Westermayer vs. Westermeyer

Ich gehö­re ja zu den Men­schen, deren Nach­na­me oft falsch geschrie­ben wird. Mei­ner aus Nord­deutsch­land stam­men­den Mama geht es genau­so (bei mei­nem aus dem All­gäu stam­men­den Papa ist’s eher nicht so). War­um also immer wie­der „Wes­termeyer“ statt „Wes­termayer“? Ein biß­chen zur Lösung des Rät­sels trägt die Web­site GEOGEN (gefun­den über Hen­nings Blockg) bei, die dar­stellt, wie sich – anhand der Tele­fon­buch­ein­trä­ge 2002 – Namen in Deutsch­land geo­gra­phisch verteilen.

Dass für „Wes­ter­may­er“ (insg. 205 Tref­fer) fol­gen­des Bild (Quel­le: Geo­gen) her­aus­kommt, ver­wun­dert nicht, schließ­lich kommt mein Vater aus dem (würt­tem­ber­gi­schen) All­gäu, und mei­ne Vor­fah­ren sind irgend­wann mal zwi­schen Bay­ern und Öster­reich hin- und hergewandert.

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Was pas­siert jetzt, wenn „Wes­ter­mey­er“ ein­ge­ge­ben wird? Die Schreib­wei­se ist eigent­lich noch sel­te­ner (nur 155 Tref­fer), und sie hat vor allem einen ganz ande­ren geo­gra­phi­schen Schwer­punkt, näm­lich Osna­brück (Quel­le wie­der­um: Geogen):

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Fazit: Da kommt jemand mit einer nicht unbe­dingt so rich­tig süd­deutsch klin­gen­den Spra­che, irgend­was mit ‑mei­er, also nord­deutsch geschrie­ben, ergibt „Wes­ter­mey­er“. Dass da ein „ay“ steht, fällt dann nicht mehr auf …

Jeder Generation ihren Uni-Streik …

In der heu­ti­gen taz geht Chris­ti­an Fül­ler in einem nur teil­wei­se unsin­ni­gen Arti­kel der Fra­ge nach, war­um 1997/98 ein gro­ßer Stu­di­streik mög­lich war und war­um das heu­te nicht mehr mög­lich ist. Die Ein­schät­zung, dass der 1997/98er Streik voll­kom­men ergeb­nis­los war, tei­le ich nicht – ich bin über­zeugt davon, dass es ohne die­sen Streik schon seit fünf Jah­ren all­ge­mei­ne Stu­di­en­ge­büh­ren geben wür­de. Ist zwar nur ein klei­ner Auf­schub, aber immer­hin. Und außer­dem hat’s eine gan­ze Gene­ra­ti­on von Stu­dis politisiert.

Holbeinpferdchen sehen, ohne hinzufahren?

Das Frei­burg-Blog „fud­der“ (eine Mischung aus Wochen­be­richt, Schü­ler­zei­tung, Dis­ko-Hoch­glanz­ma­ga­zin und Kurio­si­tä­ten­ka­bi­nett) prä­sen­tiert (meis­tens) den aktu­el­len Bema­lungs­stand des Hol­bein­pferd­chens in der Wieh­re. Die ent­spre­chen­de Rubrik heißt selt­sa­mer­wei­se Hol­bein­pferd (so groß ist es nun doch wie­der nicht) und fin­det sich hier:

> http://www.fudder.de/category/holbeinpferd/

Terraforming the Earth

Nobel­preis­trä­ger Crut­zen schlägt vor, expe­ri­men­tell jedes Jahr Mil­lio­nen Ton­nen Schwe­fel in der Stra­to­sphä­re zu ver­bren­nen, um so Par­ti­kel zu erzeu­gen, die ein­fal­len­des Son­nen­licht reflek­tie­ren und zu einer Abküh­lung bei­tra­gen. Auch wenn ich kaum glau­be, dass sich die­ser Vor­schlag durch­setzt: anschei­nend sind inzwi­schen auch rela­tiv ernst­haf­te Leu­te damit beschäf­tigt, sich Gedan­ken dazu zu machen, wie der Kli­ma­wan­del mit groß­räu­mi­gen „Real­ex­pe­ri­men­ten“ auf­ge­hal­ten wer­den kann. Oder anders aus­ge­drückt: in Sci­ence-Fic­tion-Roma­ne kom­men der­lei Gedan­ken­spie­le recht häu­fig vor, abge­se­hen von eini­gen Kli­ma­wan­del-Geschich­ten (50 degrees below von Kim Stan­ley Robin­son z.B.) vor allem dann, wenn es dar­um geht, ande­re Pla­ne­ten bewohn­bar zu machen: Ter­ra­forming. Inzwi­schen geht es um „Ter­ra­forming the Earth“ – oder den Ver­such, ganz groß­räu­mig und glo­bal Öko­sys­tem­ma­nage­ment zu betrei­ben. Ob die bis­he­ri­gen Kennt­nis­se über die oft­mals chao­ti­schen Wech­sel­wir­kun­gen im Kli­ma etc. dazu aus­rei­chen, der­ar­ti­ge Expe­ri­men­te und Ein­grif­fe vor­zu­neh­men – ich befürch­te, eher nicht.

> http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,425979,00.html