Eine Recherche zum religiösen Hintergrund des Martin H.

Vor­be­mer­kung (29.04.2028): Inzwi­schen sind eini­ge der von mir unten auf­ge­wor­fe­nen Fra­gen zur mög­li­chen Nähe Mar­tin Horns zu cha­ris­ma­ti­schen Inter­na­tio­nal Chris­ti­an Fel­low­ship (ICF) und ähn­li­chen Bewe­gun­gen geklärt. Zum einen hat Herr Horn (per Mail, unten doku­men­tiert) Stel­lung genom­men, auch sein Vater Klaus Hoff­mann hat – in den Kom­men­ta­ren zu die­sem Blog­ein­trag – erläu­tert, wie­so er sich mit Wil­low Creek und ähn­li­chem befasst. Zum ande­ren berich­tet die Badi­sche Zei­tung; dabei wird deut­lich, dass Mar­tin Horn kein Mit­glied einer Frei­kir­che ist, und der Besuch von zwei ICF-Ver­an­stal­tun­gen – samt Seg­nung der pol. Geg­ner – auf Wunsch des Pas­tors Grä­fing­holt die­ser Frei­kir­che zustan­de gekom­men ist. Offen ist für mich nach wie vor die Fra­ge, wie sehr ICF etc. Herrn Horn als einen der ihren sehen und für ihn wer­ben bzw. wie weit sie (Bsp. Stadt­pi­ra­ten) auch in sei­nem Unter­stüt­zer­kreis ver­tre­ten sind.

Aus Trans­pa­renz­grün­den doku­men­tie­re ich unten mei­ne ursprüng­li­che Recher­che und die Stel­lung­nah­me von Mar­tin Horn.

Mar­tin Horn gibt ja auf sei­ner Web­site nicht sehr viel über sich und sei­nen Lebens­lauf preis. Er hat an der Evan­ge­li­schen Hoch­schu­le Lud­wigs­burg stu­diert und kommt aus einem Pfarr­haus. Und er ist viel in der Welt her­um gekom­men. Das sind so in etwa die bio­gra­fi­schen Eck­punk­te, die sich fin­den las­sen. Sei­ne XING-Sei­te ver­rät dann noch, dass er gebür­tig Hoff­mann heißt. Zudem steht auf sei­ner Web­site, dass er aktiv bei einem Ver­ein „Feu­er und Flam­me“ sei. 

Eine Goog­le-Suche nach „Feu­er und Flam­me“ fin­det erst ein­mal nichts. In Kom­bi­na­ti­on mit dem Namen „Hoff­mann“ taucht dann die Pro­tes­tan­ti­sche Kir­chen­ge­mein­de Horn­bach-Bren­schel­bach und Alt­horn­bach auf, 40 min von Ann­wei­ler ent­fernt, dem Ort, in dem Horn auf­ge­wach­sen ist. Die­se Kir­chen­ge­mein­de ist Teil der Evan­ge­li­schen Kir­che der Pfalz (Pro­tes­tan­ti­sche Lan­des­kir­che) und wur­de lan­ge von einem Pfar­rer Hoff­mann betreut.* Ihr Jugend­an­ge­bot heißt „Feu­er und Flamme“.

Ich ken­ne mich mit evan­ge­li­schen Kir­chen nicht beson­ders gut aus. Dass die Evan­ge­li­sche Jugend Horn­bach regel­mä­ßig „Jesus Inside“-Festivals ver­an­stal­tet, könn­te ganz nor­mal sein.** 

Etwas selt­sa­mer fin­de ich schon, dass besag­ter Pfar­rer Hoff­mann im Insti­tut für Kirch­li­che Fort­bil­dung der Lan­des­kir­che als Geist­li­cher Beglei­ter auf­ge­führt ist, der als Themenschwerpunkte

Impul­se aus der Cha­ris­ma­ti­schen Bewe­gung (GGE) und Gemein­de­auf­bau­be­we­gung (Fritz Schwarz/“2. Programm“/Michael Herbst/Glaubenskurse/AMD/anglikanische Kir­che/­Wil­low-Creek/E­x­er­zi­ti­en im Alltag). 

nennt. Das scheint auch inner­kirch­lich nicht unum­strit­ten zu sein.

Die Cha­ris­ma­ti­sche Bewe­gung ist bes­ser als Pfingst­be­we­gung bekannt, mit evan­ge­li­ka­ler Ten­dez. Auch die Gemein­de­auf­bau­be­we­gung hängt mit der cha­ris­ma­ti­schen Bewe­gung zusam­men, wenn Wiki­pe­dia nicht lügt. Wil­low Creek wie­der­um scheint mir eine US-Mega­church mit Able­ger in Deutsch­land und der Schweiz zu sein, die Mis­si­on und Evan­ge­li­sie­rung als The­ma hat.

Zusam­men­ge­fasst, wenn ich Ort und Per­son rich­tig iden­ti­fi­ziert habe: das Pfarr­haus, in dem Mar­tin Horn auf­ge­wach­sen ist, und das für ihn wich­ti­ge Impul­se gelie­fert hat und wei­ter lie­fert, gehört zwar zur pro­tes­tan­ti­schen Lan­des­kir­che der Pfalz; sein Vater scheint jedoch ein gro­ßes Inter­es­se an cha­ris­ma­ti­schen Bewe­gun­gen und Gemein­de­auf­bau – d.h. Mis­si­on – zu haben. 

Ob das nun ein­fach dazu führt, dass Mar­tin Horn mit ver­schie­dens­ten christ­li­chen Kir­chen in enger Ver­bin­dung steht, und er des­we­gen in Frei­burg von der Chris­ten­ge­mein­de gefei­ert wird und Bil­der von sei­nem Auf­tritt bei der ICF Frei­burg kur­sie­ren, oder ob er selbst sei­ne Spi­ri­tua­li­tät im Sin­ne eines frei­kirch­lich-mis­sio­na­ri­schen Ver­ständ­nis­ses lebt, ergibt sich dar­aus nicht automatisch. 

Jetzt lie­ße sich ein­wen­den, dass Reli­gi­on Pri­vat­sa­che ist. Aber gera­de Horn, der immer wie­der auf den bio­gra­fi­schen Bezug Pfarr­haus ver­weist, soll­te sich mei­ner Mei­nung nach vor dem 2. Wahl­gang dazu äußern, wie er’s mit der Reli­gi­on hält – und ob die Nähe zu Frei­kir­chen, mis­sio­na­ri­schen und cha­ris­ma­ti­schen Bewe­gun­gen von ihm bewusst gesucht wird, oder ob er ein­fach auch hier offen für alle und alles ist. Wir Frei­bur­ge­rin­nen und Frei­bur­ger soll­ten jeden­falls wis­sen, wor­an wir sind.

* Nach der Recher­che ist mir dann auf­ge­fal­len, dass auf „Ande­re über mich“ auf Mar­tin Horns Web­site – ganz am Ende – der Pfar­rer Klaus Hoff­mann als Unter­stüt­zer und Vater zu Wort kommt. Soweit dürf­ten die Fak­ten also stimmen.

** Einen Ein­druck, was da abläuft, gibt die­ser Bericht – Ach­tung, Link spielt Audio -, in dem auch Mar­tin H. in Bild und Text vor­kommt. (Nach­trag 25.04.2018, 12:10).

P.S.: Ich habe Mar­tin Horn auf die­se Recher­che auf­merk­sam gemacht und ihn gebe­ten, dazu Stel­lung zu nehmen.

Update (27.04.2018): Inzwi­schen hat Mar­tin Horn auf mei­ne Bit­te um Stel­lung­nah­me reagiert. Sei­ne Ant­wort gebe ich im Fol­gen­den voll­um­fäng­lich wie­der – viel schlau­er bezüg­lich der Nähe zu cha­ris­ma­ti­schen Bewe­gun­gen macht die­se einen aller­dings lei­der nicht. 

Sehr geehr­ter Herr Westermayer,

schön, dass Sie sich so viel Mühe machen, über mich zu recher­chie­ren. Es stimmt nicht alles was Sie schrei­ben, aber den­noch ant­wor­te ich hier ger­ne offen und bit­te um Rich­tig­stel­lung auf Ihrem Blog.

Ja, ich bin Christ. Aller­dings engt mein per­sön­li­cher Glau­be mei­ne Wert­schät­zung gegen­über Ande­ren über­haupt nicht ein. Ganz im Gegenteil!

Für mich ist die Wür­de jedes Men­schen egal wel­cher Her­kunft, Natio­na­li­tät, Kul­tur, Haut­far­be, sexu­el­ler Ori­en­tie­rung oder Reli­gi­on unantastbar.

Die­ses offe­ne, ver­bin­de­ne Ver­ständ­nis ist für mich von zen­tra­ler Bedeu­tung und prägt mich bis heu­te. Nicht zuletzt habe ich übri­gens Tei­le mei­nes Stu­di­ums in Isra­el und Jor­da­ni­en absol­viert und mich stets inter­kul­tu­rell und inter­re­li­gi­ös engagiert.

Die­se Wert­schät­zung für Ande­re ist eine per­sön­li­che Grund­hal­tung, die ich selbst­ver­ständ­lich auch als Ober­bür­ger­meis­ter mit­brin­ge. Ich ste­he klar gegen Aus­gren­zung und Diskriminierung!

Mit freund­li­chem Gruß, Mar­tin Horn

42 Antworten auf „Eine Recherche zum religiösen Hintergrund des Martin H.“

  1. … Ich neh­me das zur Kennt­nis, mit einem leich­ten Schau­er der Nacken­haa­re. Bei „angli­ka­nisch“ muss das gar nichts heissen.…insgesamt erklärt das auch sei­nen leicht pas­to­ral mil­den Ton. Dass aus­ge­spro­chen (grü­ne) Geg­ner wie Timo­thy Simms sich neu­lich als „prak­ti­zie­ren­de römisch-katho­li­sche Chris­ten“ „outen… (möch­te TS bei Kret­sch­mann noch punk­ten?) macht die Sache nicht leich­ter. Lie­ber Till, da war­tet Arbeit für den „Eulen­spie­gel“. Aber: gut, den Horn direkt zu fra­gen. Wahl­tag ist ja erst der 6.5.

    1. Das müss­te jetzt noch mal erklärt wer­den. Es geis­tern Gerüch­te durch die Stadt, die irri­tie­ren – etwa die Seg­nung der übri­gen Kan­di­da­ten durch Herrn Horn bei einer Ver­an­stal­tung der Inter­na­tio­nal Chris­ti­an Fel­low­ship, die in Form der „Stadt­pi­ra­ten“ die Kan­di­da­tur unter­stützt. Eine Erklä­rung dazu sei­tens des Kan­di­da­ten gibt es nicht. Das wirft Fra­gen auf. Also habe ich mal genau­er hin­ge­schaut und auf­ge­schrie­ben, was sich so fin­den lässt. Schlüs­se dar­aus möge jede/r selbst zie­hen. Eine Reak­ti­on von Herrn Horn liegt mir bis­her nicht vor, sonst hät­te ich die­se dem Arti­kel angefügt.

      1. Her­vor­ra­gen­de Recher­che. Das muss publik wer­den. Die Nähe Horns zu fun­da­men­ta­lis­ti­schen mis­sio­na­ri­schen Krei­sen wie ICF und Stadt­pi­ra­ten ist zutiefst beunruhigend.

      2. Soso, es „geis­tern Gerüch­te durch die Stadt“. Ich wür­de eher sagen.
        Eini­ge von allen guten Geis­tern ver­las­se­ne Salo­mon-Anhän­ger set­zen gezielt Gerüch­te in die Welt, weil ihnen sonst nichts ein­fällt. Und schürst hier eif­rig mit die Gerüchteküche!

        Hey, wie ver­zwei­felt ist das denn? Fällt Salo­mon und der CDU sowie den Rest­grü­nen sonst nichts ein?
        Z.B. poli­ti­sche Antworten?

        1. Hm, haben Grü­ne Herrn Horn auf die Büh­ne der Inter­na­tio­nal Chris­ti­an Fel­low­ship gestellt und deren Akteu­re in sein Team auf­ge­nom­men? Sicher­lich nicht. Inso­fern: ein wenig weni­ger Auf­re­gung wür­de auch dem Horn-Anhän­ger gut tun.

          1. Es geht nicht um Auf­re­gung hin oder her. Son­dern um Fak­ten und Fair­ness im poli­ti­schen Wettbewerb.
            Was sei­ne Kon­tak­te zum ICF anbe­trifft, (den ich kaum ken­ne, über den ich nichts pro­ble­ma­ti­sches fin­den kann und der mich auch nicht wei­ter inter­es­siert) so ist hier zunächst die Gegn­fra­ge erlaubt:
            Wie­so soll er Leu­te, die ihren glau­ben pri­vat beim ICF oder wo auch immer aus­üben, nicht in sein Wahl­kampf­team auf­neh­men. Oder wie­so soll­te irgend­je­mand dabei über­haupt reli­giö­se Gesin­nungs­prü­fun­gen vornehmen?

            Oer war­um soll­te ein OB-Kan­di­dat, der hier von einer reli­giö­sen Gemein­de zu einer Ver­an­stal­tung ein­ge­la­den wird, dort nicht hingehen?
            Wenn Horn mor­gen vom Frei­bur­ger Bischof ein­ge­la­den wird oder von einer mus­li­mi­schen Gemein­de und da auf­tritt, wür­det Ihr ihn dann anschlie­ßend auch als Papis­ten oder Isla­mis­ten bezeichnen?

  2. Ich hof­fe, dass ihnen bewusst ist, dass Herr Horn einen Namens­vet­ter hat, der in Leip­zig ansäs­sig ist und einer Frei­kir­che angehört.
    http://elfk.de.dd21408.kasserver.com/html/main/wpfc_person/martin-hoffmann/

    Das wäre der Link dazu. Bei­de Per­so­nen haben nichts mit­ein­an­der zu tun. Mar­tin Horn ist einer der tole­ran­tes­ten Men­schen, die ich ken­nen­ler­nen durf­te. Auch mit mei­nem Aus­tritt aus der Kir­che, bin ich was die­ses The­ma angeht doch etwas über­emp­find­lich aber sehr interessiert.
    Jesus insi­de Fes­ti­vals sind übri­gens in der Jugend­ar­beit üblich und etwas voll­kom­men normales.

    Ich bit­te Sie, noch­mals genau zu recher­chie­ren. Es ist nichts ver­werf­lich dar­an, an einer evan­ge­li­schen Hoch­schu­le zu stu­die­ren. Eben­so­we­nig wie sich in der kirch­li­chen Jugend­ar­beit zu engagieren.

    1. Dan­ke für den Hin­weis, aber wenn Sie mei­nen Text oben lesen, dürf­te Ihnen auf­fal­len, dass ich mich nicht auf Herrn Hoff­mann, Leip­zig, bezie­he. Und auf der Büh­ne der Frei­bur­ger Inter­na­tio­nal Chris­ti­an Fel­low­ship stand der Frei­bur­ger Bür­ger­meis­ter­kan­di­dat, kein Namens­vet­ter. Auf die Fra­ge, wie­so, hat er aber lei­der nicht geantwortet.

    2. Ein Frei­bur­ger OB, der im letz­ten Jahr noch als evan­ge­li­ka­ler Pre­di­ger agiert hat? Nein danke.

      „Und als zwei­tes riet er dazu, Kapi­tän des eige­nen Lebens zu wer­den, indem man sich Zie­le setzt und sie zu errei­chen versucht…
      Und als Navi­ga­tor auf dem Kurs ist ‚Jesus insi­de‘: Der Rat­schlag WWJD („What would Jesus do“) von einst zieht nach wie vor, und er hat Aus­wir­kun­gen auf dein Leben: Auf dich selbst, auf dich und dei­ne Freun­de und Bekann­ten, und er soll­te auch auf dich und die gan­ze Welt sich auswirken.“

      Das ist die glei­che Rhe­to­rik wie der ICF. Eine dubio­se mis­sio­na­ri­sche „Kir­che“ die in der Schweiz unter Sek­ten­ver­dacht steht. Deren Schwei­zer Grün­der Leo Big­ger ist ein isla­mo­pho­ber Hassprediger.

  3. Mein Bei­trag, der auf­klä­ren soll­te wur­de gelöscht? Eine gerech­te Bericht­erstat­tung ist hof­fe ich ange­bracht, um zu diskutieren.

    Mar­tin Horn hat mit sei­nem Geburts­na­men einen Namens­vet­ter aus Leip­zig. Die­ser ist in einer Frei­kir­che, hat aber nichts mit ihm zu tun. Bit­te recher­chie­ren Sie voll­stän­dig! Er selbst kennt die­sen nicht. :)

    Er ist einer der tole­ran­tes­ten Men­schen, die ich ken­ne. Das Enga­ge­ment in der christ­li­chen Jugend­ar­beit ist ja nicht ver­werf­lich. Und ja, Jesus insi­de fes­te sind eine nor­ma­le Ver­an­stal­tung in derselben.

    1. Hier wur­de nichts gelöscht, ich muss nur Kom­men­ta­re von Hand frei­schal­ten, um Spam zu ver­mei­den. Und noch­mal: ich rede nicht von Mar­tin Hoff­mann, Leipzig.

  4. Ich habe Herrn Horn ja direkt auf sei­ner Sei­te mit diver­sen Punk­ten zu sei­ner Nähe zu Frei­kir­chen kon­fron­tiert. Sei­tens sei­nes Vaters und eines ande­ren Pfar­rers wur­de dies ja solan­ge geleug­net, bis ich auf die­sen Got­tes­dienst mit Seg­nung vom 16.04. hin­ge­wie­sen habe. Danach war Schwei­gen oder ich wur­de halt­los dif­fa­miert. Ich habe ges­tern Nach­mit­tag dann Herrn Horn direkt ange­schrie­ben und ihn dar­um gebe­ten, zu der Sache Stel­lung zu neh­men oder mir zu sagen, wenn etwas falsch ist an mei­ner Dar­stel­lung. Hier­zu kam nichts. Es ist also inzwi­schen davon aus­zu­ge­hen, dass die­se Nähe zu Frei­kir­chen da ist, was ja auch durch die Gegen­wart von Frau Grä­fing­holt (Ehe­frau des Pre­di­gers der ICF in Frei­burg) in sei­nem Team naheliegt.

    1. Ganz klar. Wer umgibt sich schon frei­wil­lig mit Fana­ti­kern wie Grä­fing­holts von ICF oder David Rösch von Stadt­pi­ra­ten (alles nur schein­bar getrennt) ohne die­se extrem spin­ner­te Welt­sicht zu teilen?

      Bit­te beden­ken: Man wählt ja nicht nur den OB, die Schalt­stel­len wird er dann schon mit sei­nem Netz­werk beset­zen wollen.

      Das alles hat ein grus­li­ges Geschmäck­le von evan­ge­li­ka­lem coup d’etat.

  5. Lie­ber Till,
    wenn man sonst nichts fin­det .… dann erdich­te­te man sich einen Ver­dacht und sucht Indi­zi­en für – ja für was eigentlich?
    Dass es so scheint, dass es sein könn­te, dass er mög­li­cher­wei­se evan­ge­li­kal ist, weil er angeb­lich „die Nähe zu Frei­kir­chen, mis­sio­na­ri­schen und cha­ris­ma­ti­schen Bewe­gun­gen“ sucht, die ja, wie „man“ zu wis­sen glaubt, alle auf selt­sa­me Wei­se radi­kal bis gefähr­lich sind, oder was?
    Wenn ich mir die Fak­ten anschaue, dann sehe ich Forlgendes:

    1.) Gibt Herr Horrn auf sei­ner Web­sei­te ziem­lich viel über sich preis, zumin­dest mehr, als ich als Kan­di­dat dort erzäh­len wür­de – oder willst Du noch sei­ne Abi­no­te, sein Lieb­lings­es­sen oder den Namen sei­nes ert­sen Kuschel­tiers wissen?

    2.) Ist Reli­gi­on, wie Du rich­tig bemerkst, sei­ne Pri­vat­sa­che und dies soll­te man respek­tie­ren. Anders wäre es nur, wenn er sei­nen Glau­ben selbst poli­tisch instru­men­ta­lii­se­ren wür­de. Aber weder ruft er bei Wahl­kampf­re­den „Gott seg­ne Euch“, noch for­dert er, dass in Frei­burgs öffent­li­chen Gebäu­den Kru­zi­fi­xe auf­ge­hängt wer­den – das macht nur die Schwes­ter­par­tei der Salo­mon-Unter­stüt­zer (ok, der war jetzt bös ;-) …

    3.) Selbst wenn sein Vater Radi­ka­ler, Schwer­ver­bre­cher, Nazi oder was weis ich wäre, so wäre dies Sache des Vaters und nichts was man als „Erb­sün­de“ dem Sohn anlas­ten oder anhän­gen könnte.

    4.) Sein Vater ist Pfar­rer in einer Kir­che, die zu einer Unter­or­ga­ni­sa­ti­on der EKD gehört. Selbst wenn der Herr Sym­pa­thien zur Pfingst­be­we­gung oder ande­ren haben soll­te, dann offen­bar nichts, wass die inner­kirch­li­che Tole­ranz inner­halb der Evan­ge­li­schen Kir­che überstrapaziert.

    5.) Sind die Pfingst­ler, die ich in D. bis­lang getrof­fen habe, theo­lo­gisch nicht sehr weit vom pro­tes­tan­ti­schen Main­stream ent­fernt und sicher kei­ne radi­ka­len Evan­ge­li­ka­len, wie man sie z.B. aus den USA kennt, mit ihrer Homo­pho­bie und dem Leug­nen der Evo­lu­ti­on. Oder hat Herr Horn jemals etwas in die­ser Rich­tung gesagt?

    6) Die ein­zi­gen reli­giö­sen Bezü­ge fin­de ich bei Horn unter „Beruf­li­che Tätig­kei­ten“, wo er angibt, als Refe­rent für das Dia­ko­ni­sche Werk und als Dozent für Evang. Hoch­schu­le Lud­wigs­burg gear­bei­tet zu haben; bei­des Insti­tu­tio­nen, die eben­falls unter dem Dach der EKD agieren.

    Fazit:
    Wenig bis kei­ne Hin­wei­se dar­auf, dass der Pri­vat­mann Horn in sachen Reli­gi­on etwas glaubt, was für mich als Wäh­ler in Bezug auf den Poli­ti­ker Horn wis­sen­wert, rele­vant oder gar beun­ru­hi­gend wäre.

    Mich erin­nert Dein Post ein wenig an die gan­zen Salo­mon-Anhän­ger, die schein­bar die gan­ze Zeit nach Feh­lern, Pan­nen und Pat­zern bei Horn suchen, aber aus­ser der hübsch pein­li­chen Num­mer von sei­ner Schwes­ter und der IHK Stu­die zum Breit­band­aus­bau als feh­ler­haf­tem Beleg für schlech­te Digi­ta­li­sie­rungs­po­li­tik bis­her nichts rele­van­tes gefun­den haben.
    Aber muss dann wirk­lich in Sachen Reli­gi­on etwas erfinden?

    1. „…und sicher kei­ne radi­ka­len Evan­ge­li­ka­len, wie man sie z.B. aus den USA kennt, mit ihrer Homo­pho­bie und dem Leug­nen der Evolution.“

      https://atheisticf.wordpress.com
      http://www.infosekta.ch/infos-zu-gruppen-und-themen/icf/
      https://static.woz.ch/1044/freikirche/der-seelenfaenger-von-zuerich

      Zita­te Leo Big­ger Grün­der ICF:
      «Egal, ob jemand schwul ist, aus­ser­ehe­li­chen Sex hat oder süch­tig ist: Irgend­wo ist in sei­ner Iden­ti­tät etwas ver­krümmt. Das muss man geradebiegen.»

      „Er holt aus zu einer Tira­de gegen den Islam, ver­steigt sich zu Ver­schwö­rungs­theo­rien, wonach es einen mus­li­mi­schen Plan gebe, Euro­pa zu erobern, indem «die Ara­ber» mehr Kin­der zeug­ten als die Euro­pä­er. Er glaubt, dass die Schwei­zer ihr Land aus den Hän­den gäben, dass es nur noch eine Fra­ge der Zeit sei, bis wir in einem «Mos­lem­staat» leb­ten. Er empört sich, dass die Jour­na­lis­ten ver­such­ten, die ICF mit mis­sio­na­ri­schem Eifer zu bekämp­fen, dass sei­nem Sohn in der Schu­le bei­gebracht wer­de, dass der Mensch vom Affen abstam­me, dass den Lan­des­kir­chen vom Staat «das Geld in den Arsch» gescho­ben werde.“
      https://static.woz.ch/1044/freikirche/der-seelenfaenger-von-zuerich

      Talk about facts

  6. Dann mel­de ich mich als Vater von Mar­tin Horn ger­ne auch mal zu Wort. Ich bin Pfar­rer der ev. Lan­des­kir­che, war lan­ge Zeit im Bezirks­kir­chen­rat und Stell­ver­tre­ter des Dekans (d.h. „Seni­or“) und mehr als 30 Jah­re geschätz­ter Pfar­rer von Horn­bach, Bren­schel­bach und Alt­horn­bach. Ich bin Mit­glied im AK Spi­ri­tua­li­tät und habe auf mei­ner geist­li­chen Rei­se (die immer noch wei­ter geht und wo Glau­be nach wie vor in Bewe­gung und Ver­än­de­rung ist) auch Impul­se der GGE (cha­ris­mat. Bewe­gung in der Lan­des­kir­che) und von Wil­low auf­ge­nom­men. Als einer der von sei­ner Kir­che auch mit geistl. Beglei­tung beauf­tragt ist, habe ich die­se Impul­se auf mei­nem Lebens­weg auf der Web­sei­te trans­pa­rent gemacht. Da haben Sie sie ja auch gefunden.
    Auch in Frei­kir­chen bin ich groß­ar­ti­gen, lie­be­vol­len Men­schen begeg­net, genau­so aber auch sehr eng­stir­ni­gen. Eine gro­ße Wei­te (auch öku­me­nisch) war mir immer wich­tig. Men­schen sind kei­ne „Mis­si­ons­ob­jek­te“. Jeder sek­tie­re­ri­sche Ver­dacht und Auf­kle­ber wie fun­da­men­tal oder evan­ge­li­kal ver­bie­ten sich von sel­ber. Mein Sohn tritt für die Wür­de jedes Men­schen ein und ich fin­de die aus­ge­spro­che­nen oder auch unaus­ge­spro­che­nen Ver­däch­ti­gun­gen ein­fach nur „infam“ und kein guter – auch kein gut grü­ner – Stil!
    Und wenn Mar­tin als Gast, der neben ande­ren Frei­bur­ger Gemein­den auch die ICF besucht hat und dort nach Auf­for­de­rung den ande­ren Kan­di­da­ten in einem Gebet Gutes wünscht, das hat eher mit einem wei­ten Her­zen als mit Enge zu tun!
    Dass Mar­tin Horn für Wei­te im Umgang mit Men­schen aller Aus­rich­tung und ihre Wür­de steht, hat er gesagt, geschrie­ben und das lebt er, das soll­te wohl genü­gen. Und das er das aus sei­nem Glau­ben her­aus lebt, der den Wert jedes Men­schen betont, ist kei­ne Schwä­che son­dern Stärke.

    1. Dan­ke, dass Sie dazu Stel­lung nehmen!

      Als athe­is­tisch gepräg­ter Mensch macht mich die Spi­ri­tua­li­tät der Frei­kir­chen – und auch der von Ihnen genann­ten Bewe­gun­gen – unru­hig. Eini­ge davon hal­te ich für gefähr­lich. Aber auch hier gilt selbst­ver­ständ­lich, dass jeder Mensch nach sei­ner Facon selig wer­den möge. Ob es jetzt schlech­ter Stil ist, hier nach­zu­fra­gen – das muss jeder selbst wissen.

      Vie­les hat sich in der hier in den Kom­men­ta­ren geführ­ten Debat­te geklärt. Was für mich aller­dings nach wie vor offen ist – und hier­auf ist Mar­tin Horn in sei­ner Reak­ti­on lei­der nicht ein­ge­gan­gen – ist die Fra­ge, wie die Ein­la­dung in eine Ver­an­stal­tung der ICF – ein Got­tes­dienst? – zustan­de gekom­men ist, und ob die ande­ren Kandidat*innen auch ein­ge­la­den wor­den sind. Eben­so wirbt er mit der Unter­stüt­zung von Per­so­nen aus der ICF. Ist es nach­voll­zieh­bar, dass mich die­se beson­de­re Nähe irri­tiert, auch die Mischung aus Poli­tik und Reli­gi­on, wie sie in einem letzt­lich säku­lä­ren Land eher unge­wöhn­lich ist? Dass ist doch der Kern die­ser gan­zen Debat­te, und genau hier emp­fän­de ich mehr Klar­heit als eine cha­rak­ter­li­che Stärke.

    2. „Jeder sek­tie­re­ri­sche Ver­dacht und Auf­kle­ber wie fun­da­men­tal oder evan­ge­li­kal ver­bie­ten sich von sel­ber.“ „Men­schen sind kei­ne »Mis­si­ons­ob­jek­te«“

      Kei­nes­wegs wenn es um den ICF geht. Das sind bibli­zis­ti­sche hard­core Fun­da­men­ta­lis­ten, die jeden/jede mensch­li­cher Natur a prio­ri in die tiefs­te Höl­le ver­dam­men, der nicht bereit ist Ihrer Glau­bens­mei­nung zu fol­gen. Mis­sio­nie­ren ist deren Lebens­zweck, geben sie auch unum­wun­den zu.

      Ihr Sohn ist da ganz nah dran , das ist offen­sicht­lich. Ent­we­der er tole­riert die­se mei­ner Mei­nung nach huma­no­pho­be Ideo­lo­gie bewusst oder ist so blau­äu­gig dass er nicht merkt, vor wel­chen Kar­ren er sich da span­nen lässt. Bei­des dis­qua­li­fi­ziert ihn auf jeden Fall als OB von Frei­burg. Mei­ne Meinung.

    1. Die Chris­ten­ver­fol­gungs­keu­le bit­te ste­cken las­sen, damit zer­dep­pern Sie nur das Stroh­mann-Argu­ment, das Sie hier prä­sen­tie­ren. Das dif­fe­ren­zier­te wis­sen­schaft­lich fun­dier­te Bibel­ver­ständ­nis von Main­stream-Chris­ten wie RKK oder pro­tes­tan­ti­schen Lan­des­kir­chen hat wenig mit dem bibli­zis­ti­schen unauf­ge­klär­ten wis­sen­schafts­feind­li­chen Fana­tis­mus evan­ge­li­ka­ler Mis­sio­na­re vom Schla­ge ICF gemein.

        1. OMG. Der Stroh­mann ist Ihre Kon­struk­ti­on einer all­ge­mein „anti­kirch­li­chen“ Stim­mung aus den berech­tig­ten Nach­fra­gen bzgl. der fun­da­men­ta­lis­tisch-mis­sio­na­ri­schen Connections/Motivationen des Mar­tin Horn.

          Im Übri­gen sind die Ver­wen­dung von ad homin­ems kei­ne ratio­na­le Form der Argu­men­ta­ti­on und las­sen auf eine fun­dier­te Unkennt­nis kri­ti­schen Den­kens schlie­ßen, Herr Dr.

          Noch was: es gibt kei­ne aggres­si­ve („lai­zis­ti­sche“) Mis­sio­nie­rung aus den Rei­hen der Grü­nen. Aus den Rei­hen der Unter­stüt­zer des Mar­tin Horn lei­der schon, und es ist legi­tim dage­gen Ein­spruch zu erhe­ben. Ich will nicht mis­sio­niert wer­den und schon gar nicht under­co­ver und über die Hin­ter­tür und ich den­ke die Mehr­heit der Freiburger*innen auch nicht.

  7. Etwas weni­ger Auf­re­gung wäre hier von allen Sei­ten sicher sinn­voll. Dass eine christ­li­che Gemein­schaft sich auf die Bibel stützt, ist nicht das Pro­blem – und wur­de von mir auch nicht als Pro­blem benannt. Zudem fin­de ich es auch schräg, von Blog­bei­trä­gen oder gar ein­zel­nen Kom­men­ta­ren auf „die Grü­nen“ zu schlie­ßen. Wir Grü­ne sind nach wie vor eine Par­tei, die von radi­ka­len Atheist*innen bis zu ZK-Mit­glie­dern reicht, und in der Reli­gi­on sehr viel­fäl­tig dis­ku­tiert wird.

    Noch­mal, um den Kon­text „OB-Wahl“ – der ja ver­mut­lich mit für die Auf­re­gung sorgt – wie­der mit rein zu brin­gen: ich per­sön­lich – als Per­son, nicht als „Die Grü­nen“ – hal­te die Inter­na­tio­nal Chris­ti­an Fel­low­ship (ICF) für eine eher schwie­ri­ge Orga­ni­sa­ti­on; wer etwas im Netz sucht, fin­det auch Bele­ge dazu. Nicht, weil sie sich auf die Bibel beruft, son­dern weil sie eine Ober­flä­che aus Events, Spaß und Cha­ri­ty mit einer Unter­strö­mung evan­ge­li­ka­ler Mis­si­on ver­bin­det. Hin­ter­grund und Anlass die­ses Pos­tings ist und bleibt die Tat­sa­che, dass Herr Horn auf min­des­tens einer Ver­an­stal­tung der ICF auf­ge­tre­ten ist, und Unterstützer*innen aus der ICF hat – und sich nach wie vor nicht klar dazu äußern möch­te, was er denn von die­ser Form des Chris­ten­tums hält.

  8. Vie­len Dank für die auf­schluss­rei­che Dis­kus­si­on. Ich habe bis­lang nicht gewusst, war­um ich Herrn Horn hät­te wäh­len soll­te. Jetzt weiß ich es. Er muss schon eine ziem­lich wei­ße Wes­te haben, wenn man so über ihn redet, wie das hier geschieht.

    1. Dass ich das anders sehe, wird Sie nicht wun­dern, oder? Ich sehe hier nach wie vor nichts, für das ich um Ent­schul­di­gung bit­ten müsste.

      1. Till, noch­mals vie­len Dank, Respekt, und die­se ad homi­nem Angrif­fe zei­gen nur dass du den rich­ti­gen Nerv getrof­fen hast.

        Ohne dei­ne Recher­che hät­te es doch nie die­se „Ant­wort des Kan­di­da­ten“ (die berech­tig­te Fra­gen offen lässt) nie gegeben!

        „Offen ist für mich nach wie vor die Fra­ge, wie sehr ICF etc. Herrn Horn als einen der ihren sehen und für ihn wer­ben bzw. wie weit sie (Bsp. Stadt­pi­ra­ten) auch in sei­nem Unter­stüt­zer­kreis ver­tre­ten sind.“
        Kann nur zustimmen.

        Offen ist für mich auch die Fra­ge wie weit wäre ein mög­li­cher OB Horn bereit wei­ter­hin Wün­schen des Pas­tors Grä­fing­holt und dem mis­sio­na­ri­schen Netz­werk nachzukommen?

        Was aus­steht ist eine kla­re Distan­zie­rung Mar­tin Horns von jeg­li­cher evan­ge­li­kal-mis­sio­na­ri­scher Akti­vi­tät und eine Erklärung
        sei­ner mis­sio­na­risch aus­ge­rich­te­ten Ver­gan­gen­heit als Prediger.

    1. Hal­lo Herr Dr. XXX,

      ich kann ihre Kom­men­ta­re ger­ne durch anony­mi­sier­te Ein­trä­ge erset­zen (auch wenn die DSGVO noch nicht in Kraft getre­ten ist). 

      Mit freund­li­chen Grüßen

      Till Wes­ter­may­er

    2. Ein argu­men­ta­ti­ver Fail nach dem ande­ren, nach Stroh­mann, ad homi­nem jetzt tu quo­que. Respekt. Und ich bin noch nicht mal „Teil der Grü­nen“ J. Bussi.

  9. Hr. Wes­ter­may­er schreibt in der Badi­schen Zei­tung in den Kom­men­ta­ren unter­halb des ent­spre­chen­den Arti­kels über Mar­tin Horn und die ICF: „eine – aus mei­ner Sicht frag­wür­di­ge – cha­ris­ma­ti­sche Freikirche“.
    Es gibt auch in der evan­ge­li­schen Lan­des­kir­che Gemein­den und Arbeits­be­rei­che die ähn­lich kon­ser­va­tiv aus­ge­rich­tet sind oder bei­spiels­wei­se Mis­si­on in isla­mi­schen Län­dern betreiben.
    Es gibt in der katho­li­schen Kir­che eine sehr gro­ße cha­ris­ma­tisch-evan­ge­li­ka­le Bewe­gung. Der Papst ist sogar aus­drück­li­cher Fan davon.
    Damit möch­te ich dar­auf auf­merk­sam machen, dass man als Kri­ti­ker nicht zwi­schen Frei­kir­chen und den bei­den „gro­ßen“ Kir­chen unter­schei­den braucht. Man kann gleich alle beken­nen­den Chris­ten und alle Kir­chen in einen Topf schmei­ßen und „hin­ter­fra­gen“.
    Oder man kann es sich spa­ren, über­haupt der­ar­ti­ge „Recher­chen zum reli­giö­sen Hin­ter­grund“ zu betrei­ben. In der Tat, hät­te Mar­tin Horn eine Moschee besucht, deren Hin­ter­grund­or­ga­ni­sa­ti­on ganz neben­bei von Erdo­gan beein­flusst ist oder wo heim­lich Mäd­chen­be­schnei­dung gut­ge­hei­ßen wird, hät­te man das wohl kaum hin­ter­fragt und die ent­spre­chen­de Rich­tung des Islam als frag­wür­dig bezeich­net (sonst wür­de man ja gleich als isla­mo­phob bezeich­net wer­den und sowas macht ja nur die AfD, nicht wahr).
    Bekann­ter­ma­ßen gibt es in der Par­tei der Grü­nen Hard­li­ner, von denen eine nicht ganz ver­schlos­se­ne Hal­tung bei­spiels­wei­se gegen­über Pädo­phi­lie bekannt ist. Soll­te man nicht auch die Par­tei der Grü­nen als „frag­wür­dig“ bezeichnen?

    1. Ich habe Herrn „DATO“, der mir das auch als Mail geschickt hat, wie folgt geantwortet.

      Hal­lo Herr T…,

      ich habe ihre Zuschrift auf­merk­sam gele­sen, bis zu dem Absatz

      „Bekann­ter­ma­ßen gibt es in der Par­tei der Grü­nen Hard­li­ner, von denen eine nicht ganz ver­schlos­se­ne Hal­tung bei­spiels­wei­se gegen­über Pädo­phi­lie bekannt ist. Soll­te man nicht auch die Par­tei der Grü­nen als frag­wür­dig bezeichnen?“

      Da schei­nen sie sich nicht beson­ders gut aus­zu­ken­nen, oder fal­len auf Pro­pa­gan­da her­ein. Sie ken­nen den umfang­rei­chen Auf­klä­rungs­pro­zess, der in der Par­tei gelau­fen ist, um eine teil­wei­se in den 1980er Jah­ren vor­han­de dies­be­züg­li­che Hal­tung und die Fol­gen davon aufzuarbeiten?

      Wenn Sie das ernst­haft behaup­ten wol­len, dass Grü­ne heu­te noch Pädo­phi­lie gut­hei­ßen, dann kann ich Sie und ihre Zuschrift lei­der nicht ernst neh­men. Inso­fern ist ihr Bei­spiel nicht gut gewählt.

      Und was genau wol­len Sie mir mit dem letz­ten Absatz sagen?

      Mit freund­li­chen Grüßen

      Till Wes­ter­may­er

  10. Des Chris­ten­men­schen Horns Wahl­kampf­büh­ne 2018; https://www.youtube.com/watch?v=6e06hLZbHIM – der 6. Mai 2018 wird hof­fent­lich der­einst nicht zu den „Visi­on Sun­days“ gezählt wer­den müssen. 

    Dank für Ihre Recher­chen und Ihre unauf­ge­reg­ten Bei­trä­ge, Herr Westermayer

  11. Bevor hier lan­ge im Trü­ben gefischt wird:
    Ich kom­me aus Horn­bach, ken­ne die Fami­lie Hoff­mann schon lan­ge und kann viel­leicht eini­ge Infor­ma­tio­nen zu hier ver­han­del­ten The­men geben. 

    Ers­tens: Der Ver­ein „Feu­er und Flam­me“ ist kein Jugend­bund oder so, son­dern eine Initia­ti­ve zur (finan­zi­el­len) För­de­rung der loka­len Jugenar­beit.

    Zwei­tens: Mar­tin Horns Vater erzähl­te mir einst, dass er sich zu Beginn sei­ner pfarr­amt­li­chen Tätig­keit nach For­men der Jugenar­beit und des Gemein­de­auf­baus umsah, weil ihm die tra­di­tio­nell-lan­des­kirch­li­che Arbeit zu alt­ba­cken vor­kam, um heu­te noch jeman­den rich­tig zu moti­vie­ren. Und da fand er bei Wil­low Creek tat­säch­lich wich­ti­ge Impul­se, gera­de auch des­halb, weil die­se Bewe­ge­ung, wie in dem von Ihnen ver­link­ten Arti­kel ange­ge­ben, im Gegen­satz zu den meis­ten ame­ri­ka­ni­schen „Mega­churches“ sehr undog­ma­tisch daherkommt.

    Dar­aus ent­wi­ckel­te sich ein Pro­fil der Jugend­ar­beit in der Kir­chen­ge­mein­de Horn­bach, das gro­ßen Erfolg hat­te und sich mit fünf Punk­ten umrei­ßen lässt:

    - dezi­diert christlich
    – dezi­diert frea­kig (ein Mek­ka sowohl für Tech­nik-Freaks, Musik-Freaks (christ­li­cher Pop, Rock und Lob­preis­mu­sik) als auch für Jesus-Freaks)
    – offen und undog­ma­tisch: Eine „evan­ge­li­ka­le Enge“ mit spie­ßi­ger Moral und Glau­bens­zwän­gen hat es hier nie gegeben
    – weit­ge­hend von Jugend­li­chen für Jugend­li­che: Die (ehren­amt­li­chen) Jugend­li­chen und ihr (vom För­der­ver­ein bezahl­ter, jugend­li­cher) Jugend­lei­ter agier­ten weit­ge­hend selbst­stän­dig. Pfr. Hoff­mann ver­stand sich als Men­tor und griff nur im äußers­ten Not­fall (d.h. fast nie) regle­men­tie­rend ein
    – dezi­diert ver­netzt: Die Horn­ba­cher Jugend­ar­beit war nie ein cha­ris­ma­tisch-frei­kich­lich ange­hauch­ter Fremd­kör­per in der Regi­on, son­dern arbeitet(e) immer eng mit allen kirch­li­chen Jugend­grup­pen zusammen.

    Die­ser Cock­tail übte eine gro­ße Anzie­hungs­kraft auf die hie­si­gen Jugend­li­chen aus und sorg­te für einen bemer­kens­wer­ten Zulauf auch aus Nach­bar­ge­mein­den, was zu inner­kirch­li­chen Eifer­süch­te­lei­en führ­te. So kam es, dass eini­ge auf der Suche nach dem gefähr­lich wirk­sa­men, Horn­ba­cher „Hexen­kraut“ auf „Wil­low Creek“ stießen.
    Ich hal­te die­se Art der Dämo­ni­sie­rung für voll­kom­men unangebracht.

  12. Ich kann mich den Wor­ten von Chris­ti­an Gün­ther nur anschließen.
    Sowohl als Fre­und­nin der Fami­lie als auch als akti­ves Mit­glied der Kir­chen­ge­mein­de Horn­bach fin­de ich es , gelin­de gesagt, unver­schämt, mit wel­chen Mit­teln hier gekämpft wird und Mar­tin und sei­ne Fami­lie vor­ge­führt wird.
    Der Ver­ein Feu­er und Flam­me wur­de gegrün­det, um die Jugend­ar­beit in unse­rer Kir­chen­ge­mein­de garan­tie­ren zu kön­nen – aus kei­nem ande­ren Grund. Christ­li­che Jugend­ar­beit ist wich­tig in einer Zeit, in der der Wer­te­ver­fall rapi­de zunimmt.
    Jesus Insi­de heißt unser Jugend­got­tes­dienst – der ist eben­falls kei­nes­wegs cha­ris­ma­tisch – in die­sem Got­tes­dienst haben Jugend­li­che die Mög­lich­keit, ihren Glau­ben sonaus­zu­drü­cken, wie sie es verstehen.Was ist dar­an falsch!
    Mar­tin war eini­ge Jah­re bei uns als Jugend­lei­ter und er hat sei­ne Arbeit sehr gut gemacht. Er hat ein gro­ßes Herz , eben­so wie sei­ne Frau.
    Unse­re Jugend­ar­beit wird in unse­rer Regi­on sehr wert­ge­schätzt. Die Nach­bar­ge­mein­den suchen oft Rat bei uns, weil sie in ihren Gemein­den eine sol­che Jugenar­beit wünschen.
    Was ist dar­an falsch?
    Das hat nichts mit irgend­wel­chen abge­he­ho­be­nen Din­gen zu tun, son­dern ist geleb­ter Glau­be. Dafür steht unse­re Arbeit.
    Mar­tins Vater hat da eben­falls her­vor­ra­gen­de Arbeit geleistet.
    Wir sind weder frei­kirch­lich noch cha­ris­ma­tisch – wir sind eine Kir­chen­ge­mein­de, der es dar­um geht, das wei­ter­zu­ge­ben, was wir vom christ­li­chen Glau­ben ver­stan­den haben.
    Inner­halb der pro­tes­tan­ti­schen Kir­che der Pfalz, wohlgemerkt.

  13. Dan­ke auch für die­se Hinweise. 

    Ich schlie­ße jetzt, da ich die nächs­ten Tage unter­wegs bin, die Kom­men­ta­re für die­sen Bei­trag – ich den­ke aber auch, dass eh alle Argu­men­te aus­ge­tauscht sind.

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