Ich beginne das Jahr 2016 im Blog mit einem Foto aus dem letzten Jahr – die fantastischen Blautöne, die der Opfinger See in der Wintersonne produziert hat, musste ich doch noch mal würdigen. 2016 hat dagegen in Feinstaub und Nebel begonnen und setzt jetzt auf Regen und deutlich kältere Grautöne. Vom Neujahrsspaziergang durch den Nebelwald wird’s dann demnächst auch noch Fotos geben – für heute muss aber Dezemberblau reichen.
Kurz: Gehirnprogrammierung
xkcd versucht sich an einer Erläuterung des Phänomens, CC-BY-NC 2.5. Randall Munroe
Das Netz diskutiert, ob dieses Foto ein weiß-goldenes oder ein blau-schwarzes Kleid zeigt. Ist eigentlich eine ziemlich seltsame Frage. Was bei mir grade dazu führte, dass ich es massiv interessanter fand als noch Minuten zuvor, ist ein Link, den ich in einer Debatte der Wahrnehmungspsychologie hinter diesem Phänomen bei reddit gefunden habe.
Bisher war das für mich ein weiß-goldenes Kleid, und ich konnte auch nicht so richtig verstehen, warum das blau sein soll, trotz diverser Erläuterungen, auch xkcd (oben) half nicht wirklich weiter.
Dann habe ich auf diesen Link geklickt (Achtung!), der das ursprüngliche Foto in Bezug auf Belichtung etc. farblich korrigiert. Seitdem sieht das Orignalfoto! für mich ebenfalls blau-schwarz aus – und nicht mehr weiß-gold. So einfach ist es, Gehirne umzuprogrammieren – und das ist das eigentlich Interessante an dieser Debatte.
Photo of the week: Ominous
„Ahnungsvoll, bedrohlich, bedenklich“ – so übersetzt leo.org „ominous“, was mir spontan als Titel für dieses Foto einfiel. Eigentlich sind Bäume (auch abgestorbene), Monde und der tiefblaue Sommerabendhimmel nichts, was bedrohlich oder bedenklich sein sollte. Zusammen wirkt es dann vielleicht doch so; jedenfalls dann, wenn die menschliche Eigenschaft, sich Zusammenhänge und Geschichten auszudenken, zuschlägt.
Photo of the week: Cloud drama II
Etwas verspätet mein Foto der Woche. Dafür mit herzlichen Grüßen zum ersten Mai bzw. zu Beltaine/Walpurgisnacht. Hier hat’s gestern Nacht ganz schön gestürmt. Die Wolken im Bild sind aber schon ein paar Tage älter.
Memo to self: Das Smartphone eignet sich aus zwei Gründen nicht als Ersatz für eine ordentliche Kamera. Der eine, nicht ganz so wichtige Grund, ist die bei einbrechender Dunkelheit sehr schnell schlecht werdende Bildqualität. Der andere, wichtigere Grund, ist die Akkulaufzeit, und die Tatsache, dass die eingebaute Kamera-App sich weigert, bei niedrigem Akku-Stand noch Fotos zu machen. Der Instagramm-Klon „Retro Cam“ kann das zwar, aber manchmal sollen Fotos ja nicht so aussehen, als kämen sie von einem Smartphone eines Hipsters. Deswegen habe ich bedauerlicherweise von meinem Spontanausflug nach Lübeck-Travemünde an den morgendlichen Ostseestrand nur ein paar verwaschene Retrobilder. Und vom Länderrat samt hübschem Lübecker Stadtpanorma auch nicht wirklich welche. Und von dem erstaunlichen Morgen- und Abendlicht, dass es zur Zeit gibt, fehlen mir die Fotos ebenfalls. Oder Stuttgart: der sich im Wasser spiegelnde Landtag bei Nacht sieht durchaus hübsch aus, ist aber mit dem Smartphone nicht wirklich gut fotografierbar.
Jetzt habe ich keine Lust, überall meine betagte Canon EOS 300D mithinzuschleppen. Dann habe ich noch so einen kleinen Fotoapparat von Samsung, von der Qualität her ok – der ist seit Monaten nicht mehr aufgeladen worden, weil ja das Smartphone auch Fotos machen kann. Oder doch eine ganz andere Lösung?
P.S.: Auf der Klausur des AK Wissenschaft am Bodensee (da war ich in den letzten Tagen nämlich auch) konnte ich mit der etwas besseren SLR der Fraktion Fotos machen – so ein lichtstarkes Objektiv und brauchbare, über ISO 800 hinausgehende Lichtempfindlichkeiten haben schon was. Hmm. Hmm. Hmm.
P.P.S.: Das Foto oben zeigt übrigens schön die Grenzen der „Cloud“ als Metapher.