Habe die Osterferien vor allem zum Erkältetsein genutzt; so ist das mit diesen effizient organisierten Körpern. Entsprechend viel Zeit habe ich in Bett und Wohnung zugebracht, und mich ein bisschen gefragt, wie Stil bzw. Einrichtungsästhetik (unter Berücksichtigung von begrenzten Mitteln und vorhandenen Dingen) zustande kommt. Naja, nicht wirklich. Aber das würde zumindest zu meinem Foto der Woche passen.
In der Buchhandlung
Seit fast einem Jahr war da noch dieser Gutschein über 25 Euro, den ich geschenkt bekommen hatte, und den ich in der großen Buchhandlung hier vor Ort einlösen konnte.
Eigentlich eine gute Sache, so ein Gutschein: Ich lese ziemlich viel; die letzten Bücher, die ich zur Unterhaltung gelesen habe, können hier besichtigt werden. Dann habe ich – darauf werde ich gleich noch zurückkommen – manchmal ziemlich spezielle Vorstellungen davon, was ich gerne lese. Insofern: Gute Idee, einen Gutschein statt ein Buch zu verschenken, das mir vielleicht letztlich doch nicht gefallen hätte.
Dass der Gutschein noch immer uneingelöst von mir hierher und dorther geschleppt wurde, hatte wohl etwas damit zu tun, dass ich seltener in die Innenstadt kam. Aber, das muss ich zugeben, die Tatsache, dass ich den ganz überwiegenden Teil meiner Bucheinkäufe seit einigen Jahren über ein großes Internetversandhandelsunternehmen abwickle – auch diese Tatsache wird dazu beigetragen haben, dass der Gutschein so lange uneingelöst blieb. Kurzum: Erst heute hatte ich die Zeit und die Muße, mich in die große Buchhandlung im Stadtzentrum zu begeben, um das Geschenk endlich aus dem Virtuellen ins Reale zu verwandeln.
Kurz: Süße Ausstellungsempfehlung
Die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe unterhält eine „Junge Kunsthalle“ – und weil meine Tochter heute Geburtstag hat, und gerade eh in Karlsruhe weilt, haben wir die aktuelle Ausstellung „Extrem süß!“ in der Jungen Kunsthalle mal besucht. Beide Kinder waren ganz angetan, und ich auch. (Fotos)
Die Ausstellung ist zweigeteilt: Zum einen gibt es etwa zwei Dutzend Kunstwerke, die sich in unterschiedlicher Art und Weise dem Thema „Süßes“ nähern – vom fotorealistisch wirkenden Arcylgemälde einer Konditorei-Auslage bis hin zu Stoffarbeiten oder überlebensgroßen Smarties. Zum anderen gibt es im oberen Stockwerk die Möglichkeit für Kinder, selbst tätig zu werden und aus Unmengen an Zutaten – Styropor, Perlen, Farbe, Leim, Lakritzschneckendruckstöcken, … – selbst süße Kunst zu basteln. Auch das hat beiden ziemlichen Spaß gemacht.
„Extrem süß!“ läuft noch bis 1.4.2012 in der Jungen Kunsthalle der Staalichen Kunsthalle Karlsruhe, Hans-Thoma-Str. 4, Dienstag bis Freitag ist sie von 10–17 Uhr geöffnet, Samstag, Sonntag und an Feiertagen bis 18 Uhr. Für EinzelbesucherInnen ist der Eintritt frei (Materialkosten).
Kurz: Handwerkskunst
Die Bahn hat ja das Frühstücksangebot im ICE-Bistro radikal gekürzt. Im Prinzip auf eine Option: Menu IV – Croissant plus Heißgetränk, 3,90 Euro. Entscheidungsfreiheiten bestehen nur bei der Kaffeezubereitung. Meine Wahl heute morgen, Latte Macchiato, führte mich zu einer interessanten Beobachtung im Sinne der Sennettschen Loblieder auf Handwerksethos und Qualitätsarbeit.
Statt auf eine Taste zu drücken, und den Automaten ein standardisiertes Produkt ausspucken zu lassen, erwies sich der Barmann als kunstvoller Handwerker. Zur Zubereitung eines Latte ließ er den Automaten erst mehrfach Milchschaum generieren. Nach Erreichen der gewünschten Füllhöhe nahm er das Sieb der Auffangwanne ab, um am oberen Glasrand mehr Platz zu haben, ließ Espresso ein, klopfte mit dem Glas auf den Tisch, um schließlich eine weitere Schicht Milchschaum hinzuzufügen und das Ganze dann zu servieren.
Nach dem Sinn gefragt, verwies der Barmann darauf, dass die Maschine alleine keinen ansehlichen Latte zustande brächte. „Wir haben Automaten, da sieht das [Ergebnis] nicht gut aus, wenn ich auf den Knopf drücke!“
Kurz: Lichtfarben & Glühbirnenverbot
In der taz philosophiert heute Kerstin Decker über das Verbot der 60-Watt-Glühbirne und sieht im kalten Schein der Leuchtstoffröhre neue Zeiten heranziehen. (Wobei? Neon – war das nicht schon mal ne Zeitenwende?) Ich habe spontan zum Mailprogramm gegriffen und einen klitzekleinen Leserbrief hingeschickt, weil ich das alte Argument mit dem kalten Leuchtstoffröhrenlicht der Energiesparlampen heute für Quatsch halte. Hier ist er:
Re: Glühbirnennostalgie
Na, nach 100 Jahren ist’s aber doch wirklich auch mal Zeit für was Neues. Und überhaupt – ob der Autorin bei aller Nostalgie bekannt ist, dass es seit einigen Jahren Energiesparlampen in eine Vielzahl von Lichtfarben gibt? Blaues, helles „Tageslicht“ in der Küche und gemütliches warmes Licht im Wohnzimmer – beides ist längst stromsparend möglich. Kurzum: Die Glühbirne ist reif fürs Museum.
Und ihr so?
P.S.: Inzwischen ist die taz-Kolumne, auf die ich mich beziehe, auch online verfügbar.
P.P.S.: Die taz hat der Leserbrief heute abgedruckt.