Ich hatte ja berichtet, dass ich beim Kongress „Netz für alle“ von Rosa-Luxemburg-Stiftung und LINKE auf einem Panel zu „E‑Democracy: Beteiligung für alle oder Spielzeug für neue Eliten?“ war. Inzwischen wurde das Video des Panels veröffentlicht. Wer also wissen will, worüber sich Teresa Bücker, Halina Wawzyniak und ich unter der Moderation von Wenke Christoph – Stephan Urbach war leider krankheitsbedingt nicht dabei – unterhalten haben, kann das jetzt anschauen.
Kurz: Linke, LINKE und Netzpolitik
Am Samstag bin ich beim Kongress Netz für alle von Rosa-Luxemburg-Stiftung und LINKE im Bundestag in Berlin, und darf dort mit Stephan Urbach, Teresa Bücker und Halina Wawzyniak über „E‑Democracy: Beteiligung für alle oder Spielzeug für neue Eliten?“ diskutieren. Im Vorfeld dazu hat mich gestern Marcus Meier für das Neue Deutschland interviewt (dessen Kolumne Linke, Wissenschaft und Technik übrigens eine durchaus lesenswerte Fundgrube darstellt).
Das Interview gibt es in zwei Fassungen – die kurze Printversion (hier online) und die lange Online-Fassung. Was ich da so sage, ist als zentrale Aussage (über grüne Netzpolitik) vielleicht das hier:
Wir sind technik-affin, aber nicht technik-optimistisch. […] Wir sehen, da ändert sich etwas. Wir sehen insbesondere auch die Chancen, die das Internet mit sich bringt. Wir sind aber realistisch. Das Netz als große Utopie – das ist nicht unseres.
Und zur LINKEN:
Ach, es gibt ja durchaus brauchbare netzpolitische Inhalte bei der LINKEN. Aber momentan wirkt die Partei auf mich nicht so, als sei sie in der Netzdebatte angekommen. Das Bild der LINKEN bestimmen andere. Personen, die netzpolitische Inhalte glaubhaft verkörpern, sehe ich nicht.
Und wo ich gerade dabei bin: Ebenfalls heute setzt sich Tobias Schwarz aka @isarmatrose ausführlich mit der netzpolitischen Flügelfrage auseinander und geht dabei auch im Detail auf meinen ersten Entwurf für ein Manifest für linke, grüne Netzpolitik ein. Was ich durchaus interessant finde.
Nexus 7 – Googles Vektor für die schöne neue Medienwelt
Als das iPad herauskam, habe ich sinngemäß geschrieben, dass so ein Tablet ja durchaus reizvoll ist, dass ich aber keine Lust auf den ummauerten Obstgarten von Apple habe.
In der Zwischenzeit tauchten einige Android-Tablets auf. Die wirkten aber entweder billig oder waren teuer (oder beides). Insofern blieb ich erst einmal tabletlos, und dachte, ein Smartphone sei ja fast so etwas. Seit gestern ist nun alles anders: Google hat sein (bzw. das für Google von Asus generalunternommene) Nexus 7 auf den europäischen Markt gebracht. Für 200 Euro in der 8‑GB-Variante, für 50 Euro mehr auch mit 16 GB.
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Wie ich einmal innerhalb weniger Minuten über 120.000 Kommentare auf Facebook bekam
Ich selbst hab’s gar nicht gemerkt. Auf Twitter hatte ich gefragt, wie das ist, wenn ein Google-Account mit mehreren Geräten verknüpft wird (scheint gut gelöst zu sein). Da haben mir auch eine Handvoll Leute drauf geantwortet. Meine Tweets landen automatisch auf meinem Facebook-Account. Ich habe dann etwas anders gemacht, und nach zehn Minuten oder so mal wieder Facebook gecheckt – wo ich mich wunderte, dass Stephan Clemens mich erwähnte (selbiges tat kurz darauf Tilo Berner). Erst daraufhin habe ich gemerkt, dass der Facebook-Tweet inzwischen über 120.000 Kommentare hat. Das sah dann so aus:
Was das ist, ist mir nicht so ganz klar. Account gehackt? Eher nicht, weil’s nur diesen einen Eintrag betrifft. Spam-Bots, die auf „Android“ oder „Google“ reagieren? Wäre clever, aber dafür sind’s dann doch ziemlich viele – und warum dürfen die alle bei mir posten?
Nach einem bisschen Rumstöbern in den Kommentaren kommt’s mir eher wie ein „Glitch“ vor, also ein Aussetzer in der Software von Facebook. Ich habe den Eindruck, dass hier die Kommentarketten von ein paar hundert oder tausend Einträgen zusammengeworfen wurden, was dann wiederum viele Kommentare der Verwunderung ob der vielen Kommentare etc. auslöste. Darauf deuten auch Kommentare der Art „Keine Ahnung, was das soll, ich hab’s wieder gelöscht“ in unterschiedlichen Sprachen hin.
Falls wer mehr weiß – würde mich interessieren.
Mein zweiter Gedanke war dann übrigens: Hupps, habe ich jetzt 120.000 Benachrichtigungsmails von Facebook bekommen? Das war dann glücklicherweise nicht der Fall:
Warum blogge ich das? Weil sowas ja nicht alle Tage vorkommt. Und die Crowd mir schon sagen wird, was da passiert ist.
So geht’s auch
Weil ich das ab und zu gefragt werde, wie wir das machen, wollte ich mal was dazu aufschreiben. Was machen? Die Verantwortung für zwei Kinder zwischen zwei Erwachsenen, die kein Paar mehr sind, so aufteilen, dass es allen dabei gut geht. Nicht als Patentrezept, und ohne jede Garantie – wer weiß, wie das irgendwann bei uns aussieht -, aber vielleicht als Anregung.
Kurz zum Hintergrund: Vor etwa einem Jahr haben A. und ich uns nach einigen Jahren Zusammensein getrennt (wer etwas sucht, findet auf meinem Blog auch einen längeren Eintrag dazu). Wir haben das gemeinsame Sorgerecht für unsere beiden Kinder, und waren uns dann schnell einig, dass wir das auch weiterhin gemeinsam ausüben wollen, und dass wir kein Lebensmodell wollen, bei dem eine Person sich um die Kinder kümmert und die andere dafür Geld und Wochenenden gibt/kriegt.