Inzwischen sind die Buschwindröschen längst verblüht, die Tulpen auch, und bei den Obstbäumen blühen nur noch die späten Apfelsorten. Was auch etwas mit dem Zeitversatz beim Fotografieren zu tun hat – wenn ich Fotos mit dem Handy mache, dann lade ich sie meist sofort auf Flickr hoch. Bei den Spiegelreflex-Fotos ist es fast wie früher mit den 36er-Filmrollen, die erst zum Entwickeln gegeben werden mussten und nach Tagen oder Wochen abgeholt werden konnten. Heute habe ich meine Spiegelreflex-Fotos aus dem März ins Netz gestellt. Und vielleicht ist Beltaine auch der richtige Zeitpunkt, um noch einmal auf den Frühling zurückzuschauen – in einem Jahr, das mit großem Tempo dem Sommer entgegen geht.
Farbpaletten der Monate
Mit den ersten sonnigen Januartagen ist mir mal wieder aufgefallen, wie sehr ich das Licht und die Farben im Spätherbst und Winter vermisst habe. Links mein völlig subjektiver Versuch, aus meinen Fotos des letzten Jahres mehr oder weniger idealtypische Paletten für die jeweilige Jahreszeit und den jeweiligen Monat zusammenzustellen. Hier: von Hand, auch wenn ich mir gut vorstellen kann, dass es auch fancy Programme geben könnte, die genau so etwas machen. Und natürlich spielen meine Vorstellungen, welche Farben zu welchem Monat passen, in die Auswahl der Farben aus den jeweiligen Fotos mit rein.
Ungefähr so sieht jedenfalls das letzte Jahr aus, reduziert auf zwölf mal fünf Farbtöne. Samt einer gewissen Präferenz für Sonnenuntergänge.
Photo of the week: May, almost summer
Coronazeitbedingt versuche ich ja, täglich spazieren zu gehen – die sonst üblichen Wegstrecken zum Bahnhof und zum Büro fallen ja weg. Das Nette dabei ist, den Wechsel der (phänologischen) Jahreszeiten sehr deutlich mitzubekommen. Mitte Mai durch die Felder hier spazieren zu gehen, fühlte sich schon sehr sommerlich an – und der inzwischen fast verblühte Holunder ist ja auch ein Frühsommerphänomen.