Kurzeintrag: Flaschenmangel?

Colours of Bionade III
Hier: Feh­ler­lo­se Flaschen

Heu­te beim Mit­tags­tisch im Cafe dau­er­te es eine Wei­le, bis mir klar wur­de, was mich an mei­ner Bio­na­de irri­tier­te. Dort, wo über dem Eti­kett nor­ma­ler­wei­se der schlan­ke Hals­an­satz der Fla­sche beginnt, stand jetzt auf ein­mal etwas in dicken Glas­let­tern – „BECK’s“. Der Inhalt stimm­te aber. 

Irr­tum oder Rück­griff auf Fremd­fla­schen wg. Überumsatz?

Lego, Lego, Lego!


Goog­le fei­ert das auch …

Genau. Lego wird fünf­zig Jah­re alt, und ein Blog-Arti­kel von Joel John­son bei Boing­Bo­ing Gad­gets brach­te mich dazu, zu rea­li­sie­ren, dass ich tat­säch­lich das „Gala­xy Explorer“-Raumschiff hat­te, das er da als ers­tes abfei­ert. Ganz schön lan­ge her. Mein letz­ter Lego-Kas­ten ist ein Mind­s­torm-Set, dass ich mir gegen Ende mei­nes Stu­di­ums gekauft habe (Robo­ter, Infor­ma­tik usw.). Die gan­zen ande­ren Stei­ne lie­gen heu­te irgend­wo bei mei­nen Eltern, wild durch­ein­an­der. Und Zora ist noch zu klein dazu.

Ange­sichts der wich­ti­gen Fra­ge „Play­mo­bil oder Lego“ (ganz klar letz­te­res) ist es jedoch nie zu früh zur früh­kind­li­chen Markenprägung:

Neues Spielzeug
Zora hat zu Weih­nach­ten Duplo bekommen

So ähn­lich war das bei mir übri­gens auch. Duplo gab es wohl noch nicht, als ich rich­tig klein war – bei mei­nen Schwes­tern dann schon. Aber ich erin­ne­re mich noch gut dar­an, bei Besu­chen mei­ner Groß­el­tern mit den Lego­stei­nen gespielt zu haben, die mei­ner Mama und mei­ner Tan­te gehör­ten. Kei­ne Son­der­sets, son­dern schlich­te ecki­ge Klöt­ze. Wohl tat­säch­lich aus den spä­tern 1950ern, frü­hen 1960ern (vgl. Zeit­li­nie).

Beim Weih­nachts­ge­schenk­kau­fen ist mir auf­ge­fal­len, dass Lego inzwi­schen unglaub­lich aus­dif­fe­ren­zier­te Sets anbie­tet (gilt für Duplo wie für die rich­ti­gen Stei­ne). Irgend­wie ist das scha­de. Ers­tens nervt die immer schnel­ler wer­den­de Modell­fol­ge (John­son schreibt zwi­schen den Zei­len ähn­li­ches im oben genann­ten Blog­ein­trag bei Boing Boing Gad­gets), und zwei­tens ist das tol­le an Lego ja gera­de, dass alles zusam­men­passt, und dass – anders als bei Play­mo­bil – so wenig vor­ge­ge­ben ist. Für Zora haben wir des­we­gen auch nicht das Bau­ern­hof­set, das Stadt­set und erst recht nicht das Klei­ne-Prin­zes­sin-Set gekauft, son­dern ziem­lich schlich­te Grund­bau­stei­ne. Und, wie auf dem Foto nicht zu sehen ist (aber hier), Hund und Kat­ze aus Nicht-Lego. 

War­um blog­ge ich das? Nost­al­gie siegt über Plas­tik. Mehr zum The­ma Play­mo­bil gibt’s übri­gens in der Magis­ter­ar­beit von Chris­ti­an Haug.

Ikonographie der IKEA-Toilette (Update)

Eini­ge wis­sen es schon: wir zie­hen end­lich um! In die­sem Zusam­men­hang war ich dann vor ein paar Tagen auch bei IKEA, und habe dort u.a. auch die Toi­let­te besucht. Die Män­ner­toi­let­te war wie folgt beschriftet:

Männertoilette bei IKEA

Was mir prin­zi­pi­ell sehr gut gefal­len hat, im Detail aber noch nach­bes­se­rungs­wür­dig wäre. Gut ist: IKEA bie­tet nicht nur ers­tens gene­rell eine kos­ten­lo­se Toi­let­te an, und zwei­tens (sowohl in der für Män­ner wie in der für Frau­en) auch eine klei­ne­re für Kin­der, son­dern drit­tens in bei­den Räu­men auch einen Wickeltisch. 

Das Signal, dass auch Väter wickeln kön­nen sol­len, wird aller­dings durch die Iko­no­gra­phie teil­wei­se wie­der in Fra­ge gestellt. Auf dem Bild (s.o.) ist ja nun ein­deu­tig zu erken­nen, dass nur Men­schen mit Rock Babys wickeln. Stan­dard­deu­tung: Frau. Es mag eine Klei­nig­keit sein und an die For­de­rung nach Rad­weg­be­schrif­tun­gen mit und ohne Stan­ge (im Rad­bild) erin­nern: aber noch bes­ser fän­de ich es, wenn auf dem Schild ganz selbst­ver­ständ­lich auch ein Mann beim Wickeln zu sehen wäre. Alter­na­tiv­deu­tung: gera­de die Bei­be­hal­tung des Ste­reo­typs macht klar, dass hier nicht nur Män­ner Kin­dern wickeln kön­nen sol­len, son­dern dass sie dadurch ein biß­chen wie ste­reo­ty­pe Frau­en sind, was aber durch­aus – aus Sicht der IKEA-Tür­be­schrif­tung – erwünscht wäre. 

Noch etwas radi­ka­ler gedacht stellt die funk­tio­na­le Auf­wer­tung von Toi­let­ten die Gen­der-Tren­nung in Fra­ge: wie könn­te eine intim­sphä­ren­wah­ren­de Toi­let­ten­an­la­ge aus­se­hen, die auf der sel­ben Grund­flä­che die sel­be Funk­tio­na­li­tät anbie­tet (und den Wickel­raum dann geschlechts­am­big beschriftet?).

War­um blog­ge ich das? Vor allem aus Freu­de über die rela­tiv gro­ße Selbst­ver­ständ­lich­keit eines zwei­ge­schlecht­lich zugäng­li­chen Wickel­tisches bei IKEA.

Update: Es gibt noch einen zwei­ten Feh­ler im Bild, auf den mich „riech­t­laut“ bei Flickr hin­ge­wie­sen hat. Wer fin­det ihn, ohne nachzuschauen?