Kurz: 5000 Tweets, und kein Ende?

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Gera­de eben habe ich – wenn Twit­ter rich­tig zählt – mei­nen fünf­tau­sends­ten Tweet abge­schickt. Twit­ter nut­ze ich seit unge­fähr Juli 2008. Mal ganz grob gerech­net, sind das 21 Mona­te mit durch­schnitt­lich unge­fähr 30 Tagen, also in etwa acht Tweets pro Tag. Ich weiss, dass es auch Sta­tis­tik­tools gibt, aber eigent­lich geht’s mir jetzt gar nicht dar­um, wie vie­le das genau im Ver­hält­nis zum Fol­lower-Fol­lo­wing-Quo­ti­en­ten über die Zeit sind. Nach 5000 Tweets fra­ge ich mich viel­mehr, ob es Wege gibt, Twit­ter – äh – pro­duk­ti­ver zu nut­zen (Da geht’s dann weni­ger um das eige­ne Mikro­blog­ging, son­dern mehr um das Lesen, neh­me ich fast an – ich fol­ge der­zeit 385 Accounts, grob geschätzt dürf­ten das schon 1000 Tweets pro Tag sein. Die ich nicht alle lese. Trotz­dem ver­brin­ge ich eher zuviel Zeit damit, mei­ne „Time­line“ rück­wärts durchzuarbeiten …).

Zurück zum The­ma: Ich hat­te erst gedacht, mit dem 5000sten Tweet eine Twit­ter-Aus­zeit zu ver­kün­den (z.B. bis Ostern, oder bis Weih­nach­ten …). Dann habe ich mir über­legt, ob ich mei­ne Fol­lo­we­rIn­nen dar­über abstim­men las­sen soll, wie vie­le Tweets pro Tag ich in Zukunft maxi­mal schrei­be. Oder viel­leicht fes­te Zei­ten zum Twit­ter-Schrei­ben und Lesen nut­ze (und Echo­fon raus­wer­fe). Oder fes­te Orte (nur zu Hau­se am Schreib­tisch, und bei Fern­rei­sen, aber nicht mehr am Arbeits­platz oder in der Stra­ßen­bahn). Kurz gesagt: Wie macht ihr das? Und was soll ich machen?

Kurz: SPD will zurück in die fordistische Vergangenheit

Zu die­sem Bericht über den Auf­tritt von SPD-Chef Gabri­el bei einem Tref­fen von Betriebs­rä­ten in Bochum habe ich der taz einen Leser­brief geschickt. Mal schau­en, ob er abge­druckt wird.

SPD: zurück in die Vergangenheit?

Wenn es stimmt, dass Gabri­el die SPD dazu brin­gen will, jede Form der Nicht­nor­mal­ar­beit „zu bekämp­fen“ und den „unbe­fris­te­ten, sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­gen Voll­zeit­job“ wie­der zur Regel zu machen, dann hat die SPD zwar aus der Hartz-Kri­se gelernt, sich aber nicht wei­ter­ent­wi­ckelt, son­dern ist sehn­suchts­voll wie­der in den schein­bar gol­de­nen 60er Jah­ren angekommen. 

Ist ja deren Sache – aber wäre es nicht an der Zeit, dass auch die SPD zur Kennt­nis nimmt, wie die (selbst­ver­ständ­lich männ­li­che) Voll­zeit­be­schäf­ti­gung zur Geschlech­ter­dis­kri­mi­nie­rung bei­trägt? Dass es dar­um gin­ge, die in pre­kä­ren Beschäf­ti­gungs­ver­hält­nis­sen Arbei­ten­den (eine Spann­wei­te vom Mini­job aus Not bis zur frei­wil­li­gen befris­te­ten und hoch­be­zahl­ten Pro­jekt­ar­beit) sozi­al abzu­si­chern, statt sie zu bekämp­fen? Oder, dass bei den rich­ti­gen Rah­men­be­din­gun­gen (ich den­ke da z.B. an ein Grund­ein­kom­men) Fle­xi­bi­li­sie­rung, Teil­zeit­ar­beit und der Wech­sel zwi­schen Pha­sen der Erwerbs­ar­beit und ande­ren Zei­ten zu einem erfüll­ten Leben bei­tra­gen kön­nen, das nicht nur in Erwerbs­ar­beit besteht? 

Ein Zurück in die for­dis­ti­sche Ver­gan­gen­heit, die sich Gabri­el wohl wünscht, taugt jeden­falls nicht als Land­kar­te für eine soli­da­ri­sche Moderne. 

Nach­trag: Wie ich gera­de beim Früh­stück gese­hen habe, wur­de der Leser­brief prompt abge­druckt (Aus­ga­be vom 24.03.2009).

Kleine Blogschau zum Politcamp 10 (Update 2)

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Schlan­ge bei der Ses­si­onpla­nung beim Polit­camp 109. Foto: Jür­gen Glüe, Lizenz: CC-BY-SA.

War­um ich dann doch nicht hin­ge­fah­ren bin, habe ich ja hier beschrie­ben. Inzwi­schen ist das Polit­camp 10 (das zwei­te …) vor­bei, nächs­tes Jahr soll wie­der eines statt­fin­den – und nach­dem reich­lich get­wit­tert wur­de, kam ich nicht umhin, einen gewis­sen Ein­druck zu krie­gen. Da waren wohl unge­fähr 800 Leu­te, es gab über den Dau­men gepeilt 70 laut Orga­ni­sa­ti­ons­team 53 Sessions.
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Kurz: der EU-Profiler

eu-profilerEs gibt ja eini­ge Zwei-Ach­sen-Poli­tik­sor­tie­rer. Die Euro­pa­wah­len sind schon fast ein Jahr vor­bei, trotz­dem ist mir der EU-Pro­fi­ler erst heu­te über den Weg gelau­fen. Der unter ande­rem von der Frei­en Uni­ver­si­tät Ams­ter­dam ent­wi­ckel­te Pro­fi­ler adap­tiert das Sys­tem, über eini­ge Fra­gen zum poli­ti­schen Stand­punkt eine poli­ti­sche Ein­ord­nung auf zwei Dimen­sio­nen hin­zu­krie­gen, für die EU. Die Ach­sen sind dem­entspre­chend „sozio­öko­no­misch links/rechts“ und „für/gegen die euro­päi­sche Inte­gra­ti­on“. Mein links­grü­nes Ergeb­nis ist links zu sehen (ankli­cken zum Ver­grö­ßern) – noch span­nen­der als mei­ne eige­ne Posi­ti­on fin­de ich aber die vie­len Kon­fet­ti-Punk­te. Die ste­hen näm­lich für die Posi­tio­nie­rung ein­zel­ner Par­tei­en – z.B. für die ver­schie­de­nen grü­nen Par­tei­en in Euro­pa. Und da gibt’s zwar ein kla­res Clus­ter (eher links, stark pro-euro­pä­isch) – aber auch ziem­lich star­ke Abwei­chun­gen. Und bei den ande­ren Par­tei­en sieht’s nicht bes­ser aus.