Kalt und sonnig ist es, der See leuchtet blau, und bei genauem Hinsehen (nicht auf dem Bild) sind schon die ersten Blüten und das erste junge Grün zu entdecken. Sehr schön – aber soll wohl nicht so bleiben. Bleibt die Hoffnung, dass es am Wahlwochenende zwar stürmisch und nass wird, aber dafür auch da Grün wächst.
Photo of the week: Winter panorama VI
Pendel-Ende
Nicht mein Pendeln nimmt ein Ende, das ist derzeit nur corona-bedingt ausgesetzt, und irgendwann werde ich auch wieder in Stuttgart sein und nicht nur im Home-Office, sondern das Pendeln meiner Kinder zwischen zwei Wohnungen. Die sind inzwischen Teenager, und hatten die letzten fast zehn Jahren beide jeweils zwei halbe Kinderzimmer. Die halbe Woche bei der Mutter, die halbe Woche bei mir – das hat lange gut geklappt. Aber der Wunsch nach eigenen Räumen und nach einem Ende des ständigen Wechsels samt Rumschleppen aller möglicher Dinge ist zunehmend größer geworden bei den beiden. Gleichzeitig ist der Freiburger Wohnungsmarkt so, wie er ist. Deswegen waren Modelle wie das „Nestmodell“ (Kinder an einem Ort, Eltern wechseln) für uns als getrennte, aber gemeinsam erziehende Eltern lange schlicht nicht denkbar.
Jetzt sind zwei Dinge zusammengekommen – zum einen haben sich unsere finanziellen Möglichkeiten deutlich verbessert, zum anderen ist meinem Vater mein Elternhaus zu groß geworden. Das bringt uns in die privilegierte Situation, jetzt (bzw. in naher Zukunft, wenn wir mit Umräumen und Ausmisten fertig sind …) genügend Platz zu haben, um den Kindern den ständigen Ortswechsel zu ersparen. Wie bisher teilen wir uns als Eltern die Woche auf. WG-mäßig wird jede:r sein/ihr Zimmer haben. Und das Reihenhaus ist groß genug, dass wir auch beide gleichzeitig da sein können, ohne uns ständig auf die Füße zu treten.
Perspektivisch heißt das für mich, auch noch einmal darüber nachzudenken, ob ich – wenn es denn wieder möglich ist – meine mehrmals wöchentlichen Reisen nach Stuttgart wieder aufnehmen will, oder ob ich mich dann dort nach einer kleinen Wohnung umschaue. Bis dahin ist mein Plan, zwischen Gundelfingen und dem Rieselfeld zu pendeln, das geht dann mit dem Rad statt mit der Bahn.
Gleichzeitig sind damit mit Umzügen, Entrümpeln/Renovieren und Gartenarbeit die Wochenenden und freien Tage in nächster Zeit erst einmal gut gefüllt. Mal sehen, wann wir uns wirklich eingerichtet haben (und wann dann irgendwann auch sowas wie eine Einweihungsparty möglich ist). Eines jedenfalls steht schon fest: es gibt viel zu viele Dinge …
Photo of the week: Snow ends with too much rain
Pandemisches Brotbacken II: Das Baguette
Auch wenn’s a weng stereotyp ist, habe ich in der Pandemie tatsächlich Brotbacken gelernt. Fühlt sich ein bisschen so an, wie in Stardew Valley ein Rezept zu erwerben oder eine Fähigkeit zu verbessern. Während das letztes Jahr vor allem das No-Knead-Brot für Faule war, gibt es inzwischen häufiger mal Baguette. Und zwar vor allem deswegen, weil das superschnell gelingt.
Dabei orientierte ich mich an diesem Rezept, mit kleinen Abwandlungen und vor allem der doppelten Menge (keine Ahnung, wer Verwendung für ein 150-Gramm-Baguette hat, ein Zwei-Teenager-Haushalt sicherlich nicht). Also:
150 g Dinkelmehl
150 g Weizenmehl
1 Tl Salz
1 Tl Zucker
3,5 g Trockenhefe (d.h. ein halbes Tütchen)
220 ml Wasser
Mehl und Salz in einer Schüssel mischen. Trockenhefe in lauwarmen Wasser mit Zucker gut anrühren, 5 Minuten stehen lassen.
Hefe in den Teig geben und einmischen/einkneten. Den Teig gehen lassen (ich lege ein Tuch über die Schüssel, auch wenn Herr Grün wohl einen Teller empfiehlt).
Den Teig mindestens 45 Minuten gehen lassen, gerne auch (deutlich) länger. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, den Teig über Nacht gehen zu lassen, und dann am nächsten Morgen Baguette zum Frühstück zu haben.
Nach dem Gehen den Ofen auf 240–250 °C (Umluft) vorheizen. Nochmal ein wenig Mehl in den Teig einkneten, bis er die richtige Konsistenz hat, und dann das Baguette formen (oder, nach der oben verlinkten Anleitung: nicht kneten, sondern leicht in Mehl wälzen).
Ich backe den Baguetterohling auf einer Baguetteform (ein gewölbtes Blech mit Löchern), das funktioniert gut; zur Not geht auch ein Backblech. 20 Minuten backen, etwas abkühlen lassen – fertig.