InAdWriMo für die Diss. – hat’s was gebracht?

Ich hat­te mich ja (infor­mell) am „Inter­na­tio­nal Aca­de­mic Wri­ting Month“ (InAd­Wri­Mo) betei­ligt. Bis zum 11.12. habe ich kei­ne 12000 Wör­ter für mei­ne Diss. geschrie­ben, mit 6750 Wör­tern aber zumin­dest gut die Hälf­te des Geplan­ten geschafft.

Hat’s was gebracht? Ich den­ke schon. Und zwar vor allem durch den selbst­ge­setz­ten exter­nen Druck, der hilf­reich war, um mei­ne Prio­ri­tä­ten dann tat­säch­lich so zu set­zen, dass ich im zurück­lie­gen­den Monat ein biß­chen Zeit zum Schrei­ben hat­te. Aber auch die selbst­ge­setz­te Über­wa­chung hier im Blog kon­kur­riert mit ande­ren „Zwän­gen“ und Ereig­nis­sen. Das ist mit ein Grund dafür, war­um dann doch weni­ger bei her­aus­ge­kom­men ist als erhofft – aber viel­leicht mehr, als ohne die­ses Spiel mit sozia­len Verpflichtungen.

Und dann bleibt noch die Fra­ge, wie weit sich aka­de­mi­sche Fort­schrit­te in die Maß­ein­heit „Wör­ter“ fas­sen las­sen. Am Schluss zählt natür­lich schon, dass es einen Hau­fen bedruck­tes Papier gibt. Aller­dings soll­te da auch genau das rich­ti­ge drauf ste­hen. Am zeit­auf­wen­digs­ten beim aka­de­mi­schen Schrei­ben sind aller­dings drei Tätig­kei­ten, die sich direkt erst­mal über­haupt nicht in zähl­ba­re Wör­ter umset­zen: das ist die empi­ri­sche Arbeit (z.B. die Durch­füh­rung, Tran­skrip­ti­on oder Aus­wer­tung eines Inter­views); das ist die Lite­ra­tur­re­cher­che und Wis­sens­an­eig­nung; und das ist das Kür­zen, Redi­gie­ren und Über­ar­bei­ten von Tex­ten. Inso­fern lässt sich das „Natio­nal Novel Wri­ting Month“-Modell nur bedingt auf die aka­de­mi­sche Welt übertragen. 

War­um blog­ge ich das? Als klei­nes Fazit zu die­ser Akti­on, und als Erin­ne­rung an mich selbst, mich noch­mal inten­si­ver damit zu befas­sen, wo ich – wie auch immer sozi­al ver­pflicht­ba­re ;-) – Zeit­blö­cke für die Wei­ter­ar­beit an der Diss. finde.

Zu kurz: das Jahr

Jeden­falls habe ich gera­de das Gefühl, dass so unge­fähr die Mona­te August bis Okto­ber aus­ge­fal­len sind, die­ses Jahr. Ich weiss auch, wodran das liegt (arbeits­in­ten­si­ves Pro­jekt …) – Gefal­len dar­an fin­de ich trotz­dem nicht. Sehe aber auch kei­ne Ver­län­ge­rungs­op­tio­nen für 2008, leider.

Kurz: Asynchrone Neuheitshorizonte

Hen­ning fragt sich, was nach Twit­ter kommt, und Bene­dikt stellt schon mal fünf Kri­te­ri­en für das „nächs­te gro­ße Ding“ auf. 

Pink chrysanthemum with spider
Was geht als nächs­tes ins Netz?

Das eine habe ich wie­der raus­ge­kramt, als ich das ande­re gele­sen haben, und bei­des zusam­men bringt mich zur Beob­ach­tung, dass das Zusam­men­wir­ken von inter­net­ty­pi­scher Tei­löf­fent­lich­keits­bil­dung mit den gene­rell beschleu­nig­ten Inno­va­tions- und Adap­ti­ons­zei­ten im IT-Bereich den inter­es­san­ten Aspekt hat, asyn­chro­ne Neu­heits­ho­ri­zon­te zu generieren. 

Damit mei­ne ich zum einen, dass die „ear­ly adop­ters“ schon längst bei Twit­ter sind, wenn die Mas­se und die Mas­sen­me­di­en gera­de mal Blogs ent­de­cken (durch­aus durch das letz­te gro­ße Ding syn­chro­ni­siert), zum ande­ren aber auch, dass es mög­li­cher­wei­se gene­rel­le „ear­ly adop­ters“ in Bezug auf Web 2.0 gar nicht mal unbe­dingt gibt. Was für A schon längst in den All­tag inte­griert ist, ist für B noch eine span­nen­de Neu­ent­de­ckung – aber umge­kehrt mag es Web2.0‑Anwendungen geben, die bei B schon als alter Hut durch sind, die A aber noch gar nicht endeckt hat. Dazu dann noch eine Pri­se Spe­zia­li­sie­rung auf unter­schied­li­che Fel­der im Sin­ne des Long-Tail-Endes, und wir haben eine mög­li­che Erklä­rung dafür, war­um Web2.0‑Blogposts so oft selbst­re­fe­ren­ti­ell sind und sich so sehr damit beschäf­ti­gen, was jetzt neu und span­nend ist. Oder span­nend sein könnte.