Kurz: Es ist alles schon gesagt

Ziem­lich ent­setzt krieg ich heu­te einen Link: Herr Güld­ner aus Bre­men schafft es, in einem klei­nen Kom­men­tar deut­lich zu machen, dass er ers­tens kei­ne Ahnung vom Inter­net hat, ihm das zwei­tens völ­lig egal ist, er drit­tens Pro­ble­me mit Demo­kra­tie und poli­ti­scher Betei­li­gung der Bür­ger hat, und dass er vier­tens ziem­lich gut dar­in ist, Wäh­ler zu belei­di­gen. Man kann natür­lich eine ande­re Mei­nung zu den Plä­nen der Bun­des­re­gie­rung haben eine umfas­sen­de Sperr­in­fra­struk­tur auf­zu­bau­en, die­se aber in die­ser Form und beson­ders in die­sem Ton vor­zu­tra­gen, geht mei­ner Mei­nung nach nicht. Zwei Din­ge aber sor­gen dafür, dass ich dar­über nicht ein­fach zur Tages­ord­nung über­ge­he: (1) die­ser Text ist auch als Kom­men­tar bei Welt.de erschie­nen und seit­her viel zitiert und noch mehr ver­linkt wor­den – (2) die­ser Mensch ist nicht irgend­ein Bür­ger­schafts­ab­ge­ord­ne­ter, son­dern Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der von Bünd­nis 90/Die Grü­nen. Dass pro­mi­nen­te Ver­tre­te­rIn­nen unse­rer Par­tei sich in so ver­kürz­ter und popu­lis­ti­scher Art und Wei­se gegen die eige­nen Par­tei­tags­be­schlüs­se stel­len, […] macht es uns in den nächs­ten Mona­ten nicht leich­ter.

Der Bei­trag von Mat­thi­as Güld­ner vom 27. Juli 2009 in der WELT wider­spricht des­halb nicht nur unse­rer grü­nen Pro­gramm­la­ge, son­dern schlägt gegen­über den­je­ni­gen, die sich für ein frei­es Inter­net enga­gie­ren, einen aus unse­rer Sicht nicht akzep­ta­blen Ton an.

Don’t feed the trolls.

Kurz: Ausgestellt!

Die­ses Wochen­en­de ist im Rie­sel­feld Stadt­teil­fest. Wir woh­nen nicht weit weg vom Maria-von-Rud­l­off-Platz – inso­fern ist das hier ganz gut zu hören. Aber lei­se genug, stört also nicht wirk­lich. Ansons­ten ist so ein Fest ganz nett – und durch­aus auch auf­re­gend; ges­tern war ich gera­de am Essens­stand, Pom­mes holen, als dort der Gas­grill in Flam­men auf­ging, was erst mal für eine klei­ne Panik sorg­te, und nicht nur bei mir das Adre­na­lin hoch­stei­gen ließ. Abge­se­hen davon: Leu­te tref­fen, Musik, Kin­der­be­lus­ti­gung, Kunst – genau, der eigent­li­che Anlass des Pos­tings: der hie­si­ge Ver­ein „UrKul­tUr“ hat­te dazu auf­ge­ru­fen, Foto­gra­fien des Maria-von-Rud­l­off-Plat­zes ein­zu­rei­chen. Ich bin die­sem Auf­ruf gefolgt, und heu­te wur­de eine Aus­wahl der ein­ge­reich­ten Fotos dann open air prä­sen­tiert. Schon schön, die eige­nen Bil­der mal in A2 auf Holz­ta­fel auf­ge­zo­gen zu sehen!

Hier die Fotos der Fotos:

Open-Air I Open-Air II
Open-Air IV Open-Air III

Kurz in eigener Sache: RSS sollte wieder gehen

Eini­ge Tage lang war mein RSS-Feed kaputt, was ich heu­te dank Micha­el erfah­ren habe. Mit Hil­fe von Face­book und Ulf und dem W3C Feed Vali­da­tor konn­te das wie­der repa­riert wer­den. Mein RSS-Feed – direkt oder via Feedb­ur­ner – soll­te jetzt also wie­der funktionieren.

Weil’s viel­leicht auch für ande­re inter­es­sant ist: Schuld war die­ser Arti­kel. Zuerst sah’s so aus, als wäre ein Zei­chen im Titel schuld – der Mar­ker saß auf dem „/“, beim Zäh­len kam der „:“ als Übel­tä­ter her­aus. Komisch, weil sie in ande­ren Arti­kel-Titeln als wohl­ge­formt akzep­tiert wur­den. Die eigent­li­che Ursa­che war dann auch weder „/“ noch „:“, son­dern ein in Fire­fox unsicht­ba­res „Low-ASCII-Zei­chen“ (klas­si­scher­wei­se wür­de ich es ^k nen­nen). Ulf hat’s gefun­den – und beim Kopie­ren des Arti­kels in HTML-Edit wur­den die unsicht­ba­ren Zei­chen – in Fire­fox nur als „Hol­pern“ beim Cur­sor-Bewe­gen merk­bar – dann sicht­bar. Nach dem Löschen die­ser unsicht­ba­ren Zei­chen war der Feed dann wie­der valide.

Bleibt die Fra­ge, wo sie her­ge­kom­men sind. Der wahr­schein­lichs­te Übel­tä­ter ist Power­Point – aus einem in Power­Point ange­leg­ten Pos­ter hat­te ich den Arti­kel näm­lich herauskopiert.

Kontrovers: Sind Grüne wissenschaftsfeindlich? (Update: Facebook-Gruppe)

Egal, ob Homöo­pa­thie, Mobil­funk oder aktu­ell die von Peter Hett­lichs taz-Bei­trag los­ge­tre­te­ne Debat­te um die bemann­te Raum­fahrt – bei sci­ence­b­logs bekom­me ich immer wie­der, gera­de von Natur­wis­sen­schaft­le­rIn­nen, zu hören, dass Bünd­nis 90/Die Grü­nen ja eigent­lich schon inter­es­sant wären, wäre da nicht die „laten­te Wis­sen­schafts­feind­lich­keit“ und „Irra­tio­na­li­tät“.

Das lie­ße sich jetzt igno­rie­ren, aber gera­de in mei­ner Rol­le als Spre­cher der BAG WHT* ist es mir wich­tig, dem nicht aus­zu­wei­chen. Ich glau­be, es tut uns Grü­nen auch gut, in die­ser Fra­ge offen und ehr­lich zu sein.

Des­we­gen möch­te ich ein­fach mal hier die­se pro­vo­kan­te Fra­ge stel­len – ins­be­son­de­re auch an Mit-Grü­ne: Ist das so? Sind wir eine wis­sen­schafts­feind­li­che Par­tei? Oder ist es manch­mal ein­fach nur schwer ver­mit­tel­bar, wie Ratio­na­li­tät und „Alter­na­tiv­me­di­zin“, For­schungs­för­de­rung und Kri­tik an ein­zel­nen Groß­for­schungs­pro­jek­ten in einer Par­tei zusam­men­ge­hen? Wo sind Grü­ne for­schungs­po­li­tisch rich­tig gut auf­ge­stellt? Wo lie­gen die Schwä­chen ande­rer Par­tei­en? Und wie könn­te es bes­ser werden?

P.S.: Hier die For­schungs-Sei­te der grü­nen Bun­des­tags­frak­ti­on, und hier das Wahl­pro­gramm (ab S. 109 geht’s um Forschung).

Update: Wie unten schon in einem der Kom­men­ta­re geschrie­ben, habe ich als Nukle­us für eine wie auch immer orga­ni­sier­te Ver­net­zung grü­ner Wis­sen­schaft­le­rIn­nen (und Debat­ten über Wahr­heit, Modus 2 und Wis­sen­schaft ;-)) jetzt ein­fach mal eine offe­ne Face­book-Grup­pe „Grü­ne in Hoch­schu­len und For­schungs­ein­rich­tun­gen“ auf­ge­macht. Bin gespannt, ob was dar­aus wird – wer mit­ma­chen möch­te, ist herz­lich dazu ein­ge­la­den, sich dort als Mit­glied ein­zu­tra­gen und zu Wort zu melden.

* Bun­des­ar­beits­ge­mein­schaft Wis­sen­schaft, Hoch­schu­le, Tech­no­lo­gie­po­li­tik von Bünd­nis 90/Die Grü­nen.