. Das sieht dann ungefähr so aus:
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