Ein paar Gedankenschnipsel: „Early adaptors“ haben sich dran gewöhnt, dass „das Internet“ in englischer Sprache stattfindet (stimmt zwar gar nicht, China ist groß im Kommen, usw.). Damit verbunden ist die Erfahrung des Internets als internationalem Raum (oder vielleicht sogar als Raum einer transnationalen Öffentlichkeit). Im Zuge der Popularisierung und Ausdehnung neigen englischsprachige Angebote (z.B. Flickr) zur Lokalisierung. Das hat zwei Seiten: die Übersetzung des Interface (die teilweise so schlecht gemacht ist, dass das englische Interface besser verständlich ist als z.B. das deutsche). Und die Lokalisierung der Inhalte. Eine gut gemachte Übersetzung der Benutzeroberfläche sollte niemand stören. Eine Content-Lokalisierung kann zu erheblichen Konflikten führen, wie dieser Kommentarstrang zeigt, den ich bei Reddit gefunden habe, und der Anlass für diesen Kurzeintrag war. Ein Fazit aus dem Kommentarstrang: wer in Deutschland in deutscher Sprache eine Website wie Reddit benutzt, will möglicherweise trotzdem lesen, was weltweit spannendes und/oder kurioses passiert. Nebeneffekt: die englischen Sprachvarianten – auch der Wikipedia – sind eben nicht national, sondern haben einen internationalen Charakter. Insbesondere solange auch Menschen aus nicht-englischsprachigen Ländern sich daran beteiligen.
Bleibt also die Frage: Globale Öffentlichkeit oder lokale Web‑2.0‑Gemeinschaften?
(P.S.: Eine Auto-Übersetzung von Tags wäre auch noch interessant in diesem Kontext)