Kurzeintrag: Links-alternatives Maifest

Kids dancing II
Tanz im Mai …
"Freiburg Polizeiburg"
… und Poli­tik am Rande

Auch die­ses Jahr war ich wie­der beim tra­di­tio­nel­len 1.-Mai-Fest der links-alter­na­ti­ven Sze­ne in Frei­burg. Eine net­te Sache, und auch das Wet­ter hat mit­ge­spielt. Beim nächs­ten Mal wären ein paar mehr vege­ta­ri­sche Essens­stän­de gut (wo war die VoKü?), aber Musik und Kin­der­be­lus­ti­gung waren klas­se. Leu­te habe ich auch getrof­fen, und ein paar Fotos vom Fest gibt es hier.

Scha­de, dass von die­sem net­ten Alter­na­tiv­pro­gramm zum offi­zi­el­len (Stadt) und soli­de-sozi­al­de­mo­kra­ti­schen (DGB) Mai­pro­gramm kaum was in der Zei­tung stand – erwäh­nens­wert schien nur das irgend­wann in der Nacht ent­fach­te ille­ga­le Feu­er. Thors­ten von „Grü­nes­Frei­burg“ schreibt ein biß­chen was dazu. Ich war zu die­sem Zeit­punkt auch nicht mehr in der Wil­helm­stra­ße oder in der Specht­pas­sa­ge, kann des­we­gen nicht beur­tei­len, wie schlimm oder wenig schlimm der „Kra­wall“ war, fin­de es aber wich­tig, ein­fach deut­lich zu machen, dass die­ses Jahr das Sze­nen­fa­mi­li­en­fest mas­siv im Vor­der­grund stand (vgl. auch 2007). Die poli­ti­sche Bot­schaft davon ist sub­ti­ler: die hat was damit zu tun, deut­lich zu machen, wem in Frei­burg die Stra­ßen auch gehö­ren, und viel­leicht auch damit, Iden­ti­tät zu produzieren.

„Zu viel großstädtische Leere“

Am Frei­tag gab es eine Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung zum wei­te­ren Vor­ge­hen der Stadt bei der Umge­stal­tung der „erwei­ter­ten Innen­stadt“ zwi­schen Thea­ter und KG II (Platz der Alten Syn­ago­ge). Ich konn­te auf­grund fami­liä­rer Ver­pflich­tun­gen lei­der nicht hin­ge­hen, konn­te aber dafür im heu­ti­gen Sonn­tag einem umfang­rei­chen Bericht von Jens Kitz­ler – der den Titel „Zu viel groß­städ­ti­sche Lee­re“ trägt, den ich mir für die­sen Ein­trag aus­ge­lie­hen habe – ent­neh­men, dass ich mit mei­nen Beden­ken bei wei­tem nicht allei­ne da stehe.

KG II, I
Im Som­mer wird die Grün­flä­che vor dem KG II viel­fach (und viel­fäl­tig) genutzt

Im Okto­ber 2007 wur­de die Jury­ent­schei­dung für die Umge­stal­tung des Platz bekannt­ge­ben. Lei­der sind im ver­link­ten Bei­trag nur die Fotos vom Ist-Zustand ent­hal­ten (sie­he auch oben). Hier kön­nen die Wett­be­werbs­er­geb­nis­se ein­ge­se­hen wer­den. Den ers­ten Prei­sen gemein­sam ist, dass die bis­her viel­fach geglie­der­te Raum­si­tua­ti­on – erhöh­te Grün­flä­che vor dem KG II, Fahr­rad­ab­stell­plät­ze, Gedenk­plat­te für die Alte Syn­ago­ge mit Baum­be­stand, Rotteckring/Platz der Uni­ver­si­tät als mehr­spu­ri­ge Stra­ße, Thea­ter­vor­platz mit wie­der­um Rasen­flä­chen – durch eine gro­ße Stein­plat­te ersetzt wer­den soll. Das kommt nicht von unge­fähr, weil es mehr oder weni­ger der Wett­be­werbs­aus­schrei­bung entspricht.
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Kurzeintrag: Sprachlos – neuer Rektor schon wieder weg (Update 5)

Herr Prof. Voß­kuh­le hat gera­de erst sein Amt als Rek­tor ange­tre­ten und schon ist er wie­der weg. Zum Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt beru­fen und das auch noch als Vize­prä­si­dent. Nicht schlecht, für einen 44jährigen Juristen.

„Zu erst ein­mal gra­tu­lie­ren wir Herrn Prof. Voß­kuh­le natür­lich zu die­sem ver­ant­wor­tungs­vol­len Pos­ten. Auch wenn wir natür­lich ein wenig über­rascht sind, ihn nach gan­zen zwei­ein­halb Wochen schon wie­der zie­hen sehen zu müs­sen“, kom­men­tiert Hen­ri­ke Heppp­rich, Vor­stand des Unab­hän­gi­gen All­ge­mei­nen Stu­die­ren­den­aus­schus­ses (u‑asta), der Stu­die­ren­den­ver­tre­tung an der Uni­ver­si­tät Freiburg.

Pres­se­mit­tei­lung des Frei­bur­ger u‑asta. Aus­führ­li­cher dazu bei Grue­nes­Frei­burg. Ich bin ja gespannt, was das jetzt für die Uni bedeutet. 

Update: Die BZ fin­det ein paar Wor­te mehr in einer les­ba­ren Repor­ta­ge, auch der Kom­men­tar von Wolf Rüs­kamp ist lesenswert.

Update 2: (22.04.2008): Inzwi­schen hat auch die Uni reagiert: Der Rechts­be­ra­ter des Rek­tors – zustän­dig für kniff­li­ge Rechts­fra­gen – erklärt, war­um die neben­amt­li­chen Pro­rek­to­rIn­nen kom­mis­sa­risch im Amt blei­ben kön­nen, und der Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­de erklärt sei­ne Über­ra­schung, sieht im Ruf ins BVerfG einen Exzel­lenz­be­weis und erläu­tert, dass der haupt­amt­li­che Pro­rek­tor Prof. Schie­wer das Rek­to­rat kom­mis­sa­risch im Sin­ne des gemein­sam mit Prof. Voß­kuh­le aus­ge­ar­bei­te­ten Pro­gramms füh­ren wird, und dass die Gre­mi­en für die Vor­be­rei­tung der Neu­wahl eines Rek­tors oder einer Rek­to­rin in Bäl­de zusam­men­tre­ten werden.

Update 3: Gran­di­os die Pres­se-Mit­tei­lung des RCDS: „[D]ie Uni­ver­si­tät wird schon kom­men­de Woche füh­rungs­los sein. Dar­über hät­te sich auch Pro­fes­sor Voß­kuh­le Gedan­ken machen müs­sen.“ Ich bin mir sicher, dass er das getan hat – und weiss nicht so recht, ob eine füh­rerfüh­rungs­lo­se Uni­ver­si­tät tat­säch­lich der Dra­ma­tik der RCDS-Mit­tei­lung gerecht wer­den wird.

Update 4: (25.04.2008) Jetzt ist es amt­lich und Prof. Voß­kuh­le zum Ver­fas­sungs­rich­ter gewählt. Damit endet auch sei­ne selbst auf­er­leg­te Schwei­ge­pflicht; auf der Web­site der Uni ist inzwi­schen eine Stel­lung­nah­me bzw. ein Abschieds­wort von ihm zu fin­den. Chris­ti­an Rath nimmt übri­gens in der taz von heu­te die­se Wahl zum Anlass, die CDU-SPD-Schwei­ge­vor­auswah­len in Fra­ge zu stel­len.

Update 5: fud­der war wohl bei der Pres­se­kon­fe­renz.

Kurzeintrag: Brand im Rieselfeld

Im Rie­sel­feld gab’s einen Woh­nungs­brand. Ges­tern nacht, unge­fähr 500 m von hier. Außer ein­mal lei­se Feu­er­wehr­si­re­nen – typi­sches Groß­stadt­ge­räusch, man macht sich da kei­ne wei­te­ren Gedan­ken – haben wir nichts davon mit­be­kom­men. Dass es gebrannt hat, habe ich dann erst heu­te nach­mit­tag in der Stra­ßen­bahn gehört. Selt­sa­mes Gefühl. Ein Stadt­teil zwi­schen Dorf und urba­ner Anonymität.

Kurzeintrag: W.-Jäger-Platz? (Update)

"Platz der Universität"Die Deka­de Jäger an der Uni Frei­burg neigt sich mit dem aus­lau­fen­den Monat dem Ende zu. Kurz vor dem 1. April scheint nun der RCDS Frei­burg einen Wolf­gang-Jäger-Platz ein­zu­for­dern, wie Grü­nes­Frei­burg berich­tet. Was natür­lich, wenn es denn stim­men soll­te, in mehr­fa­cher Hin­sicht Unsinn ist: ers­tens hie­ße das, dass der RCDS dem bal­di­gen Alt­rek­tor ein bal­di­ges Able­ben wünscht – nicht sehr nett! –, zwei­tens gibt es in Frei­burg der­zeit kaum unbe­nann­te Plät­ze, und drit­tens wäre wenn dann ja wohl eher ein prunk­vol­les Ölge­mäl­de im Rek­to­rat stimmig.

Update: Der RCDS meint es ernst, was einen ein klein wenig an der Ernst­haf­tig­keit der CDU-Stu­di-Orga­ni­sa­ti­on ins­ge­samt zwei­feln lässt.