Noch ein Foto aus Glasgow. Der ScotRail-Bahnhof „Exhibition Center“ und das eigentliche Messegelände sind durch diese überdachte Fuß- und Radverkehrsbrücke verbunden. An der Wand steht „People make Glasgow“. Bewusst an eine solche verglaste Fußgängerbrücke erinnere ich mich sonst nur von einem Besuch in Luleå in Schweden. Möglicherweise verbindet das schlechte Wetter beide Städte.
Unsortierte Gedanken zu den Wahlen in Thüringen und Sachsen
Noch läuft die Auszählung, aber die Hochrechnungen sind jetzt so stabil, dass ich glaube, sinnvoll etwas zu den beiden Wahlen heute sagen zu können. Das sind allerdings eher unsortierte Gedanken als eine tiefergehende Analyse o.ä.
Nach jetzigem Stand erhält die AfD in Thüringen 32 der 88 (!) Sitze, die CDU 23, das neue BSW 15, die LINKE 12 und die SPD 6. Alle anderen Parteien sind nicht im Landtag vertreten, die FDP ist ebenso deutlich rausgeflogen wie die GRÜNEN. Zu Beginn des Wahlabends sah es so aus, als hätte eine Koalition aus CDU, BSW und SPD eine Mehrheit. Die wäre aktuell allerdings auch nicht gegeben, sondern wird um einen Sitz verfehlt. Eine rechnerische Mehrheit hätten dagegen AfD und BSW – das wird aber wohl vom BSW (zum Glück) abgelehnt.
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Photo of the week: Enter the night, Glasgow
Um vom am Rand der Merchant City in Glasgow gelegenen Hotel zum Scottish Event Campus zu kommen, auf dem die Worldcon stattfand, gab es zwei Möglichkeiten: zu Fuß, so 30 bis 40 Minuten, entlang der Clyde, oder – zumindest zu den abends dann nicht mehr gegebenen Betriebszeiten – mit der S‑Bahn. Hier bin ich zu Fuß zurückgelaufen, und – wie auf späteren Fotos vom selben Abend zu sehen ist – gerade noch rechtzeitig angekommen, bevor der große Regen losging. Zu diesem Zeitpunkt war aber allenfalls ein Nieseln in der Luft zu spüren, der Abend färbte die regungslose Clyde schwarz, und vom gegenüberliegenden Ufer schienen bunte Lichter.
Hoffnung am Ende der Welt
Die Welt draußen ist mal wieder ziemlich am Ende. Zeitgenössische Science Fiction reagiert darauf auf drei Arten: sie setzt sich erstens direkt damit auseinander – da sind wir dann bei „CliFi“, Climate Fiction und Verwandtem, sei es Kim Stanley Robinson, sei es T.C. Boyle, sei es mit anderer Perspektive Neal Stephenson. Oder bei Werken, die andere Probleme, die wir gerade haben, direkt literarisch verarbeiten. Ausgrenzung und Inklusion beispielsweise.
Die zweite Reaktion ist Eskapismus. Das muss nichts schlechtes sein. Science Fiction landet dann beispielweise bei der neusten Form der Space Opera. Einen sehr guten Überblick darüber, was da alles drunter passt, gibt Jonathan Strahan in seiner gerade erschienenen Anthologie New Adventures in Space Opera. Mit Norman Spinrad spricht er davon, dass es sich bei Space Opera nach wie vor um „straight fantasy in science fiction drag“ handelt. Das gilt auch für das, was in den 2020er Jahren passiert, nach dem Höhepunkt der „new space opera“. Nur dass diese Texte diverser und multiperspektivischer sind, und sich kritischer mit den Politiken und Machtverhältnissen in den jeweils imaginierten Welten auseinandersetzen, als dies davor der Fall war.
Drittens, und damit sind wir beim Thema dieses Textes, erscheinen eine Vielzahl von Geschichten und Büchern, die irgendwo zwischen „cozy“, Hopepunk und Solarpunk einsortiert werden können. Obwohl es Überschneidungen gibt, ist Solarpunk doch noch einmal etwas anderes als Climate Fiction, und ist „cozy“ SF&F nicht identisch mit der 2020er-Fassung von Space Opera. Wir kommen gleich zu Definitionen – hier sei allerdings schon einmal gesagt, dass diese Grenzziehungen weniger hart sind, als sie manchmal erscheinen, und teilweise noch im Entstehen befindlich sind. Mir geht es vor allem darum, einen Blick auf etwas zu werfen, was ich als aktuellen Trend in Science Fiction (und eingeschränkt: Fantasy) wahrnehme.
Photo of the week: Balloch / Whinny Hill Wood – XXII
Ein zweites Foto von meiner Glasgow-London-Straßburg-Reise. Leider hatten wir nur einen Tag, um einen Blick auf Loch Lomond zu werfen. Dazu sind wir mit dem Zug von Glasgow nach Balloch gefahren (etwa eine Stunde, gut angebunden) und waren dann bei Balloch Castle – das derzeit wegen Renovierung geschlossen ist – am Ufer des Lochs und sind durch den sehr schönen Whinny Hill Wood spaziert, um in der Mitte des Rundgangs von oben einen Blick auf Loch Lomond und die Highlands werfen zu können. Trotz Nieselregens sehr schön.