Am 30.09. ein Foto von Wassersprengern in einem Stuttgarter Park zu zeigen, wäre ein bisschen taktlos gewesen. Deswegen gibt’s heute lieber diesen Nachtfalter, den ich vor einigen Wochen an meiner Wohnzimmerlampe gefunden habe – modisch durchaus zueinander passend. Ist dann aber wieder weggeflogen.
Photo of the week: The road
Ein verwunschener Waldweg, der auch aus einem anderen Jahrhundert kommen könnte …
Noch ein Bild vom Wichtelpfad am Feldberg, der vermutlich in wenigen Wochen seine Winterruhe antritt. Wer die Feldberg-Wichtel besuchen will, sollte sich also sputen. (Mehr Bilder in diesem Set).
Photo of the week: Coral reef
Ich war am Sonntag – am letzten Documenta-Tag – auf der Documenta 13. Bzw. habe meine Heimfahrt von Berlin dazu genutzt, zumindest mal ein paar Stunden im Karlsaue-Außengelände herumzuwandern, und mit anzuschauen, wie liegende, stehende, gehende und radfahrende Menschen Kunstwerke bewundern. Mir wurde vorher gesagt, dass es sich angesichts der Vielzahl an Werken eigentlich am ehesten lohnt, sich vorher zu informieren, und dann die anzusteuern, die ganz besonders herausragend sind. Habe ich nicht gemacht, sondern bin eher ziellos gewandert. Einiges fand ich eher blöd, bei einigem – etwa dem Biokiosk von AND AND AND – habe ich mich schon so ein bisschen gefragt, was daran Kunst ist, anderes wiederum – beispielsweise die Bienenkönigin in Pierre Huyghes unbenannter Garteninstallation ist definitiv großartig. Gesamteindruck: viel – auch politischer – Geist der 1970er Jahre, viel Natur, die Kunst macht, und Kunst, die Natur macht, und insgesamt eine interessante Stimmung irgendwo zwischen Hippie-Festival und Museumsbürgertum.
Das ganze hätte ich jetzt gerne mit Fotos der genannten Werke illustriert. Ich habe auch welche gemacht, die ich durchaus gelungen finde. Aber wenn, das, was hier so dazu steht, was beim Fotografieren von dreidimensionalen Kunstwerken zu beachten ist, rechtlicherweise, nur halbwegs stimmt, ist es geradezu unmöglich, Fotos von der Documenta 13 ins Netz zu stellen. Formal bräuchte ich, wenn ich das richtig sehe, eine Einwilligung der jeweiligen KünstlerIn und müsste Nutzungsrechte erwerben. Dann eben nicht. Und nachdem ich mich jetzt informiert habe, kann ich auch schlecht so tun, als wüsste ich das nicht.
(Ich habe mal an die Documenta 13 geschrieben, wie die das sehen – vielleicht gibt es ja auch eine generelle Nutzungserlaubnis der D13-Werke. How knows. In den Ausstellungsgebäuden ist das Fotografieren erlaubt, wenn kein Blitz und kein Stativ verwendet werden – sagt aber noch nichts darüber aus, wie es mit der Freifläche und vor allem mit der weiteren Verwendung von Bildern der Kunstwerke so ausseht. Lang lebe das Urheberrecht im digitalen Zeitalter.)
P.S.: Ein auf dem Feldberg gefundener Pilz.
Photo of the week: Blueberry (oder: Besuch des Wichtelpfads)
Letzten Mittwoch haben wir endlich mal den Wichtelpfad am Feldberg erkundet. Dieser Heidelbeerbusch ist einer von tausenden, die wir dort gesehen haben – an einigen hingen auch noch Beeren.
Was ist der Wichtelpfad? Ein etwa zwei Stunden dauernder Rundweg durch den Auerhahnwald auf dem Feldberg. Mit Bus und Bahn gelingt die Anfahrt mit der Höllentalbahn bis Feldberg-Bärental, von da geht es dann mit dem Bus 7300 bis zum „Feldberger Hof“ weiter. Dort kann im Haus der Natur ein kostenloser kleiner Flyer abgeholt werden. Der Pfad selbst beginnt hinter dem häßlichen Betonkomplex Feldberger Hof – zuerst muss noch ein beeindruckender Wipfelklettergarten umrundet werden, dann geht’s mit den Wichteln los.
Der Rundgang erzählt die Geschichte des Wichtelpostboten, der dem Auerhahn Anton einen Brief bringen möchte, ihn aber nicht finden kann. Nebenbei wird einiges über das Leben von Auerhähnen und ‑hennen vermittelt. Die Wichtelstationen – etwa ein Wichtelwirtshaus oder eine Apotheke – sind hübsch anzusehen und detailreich ausgestaltet*, und fügen sich harmonisch in den Wald ein. Meist sind sie im Wurzelbereich großer alter Bäume aufgebaut. Daneben gibt es einige Stationen, an denen nicht die Wichtel die Hauptrolle spielen, sondern beispielsweise der Dreizehenspecht oder der Fuchs, und an denen weniger kognitive als andere Elemente (z.B. Klettern) eine Rolle spielten.
Uns und Zora und Rasmus (6 bzw. 3,5 Jahre) hat der Pfad gut gefallen und war ohne Ermüdungserscheinungen begehbar. Geöffnet ist er im Sommerhalbjahr. Besonders schwierige Klettertouren oder so gibt es nicht, wie schon im Prospekt beschrieben, ist er allerdings nicht kinderwagentauglich. Weitere Infos: www.wichtelpfad.info.
Nähere Einblicke in den Pfad – aber auch ein paar Spoiler – gibt es in diesem Fotoset, aus dem auch das Foto des Heidelbeerbusches oben stammt.
* Ich habe mal (für die Landesforsten Rheinland-Pfalz) einen Teil der Öffentlichkeitsarbeit der dortigen Naturpädagogik auf die dort vermittelten Geschlechterbilder hin untersucht. Mit dem Blick könnte ich mir auch beim Wichtelpfad Feldberg noch einige Verbesserungen vorstellen, …