Kurz: Linke, LINKE und Netzpolitik

Am Sams­tag bin ich beim Kon­gress Netz für alle von Rosa-Luxem­burg-Stif­tung und LINKE im Bun­des­tag in Ber­lin, und darf dort mit Ste­phan Urbach, Tere­sa Bücker und Hali­na Waw­zy­ni­ak über „E‑Democracy: Betei­li­gung für alle oder Spiel­zeug für neue Eli­ten?“ dis­ku­tie­ren. Im Vor­feld dazu hat mich ges­tern Mar­cus Mei­er für das Neue Deutsch­land inter­viewt (des­sen Kolum­ne Lin­ke, Wis­sen­schaft und Tech­nik übri­gens eine durch­aus lesens­wer­te Fund­gru­be darstellt). 

Das Inter­view gibt es in zwei Fas­sun­gen – die kur­ze Print­ver­si­on (hier online) und die lan­ge Online-Fas­sung. Was ich da so sage, ist als zen­tra­le Aus­sa­ge (über grü­ne Netz­po­li­tik) viel­leicht das hier:

Wir sind tech­nik-affin, aber nicht tech­nik-opti­mis­tisch. […] Wir sehen, da ändert sich etwas. Wir sehen ins­be­son­de­re auch die Chan­cen, die das Inter­net mit sich bringt. Wir sind aber rea­lis­tisch. Das Netz als gro­ße Uto­pie – das ist nicht unseres. 

Und zur LINKEN:

Ach, es gibt ja durch­aus brauch­ba­re netz­po­li­ti­sche Inhal­te bei der LINKEN. Aber momen­tan wirkt die Par­tei auf mich nicht so, als sei sie in der Netz­de­bat­te ange­kom­men. Das Bild der LINKEN bestim­men ande­re. Per­so­nen, die netz­po­li­ti­sche Inhal­te glaub­haft ver­kör­pern, sehe ich nicht. 

Und wo ich gera­de dabei bin: Eben­falls heu­te setzt sich Tobi­as Schwarz aka @isarmatrose aus­führ­lich mit der netz­po­li­ti­schen Flü­gel­fra­ge aus­ein­an­der und geht dabei auch im Detail auf mei­nen ers­ten Ent­wurf für ein Mani­fest für lin­ke, grü­ne Netz­po­li­tik ein. Was ich durch­aus inter­es­sant finde.

Photo of the week: Blueberry (oder: Besuch des Wichtelpfads)

Blueberry

 
Letz­ten Mitt­woch haben wir end­lich mal den Wich­tel­pfad am Feld­berg erkun­det. Die­ser Hei­del­beer­busch ist einer von tau­sen­den, die wir dort gese­hen haben – an eini­gen hin­gen auch noch Beeren. 

Lovely homeWas ist der Wich­tel­pfad? Ein etwa zwei Stun­den dau­ern­der Rund­weg durch den Auer­hahn­wald auf dem Feld­berg. Mit Bus und Bahn gelingt die Anfahrt mit der Höl­len­tal­bahn bis Feld­berg-Bären­tal, von da geht es dann mit dem Bus 7300 bis zum „Feld­ber­ger Hof“ wei­ter. Dort kann im Haus der Natur ein kos­ten­lo­ser klei­ner Fly­er abge­holt wer­den. Der Pfad selbst beginnt hin­ter dem häß­li­chen Beton­kom­plex Feld­ber­ger Hof – zuerst muss noch ein beein­dru­cken­der Wip­fel­klet­ter­gar­ten umrun­det wer­den, dann geht’s mit den Wich­teln los.

The knowledgable gnomeDer Rund­gang erzählt die Geschich­te des Wich­tel­post­bo­ten, der dem Auer­hahn Anton einen Brief brin­gen möch­te, ihn aber nicht fin­den kann. Neben­bei wird eini­ges über das Leben von Auer­häh­nen und ‑hen­nen ver­mit­telt. Die Wich­tel­sta­tio­nen – etwa ein Wich­tel­wirts­haus oder eine Apo­the­ke – sind hübsch anzu­se­hen und detail­reich aus­ge­stal­tet*, und fügen sich har­mo­nisch in den Wald ein. Meist sind sie im Wur­zel­be­reich gro­ßer alter Bäu­me auf­ge­baut. Dane­ben gibt es eini­ge Sta­tio­nen, an denen nicht die Wich­tel die Haupt­rol­le spie­len, son­dern bei­spiels­wei­se der Drei­ze­hen­specht oder der Fuchs, und an denen weni­ger kogni­ti­ve als ande­re Ele­men­te (z.B. Klet­tern) eine Rol­le spielten.

Uns und Zora und Ras­mus (6 bzw. 3,5 Jah­re) hat der Pfad gut gefal­len und war ohne Ermü­dungs­er­schei­nun­gen begeh­bar. Geöff­net ist er im Som­mer­halb­jahr. Beson­ders schwie­ri­ge Klet­ter­tou­ren oder so gibt es nicht, wie schon im Pro­spekt beschrie­ben, ist er aller­dings nicht kin­der­wa­gen­taug­lich. Wei­te­re Infos: www.wichtelpfad.info.

Nähe­re Ein­bli­cke in den Pfad – aber auch ein paar Spoi­ler – gibt es in die­sem Foto­set, aus dem auch das Foto des Hei­del­beer­bu­sches oben stammt. 

* Ich habe mal (für die Lan­des­fors­ten Rhein­land-Pfalz) einen Teil der Öffent­lich­keits­ar­beit der dor­ti­gen Natur­päd­ago­gik auf die dort ver­mit­tel­ten Geschlech­ter­bil­der hin unter­sucht. Mit dem Blick könn­te ich mir auch beim Wich­tel­pfad Feld­berg noch eini­ge Ver­bes­se­run­gen vorstellen, …

Imperfekt Nr. I

Merry lettuce snails IV

In den letz­ten Tagen dach­te ich mehr­mals: Dazu soll­te ich jetzt aber was blog­gen. Und hab’s dann doch beim Tweet belas­sen. Und jetzt gera­de konn­te ich mich nicht ent­schei­den, was einen gan­zen Blog­ein­trag Wert wäre und was nicht. Also, viel­leicht mal was Neu­es aus­pro­bie­ren – mei­ne Tweets der letz­ten Tage durch­fors­tend das eine oder ande­re noch­mal her­vor­he­ben und kom­men­tie­ren. Gedacht als Expe­ri­ment mit even­tu­el­ler Fortsetzungschance.

In die­ser Aus­ga­be: Urhe­ber­rechts­fach­ta­gung, Län­der­rat, die neue alte Medi­en­wir­kungs­de­bat­te (D‑Demenz), Bio­le­bens­mit­tel, Sci­ence-Fic­tion-Fil­me als Opern, feh­len­de Apps für Kin­der, die Arbeits­zei­ten von Wis­sen­schaft­le­rIn­nen, grü­ne Strö­mun­gen im Netz, die Zukunft mei­nes Zei­tungs­abos, links-femi­nis­ti­sche Bezie­hun­gen und die Grü­ne Jugend.

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Nexus 7 – Googles Vektor für die schöne neue Medienwelt

image Als das iPad her­aus­kam, habe ich sinn­ge­mäß geschrie­ben, dass so ein Tablet ja durch­aus reiz­voll ist, dass ich aber kei­ne Lust auf den ummau­er­ten Obst­gar­ten von Apple habe.

In der Zwi­schen­zeit tauch­ten eini­ge Android-Tablets auf. Die wirk­ten aber ent­we­der bil­lig oder waren teu­er (oder bei­des). Inso­fern blieb ich erst ein­mal tablet­los, und dach­te, ein Smart­phone sei ja fast so etwas. Seit ges­tern ist nun alles anders: Goog­le hat sein (bzw. das für Goog­le von Asus gene­ral­un­ter­nom­me­ne) Nexus 7 auf den euro­päi­schen Markt gebracht. Für 200 Euro in der 8‑GB-Vari­an­te, für 50 Euro mehr auch mit 16 GB.

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