In eigener Sache: Medienwandel kompakt

Medienwandel kompaktPrint lebt! Die­se Woche habe ich mein Beleg­ex­em­plar von Medi­en­wan­del kom­pakt 2011 – 2013 bekom­men, einem von Chris­toph Kap­pes, Jan Kro­ne und Leo­nard Novy her­aus­ge­ge­be­nen Sam­mel­band, in dem ein paar Dut­zend Online­tex­te, vor­nehm­lich Blog­tex­te, zu Medi­en­po­li­tik, Jour­na­lis­mus und ähn­li­chen The­men ver­sam­melt sind. Eini­ge davon lie­fen auch schon bei Car­ta. Erschie­nen ist das gan­ze bei Sprin­ger VS, Kos­ten­punkt rund 40 Euro. 

Wenn’s dazu bei­trägt, dass wich­ti­ge Netz­tex­te auch off­line und län­ger­fris­tig im Wis­sen­schafts­be­trieb zugäng­lich sind, dürf­te so ein Sam­mel­band eine gute Sache sein. Aktu­ell sehe ich einen Bedarf, aber mit der zuneh­men­den Online-Affi­ni­tät von Wis­sen­schaft­le­rIn­nen auch in den Geis­tes- und Sozi­al­wis­sen­schaf­ten dürf­ten Aggre­ga­to­ren wie Car­ta in Zukunft doch eine wich­ti­ge­re Rol­le spie­len. Vgl. auch die Debat­te zu den Zitier­häu­fig­kei­ten von Open-Access-Publikationen.

Von mir ist ein Text zu para­so­zia­len Inter­ak­tio­nen und Twitter/Facebook ent­hal­ten, der auch in die­sem Blog bzw. bei Car­ta zu fin­den ist. Was mir am Buch­kon­zept nicht so gut gefällt, ist die Idee, die Links im Text zwar optisch sicht­bar zu machen, aber nicht in Form von Lite­ra­tur­an­ga­ben oder Fuß­no­ten hin­zu­zu­fü­gen, son­dern statt­des­sen einen gro­ßen QR-Code am Tex­ten­de hin­zu­bal­lern (der bei mei­nem Text nicht funk­tio­niert?!). Aber gut, ich füh­le mich geehrt, in der Samm­lung ver­tre­ten zu sein.

Wie weit die Her­aus­ge­ber es geschafft haben, die wich­tigs­ten medi­en­po­li­ti­schen Debat­ten der letz­ten drei Jah­re abzu­bil­den, kann ich (noch) nicht beur­tei­len, da ich erst ein biss­chen im Buch rum­ge­blät­tert habe. Die meis­ten Autoren­na­men – ja, fast nur Män­ner – sind einem in die­sem oder jenen netz- oder medi­en­po­li­ti­schen Kon­text schon mal begeg­net. The­men wie Poli­tik 2.0, Post-Pri­va­cy, „Recht auf Ver­ges­sen­wer­den“, Big Data und Daten­jour­na­lis­mus, Leis­tungs­schutz­recht, „Netz­ge­mein­de“, Jugend­me­di­en­schutz oder auch das Ver­hält­nis von Jour­na­lis­mus zu Ver­la­gen bzw. Inter­net­platt­for­men tau­chen beim Durch­blät­tern des Inhalts­ver­zeich­nis­ses auf – inso­fern passt das, was hier auf über 400 Sei­ten ste­hen, ganz gut zu den Debat­ten, die mensch so in Erin­ne­rung hat. 

P.S.: Chris­toph Kap­pes erläu­tert hier, wie der Preis zustan­de kommt, war­um Papier im Wis­sen­schafts­dis­kurs wei­ter­hin rele­vant ist und spricht auch an, dass in der Spie­ge­lung des Netz­dis­kur­ses die selbst gesetz­te Frau­en­quo­te von 30 Pro­zent deut­lich ver­fehlt wurde.

Kap­pes, Chris­toph / Kro­ne, Jan / Novy, Leo­nard (Hrsg.) (2014): Medi­en­wan­del kom­pakt 2011 – 2013. Netz­ver­öf­fent­li­chun­gen zu Medi­en­öko­no­mie, Medi­en­po­li­tik & Jour­na­lis­mus. Wies­ba­den: Sprin­ger VS. Ver­lags­sei­te.

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