Netzwerke überall
Diesmal nicht die sozialen Netzwerke im Internet, oder die Akteurs-Netzwerke, die alltägliche Praktiken tragen, sondern ein kurzer Hinweis auf einen Paradigmenwechsel in der Gentechnik:
To their surprise, researchers found that the human genome might not be a „tidy collection of independent genes“ after all, with each sequence of DNA linked to a single function, like a predisposition to diabetes or heart disease.
Instead, genes appear to operate in a complex network, and interact and overlap with one another and with other components in ways not yet fully understood. According to the institute, these findings will challenge scientists „to rethink some long-held views about what genes are and what they do.“
Warum blogge ich das? Weil es so scheint, als wäre Netzwerk das neue schwarz, äh, also die neue Großtheorie, die systemtheoretisches Denken in ziemlich vielen Kontexten handhabbar macht.
Neues zum Fall Andrej H.
Weil’s im Blog ein bißchen untergeht: in diesem Beitrag habe ich – als PS mit inzwischen sechs Updates – ein bißchen was zur Verhaftung des Berliner Stadtsoziologen Andrej H. geschrieben. Wer sich dafür interessiert, sollte da nachlesen. Das wichtigste ist sicherlich der von vielen prominenten SozialwissenschaftlerInnen und über 600 weiteren unterstützte offene Brief, in dem die Generalbundesanwältin aufgefordert wird, ihre Praxis zu überdenken und Andrej Holm freizulassen. Inzwischen gibt’s auch eine internationale Version davon einer zweiten Initiative, nämlich hier.
Warum blogge ich das? Aufmerksamkeitsgenerierung.
Bioläden besser als Supermärkte
In Teilen Freiburgs ist heute abend mehrere Stunden lang der Strom ausgefallen – wohl wegen einer defekten Trafostation. Genau um diese Zeit habe ich eine Freundin dabei begleitet, im Stühlinger – also da, wo der Strom weg war – noch was einzukaufen. War ganz schön seltsam, vor allem deswegen, weil der Edeka (Rolltreppen, künstliche Beleuchtung) einfach komplett zu war (samt Schild „wegen Stromausfall leider gesperrt“ oder so ähnlich). Im Bioladen – die natürlich auch aus ganz anderen Gründen viel besser als herkömmliche Supermärkte sind – war’s zwar auch dunkel, aber der Laden hatte (trotz skeptischer Nachfrage) geöffnet und verkaufte auch. Scanner, Registrierkasse und Gemüsewaage waren allerdings auch dort funktionslos …
Kurz zuvor hatte ich noch davon berichtet, wie schön Praxistheorie das „ohne groß drüber nachzudenken“ alltäglicher Handlungsabläufe erklären kann. Außer, wenn die eben nicht funktionieren. Zum Beispiel, wenn in einer Stadt, wo das sonst sehr selten passiert, der Strom ausfällt. Und die alltäglichen Handlungsmuster dann eben plötzlich nicht mehr funktionieren, und statt dessen alltägliches Handeln dann auf einmal mit Bewusstheit, Nachdenken und nicht-automatisierten Handlungsvollzügen verbunden ist.
Warum blogge ich das? Sommerlochanekdotenblogging. Und weil’s die Praxistheorie schön illustriert.
Freiburg nur Platz 94 (Update)
Kurz bemerkt: im internationalen Vergleich landet die Universität Freiburg nur auf Platz 94 – und ist damit die fünftbeste deutsche Hochschule.
Warum blogge ich das? Um dann morgen die stolze Pressemitteilung meiner Alma Mater dran hängen zu können.
Update: Eine Pressemitteilung der Uni Freiburg habe ich noch nicht gesehen, dafür vermeldet Basel Rang 82. Die Gesamtliste, die Vorjahresergebnisse und einiges zur Methodologie (gezählt werden Nobelpreise, oft zitierte ForscherInnen, Artikel in Nature und Science sowie Artikel in den Science Citation und Social Science Citation-Indexes) findet sich hier.