Ziemlich entsetzt krieg ich heute einen Link: Herr Güldner aus Bremen schafft es, in einem kleinen Kommentar deutlich zu machen, dass er erstens keine Ahnung vom Internet hat, ihm das zweitens völlig egal ist, er drittens Probleme mit Demokratie und politischer Beteiligung der Bürger hat, und dass er viertens ziemlich gut darin ist, Wähler zu beleidigen. Man kann natürlich eine andere Meinung zu den Plänen der Bundesregierung haben eine umfassende Sperrinfrastruktur aufzubauen, diese aber in dieser Form und besonders in diesem Ton vorzutragen, geht meiner Meinung nach nicht. Zwei Dinge aber sorgen dafür, dass ich darüber nicht einfach zur Tagesordnung übergehe: (1) dieser Text ist auch als Kommentar bei Welt.de erschienen und seither viel zitiert und noch mehr verlinkt worden – (2) dieser Mensch ist nicht irgendein Bürgerschaftsabgeordneter, sondern Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen. Dass prominente VertreterInnen unserer Partei sich in so verkürzter und populistischer Art und Weise gegen die eigenen Parteitagsbeschlüsse stellen, […] macht es uns in den nächsten Monaten nicht leichter.
Kurz: Ausgestellt!
Dieses Wochenende ist im Rieselfeld Stadtteilfest. Wir wohnen nicht weit weg vom Maria-von-Rudloff-Platz – insofern ist das hier ganz gut zu hören. Aber leise genug, stört also nicht wirklich. Ansonsten ist so ein Fest ganz nett – und durchaus auch aufregend; gestern war ich gerade am Essensstand, Pommes holen, als dort der Gasgrill in Flammen aufging, was erst mal für eine kleine Panik sorgte, und nicht nur bei mir das Adrenalin hochsteigen ließ. Abgesehen davon: Leute treffen, Musik, Kinderbelustigung, Kunst – genau, der eigentliche Anlass des Postings: der hiesige Verein „UrKultUr“ hatte dazu aufgerufen, Fotografien des Maria-von-Rudloff-Platzes einzureichen. Ich bin diesem Aufruf gefolgt, und heute wurde eine Auswahl der eingereichten Fotos dann open air präsentiert. Schon schön, die eigenen Bilder mal in A2 auf Holztafel aufgezogen zu sehen!
Hier die Fotos der Fotos:
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Photo of the week: Indoor tomatoes, 2nd part
Kurz in eigener Sache: RSS sollte wieder gehen
Einige Tage lang war mein RSS-Feed kaputt, was ich heute dank Michael erfahren habe. Mit Hilfe von Facebook und Ulf und dem W3C Feed Validator konnte das wieder repariert werden. Mein RSS-Feed – direkt oder via Feedburner – sollte jetzt also wieder funktionieren.
Weil’s vielleicht auch für andere interessant ist: Schuld war dieser Artikel. Zuerst sah’s so aus, als wäre ein Zeichen im Titel schuld – der Marker saß auf dem „/“, beim Zählen kam der „:“ als Übeltäter heraus. Komisch, weil sie in anderen Artikel-Titeln als wohlgeformt akzeptiert wurden. Die eigentliche Ursache war dann auch weder „/“ noch „:“, sondern ein in Firefox unsichtbares „Low-ASCII-Zeichen“ (klassischerweise würde ich es ^k nennen). Ulf hat’s gefunden – und beim Kopieren des Artikels in HTML-Edit wurden die unsichtbaren Zeichen – in Firefox nur als „Holpern“ beim Cursor-Bewegen merkbar – dann sichtbar. Nach dem Löschen dieser unsichtbaren Zeichen war der Feed dann wieder valide.
Bleibt die Frage, wo sie hergekommen sind. Der wahrscheinlichste Übeltäter ist PowerPoint – aus einem in PowerPoint angelegten Poster hatte ich den Artikel nämlich herauskopiert.
Kontrovers: Sind Grüne wissenschaftsfeindlich? (Update: Facebook-Gruppe)
Egal, ob Homöopathie, Mobilfunk oder aktuell die von Peter Hettlichs taz-Beitrag losgetretene Debatte um die bemannte Raumfahrt – bei scienceblogs bekomme ich immer wieder, gerade von NaturwissenschaftlerInnen, zu hören, dass Bündnis 90/Die Grünen ja eigentlich schon interessant wären, wäre da nicht die „latente Wissenschaftsfeindlichkeit“ und „Irrationalität“.
Das ließe sich jetzt ignorieren, aber gerade in meiner Rolle als Sprecher der BAG WHT* ist es mir wichtig, dem nicht auszuweichen. Ich glaube, es tut uns Grünen auch gut, in dieser Frage offen und ehrlich zu sein.
Deswegen möchte ich einfach mal hier diese provokante Frage stellen – insbesondere auch an Mit-Grüne: Ist das so? Sind wir eine wissenschaftsfeindliche Partei? Oder ist es manchmal einfach nur schwer vermittelbar, wie Rationalität und „Alternativmedizin“, Forschungsförderung und Kritik an einzelnen Großforschungsprojekten in einer Partei zusammengehen? Wo sind Grüne forschungspolitisch richtig gut aufgestellt? Wo liegen die Schwächen anderer Parteien? Und wie könnte es besser werden?
P.S.: Hier die Forschungs-Seite der grünen Bundestagsfraktion, und hier das Wahlprogramm (ab S. 109 geht’s um Forschung).
Update: Wie unten schon in einem der Kommentare geschrieben, habe ich als Nukleus für eine wie auch immer organisierte Vernetzung grüner WissenschaftlerInnen (und Debatten über Wahrheit, Modus 2 und Wissenschaft ;-)) jetzt einfach mal eine offene Facebook-Gruppe „Grüne in Hochschulen und Forschungseinrichtungen“ aufgemacht. Bin gespannt, ob was daraus wird – wer mitmachen möchte, ist herzlich dazu eingeladen, sich dort als Mitglied einzutragen und zu Wort zu melden.