Nexus 7 – Googles Vektor für die schöne neue Medienwelt

image Als das iPad her­aus­kam, habe ich sinn­ge­mäß geschrie­ben, dass so ein Tablet ja durch­aus reiz­voll ist, dass ich aber kei­ne Lust auf den ummau­er­ten Obst­gar­ten von Apple habe.

In der Zwi­schen­zeit tauch­ten eini­ge Android-Tablets auf. Die wirk­ten aber ent­we­der bil­lig oder waren teu­er (oder bei­des). Inso­fern blieb ich erst ein­mal tablet­los, und dach­te, ein Smart­phone sei ja fast so etwas. Seit ges­tern ist nun alles anders: Goog­le hat sein (bzw. das für Goog­le von Asus gene­ral­un­ter­nom­me­ne) Nexus 7 auf den euro­päi­schen Markt gebracht. Für 200 Euro in der 8‑GB-Vari­an­te, für 50 Euro mehr auch mit 16 GB.

„Nexus 7 – Goo­gles Vek­tor für die schö­ne neue Medi­en­welt“ weiterlesen

Wie ich einmal innerhalb weniger Minuten über 120.000 Kommentare auf Facebook bekam

Ich selbst hab’s gar nicht gemerkt. Auf Twit­ter hat­te ich gefragt, wie das ist, wenn ein Goog­le-Account mit meh­re­ren Gerä­ten ver­knüpft wird (scheint gut gelöst zu sein). Da haben mir auch eine Hand­voll Leu­te drauf geant­wor­tet. Mei­ne Tweets lan­den auto­ma­tisch auf mei­nem Face­book-Account. Ich habe dann etwas anders gemacht, und nach zehn Minu­ten oder so mal wie­der Face­book gecheckt – wo ich mich wun­der­te, dass Ste­phan Cle­mens mich erwähn­te (sel­bi­ges tat kurz dar­auf Tilo Ber­ner). Erst dar­auf­hin habe ich gemerkt, dass der Face­book-Tweet inzwi­schen über 120.000 Kom­men­ta­re hat. Das sah dann so aus:

Was das ist, ist mir nicht so ganz klar. Account gehackt? Eher nicht, weil’s nur die­sen einen Ein­trag betrifft. Spam-Bots, die auf „Android“ oder „Goog­le“ reagie­ren? Wäre cle­ver, aber dafür sind’s dann doch ziem­lich vie­le – und war­um dür­fen die alle bei mir posten? 

Nach einem biss­chen Rum­stö­bern in den Kom­men­ta­ren kommt’s mir eher wie ein „Glitch“ vor, also ein Aus­set­zer in der Soft­ware von Face­book. Ich habe den Ein­druck, dass hier die Kom­men­tar­ket­ten von ein paar hun­dert oder tau­send Ein­trä­gen zusam­men­ge­wor­fen wur­den, was dann wie­der­um vie­le Kom­men­ta­re der Ver­wun­de­rung ob der vie­len Kom­men­ta­re etc. aus­lös­te. Dar­auf deu­ten auch Kom­men­ta­re der Art „Kei­ne Ahnung, was das soll, ich hab’s wie­der gelöscht“ in unter­schied­li­chen Spra­chen hin.

Falls wer mehr weiß – wür­de mich interessieren.

Mein zwei­ter Gedan­ke war dann übri­gens: Hupps, habe ich jetzt 120.000 Benach­rich­ti­gungs­mails von Face­book bekom­men? Das war dann glück­li­cher­wei­se nicht der Fall:

War­um blog­ge ich das? Weil sowas ja nicht alle Tage vor­kommt. Und die Crowd mir schon sagen wird, was da pas­siert ist.

So geht’s auch

Balance, too

Weil ich das ab und zu gefragt wer­de, wie wir das machen, woll­te ich mal was dazu auf­schrei­ben. Was machen? Die Ver­ant­wor­tung für zwei Kin­der zwi­schen zwei Erwach­se­nen, die kein Paar mehr sind, so auf­tei­len, dass es allen dabei gut geht. Nicht als Patent­re­zept, und ohne jede Garan­tie – wer weiß, wie das irgend­wann bei uns aus­sieht -, aber viel­leicht als Anregung.

Kurz zum Hin­ter­grund: Vor etwa einem Jahr haben A. und ich uns nach eini­gen Jah­ren Zusam­men­sein getrennt (wer etwas sucht, fin­det auf mei­nem Blog auch einen län­ge­ren Ein­trag dazu). Wir haben das gemein­sa­me Sor­ge­recht für unse­re bei­den Kin­der, und waren uns dann schnell einig, dass wir das auch wei­ter­hin gemein­sam aus­üben wol­len, und dass wir kein Lebens­mo­dell wol­len, bei dem eine Per­son sich um die Kin­der küm­mert und die ande­re dafür Geld und Wochen­en­den gibt/kriegt.

„So geht’s auch“ weiterlesen

Streifzüge durchs Netz

Dreisam bridge graffiti II

Wer mir z.B. auf Twit­ter folgt, wird sich nicht dar­über wun­dern, dass ich durch­aus eini­ge Zeit „im Inter­net“ (pdf) ver­brin­gen kann. Dass „das Inter­net“ dabei eher den Cha­rak­ter eines fort­lau­fen­den Stro­mes hat, ist eine der net­te­ren (und addik­ti­ve­ren) Eigen­schaf­ten spe­zi­ell die­ses Medi­en­bün­dels. Blogs, Twit­ter, Face­book – all das sind Medi­en, die alle paar Minu­ten wie­der etwas Neu­es bie­ten. Oder – und dann macht sich eine gewis­se Ver­zweif­lung breit – eben nicht. 

„Streif­zü­ge durchs Netz“ weiterlesen

Work in progress: Für eine linke, grüne Netzpolitik (Version 0.1)

Vorbemerkung

Der fol­gen­de Text ist ein Ent­wurf. Teils Blog­ein­trag, teils ers­te Fas­sung eines Mani­fests für eine grü­ne, lin­ke Netz­po­li­tik, beruht der Text maß­geb­lich auf den Dis­kus­sio­nen des Work­shops „Netz­po­li­tik“ beim Kon­gress „grün.links.denken“. In die­sem Pad* kann an die­sem Text wei­ter­ge­ar­bei­tet wer­den. Ich bin gespannt – auch auf Kom­men­ta­re der­je­ni­gen, die die Aus­gangs­the­sen nicht teilen.

[Ergän­zung 0:08 Und weil es dazu auf Twit­ter noch einen hef­ti­gen Schlag­ab­tausch gab: Das Papier ist nicht als Angriff auf den ande­ren grü­nen Flü­gel gemeint. Klar ist vie­les von dem, was ich anhand lin­ker grü­ner Grund­wer­te (also nicht allei­nig links­grü­ner oder „flü­gel­lin­ker“ Grund­wer­te!) an Posi­tio­nen ablei­te, in der Par­tei Kon­sens. Oder es scheint zumin­dest so zu sein. Ich bin über­zeugt davon, dass es gut ist, wenn wir uns gera­de in einer Zukunfts­fra­ge wie der Netz­po­li­tik auch in unse­rer Par­tei in eine pro­gram­ma­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zung bege­ben – zwi­schen den Flü­geln und über die­se hin­weg, aber vor allem auch mit denen, die Netz­po­li­tik als viel­leicht gera­de modi­sches Nischen­the­ma abtun. Ich glau­be, dass bei die­ser über den Zir­kel der Netzpolitiker_innen hin­aus­ge­hen­den Debat­te durch­aus Dif­fe­ren­zen und unter­schied­li­che Gewich­tun­gen sicht­bar wer­den. Dar­über müs­sen wir reden – und da sind die Flü­gel als Dis­kurs­ge­ne­ra­to­ren ein rich­ti­ger Ort, um so eine Aus­ein­an­der­set­zung anzufangen!]

I. Das politische Feld und sein Gegenstand

In den letz­ten Jah­ren hat sich Netz­po­li­tik zu einem aus­ge­wach­se­nen poli­ti­schen Feld ent­wi­ckelt. Das Netz, die zen­tra­le Infra­struk­tur unse­rer glo­ba­len Netz­werk­ge­sell­schaft, und alle damit ver­bun­de­nen Ent­wick­lun­gen sind durch und durch politisch. 

Am Netz hän­gen Fra­gen wie die nach gesell­schaft­li­cher Teil­ha­be und nach der Art und Wei­se, wie Arbeit, Bil­dung und Demo­kra­tie in Zukunft aus­ge­stal­tet sein sol­len. Das Netz ist ein trans­na­tio­na­ler Raum – gleich­zei­tig ist es weder imma­te­ri­ell noch extra­ter­ri­to­ri­al. Unter allen Apps und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­strö­men lie­gen Kabel und Rechen­zen­tren. Grün gedacht: Ener­gie und Roh­stof­fe. Und klar: die Geset­ze, ob sie jetzt pas­sen oder nicht, gel­ten auch dann, wenn Kom­mu­ni­ka­tio­nen und Trans­ak­tio­nen im Inter­net stattfinden. 

„Work in pro­gress: Für eine lin­ke, grü­ne Netz­po­li­tik (Ver­si­on 0.1)“ weiterlesen