Das Jahr ist zwar noch nicht ganz vorbei, aber ich präsentiere doch einfach jetzt schon den ultimativen, kennzahlengesättigten Rückblick auf mein Blogjahr 2013.
Achtung, ein Best Blog Award kommt geflogen
Kaum schreibe ich, dass ich gerade unter akuter Blogunlust leide (ein Beitrag, dem noch immer die Kommentare fehlen!), trifft mich ein gut geworfenes Blog-Preischen Kettenbriefchen Blog-Stöckchen*.
Und weil die hier eher selten aufschlagen, und die Fragen spannend sind, will ich drauf antworten. Über den Kettenbriefteil (11 Fragen beantworten, 10 BloggerInnen 11 neue Fragen stellen, das Bild verlinken) muss ich noch nachdenken.
In eigener Sache: Blogunlust
Keine Sorge, das wird auch wieder besser. Aber aktuell leide ich unter akuter Blogunlust. Weil mir grade nicht wirklich gute Themen einfallen (ja, der Wahlkampf ist vorbei). Weil ich in Arbeit und Freizeit mit Projekten gerade gut ausgelastet bin. Und auch, weil in den letzten Wochen (na gut, seit Oktober …) Quote und Flattr-Einnahmen deutlich zurückgegangen sind. Kommentare erst recht.
Aber wie gesagt. Das gibt sich auch wieder. Ist ja nicht die erste Blogkrise ;-)
P.S.: Was würdet ihr lesen (und diskutieren) wollen?
Alternative zum Google Reader selber hosten: Tiny Tiny RSS
Felix Neumann argumentiert zwar zurecht, dass Selberhosten keine massentaugliche Lösung für die Lock-In-Probleme darstellt, die wolkige Medien so mit sich bringen. Er hat dann aber kurz darauf doch Tiny Tiny RSS installiert – und mich damit, nach einem kurzen Reinschnuppern, dazu gebracht, es ihm nachzumachen.
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Kurz: Wir sind (zu) viele
Das Projekt „Deutschlands Blogger_innen“ (Update: Version 2.0 mit Suchfunktion), das in den letzten 24 Stunden von Luca Hammer umgesetzt wurde – eine interaktive Visualisierung der Facebook-Kontakte von BloggerInnen – ist zunächst mal eine beeindruckende Spielerei. Aber es führt auch noch einmal sehr eindrücklich vor Augen, wie viele BloggerInnen es in Deutschland gibt. Dargestellt ist ja nur der Teil, der sich in die dazu angelegte Facebook-Gruppe eingetragen hat (oder eingetragen wurde), und der überhaupt bei Facebook aktiv ist.
Mir ist aufgefallen, dass mir ein großer Teil der BloggerInnen überhaupt nichts sagt. Das betrifft auch einige der „dicken Punkte“, gut vernetzte BloggerInnen. (Mal abgesehen davon, ob Facebook-Vernetzungen viel über Interblog-Kommunikation aussagt, bei mir zumindest läuft die eher über Twitter). Strukturell bietet sich das typische Bild des power laws der Netzwerkgesellschaft: einige wenige stark vernetzte, und dann schnell eine sehr große Zahl wenig vernetzter Blogs. Wer möchte, kann hier von A bis Z durchzählen.
Viele BloggerInnen – das ist erst einmal gut so. Andererseits heißt das auch, das nur wenige über kleine Blasen hinaus wahrgenommen werden können. Und die Aufmerksamkeitsspanne, die Zahl der Blogs, die von vielen gelesen werden können, ist naturgemäß begrenzt. Hier wäre ein Vergleich mit kleineren Sprachgemeinschaften oder Ländern spannend: Wenn 500.000 Menschen die Grundgesamtheit bilden, in der sich Blogs vernetzen und wahrgenommen werden, sieht das anders aus als bei etwa 100 Mio. im deutschen Sprachraum. Nochmal anders ist es, wenn der Sprachraum so groß ist, dass die richtig großen Blogs gut davon leben können und selbst für Spezialthemen im Long Tail noch eine kritische Masse an BloggerInnen und aktiven LeserInnen erreicht wird. Bei letzterem erscheint mir die Situation im deutschen Sprachraum grenzwertig – dafür sind wir zu wenige. Und für „general interest“ und Blogs als Meinungskolumnen dann wieder zu viele. Anders gesagt: Wir sind zu viele, und deswegen müssen wir mehr werden!