„A‑01 Strategiewechsel in Afghanistan“

Wei­ter geht’s in der Rei­he Län­der­rats­an­trä­ge mit dem poli­ti­schen Schwer­ge­wicht, d.h. dem Antrag zu Afgha­ni­stan, bzw. genau­er gesagt: zum wei­te­ren Vor­ge­hen in Afgha­ni­stan. Der Antrag umfasst drei Sei­ten und hat eigent­lich die Über­schrift „Für eine poli­tisch-zivi­le Offen­si­ve in Afgha­ni­stan ((selt­sa­mer Sprach­ge­brauch, die zivi­le Offen­si­ve)) – ein Stra­te­gie­wech­sel ist nötig“. Die ers­te der drei Sei­ten nimmt vor allem eine Ana­ly­se der Situa­ti­on aus grü­ner Sicht ein. Dabei wird betont, dass die Situa­ti­on in Afgha­ni­stan sich ins­ge­samt ver­schlech­tert, und dass dies ins­be­son­de­re für den vom mili­tä­ri­schen Vor­ge­hen der „Ope­ra­ti­on Endu­ring Free­dom“ (OEF) beson­ders betrof­fe­nen Süden des Lan­des gilt. Die grü­ne Unter­stüt­zung der „Inter­na­tio­nal Secu­ri­ty Assis­tance Force“ (ISAF) mit zivi­len wie mili­tä­ri­schen Kom­po­nen­ten wird noch ein­mal begrün­det (Sta­bi­li­sie­rung durch die inter­na­tio­na­le Gemein­schaft) und dar­ge­stellt, dass OEF als rein mili­tä­ri­scher Ein­satz abge­lehnt wird.
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Qualitätskriterien für wissenschaftliche Tagungen

Tina Guen­ther vom soz­log hat sich Gedan­ken dar­über gemacht, wor­an die Qua­li­tät einer wis­sen­schaft­li­chen Tagung zu mes­sen ist. Her­aus­ge­kom­men ist eine Lis­te, die ich nicht voll­stän­dig fin­de (z.B. fehlt das rich­ti­ge Mischungs­ver­hält­nis unter­schied­li­cher Ange­bots­for­men und die Bedeu­tung gut gestal­te­ter Pau­sen), und auch nicht in jedem Punkt tei­le (z.B. bezüg­lich der Not­wen­dig­keit eines mehr­spra­chi­gen Call for Papers), die aber eine ganz gute Grund­la­ge für eine Check­lis­te für die nächs­te (mit-)organisierte wis­sen­schaft­li­che Ver­an­stal­tung abgibt. Und zwi­schen den Zei­len eini­ges dar­über aus­sagt, wie es oft auch abläuft, und war­um Kon­fe­ren­zen manch­mal enttäuschen …

War­um blog­ge ich das? 1. Merk­pos­ten, 2. gute Gedan­ken wei­ter ver­brei­ten, 3. die eine oder ande­re Tagung, die ich besucht habe, wäre ein gutes Negativbeispiel.

Mein erstes Mal: Liveblogging

Seit kur­zem gibt es ja das von mir mit admi­nis­trier­te Blog Grü­ne Grund­si­che­rungs­de­bat­te. Den inhalt­li­chen Auf­takt für die­ses Blog bil­de­te am Sams­tag die Regio­nal­kon­fe­renz der Grü­nen in Stutt­gart – rela­tiv leicht­fer­tig hat­te ich vor­ge­schla­gen, zusam­men mit Hen­ning Schü­rig live von dort zu blog­gen. Haben wir auch gemacht, hat auch prin­zi­pi­ell gut geklappt, war aber letzt­lich doch ziem­lich anstren­gend – von der Debat­te selbst habe ich beim Blog­gen und Foto­gra­fie­ren wenig mit­ge­kriegt, so para­dox das auch klin­gen mag. Ver­mut­lich geht’s Jour­na­lis­ten, die live irgend­ein Ereig­nis kom­men­tie­ren, so ähn­lich – du musst einer­seits auf­pas­sen, was da gera­de pas­siert, und dir ande­rer­seits schon mal über­le­gen, was du dazu sagst, wie du es zusam­men­fasst, was du weg­las­sen kannst und wie du es bewer­test. Hen­ning und ich haben jeweils zwei der vier Dis­kus­si­ons­run­den betreut (und dafür net­ter­wei­se vom Lan­des­ver­band das Mit­tag­essen spen­diert bekom­men). Das Ergeb­nis sieht so aus: Kate­go­rie „Regio­nal­kon­fe­renz“ im Grundsicherungsblog.

War­um blog­ge ich das? Ich fand’s ein inter­es­san­tes Erleb­nis, viel­leicht auch für andere.

Neue Beschäftigung für Mittagspausen und Abende

Eigent­lich ist es ja nicht so, dass ich zuviel Zeit hät­te. Trotz­dem habe ich die nicht anders­wei­tig genutz­te Zeit in der letz­ten Zeit eher damit ver­bracht, zusam­men mit Hen­ning und der Koor­di­na­ti­ons­grup­pe das hier vor­zu­be­rei­ten: Das Blog zur Debat­te der baden-würt­tem­ber­gi­schen Grü­nen um Grund­si­che­rung und Grund­ein­kom­men, oder kurz: „Grü­ne Grund­si­che­rungs­de­bat­te“ (oder noch kür­zer: Grundsicherung-BW).

Es juckt mich nach den Erfah­run­gen damit jetzt ja in den Fin­gern, auch mein Blog auf Word­Press umzu­stel­len (da gäbe es so vie­le schö­ne Kon­fi­gu­ra­ti­ons­mög­lich­kei­ten), aber viel­leicht muss das auf den Zeit­punkt t+1 ver­scho­ben wer­den – bis dahin blei­be ich beim LiveJournal.

Und in der heu­ti­gen Mit­tags­pau­se gab’s eh noch was ande­res: der BUND Süd­li­cher Ober­rhein und diver­se grü­ne KVs haben heu­te vor der Frei­bur­ger IHK pro­tes­tiert. Ich war auch mit dabei. Wie­so, wes­halb, war­um? Die Regio­na­li­sie­rungs­mit­tel für die Bahn wur­den gekürzt. Ande­re Län­dern haben dar­auf­hin mit kei­nen oder mode­ra­ten Ein­schnit­ten im Nah­ver­kehr reagiert, Baden-Würt­tem­berg hat dage­gen ziem­lich zuge­schla­gen. Dahin­ter steckt ver­mut­lich der Gedan­ke, eine Finan­zie­rung für das Mil­li­ar­den­grab „Stutt­gart 21“ zu fin­den (also die Tie­fer­le­gung des Stutt­gar­ter Bahn­hofs). Heu­te gab es dazu (zum Nah­ver­kehr) eine regio­na­le Fahr­plan­kon­fe­renz (= Ver­kün­dung der Kür­zung an die Bür­ger­meis­ter und Ver­tre­te­rIn­nen der Tou­ris­mus­ver­bän­de), und die wur­de mit einer klei­nen Pro­test­ak­ti­on beglei­tet. Loka­le Inter­net­nach­rich­ten gibt’s für Süd­ba­den lei­der kaum, und auch die Badi­sche Zei­tung berich­tet (noch?) nicht dar­über – zumeist dann lei­der eh nur für Abon­nen­tIn­nen. Wäre viel­leicht auch mal was, falls ich irgend­wann mal wie­der sehr viel Zeit haben sollte …

Nach­trag: Auf der BZ-Kreis­sei­te scheint es einen Bericht zur BUND-Akti­on zu geben; Zugriff lei­der nur für AbonnentInnen.

War­um blog­ge ich das? Punkt 1, weil ich rich­tig stolz auf das Ergeb­nis bin, Punkt 2, weil, wenn es schon nie­mand sonst berich­tet, zumin­dest hier was dazu ste­hen soll.

Der lange Weg vom Vortrag zur Veröffentlichung

Im letz­ten Som­mer – nein, im vor­letz­ten Som­mer, also im August 2005, war ich in Kesz­t­he­ly in Ungarn auf der 21. Kon­fe­renz der euro­päi­schen Agrar­so­zio­lo­gIn­nen und habe dort etwas über das zu die­sem Zeit­punkt eigent­lich schon abge­schlos­se­ne For­schungs­pro­jekt WALD vor­ge­tra­gen. Ursprüng­lich war wohl geplant, die dort gehal­te­nen Vor­trä­ge auch irgend­wie zu ver­öf­fent­li­chen. Vor etwa einem Jahr hieß es dann, dass doch jede und jeder selbst schau­en soll, was er oder sie aus dem jewei­li­gen Vor­trag macht. Gut, dach­te ich mir, im Ver­gleich zu dem, was ich schon anders­wo unter­ge­bracht habe, ent­hielt mein Vor­trag nichts welt­be­we­gend neu­es über forst­li­che Dienst­leis­ter in Deutsch­land und deren Situa­ti­on. Aller­dings gab es zu mei­nen Ergeb­nis­sen bis­her noch nichts schrift­li­ches auf Eng­lisch. Ergeb­nis mei­ner Über­le­gun­gen war die Idee, den Vor­trag in der neu­en Rei­he „Arbeits­wis­sen­schaft­li­che For­schungs­be­rich­te“ des Insti­tuts zu ver­öf­fent­li­chen – genau für sol­che Din­ge passt die­se Rei­he wun­der­bar. Gesagt, getan – vor der tat­säch­li­chen Ver­öf­fent­li­chung als PDF lagen aller­dings noch diver­se eige­ne und frem­de Über­ar­bei­tun­gen. Heu­te (mit Datum „Okto­ber 2006“, weil so schon län­ger ange­kün­digt) steht die Text­fas­sung des Vor­trags end­lich als Arbeit­wis­sen­schaft­li­cher For­schungs­be­richt im Netz. Zumin­dest in einer klei­nen Auf­la­ge wol­len wir die Arbeits­wis­sen­schaft­li­chen For­schungs­be­rich­te auch dru­cken las­sen – bis ich mei­nen Text gedruckt auf Papier in der Hand hal­te, wird es ver­mut­lich Ende Janu­ar oder Anfang Febru­ar 2007 sein.

Aber ein klei­ner Trost bleibt: obwohl das jetzt doch ganz schön lan­ge gedau­ert hat, bis der Vor­trag end­lich im Netz zugäng­lich ist, wäre der Weg über eine „ech­te“ Ver­öf­fent­li­chung in einer wis­sen­schaft­li­chen Fach­zeit­schrift ver­mut­lich noch um eini­ges lang­wie­ri­ger und arbeits­in­ten­si­ver gewe­sen. Und dar­auf hat­te ich – deut­lich nach Pro­jek­ten­de – schlicht und ein­fach kei­ne Lust.