Kurz: Der Wind verstreut die Samen der Pusteblume

Street lifeDandelion flow

All zu ein­fa­che Medi­en­wir­kungs­theo­rien rufen in mir immer noch Skep­sis her­vor. Den­noch war es – sage ich als Kind der 1980er Jah­re – völ­lig gerecht­fer­tigt, dass der Tod des Fern­seh­mo­de­ra­tors Peter Lus­tig es bis auf die Titel­sei­te der FAZ geschafft hat. Löwen­zahn war eine Sen­dung, die in tie­fer Reso­nanz mit dem Zeit­geist der 1980er Jah­re stand. Für mich stell­te der öko-bes­ser­wis­sen­de Tüft­ler im Bau­wa­gen, der Kon­ven­tio­nen mit ent­waff­nen­der Freund­lich­keit außer Kraft setz­te, den Ein-ande­res-Leben-ist-mög­lich-Gegen­pol zu den als Jugend­buch getarn­ten Dys­to­pien von Gud­run Pau­se­wang dar. Und das zur Haupt­kin­der­sen­de­zeit im öffent­lich-recht­li­chen Rundfunk. 

Inso­fern bin ich mir ganz sicher, dass Löwen­zahn gewirkt hat – als Welt­erklär­sen­dung, aber auch als moral­set­zen­de Instanz für eine gan­ze Gene­ra­ti­on. So jemand wie Paschul­ke woll­ten wir nie wer­den. Jeden­falls hat Peter Lus­tig sei­nen Teil dazu bei­getra­gen, dass Umwelt­schutz, Tole­ranz und ganz unter­schied­li­che Lebens­mo­del­le zum west­deut­schen Maß­stab wur­den. Und ja: als Welt­erklä­rer im bes­se­ren Sin­ne. Als einer, der Expe­ri­men­te macht, der tüf­telt, der Din­ge lernt und der für Neu­es offen ist. Der nicht nur auf „öko“ setzt, son­dern sich auch einen Robo­ter bas­telt. Einer, der für sei­ne Hal­tung Bele­ge mit­bringt und gegen die Auto­ri­tä­ten nicht mit Wut, son­dern mit Exper­ti­se vor­geht. Und am Ende bricht der Löwen­zahn durch den Asphalt und ver­wan­delt die Stadt in eine grü­ne Welt.

Die Sen­dung Löwen­zahn lief bis 2005 mit Peter Lus­tig. Dank mei­ner Kin­der habe ich inzwi­schen die eine oder ande­re Fol­ge mit sei­nem Sen­dungs­nach­fol­ger Gui­do Ham­mes­fahr ali­as „Fritz Fuchs“ gese­hen. Und ich bin froh, dass im manch­mal doch schon sehr kom­mer­zi­ell wir­ken­den Pro­gramm des Kika wei­ter­hin ein unkon­ven­tio­nel­ler Mensch im Bau­wa­gen vor­bild­lich die Welt erklärt, und dabei neben­bei die Wer­te ver­mit­telt, die wir drin­gend brauchen. 

Photo of the week: Snow in the Black Forest IV

Snow in the Black Forest IV

 
End­lich Win­ter – zumin­dest oben im Schwarz­wald, hier in Titi­see. Da war heu­te Neu­jahrs­emp­fang des grü­nen Kreis­ver­bands Breis­gau-Hoch­schwarz­wald mit Win­ne Her­mann als Gast­red­ner. Und wo ich samt Kin­dern schon mal oben war, haben wir die Gele­gen­heit genutzt, um doch noch ein wenig Schnee live anzu­schau­en. Hier unten im Tal – d.h. in Frei­burg – hat’s zwar ges­tern auch geschneit, lie­gen geblie­ben ist aber kaum etwas. 45 Minu­ten wei­ter oben im Schwarz­wald machen da schon einen Unter­schied. (Was ich mei­nen Kin­dern ad hoc nicht erklä­ren konn­te: Wie­so ist es eigent­lich oben auf den Ber­gen kälter?)

Photo of the week: Opfinger See, December 2015 – XII

Opfinger See, December 2015 - XII

 
Ich begin­ne das Jahr 2016 im Blog mit einem Foto aus dem letz­ten Jahr – die fan­tas­ti­schen Blau­tö­ne, die der Opfin­ger See in der Win­ter­son­ne pro­du­ziert hat, muss­te ich doch noch mal wür­di­gen. 2016 hat dage­gen in Fein­staub und Nebel begon­nen und setzt jetzt auf Regen und deut­lich käl­te­re Grau­tö­ne. Vom Neu­jahrs­spa­zier­gang durch den Nebel­wald wird’s dann dem­nächst auch noch Fotos geben – für heu­te muss aber Dezem­ber­blau reichen.