Das „Institut solidarische Moderne“ – eine Namenskritik

Die taz berich­tet heu­te über die für mor­gen anvi­sier­te Grün­dung eines „Insti­tut Soli­da­ri­sche Moder­ne“ als rot-rot-grü­nem Think-tank:

Die trei­ben­den Kräf­te der ISM-Grün­dung sind die SPD-Poli­ti­ker Her­mann Scheer und Andrea Ypsi­lan­ti, der grü­ne Euro­pa­par­la­men­ta­ri­er Sven Gie­gold und Kat­ja Kip­ping, Vize­che­fin der Links­par­tei. Unter­stützt wird die ISM unter ande­rem von Anke Mar­ti­ny, Juso-Che­fin Fran­zis­ka Droh­sel, dem Rechts­exper­ten der Links­frak­ti­on, Wolf­gang Nes­ko­vic, und dem Grü­nen Arvid Bell.

Ergänzt wird die­se Grup­pe um Wis­sen­schaft­le­rIn­nen und ande­re Persönlichkeiten. 

Das klingt alles erst­mal ziem­lich gut. Aller­dings kann ich mich – wenn das alles so stimmt – auch Ste­fan Rei­ne­cke anschlie­ßen, der im Kom­men­tar dazu schreibt: 

Das größ­te Hin­der­nis für Rot-Rot-Grün liegt frei­lich noch auf einer ande­ren Ebe­ne. Man ist zwar gegen Neo­li­be­ra­lis­mus und AKWs, für die Bür­ger­ver­si­che­rung und öko­lo­gi­schen Umbau. Aber es fehlt eine zün­den­de Vision.

Trotz­dem ist das eigent­lich gar nicht der Anlass für die­sen Blog-Bei­trag. Viel­mehr mag ich den Namen „Insti­tut Soli­da­ri­sche Moder­ne“ nicht (ob die Domain schon reser­viert ist)?. Mal schau­en, ob der Grün­dungs­kreis das mor­gen so bei­be­hält – ver­mut­lich schon. Hier den­noch mei­ne drei Kri­tik­punk­te, die sich vor allem am Namen festmachen.

1. ISM – war da nicht was? Mei­ne ers­te Asso­zia­ti­on ist jeden­falls die INSM – die neo­li­be­ra­le „Initia­ti­ve Neue Sozia­le Markt­wirt­schaft“. Mag ja sein, dass die­se Ähn­lich­keit bewusst gewählt ist, so als kom­mu­ni­ka­ti­ver Gue­ril­la-Akt. Beson­ders klug fin­de ich das jedoch nicht.

2. Mir ist der Name zu sozi­al­de­mo­kra­tisch. Aber gut – wenn zwei der drei Grün­dungs­strö­mun­gen sozi­al­de­mo­kra­tisch sind, muss das viel­leicht so sein. Natür­lich ist „soli­da­risch“ auch ein grü­ner Begriff, und ein – inzwi­schen weit­ge­hend aner­kann­tes – grü­nes The­ma. Trotz­dem: gera­de wenn die­ser Think-tank sich um die­ses Auf­ga­ben­feld küm­mern will (wie­der laut taz) …

Die tra­di­tio­nel­le Lin­ke des Indus­trie­ka­pi­ta­lis­mus habe die öko­lo­gi­sche Kri­se nicht aus­rei­chend begrif­fen und sei zu stark auf „Erwerbs­ar­beit“ focus­siert. Die neue Lin­ke müs­se sich auch um „öko­lo­gi­sche Gerech­tig­keit“ küm­mern und fra­gen wie man ohne „sozia­le Brü­che“ Abschied vom „quan­ti­ta­ti­vem Wachs­tum“ neh­men kann. 

… dann fra­ge ich mich schon, ob „soli­da­risch“ das rich­ti­ge Adjek­tiv ist. Ich wür­de ja sagen, dass eigent­lich „grün“ hier viel bes­ser passt, oder zumin­dest „sozi­al-öko­lo­gisch“. Viel­leicht wäre auch eine ganz neue Wort­schöp­fung not­wen­dig. Oder eben bei­des – „Insti­tut für eine soli­da­ri­sche und öko­lo­gi­sche Moderne“.

3. Mir ist der Name zu modern. Mit Beck, Gid­dens & Co. sind wir in der „zwei­ten Moder­ne“, der „Nach­mo­der­ne“, der „spä­ten Moder­ne“ oder der „refle­xi­ven Moder­ne“ ange­kom­men. Und gera­de, wenn es um eine „neue neue Lin­ke“ geht, wobei die Grenz­zie­hung ja wohl – s.o. – wie­der­um die Abgren­zung vom Fokus auf Erwerbs­ar­beit ist – fra­ge ich mich, ob die Epo­che der (ers­ten, …) „Moder­ne“ eigent­lich wirk­lich der rich­ti­ge Bezugs­punkt ist. Für mich schwin­gen da Tra­ban­ten­städ­te im inter­na­tio­na­len Stil, auto­ge­rech­te Städ­te und for­dis­ti­sche Arbeits­ver­hält­nis­se mit. Gleich­zei­tig lässt sich der Begriff „Moder­ne“ auch mit Latour angrei­fen. Gera­de wenn es dar­um geht, Soli­da­ri­tät nicht nur auf (heu­ti­ge und zukünf­ti­ge) Men­schen zu beschrän­ken – das wäre übri­gens die m.E. ein­zi­ge Mög­lich­keit, den Fokus auf den öko­lo­gi­schen Umbau der moder­nen Indus­trie­ge­sell­schaft ins Adjek­tiv „soli­da­risch“ hin­ein­zu­den­ken – also gera­de dann zeigt Latour, wie die Moder­ne als Ord­nungs­sys­tem den Men­schen allei­ne stellt. 

Wenn ich die Leu­te, die bis­her öffent­lich damit in Ver­bin­dung gebracht wer­den, rich­tig ein­schät­ze, dann will die­ser Think-tank eigent­lich sowas wie ein „Insti­tut für eine soli­da­ri­sche, eman­zi­pier­te und öko­lo­gi­sche Gesell­schaft“ sein. Nun ist auch Ifese­oeGe kein beson­ders gutes Akro­nym. Und ISOE, IÖW etc. gibt es auch schon. Und ver­mut­lich soll der Name auch noch ernst­haft klin­gen (also nichts mit „Gesell­schaft 2.0“ oder so). Dass alles zusam­men­zu­brin­gen, dürf­te nicht so ein­fach sein. Die geball­te Ener­gie des Grün­dungs­krei­ses müss­te aber eigent­lich in der Lage sein, was bes­sers zu fin­den. Oder wenn das nicht, dann zumin­dest dafür zu sor­gen, dass die Buch­sta­ben­kom­bi­na­ti­on ISM in ein paar Jah­ren pro­gres­siv, eman­zi­pa­to­risch und öko­lo­gisch nach­hal­tig klingt.

War­um blog­ge ich das? Weil ich die­se Initia­ti­ve sehr span­nend fin­de und neu­gie­rig bin, was draus wird. Und weil mir der Name nicht gefällt.

Update: Wenn der Link stimmt, den Björn Böh­ning gera­de rum­schick­te, dann könn­te solidarische-moderne.de der Web­auf­tritt sein (Inhal­te feh­len noch, viel­leicht ist’s auch nur ein Kon­zept). Da steht als Name „die­Soli­da­ri­scheMo­der­ne . Cross­over-Insti­tut“. Ist ein biß­chen schi­cker, und Punkt 1 mei­ner Kri­tik trifft dann nicht zu, aber die Punk­te 2 und 3 blei­ben bestehen. Vor allem, wen der Ban­ner wei­ter­hin „Sozia­le Gerech­tig­keit, sozia­le Öko­lo­gie, sozia­le Öko­no­mie“ heißt. Einem „Cross­over-Insti­tut“, das die „öko­lo­gi­sche Öko­no­mie“ und die „öko­lo­gi­sche Gerech­tig­keit“ ver­gisst, fehlt was.

Update des Updates: Die ein­zi­gen drei Punk­te, die schon Inhal­te brin­gen, sind „Mit­glied wer­den“, „News­let­ter bestel­len“ und Kon­takt. Und da steht dann doch wie­der „Insti­tut soli­da­ri­sche Moder­ne e.V.“ als Name.

Noch ein Nach­trag: Der Inha­ber der Domain ist der Jena­er Sozio­lo­ge Ste­phan Les­se­nich, der neben den oben genann­ten Poli­ti­ke­rIn­nen immer wie­der mit dem „ISM“ in Ver­bin­dung gebracht wird – scheint also tat­säch­lich die Domain des Insti­tuts zu sein/zu wer­den. Und zumin­dest Goog­le kennt den Begriff „soli­da­ri­sche Moder­ne“ nur im Zusam­men­hang mit der Institutsgründung.

Web­site zu: solidarische-moderne.de ist jetzt mit einem Pass­wort­schutz ver­se­hen. War wohl noch nicht für die Öffent­lich­keit gedacht.

Update: (31.01.2010, 20:30 Uhr) Die Web­site solidarische-moderne.de ist jetzt wohl offi­zi­ell in Betrieb. U.a. fin­det sich dort auch die Gründungserklärung.

33 Antworten auf „Das „Institut solidarische Moderne“ – eine Namenskritik“

  1. Lie­ber Till,

    han­delt es sich bei Dir um die­sel­be Per­son, die bei der Nach­wuchs­grup­pe Umwelt­so­zio­lo­gie mit­mischt? ;-D

    Ich habe mich über das ISM infor­mie­ren wol­len und Dei­nen Blog­bei­trag gefun­den. Ich tei­le die Kri­tik zum Begriff der Moder­ne so wie das Inter­es­se an der Initiative. 

    Ich weiß noch nicht, ob die Initia­ti­ve in die Rich­tung geht, die ich mir wün­sche – aber sie könn­te für die „Par­tei“ ste­hen, die ich bis­her ver­mißt habe. Und ich habe schon eini­ge Par­tei­en „aus­pro­biert“. Der Neo­li­be­ra­lis­mus hat sowohl die SPD als auch die Grü­nen in den letz­ten 10 Jah­ren stark ver­än­dert, nicht unbe­dingt zum Positiven.
    Die Lin­ken redu­zie­ren sich hin­ge­gen zu sehr auf gewerk­schaft­li­chen The­men. Mir fehlt also hier die Gesamt­vi­si­on, die öko­lo­gi­sche Ele­men­te unbe­dingt ent­hal­ten soll­te (was Du auch schreibst).

    Der zwei­te Punkt, den ich inter­es­sant fin­de, ist die gewünsch­te Brü­cke zwi­schen Wis­sen­schaft und Poli­tik – und ich hof­fe, dass auch Phi­lo­so­phen, Psy­cho­lo­gen, Intel­lek­tu­el­len oder Künst­ler als „Wis­sen­schaft“ ver­stan­den wer­den. Die neue Visi­on braucht näm­lich auch kris­ti­sche Selbst­re­fle­xi­on, denn fast gar nichts muss neu erfun­den wer­den: Es ist hin­ge­gen Zeit, dass man aus der Erfah­rung und auch aus den Feh­lern lernt (die Ent­wick­lung der Grü­nen, der SPD, der neu­en sozia­len Bewe­gun­gen). Es macht kei­nen Sinn, dass man immer wie­der mit den glei­chen Idea­len etwas neu­es beginnt, den glei­chen Weg mit den glei­chen Pro­ble­men durch­macht, der oft zu den glei­chen Ergeb­nis­sen führt. „Nach­hal­tig­keit“ hat viel mit Lern­fä­hig­keit, wur­de Haber­mas sagen – und Ler­nen und Macht schlie­ßen sich oft gegen­sei­tig aus.
    Macht, Medi­en, Grup­pen­dy­na­mi­ken, Emo­tio­nen, Per­sön­lich­kei­ten, Orga­ni­sa­ti­ons­for­men usw. spie­len bei der Ent­wick­lung von „Pro­jek­ten“ eine wich­ti­ge Rol­le. Bei Attac wur­de eine Dis­kus­si­on über sol­che Aspek­te mit einem „Es men­schelt zu sehr“ abge­blockt – und dabei zitie­re ich einen der Haupt­fi­gu­ren der ISM. Als ob man den Men­schen, die Gefüh­le und das Sub­jekt aus der Poli­tik weg­las­sen soll­te, um gute Poli­tik zu betreiben.

    Scha­de, dass das Gan­ze (ISM) nicht öffent­lich ist oder noch nicht öffent­lich ist. Man will wahr­schein­lich auf einer bestimm­ten Defi­ni­ti­on von Qua­li­tät set­zen, die Selek­ti­on bedarf.

    Bes­te Grüße
    Davi­de Broc­chi, Köln

    1. Hal­lo Davi­de, ich bin der, der auch bei der Nach­wuchs­grup­pe Umwelt­so­zio­lo­gie mit­mischt, ja. 

      Kurz dazu:

      Scha­de, dass das Gan­ze (ISM) nicht öffent­lich ist oder noch nicht öffent­lich ist. Man will wahr­schein­lich auf einer bestimm­ten Defi­ni­ti­on von Qua­li­tät set­zen, die Selek­ti­on bedarf.

      Dass der Grün­dungs­pro­zess so geschlos­sen statt­ge­fun­den hat, fin­de ich auch bedau­er­lich. Ich weiss aber aus gut unter­rich­te­ter Quel­le – na gut, aus dem Face­book-Pro­fil von Sven Gie­gold – dass wohl ab heu­te abend die Web­site frei­ge­schal­tet sein soll, dass dort dann der Grün­dungs­auf­ruf zu fin­den sein wird und die Mög­lich­keit bestehen wird, Mit­glied zu wer­den. Inso­fern besteht die Hoff­nung, dass ein Mit­ma­chen mög­lich ist.

  2. Hal­lo,
    nur eine win­zi­ge Bemer­kung. Habe heu­te einem Vor­trag von Ste­phan Les­se­nich gelauscht, der auch über die Insti­tuts­grün­dung mor­gen sprach, an der er mit Ver­ant­wor­tung trägt. Aus­drück­lich hat er heu­te aller­dings gesagt, dass es NICHT um die ideo­lo­gi­sche Vor­be­rei­tung und Vor­ar­beit eines rot-rot-grü­nen Pro­jekts gehe. In sei­nem Vor­trag ging es um die The­se, dass das Reden vom neo­li­be­ra­len Wan­del der Gesell­schaft zu ein­sei­tig sei, dass neben der akti­vie­ren­den For­de­rung zur Eigen­ver­ant­wor­tung auch immer die Auf­for­de­rung ste­he, selbst, als Sub­jekt, sozia­le Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men, durch mein eigen­ver­ant­wort­li­ches Han­deln auch stets einen soli­da­ri­schen Bei­trag für die Gemein­schaft (die im all­ge­mei­nen die Nati­on ist) zu leis­ten. Sei­ne For­schung bezieht sich dar­auf her­aus­zu­fin­den wie­weit die­se ver­ord­ne­te Lebens­ma­xi­me schon beim Ein­zel­nen im Den­ken und Han­deln ange­kom­men ist. Zudem glaubt er keins­falls dar­an, dass der Sozi­al­staat durch die­sen Wan­del ins „Neo-Sozia­le“ auf Dau­er funk­tio­nie­ren wird. Jap, und wenn ich es rich­tig ver­stan­den habe, geht es bei dem Insti­tut um Alter­na­ti­ven zu die­sem Akti­vie­rungs-Sozi­al­staat. Er ließ das nur kurz anklin­gen in Ideen wie bedin­gungs­lo­ses Grund­ein­kom­men, etc.

  3. Ich hal­te die­se Neu­grün­dung spon­tan für wich­tig und sym­pa­thisch, da ich es ange­neh­me fin­de, dass Ypsi­lan­ti und Scheer nach ihrem Qua­si-Abgang aus der SPD poli­tisch aktiv blei­ben. Die Namens­ge­bung ist doch halb so wich­tig, wobei der drit­te Kri­tik­punkt noch am ehes­ten ein­leuch­tet: Beck und Gid­dens soll­te man da rauslassen.

    „Soli­da­risch“ hal­te ich für einen wich­ti­gen Begriff dies­be­züg­lich ange­sichts der Debat­ten um Slo­ter­di­jk und Co. „öko­lo­gisch“ ist mitt­ler­wei­le so ein Lari­fa­ri-Begriff, denn kann auch die FDP benutzen.

    Die Moder­ne wei­ter­füh­ren, aber eben mit der Beto­nung auf Soli­da­ri­tät. Viel Erfolg!

    (Ich bin übri­gens auch via goog­le hie­her­ge­kom­men. Es gibt ja noch fast kei­ne Infor­ma­tio­nen über die­se Neugründung.)

  4. Die Idee ist im Prin­zip gut: Anstatt sich in den eige­nen Par­tei­en in frucht­lo­sen Dis­kus­sio­nen mit Neo­li­be­ra­len zu ver­hei­zen, sol­len Gleich­ge­sinn­te die bes­ten Lösun­gen fin­den. Neu ist das nicht, mit ent­ge­gen­ge­setz­tem Vor­zei­chen gibt es neo­li­be­ra­le Krei­se schon sehr lange.

    Wie gut das Gan­ze wer­den wird, hängt einer­seits davon ab, wie gut es gelin­gen wird, destruk­ti­ve Maul­wür­fe der Neo­li­be­ra­len her­aus zu hal­ten, zum andern aber auch davon, inwie­weit tat­säch­li­che eine freie Dis­kus­si­ons­platt­form gebo­ten wer­den wird.

    Es könn­te ein Durch­bruch wer­den. Not­wen­di­ge Vor­aus­set­zung dafür wäre, dass ein offe­nes Dis­kus­si­ons­fo­rum gebo­ten wür­de, an dem sich alle betei­li­gen kön­nen. Die Vor­stel­lung, nur Poli­ti­ker und Wis­sen­schaft­ler sei­en geeig­ne­te Ideen­trä­ger, so hört es sich ein wenig an, wäre fatal: In einer falsch ein­ge­stell­ten Gesell­schaft gibt es vie­le tief ver­an­ker­te Irr­tü­mer, die Denk­schran­ken gleich zu set­zen sind. Nicht zuletzt bestimm­te Wis­sen­schaf­ten sind sys­tem­kon­form an grund­le­gen­den Wahr­hei­ten vor­bei ent­wi­ckelt wor­den, und auch Poli­ti­ker kön­nen sich von ent­spre­chen­den Irr­tü­mern nicht frei sprechen.

    Man den­ke an das Mär­chen “Des Kai­sers neue Kleider.”

    Wir brau­chen jeden­falls wah­re Infor­ma­ti­ons­frei­heit und wah­re Dis­kus­si­ons­frei­heit, nur so kann man sicher­stel­len, dass die Wahr­schein­lich­keit, an auf­ge­bau­ten Denk­schran­ken zu schei­tern, mög­lichst klein wird.

    Win­fried Sobot­t­ka, United Anarchists

  5. Irgend­wie wer­de ich das Gefühl nicht los, dass die wesent­li­che Auf­ga­be die­ses Think Tanks wohl dar­in bestehen wird, eine Recht­fer­ti­gung dafür zu fin­den, war­um Rot-Rot-Grün trotz jah­re­lan­ger Beteue­run­gen eben doch eine Opti­on für den Bund ist. Trau­rig. Und dann auch noch aus­ge­rech­net mit Frau Ypsi­lan­ti als Aus­hän­ge­schild, die in ihrem Wahl­kreis über­deut­lich für den Ver­trau­ens­bruch bei der Hes­sen-Wahl abge­straft wur­de. Scha­de – wich­ti­ge The­men, fal­scher per­so­nel­ler Ansatz. Aber viel­leicht wird ja noch was draus…

  6. @Christian: ich kann nach­voll­zie­hen, dass die aktu­el­le Medi­en­be­richt­erstat­tung die­sen Ein­druck hin­ter­lässt. Bei Franz Alt steht ein biß­chen was zu den Per­so­nen jen­seits von Ypsi­lan­ti. Und auf der Sei­te selbst wird klar, dass das Ziel eben kei­ne Recht­fer­ti­gung von Rot-Rot-Grün ist (die bräucht es m.E. auch nicht, aber das ist ein ande­res The­ma) – son­dern die Arbeit an einem sozi­al­öko­lo­gi­schen Umbau der Gesellschaft.

    Wie ich oben geschrie­ben habe, bin ich dem Instituts‑e.V. ja inzwi­schen bei­getre­ten. Nicht nur, weil ich das Ziel gut fin­de, son­dern auch, weil es mir wich­tig ist, dass es tat­säch­lich – wis­sen­schaft­lich, poli­tisch, gesell­schaft­lich ein­ge­bun­den – dar­an arbei­tet und in der Pra­xis mehr und was ande­res als ein Rot-Rot-Grün-Wahl­ver­ein wird.

  7. @Till: Die bei­den meist­ge­nann­ten Namen sind nun aber mal Ypsi­lan­ti und Kip­ping – und die ste­hen m.E. nach schon für einen rot-rot-grü­nen Kurs… Immer­hin sehen das ja auch man­che Grü­ne so:

    „Der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Alex­an­der Bonde bezeich­ne­te gegen­über der Frank­fur­ter All­ge­mei­ne Zei­tung (Diens­tag­aus­ga­be) die Grün­dung des, wie er es for­mu­lier­te, „Ypsi­lan­ti-Insti­tuts für ange­wand­te Kuba-Wis­sen­schaf­ten“ als Fehler.“

    http://www.faz.net/s/Rub594835B672714A1DB1A121534F010EE1/Doc~E0EC99B9A663F405AA32DBE797554C59C~ATpl~Ecommon~Scontent.html

    Die Bezeich­nung „Ypsi­lan­ti-Insti­tut für ange­wand­te Kuba-Wis­sen­schaf­ten“ sagt mei­nes Erach­tens nach schon so eini­ges aus – vor allem, wenn so etwas nicht aus den Rei­hen der FDP kommt, son­dern von einem Grü­nen (wenn auch einem Realo). 

    Zwar hat Franz Alt mei­ne Hoch­ach­tung, aber bei der ein­sei­ti­gen Aus­rich­tung der Lei­tung… Ich bin jeden­falls mal gespannt, ob das Insti­tut auch Vor­schlä­ge außer­halb des zu erah­nen­den „Sche­mas“ auf den Weg bringt.

  8. @Christian: dan­ke für den Hin­weis auf die FAZ, dass Alex das da auch so genannt hat, wuss­te ich bis­her nicht (bei Face­book gab’s da schon hef­ti­gen grün-inter­nen Streit). Jeden­falls soll „Kuba“ eigent­lich gar nicht Kuba mei­nen, son­dern das rot-rot-grü­ne Äqui­va­lent zu Jamai­ka dar­stel­len. Oder so. 

    Und klar: das ist ein Pro­jekt, das irgend­wo in der sel­ben Gegend wie Attac, Tei­le der betei­lig­ten Par­tei­en, Welt­ver­bes­se­rung usw. ange­sie­delt ist – sicher­lich erst­mal nichts, was z.B. gut zur CDU passt. Inso­fern ist eine gewis­se Ein­sei­tig­keit Pro­gramm (die gibt’s anders­wo aber anders­her­um auch …). 

    Wenn’s gut läuft, kommt mehr rum als das übli­che Sche­ma (wobei sich man­ches ja auch nur wie­der­holt, weil’s halt – unter bestimm­ten Prä­mis­sen – rich­tig ist). Denn Ver­such ist es jeden­falls wert.

    Und ich freue mich im bes­se­ren Fall schon drauf, bestimm­te Ergeb­nis­se der Arbeit eines sol­chen Insti­tuts dann auch einer sich moder­ni­sie­ren­den Volks­par­tei CDU (und man­chen in mei­ner eige­nen Par­tei …) schmack­haft zu machen.

  9. Ich habe gera­de den ISM-News­let­ter gele­sen. Mei­ne Gedan­ken dabei…
    Es geht bereits um eine „Mas­se“ von Men­schen, die eine Mit­glied­schaft bean­tragt hat. Mit klein und fein wird es schwie­rig :-D

    Die inter­es­san­te Fra­ge ist nun, wie man alle die­se Men­schen orga­ni­siert, wie offen oder wie selek­tiv, demo­kra­tisch oder…, usw.. Oft die Viel­falt am Anfang eines sol­chen Pro­zes­ses grö­ßer als am Ende. Attac fand ich am Anfang inter­es­san­ter als heu­te – aber jede Viel­falt (ver-)braucht viel mehr Ener­gie und Geduld, die nicht jeder hat.

    Beim selek­ti­ven Pro­zess und bei der Redu­zie­rung der Viel­falt spie­len nicht nur die Inhal­te einer Rol­le, son­dern auch die tak­ti­sche Erfah­rung oder der Sta­tus der Per­so­nen – und die Grün­der (Gie­gold, Ypsi­lan­ti, usw.) haben beim ISM einen höhe­ren Sta­tus als ande­re Mit­glie­der, oder?

    Die Offen­heit ist eine Her­aus­for­de­rung, weil auch Men­schen ange­zo­gen wer­den, die nicht unbe­dingt grup­pen­fä­hig sind oder die nicht unbe­dingt zusammenpassen.

    Schließ­lich unter­schei­det das orga­ni­sa­to­ri­sche Prin­zip der Wis­sen­schaft von jenem der Poli­tik. Sol­che Ver­bin­dun­gen fin­de ich span­nend, aber nicht unbe­dingt einfach.

    Grü­ße
    Davide

  10. Ich habe mich nun etwas ein­ge­hen­der mit dem The­ma befasst. Anhand der von Franz Alt erklär­ten Zie­le und vor­ge­se­he­nen Maß­nah­men, aber auch anhand der Sat­zung wird es sehr deut­lich, dass

    1. Kei­nes­wegs eine offe­ne gesell­schaft­li­che Dis­kus­si­on ange­strebt wird, son­dern ein sich selbst für eli­tär hal­ten­der Zir­kel das zu prä­sen­tie­ren gedenkt, was ihm gefällt, dabei die SM (Soli­da­ri­sche Moder­ne) auto­ri­tär zu füh­ren gedenkt. Woll­te man offe­ne gesell­schaft­li­che Dis­kus­si­on, so wäre das Ange­bot eines guten Inter­net-Forums der ers­te Schritt. Doch dar­an denkt man nicht im Traume.

    2. Obwohl es abso­lut untrag­ba­re Ent­glei­sun­gen der Jus­tiz und Poli­zei auf brei­ter Front gibt, sie­he u.a.:

    http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/1862051_0_9223_-bitterboeser-leserbrief-ex-richter-geht-mit-seiner-zunft-ins-gericht-und-die-schweigt.html

    gibt es kei­nen (!) ein­zi­gen Hin­weis dar­auf, dass die SM die­ses The­ma über­haupt anfas­sen will. Damit dis­qua­li­fi­ziert sie sich aus Sicht aller ech­ten Demokraten.

    3. Nichts gegen Rudolf Dress­ler, der sich hier offen­bar instru­men­ta­li­sie­ren lässt, aber Ypsi­lan­ti zum Bei­spiel hat die Ent­wick­lung der Grü­nen von einer basis­de­mo­kra­ti­schen Par­tei zu einer „prag­ma­ti­schen, koali­ti­ons­fä­hi­gen“ Par­tei gelobt und das als Bei­spiel auch für Die Lin­ke genannt. Was von Leu­ten wie Mar­co Bülow zu hal­ten ist, die Hartz-IV usw. im Bun­des­tag mit ver­ab­schie­det haben, bedarf auch kei­ner wei­te­ren Erklärung.

    Ich kann nur sagen, dass man die­ses Pro­jekt so gut wie mög­lich tor­pe­die­ren soll­te: Pseu­do-for­t6­schritt­li­che Kräf­te, die in Wahr­heit den Neo­li­be­ra­len die­nen, gehö­ren nicht an staat­li­che Fleisch­töp­fe. Die­sen Leu­ten muss man auf die Fin­ger hau­en, um denen eine Chan­ce zu geben, die wirk­lich poli­tisch ändern wol­len – wie z.B. Bodo Ramelow.

    Win­fried Sobot­t­ka, United Anarchists

  11. Pingback: reydt.net
  12. @Winfried: zunächst mal Ent­schul­di­gung fürs spä­te Erschei­nen der bei­den Kom­men­ta­re – bei­de lagen, war­um weiss nur Akis­met, im WordPress-Spamfilter.

    Inhalt­lich sehe ich das anders. Ers­tens wird ein Pro­jekt mit inzwi­schen schon an die 500 Mit­glie­dern nicht drum rum kom­men, sich zu über­le­gen, wie die­se ein­ge­bun­den wer­den. Aller­dings fin­de ich es gera­de bei die­sem Pro­jekt auch gar nicht so extrem wich­tig, dass es hoch­par­ti­zi­pa­tiv läuft, wenn ich ehr­lich bin. Um gesell­schaft­li­che Debat­ten anzu­sto­ßen und zu orga­ni­sie­ren, braucht es Raum zum Den­ken – und kei­ne Kom­mi­tee-Kom­pro­mis­se (und auch basis­de­mo­kra­ti­sche Basis­grup­pen nei­gen manch­mal dazu).

    Was Foren o.ä. im Netz angeht: ich wür­de Wet­ten dar­über abschlie­ßen, dass da spä­tes­tens in einem Monat was Inter­ak­ti­ves da ist. Heu­te schon gibt’s die oben ver­link­te Face­book-Grup­pe, die natür­lich auch genau für die­se Feed­back-Funk­ti­on genutzt wer­den kann. Da darf auch von Nicht­mit­glie­dern mit­dis­ku­tiert werden.

    Zwei­tens, zu den inhalt­li­chen Anmer­kun­gen. So wie ich das ISM ver­ste­he, soll es weder eine Par­tei wer­den noch bean­sprucht es poli­ti­sche All­zu­stän­dig­keit (mir per­sön­lich kom­men z.B. Bür­ger­rech­te auch eher zu kurz). Ähn­lich wie bei Attac sehe ich hier eine rela­tiv ein­ge­grenz­te Ziel­vor­stel­lung (die ich für das ISM per­sön­lich mit dem Begriff „sozi­al-öko­lo­gi­scher Umbau der Gesell­schaft“ beschrei­ben wür­de). Für poli­ti­sche All­zu­stän­dig­kei­ten schei­nen mir Par­tei­en die bes­se­re Orga­ni­sa­ti­ons­form zu sein. 

    Schließ­lich drit­tens zu den Fleisch­töp­fen. Soweit ich das sehe, will sich das ISM über Spen­den und Mit­glieds­bei­trä­ge finan­zie­ren – nicht über staat­li­che Zuwen­dun­gen. Und es als „pseu­do-fort­schritt­lich“ und „in Wahr­heit neo­li­be­ral“ zu dif­fa­mie­ren, bevor es über­haupt die Arbeit auf­ge­nom­men hat, fin­de ich ein biß­chen frech.

  13. »ein­ge­grenz­te Ziel­vor­stel­lung (die ich für das ISM per­sön­lich mit dem Begriff »sozi­al-öko­lo­gi­scher Umbau der Gesell­schaft« beschrei­ben würde).«

    „Ein­ge­grenzt“ fin­de ich in die­sem Zusam­men­hang wirk­lich gut :-D

  14. @ Till

    ad 1: Von der SPD wis­sen wir, wie man mit hun­dert­tau­sen­den Mit­glie­dern umgeht, ohne sie in ande­res als Pla­ka­te­kle­ben und Bei­trä­ge zu zah­len einzubinden.

    ad 2: Die bis­her bekannt­ge­ge­be­ne Pla­nung sieht es nicht vor, einen offe­nen Dis­kus­si­ons­pool zu schaffen.

    Wei­ter­hin ist Inter­net-Forum nicht Inter­net-Forum: Ins Mark gehen­de Sys­tem­kri­tik wird z.B. im Forum von Attac oder im Forum der Pira­ten­par­tei prin­zi­pi­ell mit den sel­ben Metho­den abge­wehrt wie in FDP usw. – Foren. Es ist, das bestä­tig­ten mir heu­te auch meh­re­re Mit­glie­der der Nach­denk­sei­ten aus­drück­lich, tat­säch­lich so, dass bei uns alles sehr schnell von Agen­ten des Sys­tems unter­wan­dert wird – wenn nicht sogar gegrün­det wird.

    Wir ste­hen an einem Punkt, an dem wir uns eines nicht mehr erlau­ben kön­nen: Hal­be Sachen. Wir brauichen eine sau­ber geführ­te, aber offe­ne Dis­kus­si­on aller, die sich betei­li­gen wollen.

    Dafür steht die Soli­da­ri­sche Moder­ne ein­deu­tig nicht, sie ist ein­deu­tig Vor­stands bezo­gen konzipiert.

    Ich wer­de alle zurück­neh­men und das jewei­li­ge Gegen­teil behaup­ten, wenn die­se Initia­ti­ve tat­säch­lich ein Forum anbie­tet, in dem nichts unter­drückt wird, solan­ge es sau­ber vor­ge­tra­gen wird. Doch bis­her kann ich dafür kei­nen, dage­gen aber so eini­ge Bele­ge finden.

    Win­fried Sobot­t­ka, United Anarchists

  15. Ich darf mal aus dem SPIEGEL zitieren:

    „Andrea Ypsi­lan­ti bas­telt an ihrem Come­back in der SPD – und lotet die Nähe zur Links­par­tei aus. Dafür traf sich die geschei­ter­te Sozi­al­de­mo­kra­tin nun sogar mit der beken­nen­den Kom­mu­nis­tin Sarah Wagen­knecht. Bei­de such­ten ange­strengt nach Gemeinsamkeiten.“

    Und wei­ter…

    „Mode­ra­tor Roland Claus, Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter der Links­par­tei, hat die Sozi­al­de­mo­kra­tin in Hal­le an der Saa­le begrüßt – und kommt dann rasch auf das neue Wir­kungs­feld der in Hes­sen geschei­ter­ten SPD-Frau zu spre­chen. Sie habe doch da kürz­lich das ‚Insti­tut Sozia­lis­ti­sche Moder­ne‘ begrün­det, sagt Claus, wor­auf Ypsi­lan­ti sofort und wie­der­holt den Kopf schüt­telt. Denn die soge­nann­te Denk­fa­brik, mit der sie gemein­sam mit Poli­ti­kern von Grü­nen und Links­par­tei am gro­ßen gesell­schaft­li­chen Gegen­ent­wurf wer­keln will, heißt ‚Insti­tut Soli­da­ri­sche Moder­ne‘. ‚Ich krie­ge das nicht weg‘, sagt Claus, der letz­ter Bezirks-Chef der SED in Hal­le war, und lacht.“

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,675846,00.html

    Un-glaub-lich – das ist ja bes­ser als Kino. Ange­sichts der so über­aus offen­sicht­li­chen Zie­le von Frau Ypsi­lan­ti wür­de es mich wirk­lich sehr wun­dern, wenn die­ses „Insti­tut“ sich als mehr als eine Fas­sa­de zur Suche nach Recht­fer­ti­gun­gen für rot-rote Bünd­nis­se erweist…

  16. @Christian – was soll ich dazu sagen? Dass der Name nicht der bes­te ist, steht ja oben schon. Und dass Andrea Ypsi­lan­ti auf einer vor­her schon geplan­ten Ver­an­stal­tung auch auf das ISM ange­spro­chen wird – wenn wun­dert das? Im ZEIT-Bericht dazu wird übri­gens auch deut­lich, dass der (ich den­ke, sta­li­nis­ti­sche passt das schon) Wagen­knecht-Flü­gel der Links­par­tei mit dem ISM nichts anfan­gen kann.

  17. Ypsi­lan­ti hat­te vor der Hes­sen-Wahl Die Grü­nen dafür gelobt, dass sie sich von einer basis­de­mo­kra­tisch-lin­ken Par­tei (die sie in den frü­hen 80-gern ein­deu­tig gewe­sen waren) zu dem ent­wi­ckelt hat­ten, was sie sind: systemkonform/hierarchisch und neo­li­be­ral. Genau die­ses Ent­wick­lungs­ziel („wie die Grü­nen“) emp­fahl sie auch der Linkspartei.

    Wagen­knecht mag sta­li­nis­tisch sein, das ändert aber nichts dar­an, dass sie man­che Din­ge sehr tref­fend kri­ti­siert, das ändert auch nichts dar­an, dass Ypsi­lan­ti nicht glaub­wür­dig für basis­de­mo­kra­tisch und links antre­ten kann.

    Auch die Vor­ge­hens­wei­se, sie­he mei­ne Kom­men­ta­re oben, macht klar, dass Chris­ti­an im Kom­men­tar 17 offen­kun­dig zum rich­ti­gen Schluss kommt.

    Ich fin­de, man soll­te auf die wah­ren Hoff­nungs­trä­ger schau­en, Goo­geln unter:

    BODO RAMELOW PROTOTYP 

    Und unter

    BODO RAMELOW MESSIAS

    und vor allem: Man soll­te etwas von unten orga­ni­sie­ren, begin­nend mit einem Forum, das offe­ne und freie Dis­kus­si­on garan­tiert, solan­ge sau­ber und anstän­dig dis­ku­tiert wird. So ein Forum gibt es der­zeit nicht, für ein sol­ches Forum brauch­te man etwa 10 Idea­lis­tIN­Nen, das könn­te lei­der nie­mand allein machen.

    Im Fal­le von Interesse:

    winfried-sobottka@freegermany.de

    Herz­li­che Grüße

    Win­fried Sobot­t­ka, United Anarchists

    PS: Ein sol­ches Forum hät­te in den Such­ma­schi­nen die Unter­stüt­zung der stärks­ten frei­en Inter­net­force der Welt – unse­rer, der von United Anrchists.

  18. Hmm, irgend­et­was muss schief lau­fen, wenn ein selbst­er­nann­ter glo­bal­zu­stän­di­ger Inter­net­a­n­ar­chist einem CDU­ler zustimmt, um ein rot-rot-grü­nes Pro­jekt von links­un­ten her zu kritisieren.

  19. @ Till: War­um wer­den Sie per­sön­lich, wer­ten mich mit einer Phra­se ab? Dass die Bestre­bun­gen von Ypsi­lan­ti & Co. von den Fleisch­topf­jä­gern der CDU als eine Bedro­hung der eige­nen Pfrün­den­wirt­schaft ange­se­hen wer­den, heißt doch nicht, dass das ISM eine sinn­vol­le Linie im Sin­ne lin­ker Poli­tik verfolgt?

    Ich bit­te Sie, auch mei­ne sach­li­chen Argu­men­te sach­lich zu behan­deln, anstatt mich mit Begrif­fen wie „selbst­er­nann­ter glo­bal­zu­stän­di­ger Inter­net­a­n­ar­chist“ unfair abzuqualifizieren.

    Win­fried Sobot­t­ka, United Anarchists

  20. Könn­te auch eine Tat­sa­chen­be­haup­tung sein – was an „selbst­er­nann­ter glo­bal­zu­stän­di­ger Inter­net­a­n­ar­chist“ ist denn unzutreffend?

    Viel­leicht habe ich mich auch ein­fach gefragt, war­um Akis­met die Pos­tings von Win­fried Sobot­t­ka alle als Spam ein­sor­tiert und habe den Namen mal bei Goog­le eingegeben.

  21. Damit man weiß, wer Win­fried Sobot­t­ka ist, soll­te man sich sein Natio­nal­so­zia­lis­ti­sches Blog ansehen: 

    http://nationalsozialismus.freegermany.de/#home

    Zitat Sobot­t­ka:

    „In die­sem Sin­ne sind wir Anar­chis­tIN­Nen ech­te und die treu­es­ten Natio­nal­so­zia­lis­ten, und wir sind bemüht, eine star­ke Kraft der Ein­heit des Vol­kes in die­sem Sin­ne zu sein.“

    Was Sobot­t­kas Wir­ken und Dis­kus­si­ons­kul­tur angeht, sind auch die­se Sei­ten als Infor­ma­ti­ons­quel­le sehr empfehlenswert:

    http://sobottkaanarchie.wordpress.com/

    http://www.onlinezeitung24.de/article/2133

    Im Übri­gen berich­tet Win­fried Sobot­t­ka auf sei­nen eige­nen Sei­ten davon, vom Zen­tral­rat der Juden wegen des Ver­dachts der Volks­ver­het­zung ange­zeigt wor­den zu sein. 

    http://anarchistenboulevard.blogspot.com/2010/01/united-anarchists-zentralrat-der-juden.html

    Wer auf sei­nem „Anar­chis­ten Bou­le­vard“ nach Ein­trä­gen zum The­ma Juden­tum sucht, wird schnell her­aus­fin­den, wel­che Bei­trä­ge den Miss­mut des Zen­tral­rats erregt haben.

  22. @ Till: Wenn Sie eine Tat­sa­chen­be­haup­tung unter­stel­len, dann ist es an Ihnen, deren Inhalt zu bele­gen, nicht an mir, lang und breit zu erklä­ren, war­um sie nicht zutref­fend sei. 

    Im Übri­gen stel­le ich fest, dass es nicht gene­rell ver­bo­ten sein kann, den Miss­mut des Zen­tral­ra­tes der Juden auf sich zu zie­hen, fer­ner stel­le ich fest, dass der Kom­men­tar unter #23 nicht erklärt, wel­che Defi­ni­ti­on ich von Natio­nal­so­zia­lis­mus gege­ben hat­te – der dem Wort­sin­ne nach abso­lut nichts mit Dik­ta­tur, Ras­sen­hass, Her­ren­men­schen­wahn usw. zu tun hat – was Hit­ler & Co. trie­ben, war etwas ganz ande­res als Natio­nal­so­zia­lis­mus und wird nach­weis­lich ent­schie­denst von mir abgelehnt.

    Wei­ter­hin ent­hält Kom­men­tar #23 einen Link zu einem Arti­kel, in dem ich nach Maß­stä­ben des „Stür­mer“ belei­digt und ver­leum­det wer­de, mir u.a. wahr­heits­wid­rig ange­dich­tet wird, ich hät­te Inter­net­user mit Mord bedroht, ich sei pädo­phil, ich sei wahn­haft krank, die Öffent­lich­keit müs­se unbe­dingt vor mir geschützt wer­den, indem man mich für immer weg­sper­re usw.

    Ich hat­te bis­her ange­nom­men, dass Sie, Till Wes­ter­may­er, ein anstän­di­ger Mensch seien.

    Ent­spre­chend soll­ten Sie Kom­men­ta­re wie den unter #23 nicht zulas­sen und kei­ne ehren­rüh­ri­gen Tat­sa­chen­be­haup­tun­gen auf­stel­len, ohne sie zu begründen.

    Zudem geht es hier m.E. um die „Soli­da­ri­sche Moder­ne“, nicht um Win­fried Sobot­t­ka, so dass Kom­men­tar #23 auch inso­fern völ­lig depla­ziert ist. Mei­ne­we­gen kön­nen Sie gern einen Bei­trag über mei­ne Per­son eröff­nen, ich hal­te das sehr gut aus, wenn ich mich selbst ver­tei­di­gen kann. Letz­te­res wür­de ich in dem Fal­le natür­lich erwarten.

    Win­fried Sobot­t­ka, United Anarchists

  23. Ich ver­wei­se mal auf mei­ne Kom­men­tar­spiel­re­geln, v.a. auf Regel Nr. 1 – „wer sich bla­mie­ren will, darf das ger­ne tun“.

    Inso­fern will ich mich auch gar nicht wei­ter in die­se Debat­te ein­mi­schen – blei­be aber zu mei­ner Tat­sa­chen­be­haup­tung oben neu­gie­rig, was dar­an denn nun nicht stim­men soll.

  24. Ich könn­te zig-Bei­spie­le dafür geben, dass die Hacke­rin­nen und Hacker der Anar­chis­ten gemein­sa­me Grund­über­zeu­gun­gen mit mir tei­len und mich auf die­ser Basis als ihren Spre­cher im Inter­net unter­stüt­zen, ich gebe mal ein paar als Google-Suchbegriffe:

    sobot­t­ka anarchie

    ROSWITHA MÜLLER-PIEPENKÖTTER
    (Bild­leis­te beach­ten – mein Bild und ein Text von mir – bit­te anklicken!)

    Sexu­al­sche­ma

    Dr. med. Bernd Roggenwallner

    Rechts­an­wäl­tin Hen­ri­et­te Lyndian

    Rechts­an­walt Dr. Ralf Neuhaus

    onlinezeitung24

    Die Goog­le­sei­ten für die­se Such­be­grif­fe und für vie­le ande­re Such­be­grif­fe sähen anders aus (jeweils page #1), wenn nicht star­ke Kräf­te an mei­ner Sei­te stün­den – solan­ge ich mich in ihrem Sin­ne äuße­re und mich nicht däm­lich anstel­le. Natür­lich wür­den sie nichts allein des­halb mit­tra­gen, weil ich es sag­te, ich muss schon das tref­fen, was sie auch wol­len. Irre ich mich, dann geben sie mir das zu ver­ste­hen. Dass es nicht die Inter­net­leu­te des Staats­schut­zes sind, die mich unter­stüt­zen, auch nicht die des Kapi­tals, wird sich sicher­lich jeder den­ken können.

    Nähe­res dazu unter:

    http://www.freegermany.de/anarchie-united-anarchists.html

    Win­fried Sobot­t­ka, Spre­cher von United Anar­chists in Deutschland.

  25. Über den Rechts­extre­mis­ten Chris­ti­an Bärt­hel fin­det sich in der Wiki­pe­dia fol­gen­der Artikel:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Christian_B%C3%A4rthel

    Und von Win­fried Sobot­t­ka fin­det sich, betref­fend einer Dar­stel­lung Bärt­hels, in der er den Juden eine Mit­schuld an der eige­nen Ver­nich­tung unter­stellt, fol­gen­der Kom­men­tar im neo­na­zis­ti­schen Altermedia-Netz:

    „Was Chris­ti­an Bärt­hel etwa über die Mit­schuld der Juden an Juden­ver­fol­gun­gen schreibt, hät­te ich inhalt­lich eben­so, sprach­lich nicht so gut geschrieben.“ 

    Quel­le: http://de.altermedia.info/general/neue-broschure-von-thomas-brehl-241008_18225.html

    Dass sich Till Wes­ter­may­er ange­sichts die­ser Unge­heu­er­lich­kei­ten „nicht ein­mi­schen“ will ist sehr wei­se. Und irgend­wie auch sehr deutsch.

  26. Im Spam-Ord­ner lie­gen noch zwei wei­te­re Kom­men­ta­re von Win­fried Sobot­t­ka, aber die schal­te ich jetzt nicht frei – ich glau­be nicht, dass ein an x ande­ren Stel­len im Netz schon lau­fen­der Streit (wer sich dafür inter­es­siert, suche danach oder kli­cke auf einen der Links in den vor­he­ri­gen paar Bei­trä­gen), der mit dem The­ma die­ses Blog­posts, dem Insti­tut Soli­da­ri­sche Moder­ne, nun aber abso­lut gar nichts zu tun hat, hier fort­ge­führt wer­den muss. 

    Inso­fern wer­de ich alle wei­te­ren Kom­men­ta­re, die sich dar­auf – und nicht auf das ISM oder von mir aus noch auf rot-rot-grün etc. – bezie­hen, schlicht und ein­fach löschen (und zwar unab­hän­gig davon, in wel­che Rich­tung argu­men­tiert wird).

  27. Ich erlau­be mir mal noch die Ergän­zung, dass das ISM-Kura­to­ri­ums­mit­glied Wodarg (SPD) kürz­lich in der Sen­dung des 911-Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­kers Alex Jones auf­ge­tre­ten ist und dort sei­ne kru­den Ansich­ten zu angeb­li­chen Phar­ma­ver­schwö­run­gen ver­bei­tet hat:

    http://www.scienceblogs.de/weitergen/2010/02/wolfgang-wodarg-bei-alex-jones-von-infowars.php

    Mit dem wis­sen­schaft­li­chen Anspruch des ISM scheint mir das kaum ver­ein­bar zu sein. Wenn man sich das Inter­view anhört, emp­fin­det man fast schon phy­si­sche Schmer­zen, so viel Ver­schwö­rungs­un­fug wie da abge­las­sen wird…

  28. Chris­ti­an,

    dass du etwas gegen rot-rot-grün hast, ist schon klar, wenn man sich dei­ne Web­site anschaut. Inso­fern sind dei­ne Tipps hier ziem­lich sinn­los. Natür­lich geht es um rot-rot-grün und natür­lich geht es um Sozia­lis­mus, was denn sonst?

  29. @genova: ich fin­de die Außen­wahr­neh­mung – etwa durch mode­ra­te CDU­ler – gar nicht so unspan­nend. Und hin­sicht­lich der Aus­sa­ge „natür­lich geht es um Sozia­lis­mus, was denn sonst“ muss ich wider­spre­chen. Es geht um einen Umbau der Gesell­schaft, es geht um öko-sozia­le Pro­jek­te, es geht um Soli­da­ri­tät. Um Sozia­lis­mus? Auch wenn neben den vie­len Grü­nen auch Men­schen aus zwei sozi­al­de­mo­kra­ti­sche Par­tei­en am ISM betei­ligt sind, klingt die Ziel­set­zung für mich nicht nach Sozialismus.

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