Einige Anmerkungen zum Andreae-Bauer-Papier

Tetris and the big mover I

Die Frei­bur­ger Bun­de­tags­ab­ge­ord­ne­te Kers­tin And­reae, die baden-würt­tem­ber­gi­sche Wis­sen­schafts­mi­nis­te­rin The­re­sia Bau­er, das Lan­des­vor­stands­mit­glied Dan­y­al Bayaz und eini­ge wei­te­re – zumeist in den Zen­tral­stel­len grü­ner Minis­te­ri­en täti­ge – real­po­li­tisch ori­en­tier­te Men­schen aus Baden-Würt­tem­berg haben in die­sem Som­mer die grü­ne Frei­heits­de­bat­te um ein wei­te­res The­sen­pa­pier ergänzt.

Vie­les an dem Papier fin­de ich rich­tig. Und wer es als Erb­schein für die FDP ver­steht, liegt falsch. Rich­tig fin­de ich ins­be­son­de­re die The­se, dass eine bestimm­te grü­ne Les­art einer auf Frei­heit ori­en­tier­ten Poli­tik gibt, die nicht nur aus den bür­ger­recht­li­chen und eman­zi­pa­to­ri­schen Wur­zeln der Par­tei her­ge­lei­tet wird, son­dern auch aus der schlich­ten, aber nichts­des­to­trotz wirk­mäch­ti­gen Tat­sa­che, dass indi­vi­du­el­le Frei­räu­me vor­aus­set­zungs­reich sind. 

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Unboxing: Fairphone

Unboxing Fairphone (mosaic)

Nach­dem mein altes Smart­phone Ende Mai den Geist auf­ge­ge­ben hat (genau­er gesagt: einen Wackel­kon­takt im USB-Bereich ent­wi­ckelt hat), habe ich dann nach eini­gem Über­le­gen ein Fair­pho­ne der zwei­ten Gene­ra­ti­on vor­be­stellt. Heu­te wur­de das Fair­pho­ne gelie­fert und in Betrieb genom­men. (Ich bin jetzt also auch unter­wegs wie­der stän­dig erreichbar).

Über die Fra­ge, wie fair das Fair­pho­ne ist, möch­te ich mich in einem wei­te­ren, noch zu schrei­ben­den Blog­bei­trag aus­las­sen. Heu­te geht’s erst­mal um das Ding an sich. 

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Plätze machen Städte

2014-wiese-statt-steinwüste

Frei­burg nennt sich ja manch­mal „Green City“. Je nach­dem, was genau unter „grün“ in die­sem Zusam­men­hang ver­stan­den wird, durch­aus zu Recht. Das Vau­ban-Vier­tel ist ein gelun­ge­nes sozi­al-öko­lo­gi­sches Expe­ri­ment, über das Rie­sel­feld lie­ße sich ähn­li­ches sagen, es gibt Rad­ex­press­we­ge, Stra­ßen­bah­nen, Tofu­brat­würs­te, Wind­rä­der, grü­ne Wahl­er­geb­nis­se, einen grü­nen OB und ein Milieu, das durch­aus schon in das ein­schlä­gi­ge Lied­gut Ein­gang gefun­den hat.

Wer durch die Innen­stadt geht, das Flair des Müns­ter­markts und die Hän­ge des Schwarz­walds bewun­dert, sieht davon aller­dings nicht unbe­dingt etwas. Oder, ganz stimmt das nicht: der Rott­eck­ring zwi­schen dem Stadt­thea­ter mit poli­ti­schem Anspruch, der Uni­ver­si­tät, die jetzt auf Nach­hal­tig­keit setzt, und dem neu­en Kris­tall­pa­last der Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek ist für den Auto­ver­kehr gesperrt und wird noch nicht von den geplan­ten Stra­ßen­bahn­li­ni­en durch­kreuzt. Nur Fahr­rad­fah­re­rIn­nen und Fuß­gän­ge­rIn­nen que­ren – in Frei­burg-übli­chen Mas­sen den Platz.

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Das grüne Distinktionsproblem

Green eggs I

Müs­lis und Ökos. Das gehör­te lan­ge zu den Kli­schees, wenn es um grü­ne Wäh­le­rIn­nen und Mit­glie­der ging. Oder, etwas arri­vier­ter, sozio­lo­gi­scher und mit einem Hauch Sozi­al­neid ver­se­hen: Ange­hö­ri­ge des post­ma­te­ria­lis­ti­schen Bür­ger­tums, die es sich leis­ten kön­nen, die Welt zu ret­ten. Poin­tiert: Anhän­ge­rIn­nen eines „Life­style of Health and Sus­taina­bi­li­ty“, kurz: Lohas, mit Glit­zer, Yoga-Flug­rei­sen und vega­ner Wellness. 

Ob Grü­ne „grau und bür­ger­lich“ gewor­den sind, dar­über lässt sich lan­ge strei­ten. Zumin­dest bis vor eini­gen Jah­ren – das ist mein Stand der sozi­al­wis­sen­schaft­li­chen Lite­ra­tur – gab es durch­aus recht enge Über­schnei­dun­gen zwi­schen einer (wie auch immer gear­te­ten) Ori­en­tie­rung an im wei­tes­ten Sin­ne nach­hal­ti­gen Lebens­sti­len und Hal­tun­gen einer­seits und Sym­pa­thien für Bünd­nis 90/Die Grü­nen ande­rer­seits. Viel­leicht hat sich da was aus­ein­an­der­ge­lebt, in den letz­ten Jah­ren. Aber wenn wir nicht über tat­säch­li­che Prak­ti­ken spre­chen, son­dern über vor­herr­schen­de Bil­der – auch Selbst­bil­der? – dann ist das mit der dis­kur­si­ven Domi­nanz des „Ökos“ gar nicht so weit weg, wenn über Grü­ne gespro­chen wird. 

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Kurz: Ein Lebenszeichen vom Tablet

Nexus 7 ...

Wie das war mit dem Nexus-7-Tablet, das eines Tages nicht mehr woll­te, habe ich ja aus­führ­lich beschrie­ben. Auch, dass ich letzt­lich kei­ne Repa­ra­tur­ver­su­che unter­nom­men habe, son­dern mir – nach einer Karenz­frist – dann doch ein Ersatz­ge­rät gekauft habe.

Vor ein paar Tagen kam mir dann – viel­leicht, weil ich dar­über nach­dach­te, ob ich mein Smart­phone, das eben­falls anfängt, Akku- und Lade­pro­ble­me zu zei­ti­gen, noch irgend­wie ret­ten kann – dann doch noch eine Idee. Die hat was mit vier gol­de­nen Punk­ten zu tun, die beim Goog­le Nexus 7 (2012) zu sehen sind. Was sie für eine Funk­ti­on haben, steht nicht in der Anlei­tung, erschließt sich aber nach eini­gem Nach­den­ken und Goo­geln – es sind POGO-Pins, die dafür gedacht sind, das Tablet auf­zu­la­den, wenn es in einem Dock steht. Genau­er gesagt – in dem Dock, das Asus als Her­stel­ler des Tablets selbst lie­fert; ande­re lau­fen über USB. Bzw. nicht mehr liefert.

Mein Gedan­ke war jetzt: Wenn die USB-Schnitt­stel­le kaputt ist, und nicht der Schalt­kreis, dann geht es viel­leicht, das Tablet über die Pins in einem Dock auf­zu­la­den. Da nicht mehr lie­fer­bar, habe ich – rela­tiv teu­er – ein gebrauch­tes Dock erwor­ben. Das kam heu­te mor­gen an. Erst­mal tat sich nichts, aber nach zwei Stun­den Lade­zeit ein Lebens­zei­chen. Das übli­che Ver­hal­ten eines in Tief­schlaf gefal­le­nen Nexus 7. Und nach ein paar Ver­su­chen ließ sich das Tablet tat­säch­lich star­ten. Alles dran, alles drauf – und im Dock lädt es jetzt gemüt­lich (und lei­der auch nicht ganz per­fekt). In ande­ren Wor­ten: Das Tablet funk­tio­niert so halb­wegs wie­der. (Und jetzt muss ich über­le­gen, was ich mit zwei Tablets mache, die Din­ge wie Spiel­stän­de o.ä. nicht syn­chro­ni­sie­ren … und ob ein Tablet, das nur übers Dock gela­den wer­den kann, brauch­bar ist)