Kinderarbeit wegen Schulferien

Paper clip portrait

Zu den Din­gen, die Eltern, deren Kin­der erst in die Schu­le gekom­me­nen sind, ler­nen müs­sen, gehört das Feri­en­pro­blem: Herbst­fe­ri­en, Weih­nachts­fe­ri­en, Faschings­fe­ri­en, Oster­fe­ri­en, Pfingst­fe­ri­en, Som­mer­fe­ri­en, da capo. Das kann­te ich aus der Kin­der­gar­ten­zeit nicht. Und aus mei­nem geleb­ten Ter­min­ka­len­der eben­falls nicht so ganz. Selbst rein rech­ne­risch und bei tat­säch­li­cher Urlaubs­nut­zung dürf­te es schwie­rig sein, all die­se Wochen Schul­fe­ri­en mit Eltern­ur­laub zu kom­bi­nie­ren. Dass es des­we­gen gilt, sich früh­zei­tig dar­um zu küm­mern, was das Schul­kind dann so tun könn­te, habe ich noch nicht ver­in­ner­licht. Ich ler­ne das mit dem Eltern­sein bei einem Schul­kind ja erst noch.

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Kurz: Ehe leicht erklärt

Mei­ne sie­ben­jäh­ri­ge Toch­ter woll­te – ich weiß gar nicht, wie wir dar­auf gekom­men sind – von mir heu­te wis­sen, war­um ich eigent­lich nicht „gehoch­zei­tet“ habe. Also, war­um ich mit mei­ner Expart­ne­rin nicht ver­hei­ra­tet gewe­sen bin. Das lässt sich durch­aus erklä­ren, und letzt­lich läuft es dar­auf hin­aus, dass ich der Mei­nung bin, dass es Staa­ten nichts angeht, wer mit wem eine Part­ner­schaft ein­geht. Inso­fern nervt mich manch­mal auch das kon­ser­va­ti­ve Ele­ment, dass mit der (begrü­ßens­wer­ten, und eigent­lich selbst­ver­ständ­li­chen) Öff­nung der Ehe für homo­se­xu­el­le Bezie­hun­gen eingeht.

Inter­es­sant an der Fra­ge fand ich eher, dass es mir vor dem Kon­text „nicht ver­hei­ra­tet gewe­sen, Kin­der, inzwi­schen getrennt“ ziem­lich schwer­fällt, mei­ner Toch­ter kind­ge­recht zu erklä­ren, um was es bei Hei­ra­ten, Ehe und Hoch­zei­ten eigent­lich geht. Sie mein­te, hei­ra­ten hät­te etwas mit ver­liebt sein zu tun. Waren wir, haben trotz­dem nicht gehei­ra­tet. Mein Erklär­ver­such: „Ein Fest, damit auch ande­re das mit­krie­gen, das zwei zusam­men sind, und dann wird das noch (vom Staat) auf­ge­schrie­ben, damit es alle wis­sen.“ Ist das die Essenz von Hei­ra­ten heu­te – oder wie wür­det ihr einem Kind erklä­ren, was Ehe aus­macht und wozu es die­se gibt?* 

* Um das gan­ze etwas zu erschwe­ren, gibt es dabei eini­ge nicht erlaub­te Erklär­an­sät­ze. Zu kom­pli­ziert darf es nicht sein, über das The­ma Steu­er­erspar­nis durch Ehe­gat­ten­split­ting bei asym­me­tri­schen Ein­kom­mens­ver­hält­nis­sen auf­grund von geschlech­ter­ste­reo­ty­pen Arbeits­plät­zen kann ich mit einer Sie­ben­jäh­ri­gen schlecht reden. Und alles, was unse­re Lebens­um­stän­de de-nor­ma­li­siert, geht natür­lich auch nicht (also sowas wie „Eine Ehe ist, wenn zwei Men­schen ihr Leben zusam­men ver­brin­gen wol­len.“ – galt auch für uns, geht prin­zi­pi­ell, ohne zu hei­ra­ten, oder „Ein Mann und eine Frau hei­ra­ten, um Kin­der zu bekom­men.“ – nö!).

Photo of the week: Tulip mania III

Tulip mania III

 
Nach dem ganz beson­ders düs­te­ren Win­ter 2012/13 konn­te ich dann den Tul­pen im Bio­la­den nicht wider­ste­hen – und es hat gehol­fen, jeden­falls haben wir heu­te Son­ne und einen blau­en Him­mel. Es scheint Früh­ling zu wer­den. End­lich! Selbst wenn’s ver­mut­lich nur ein Fehl­start ist, freue ich mich mas­siv über die ers­ten Son­nen­strah­len und sons­ti­ge grell­bun­te Frühlingsboten.

(Und dann sind da noch die übri­gen, zum Teil dann noch um eini­ges son­ni­ge­ren Tul­pen­fo­tos).

Kurz: Der neue Herd

Mei­ne Eltern haben mir zum Geburts­tag einen neu­en Herd geschenkt. Der ist jetzt da, und glänzt, und dass er da ist, ist auch des­we­gen eine tol­le Sache, weil beim alten nur noch zwei Plat­ten rich­tig benutz­bar waren.

Aber: Ich fremd­le noch ein biss­chen mit dem neu­en Herd. Obwohl der neue wie der alte mit Glas­ke­ra­mik arbei­tet. Tech­no­lo­gisch also nichts neu­es. Den­noch: ich fremd­le. Und das hat – neben der Angst, die neue Makel­lo­sig­keit zu beein­träch­ti­gen – viel mit Pra­xis­theo­rie zu tun. Und mit dem, was je nach Theo­rie­rich­tung als tacit know­ledge, als impli­cit know­ledge oder als embo­di­ed know­ledge bezeich­net wird. Also „kör­per­li­ches“ Wis­sen über Hand­lungs­voll­zü­ge, das unter­halb aus­sprech­ba­rer, expli­zi­ter Wis­sens­be­stän­de ange­sie­delt ist.

Klar: Es gibt eine Anlei­tung, in der steht, wel­che Ein­stel­lun­gen für Spie­gelei und wel­che für das Kochen von Was­ser rich­tig sind. Aber das ist es nicht. Beim alten Herd wuss­te ich – so ein Dreh mit dem Hand­ge­lenk, und nach einer gewis­sen Zeit­span­ne dann die­se und jene Geräu­sche. Oder bes­ser gesagt: Ich wuss­te das nicht. Es war ein­fach so. Jetzt ist es anders. Und das Schei­tern die­ser Erwar­tun­gen zeigt, wie eng gera­de die tech­ni­schen Arte­fak­te in ihren Details mit den halb­be­wuss­ten, halb­au­to­ma­ti­schen Hand­lungs­voll­zü­gen sozia­ler Prak­ti­ken ver­bun­den sind. 

Bald wird der neue Herd nicht mehr neu, son­dern ver­traut sein. Aber bis dahin zwingt er mich dazu, Hand­grif­fe expli­zit zu tun, und immer wie­der zu schau­en, ob alles stimmt. Noch fremd­le ich.

Photo of the week: Snowy M.v.R.-place II

Snowy M.v.R.-place II

 
Das Foto ist auch schon wie­der eine Wei­le her, aber es sieht schon wie­der so aus (der Maria-von-Rud­l­off-Platz hier im Rie­sel­feld, mit der Maria-Mag­da­le­na-Kir­che, die das Gesamt­grau mit Signal­oran­ge auf­lo­ckert). Schnee/kein Schnee/kein Schnee/Schnee. Es ist ent­we­der Mor­se­code oder ein binä­res Signal.

Schnee Ende Febru­ar. Nor­mal? Laut DWD war der Janu­ar ins­ge­samt eher durch­schnitt­lich. Wenn ich rich­tig deu­te, war der Febru­ar bis­her im Ver­gleich zu 1960–1991 dunk­ler, käl­ter und nie­der­schlags­rei­cher. Nach dem Kli­ma­wan­del-Wiki des Bil­dungs­ser­vers ist auf­grund des Kli­ma­wan­dels mit einer sin­ken­den Schnee­be­de­ckung (und mehr Schnee, weni­ger Regen) zu rechnen. 

Dage­gen kommt ein PNAS-Arti­kel von 2012 zu der Schluss­fol­ge­rung, dass im Som­mer schnel­ler schwin­den­des und im Herbst lang­sa­mer ent­ste­hen­des Meer­eis in der Ark­tis sich auf win­ter­li­che Luft­strö­mun­gen so aus­wirkt, dass Euro­pa, Nord­ame­ri­ka und Nord­asi­en im Win­ter ver­stärkt von kal­ter, schnee­rei­cher Luft erreicht wird. Das wird von dem Team, das die Wet­ter­da­ten der letz­ten drei­ßig Jah­re auf Eis­bil­dung und Kalt­wet­ter hin unter­sucht hat, auch als Erklä­rung für Schnee­stür­me (etwa die­ses Jahr New York) und unge­wöhn­lich kal­te Win­ter in den letz­ten Jah­ren her­an­ge­zo­gen. Wenn’s jetzt Ende Febru­ar schneit, könn­te das also ursäch­lich auch an der glo­ba­len Erwär­mung liegen.

Was jetzt ins­ge­samt inter­es­sant ist, aber die Fra­ge, ob Neu­schnee, Ende Febru­ar, nor­mal ist oder nicht, nicht wirk­lich beantwortet.