Kurz: A young lady’s primer

Ich muss vom Smart­phone blog­gen – Z. blo­ckiert den Com­pu­ter. Sie schreibt Buch­sta­be für Buch­sta­be Buch­ti­tel ab (und ist mäch­tig stolz dar­auf). Alle paar Minu­ten fragt sie mich, weil sie einen bestimm­ten Buch­sta­ben nicht fin­det. Noch fehlt auch eine Ver­bin­dung zwi­schen den For­men und dem, was die­se Buch­sta­ben jeweils laut­lich bedeuten.

Hier wür­de ich ihr ger­ne mein Smart­phone (oder bes­ser noch ein Tablet) in die Hand drü­cken. Ich glau­be, ihre aktu­el­le Neu­gier­de auf Buch­sta­ben und Wör­ter wür­de sie dazu brin­gen, sehr schnell von sym­bo­li­schen For­men zu Laut­re­prä­sen­ta­tio­nen zu kom­men. Gera­de, um die­se arbi­trä­ren Ver­bin­dun­gen her­zu­stel­len, wäre die prin­zi­pi­ell kin­der­leich­te und mul­ti­me­dia­le Ober­flä­che eines Smart­phones das idea­le Medium. 

Nur: Zumin­dest ein ers­tes Durch­blät­tern des Android-Mar­ket lässt mich nichts der­glei­chen fin­den, schon gar nicht in Deutsch. In Neal Ste­phen­sons Dia­mond Age taucht so ein – wir wür­den heu­te wohl Tablet dazu sagen – auf: eine ver­netz­te Künst­li­che Intel­li­genz im hand­li­chen For­mat, die der kind­li­chen Hel­din des Buchs Welt­wis­sen und Kul­tur­tech­ni­ken ver­mit­telt (und mit dem Kind wächst). Fürs ers­te wür­de mir ja sowas wie eine freund­lich „anlau­ten­de“ vir­tu­el­le Tas­ta­tur rei­chen. Gibt es aber nicht, oder?

Am Ende eines Experiments – einmal Neuwahlen, bitte

Im Okto­ber 2009 habe ich einen län­ge­ren Text zur damals gera­de anste­hen­den Jamai­ka-Koali­ti­on im Saar­land geschrie­ben. Und ja – die dama­li­ge Ana­ly­se trägt durch­aus noch. Jetzt ist das ja auch schon wie­der Geschich­te, und die Idee, mal eben eine gro­ße Koali­ti­on her­bei­zu­füh­ren, fällt Minis­ter­prä­si­den­tin Anne­gret Kramp-Kar­ren­bau­er auf die Füße. Oder ist’s nur ein tak­ti­sches Spiel der dor­ti­gen SPD, um mög­li­cher­wei­se nach einer Neu­wahl in einer gro­ßen Koali­ti­on ein biss­chen bes­ser dazu­ste­hen als es jetzt der Fall wäre?

Wie dem auch sei – es scheint nun ziem­lich sicher zu sein, dass es 2012 nicht nur in Schles­wig-Hol­stein, son­dern auch im Saar­land zu Neu­wah­len kommt. Stimmt eigent­lich mein sub­jek­ti­ver Ein­druck, dass die Halt­bar­keit von Lan­des­re­gie­run­gen in den letz­ten Deka­den deut­lich abge­nom­men hat? Und ist es, wie man­che es twit­ter­ten, ein Zei­chen dafür, dass Poli­ti­ke­rIn­nen den Auf­trag der Wäh­le­rIn­nen nicht mehr ernst neh­men – Neu­wah­len als Demokratieproblem?

Übri­gens: Mein Tweet, es kön­ne doch auch mal jemand danach fra­gen, was mit rot-rot-grün als Alter­na­ti­ve zu Neu­wah­len sei, wur­de erwar­tungs­ge­mäß eher belä­chelt. Und ja, ich hal­te das (wie ich schon 2009 geschrie­ben habe) auf­grund der loka­len Ani­mo­si­tä­ten zwi­schen Links­par­tei-Oskar und sei­ner Alt­par­tei auch nicht für eine rea­lis­ti­sche Opti­on. Trotz­dem scha­de, dass das so gar nicht denk­bar ist. (Und bei der Gele­gen­heit: Wie schon in Ham­burg schei­tert eine schwarz-grü­ne Koali­ti­on am/beim Wech­sel des schwar­zen Per­so­nals – was will uns das sagen?).

Ich hof­fe mal, dass die Grü­nen im Saar­land die Chan­ce des Wahl­kampfs nut­zen. Simo­ne Peter als ehe­ma­li­ge Umwelt­mi­nis­te­rin hat sich, was so zu hören ist, in der Regie­rung durch­aus wacker geschla­gen. Wie wär’s dies­mal mit einer Spitzenkandidatin?

War­um blog­ge ich das? Mit Blick auf die poli­ti­sche Groß­wet­ter­la­ge scheint das Saar­land wich­ti­ger zu sein, als all­ge­mein so gedacht wird …

P.S.: Wenn die­ser Arti­kel der Saar­brü­cker Zei­tung so stimmt, dann geht’s nicht drum, dass SPD und CDU nicht zuein­an­der fin­den wür­den, son­dern dass die gro­ße Koali­ti­on lie­ber gleich für fünf Jah­re lau­fen soll!

Photo of the week: Colour

Colour

 
Eine Auf­nah­me vom Besuch der Jun­gen Kunst­hal­le in Karls­ru­he. Viel­leicht aber auch eine Meta­pher für das anlau­fen­de Jahr 2012. Angeb­lich soll es – habe ich auf Face­book gele­sen – das chi­ne­si­sche Jahr des Dra­chen sein, das ein biss­chen tur­bu­len­ter wer­den wird als das ja doch eher ruhi­ge Jahr des Hasen, also, äh, 2011?! Wie dem auch sei – mein Jahr hat gleich mal mit der Frak­ti­ons­klau­sur samt Besuch der Hoch­schu­le Aalen (mit Labor­rund­gang im Stil von Loo­king-at-Things) ange­fan­gen. Neben dem eigent­li­chen Klau­sur­pro­gramm samt Haus­halts­an­trä­gen und ähn­li­chen Lecke­rei­en gab es – im kul­tu­rel­len Bei­pro­gramm – auch einen Abend im Thea­ter der Stadt Aalen, wohl das kleins­te Stadt­thea­ter. Dafür war das Pro­gramm ganz und gar nicht klein­städ­tisch; der Land­tags­frak­ti­on wur­de eine Insze­nie­rung von T.C. Boyl­es Wil­dem Kind gezeigt – auf einer win­zi­gen Büh­ne, die es ermög­lich­te, an allen Nuan­cen des Tex­tes (über den Ver­such der Dis­zi­pli­nie­rung eines Wolfs­kin­des im 18. Jahr­hun­dert) in ihrer gan­zen Inti­mi­tät und abschre­cken­den Nähe teil­zu­ha­ben. Poli­tisch geht mein Jahr dann nächs­tes Wochen­en­de gleich mit einem Tref­fen der BAG Wis­sen­schaft, Hoch­schu­le, Tech­no­lo­gie­po­li­tik wei­ter. Bunt wird’s auf jeden Fall.

In der Buchhandlung

Books I

Seit fast einem Jahr war da noch die­ser Gut­schein über 25 Euro, den ich geschenkt bekom­men hat­te, und den ich in der gro­ßen Buch­hand­lung hier vor Ort ein­lö­sen konnte. 

Eigent­lich eine gute Sache, so ein Gut­schein: Ich lese ziem­lich viel; die letz­ten Bücher, die ich zur Unter­hal­tung gele­sen habe, kön­nen hier besich­tigt wer­den. Dann habe ich – dar­auf wer­de ich gleich noch zurück­kom­men – manch­mal ziem­lich spe­zi­el­le Vor­stel­lun­gen davon, was ich ger­ne lese. Inso­fern: Gute Idee, einen Gut­schein statt ein Buch zu ver­schen­ken, das mir viel­leicht letzt­lich doch nicht gefal­len hätte.

Dass der Gut­schein noch immer unein­ge­löst von mir hier­her und dort­her geschleppt wur­de, hat­te wohl etwas damit zu tun, dass ich sel­te­ner in die Innen­stadt kam. Aber, das muss ich zuge­ben, die Tat­sa­che, dass ich den ganz über­wie­gen­den Teil mei­ner Buch­ein­käu­fe seit eini­gen Jah­ren über ein gro­ßes Inter­net­ver­sand­han­dels­un­ter­neh­men abwick­le – auch die­se Tat­sa­che wird dazu bei­getra­gen haben, dass der Gut­schein so lan­ge unein­ge­löst blieb. Kurz­um: Erst heu­te hat­te ich die Zeit und die Muße, mich in die gro­ße Buch­hand­lung im Stadt­zen­trum zu bege­ben, um das Geschenk end­lich aus dem Vir­tu­el­len ins Rea­le zu verwandeln.

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