Photo of the week: Comet C/2020 F3 NEOWISE

Comet C/2020 F3 NEOWISE

 
Mit blo­ßen Augen habe ich ihn immer noch nicht gese­hen, aber zum Glück ist mei­ne Canon EOS 77D etwas bes­ser dar­in, Pho­to­nen wahr­zu­neh­men. Inso­fern kann ich jetzt stolz – trotz aller Unschär­fe und Kör­nig­keit – mei­ne NEO­WI­SE-Auf­nah­me präsentieren. 

Den Kome­ten, der nur alle rund 8000 Jah­re von der Erde aus sicht­bar ist, konn­te ich gegen 23 Uhr foto­gra­fie­ren, Rich­tung Nord­west über Frei­burg-Lehen. Ich hat­te das bereits ges­tern Nacht bzw. heu­te am frü­hen Mor­gen ver­sucht, da aber kein Glück gehabt – ers­tens waren die Anga­ben wider­sprüch­lich, wo der Komet den zu fin­den ist, und zwei­tens habe ich auf der Suche nach einem guten Aus­sichts­punkt zwar Jupi­ter­mon­de, Kanin­chen und einen sehr beein­dru­cken­den Mond­auf­gang gefun­den, aber eben nicht den dann doch eher licht­schwa­chen Kome­ten. Um 4 Uhr früh war es schon viel zu hell, und gegen Mit­ter­nacht habe ich schlicht in der fal­schen Him­mels­rich­tung gesucht. Jetzt habe ich mei­ne Kame­ra gegen 22 Uhr auf den (für die­sen Zweck: glück­li­cher­wei­se) noch unbe­bau­ten Fel­dern im Die­ten­bach-Gelän­de direkt neben dem Rie­sel­feld auf­ge­baut, und muss­te dann noch eine gan­ze Wei­le war­ten, bis es dun­kel genug war, um etwas zu sehen. Das hat­te aller­dings den Neben­ef­fekt, dass auch die bei der Canon eh schwie­ri­ge manu­el­le Schär­fe­ein­stel­lung etc. nicht mehr gut zu erken­nen war. Zudem muss­te ich eine gan­ze Wei­le mit ver­schie­de­nen Ein­stel­lun­gen her­um­pro­bie­ren (hier: ISO 1600, 6 Sekun­den Belich­tungs­zeit, das Bild ist hin­sicht­lich der Kon­tras­te noch etwas nach bear­bei­tet …). Soweit also: mein ers­tes Kometenfoto!

Photo of the week: May, almost summer

May, almost summer

 
Coro­na­zeit­be­dingt ver­su­che ich ja, täg­lich spa­zie­ren zu gehen – die sonst übli­chen Weg­stre­cken zum Bahn­hof und zum Büro fal­len ja weg. Das Net­te dabei ist, den Wech­sel der (phä­no­lo­gi­schen) Jah­res­zei­ten sehr deut­lich mit­zu­be­kom­men. Mit­te Mai durch die Fel­der hier spa­zie­ren zu gehen, fühl­te sich schon sehr som­mer­lich an – und der inzwi­schen fast ver­blüh­te Holun­der ist ja auch ein Frühsommerphänomen.

Zeit des Virus, Update IV

May

Aus Lan­ge­wei­le bin ich heu­te ein­mal um das Rie­sel­feld, also den Stadt­teil Frei­burgs, in dem ich woh­ne, her­um spa­ziert. Was mir neu war: Das ist fast kom­plett jen­seits von Stra­ßen mög­lich; das, was ich bis­her als Stra­ßen­be­gleit­grün wahr­ge­nom­men habe, sind in Wirk­lich­keit auch am süd­öst­li­chen Rand des Stadt­teils klei­ne licht­durch­flu­te­te Wäld­chen mit viel Holun­der und Robi­nie, durch die sich sanf­te Wege schlängeln.

Anders gesagt: all­mäh­lich gehen mir die Spa­zier­we­ge aus. Das soll nicht hei­ßen, dass mei­ne Tage nicht gut gefüllt wären. Wenn die Kin­der da sind, ist es ein ziem­li­cher Kampf, Home-Office, Unter­stüt­zung der Kin­der und Din­ge wie Essen für alle Kochen unter einen Hut zu brin­gen. Wenn sie nicht da sind, ist der Tag mit Video­kon­fe­ren­zen, Mails und Tele­fo­na­ten (und am Ran­de noch ein biss­chen Par­tei­ar­beit) gut aus­ge­füllt. Über­haupt: dass jetzt auch Men­schen, bei denen ich das gar nicht erwar­tet hät­te – wie etwa unser Minis­ter­prä­si­dent – die Vor­tei­le von Video­kon­fe­ren­zen ent­de­cken, hin­ter­lässt bei mir eine gewis­se Hoff­nung, dass es auch in der Zeit nach Coro­na nicht mehr für jeden Zwei­stun­den­ter­min ein Deutsch­land­rei­se braucht. Oder, etwas loka­ler: vie­le Teilnehmer*innen des grü­nen Kreis­mit­glie­der­tref­fens im Flä­chen­land­kreis Breis­gau-Hoch­schwarz­wald stell­ten am Ende fest: geht so auch, und spart lan­ge Anfahr­ten aus dem Hoch­schwarz­wald oder dem Kai­ser­stuhl. (Und auch die Kin­der haben inzwi­schen ihre regel­mä­ßi­gen Video-Ter­mi­ne: die Pfad­fin­der machen eine Grup­pen­stun­de per Zoom, die Schu­le setzt auf Mood­le beim Lan­des­netz­werk bel­wue, dort ist Big­BlueBut­ton als Video­kon­fe­renz­sys­tem integriert.)

Also, die Tage sind gut gefüllt. Trotz­dem wird die Rou­ti­ne so ganz ohne Abwechs­lun­gen per Orts­wech­sel all­mäh­lich lang­wei­lig. Und ich mache mir Gedan­ken, ob ich mei­ne Bahn­card 100 ver­län­gern soll oder doch noch war­te. Denn auf abseh­ba­re Zeit sind wir, allen Locke­rungs­de­bat­ten zum Trotz, noch in einer vom Virus bestimm­ten Zeit, nicht in der Zeit des Danach. 

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