Netzwerk sucht Knoten

Letzt­lich war es Jan Schmidts Bericht über Visua­li­sie­rungs­mög­lich­kei­ten für Netz­wer­ke, der mich dazu gebracht hat, auch noch einen Account bei Face­book anzu­le­gen. So ganz toll fin­de ich es noch nicht (sehr bunt, noch sehr ame­ri­ka­nisch: oder weiss jemand hier sein „Grad. School“-Jahr?), aber das kann ja noch werden. 

Inter­es­sant auf jeden Fall die Mög­lich­keit einer API, die Dritt­an­bie­ter-Anwen­dun­gen auf den Face­book-Daten lau­fen las­sen kann.

Damit die Visua­li­sie­rung des Kon­takt­netz­werks auch einen Sinn macht, hier der Auf­ruf an alle Lese­rIn­nen des Blogs, die einen Face­book-Account haben oder haben wol­len, und mich ken­nen, mich doch auch als „fri­end“ hin­zu­zu­neh­men. Ganz so vie­le (wie etwa bei Xing/OpenBC), die ich ken­ne, schei­nen aller­dings noch gar nicht bei Face­book mitzumachen.

Übri­gens: Wie schon bei Flickr („Wech­sel nicht mög­lich“) zeigt sich auch hier, dass eigent­lich ein Meta­stan­dard für Web2.0‑Netzwerke fehlt. Ich wür­de zumin­dest ger­ne mein „Xing-Netz­werk“ (oder auch mein „Flickr-Netz­werk“) mit der Face­book-Benut­zer­da­ten­bank abglei­chen kön­nen. Noch lie­ber wäre mir eine Archi­tek­tur, die sozia­le Netz­wer­ke und Appli­ka­tio­nen kom­plett trennt. 

War­um blog­ge ich das? Um ande­re dar­auf auf­merk­sam zu machen, dass ich jetzt auch bei Face­book zu fin­den bin – Lust, alle mög­li­chen Kon­tak­te dort von Hand (bzw. per eMail-Adress-Abgleich) zu suchen, habe ich näm­lich nicht.

Wikis politisch nutzen?

Eigent­lich beschäf­ti­gen mich zur Zeit ja ganz ande­re Fra­gen: als wis­sen­schaft­li­cher Mit­ar­bei­ter geht es mir um den Zusam­men­hang von Geschlecht und Orga­ni­sa­ti­on, in mei­nem lei­der immer noch nicht abge­schlos­se­nen Dis­ser­ta­ti­ons­vor­ha­ben um Tech­nik und All­tags­kul­tur. Als ich aber Anfang des Jah­res auf einen Call for papers der kommunikation@gesellschaft (K@G) zum The­ma Wikis gesto­ßen bin, konn­te ich es dann doch nicht las­sen, dort einen Bei­trag anzumelden. 

Schon im Vor­feld hat­te ich beob­ach­tet, dass im Umfeld von Bünd­nis 90/Die Grü­nen ver­mehrt auf Wikis zurück­ge­grif­fen wur­de. Eigent­lich (schon wie­der …) woll­te ich nur eine kur­ze Notiz dar­über ver­fas­sen, letzt­lich ein­fach auf die­se Mög­lich­kei­ten hin­wei­sen. Dann habe ich mir ein paar die­ser poli­ti­schen Nut­zungs­wei­sen – zwi­schen dem ein­ma­li­gen „Text-Event“ und der Ver­wen­dung als orga­ni­sa­ti­ons­in­ter­ne „Group­ware“ – jedoch näher ange­schaut, und letzt­lich auch ein biß­chen geschaut, was es sonst schon zur poli­ti­schen Nut­zung von Wikis gibt (nicht viel), und aus den Bei­spie­len The­sen dazu abge­lei­tet, was den Erfolg poli­ti­scher Wiki-Nut­zung ausmacht:

Aus die­ser Dar­stel­lung kann – the­sen­haft for­mu­liert – der Schluss gezo­gen wer­den, dass neben der quan­ti­ta­ti­ven Betei­li­gung und der Akti­vi­tät für den Erfolg poli­ti­scher Wikis ins­be­son­de­re die letzt­ge­nann­ten drei Dimen­sio­nen rele­vant sind: eine nicht-anony­me Nut­zer­grup­pe, ein hohes Maß an orga­ni­sa­to­ri­scher Inte­gra­ti­on und vor allem ein hohes Maß an Invol­vement. Ist ein Wiki dage­gen nicht in den poli­ti­schen Pro­zess inte­griert und wird von einer Grup­pe benutzt, die kaum mit den eigent­li­chen Ent­schei­dungs­trä­ge­rIn­nen in der Par­tei iden­tisch ist, kann ver­mut­lich vor­her­ge­sagt wer­den, dass die Ergeb­nis­se der Debat­te im Wiki für die Mei­nungs­bil­dung in der Par­tei nur eine gerin­ge Rele­vanz haben werden.

Wer sich also für neue For­men poli­ti­scher Par­ti­zi­pa­ti­on mit Hil­fe com­pu­ter­ge­stüt­zer Kom­mu­ni­ka­ti­on inter­es­siert, kann sich ja mal das Abs­tract oder den Arti­kel anschauen.

Ich habe noch kei­ne Zeit gehabt, genau­er in die ande­ren Arti­kel der Wiki-Son­der­aus­ga­be der K@G hin­ein­zu­gu­cken. Es gibt zwei inhalt­li­che Schwer­punk­te: zum einen der wis­sen­schaft­li­che Blick auf die Wiki­pe­dia (was auch sonst ;-), zum ande­ren die Nut­zung von Wikis in Orga­ni­sa­tio­nen, in der Päd­ago­gik und an Uni­ver­si­tä­ten. Mehr dazu steht auch im K@G‑Blog und in der Kul­tur­wis­sen­schaft­li­chen Tech­nik­for­schung.

War­um blog­ge ich das? Weil der Arti­kel jetzt end­lich online ist (geschrie­ben habe ich ihn im März), und weil er mir ins­ge­samt – für ein Neben­bei­pro­jekt – ganz gut gelun­gen erscheint und viel­leicht hilf­reich für wei­te­re Par­ti­zi­pa­ti­ons­expe­ri­men­te ist.

Wechsel nicht möglich (Update 6)

Ich habe die Flickr-Dis­kus­si­on zum Anlass genom­men, ein paar Gedan­ken über die Brü­chig­keit sozia­ler Netz­wer­ke und die Kon­se­quen­zen der Ver­wen­dung von sozia­len Netz­wer­ken als Grund­la­ge von Web‑2.0‑Anwendungen zu machen. Wer das nach­le­sen möch­te, kann es bei Tele­po­lis tun. Mein Fazit: eine (mög­li­cher­wei­se dezen­tra­le), nicht-kom­mer­zi­el­le Lösung, die Kon­su­men­tIn­nen aus den Zwän­gen befreit, mög­li­cher­wei­se lebens­lang bei einem Anbie­ter zu blei­ben, und auch nur dort Kon­tak­te knüp­fen zu kön­nen, ist drin­gend not­wen­dig. In der Dis­kus­si­on im Tele­po­lis-Arti­kel­fo­rum gibt es eini­ge, die mei­nen, eMail wäre schon längst so eine Meta­struk­tur (ande­re sehen eh über­haupt kein Pro­blem, weil ech­te Kon­tak­te gibt es im Netz ja nicht …). Die Web‑2.0‑Anwendungen wer­den aber genutzt, weil sie deut­lich kom­for­ta­bler als eMail sind. Was ich mei­ne, wäre ein Tool, dass auch für so „aus­ge­fal­le­ne“ Din­ge wie das gegen­sei­ti­ge Kom­men­tie­ren von Bil­dern genutzt wer­den kann, und eben deut­lich kom­for­ta­bler als eMail ist. Ein paar ande­re Dis­kus­si­ons­bei­trä­ge (z.B. hier, hier oder hier – oder auch hier im Flickr-Forum) fin­de ich dage­gen rich­tig span­nend. Ich bin sicher­lich nicht der ers­te, der sich über die­ses The­ma Gedan­ken macht – aber viel­leicht trägt mein Arti­kel mit dazu bei, dass auch vir­tu­el­le Sozi­al­be­zie­hun­gen irgend­wann nicht mehr vor­wie­gend ein kom­mer­zi­ell genutz­tes Gut sind.

War­um blog­ge ich das? Wer­bung für den Arti­kel, das auch, aber vor allem, um noch­mal die Punk­te fest­zu­hal­ten, die mir an der Dis­kus­si­on wich­tig sind.

Update: Wie ich eben sehe, gibt es in Against Cen­sor­ship inzwi­schen einen Thread zu dem Arti­kel. Außer­dem gab’s in den Tele­po­lis-Kom­men­ta­ren den Hin­weis auf die­sen taz-Arti­kel, der viel­leicht eine Lösung für das ange­spro­che­ne Pro­blem bie­tet (aus der taz von Mon­tag, die ich Mon­tag wohl nur sehr flüch­tig gele­sen habe …).

Update 2: Oli­via Adler macht sich anläss­lich des Arti­kels eini­ge Gedan­ken zum The­ma „Web 2.0 macht abhän­gig“ im Inter­net Pro­fes­sio­nal Web­log.

Update 3: Ich sehe gera­de, dass eine gan­ze Rei­he wei­te­rer Blogs den Arti­kel auf­ge­grif­fen haben. Inten­si­ver befas­sen sich damit u.a. Sprech­bla­se („Kann man die Kom­po­nen­ten Web­an­wen­dung und die Com­mu­ni­ty mit dem Sozia­len Netz­werk über­haupt von­ein­an­der tren­nen?“), Fehl­an­zei­ge („Ein fei­ner Arti­kel – der ers­te, der sich nicht damit zufrie­den gibt, die Tat­sa­chen wie­der­zu­käu­en, son­dern kri­tisch ana­ly­siert, war­um das Gan­ze sol­che Aus­ma­ße ange­nom­men hat.“ – geschmei­chelt­fühl) und das agen­tur­blog („Aus betriebs­wirt­schaft­li­cher Sicht getrie­ben ver­mei­den es alle gro­ßen Ser­vices die­se Daten frei­zu­ge­ben – Ideen und tech­ni­sche Ansätz dafür gibt es aber zuhauf …“). Nur mal so als mög­li­che Debat­ten­fort­set­zung – in die­sem Bei­trag habe ich nicht vor, bis Update 45 hochzuzählen.

Update 4: Auch beim Schock­wel­len­rei­ter fand sich ein Ein­trag zum Arti­kel – und der Hin­weis auf zuvor schon geäu­ßer­te ähn­li­che Gedan­ken, die ich aber noch nicht kann­te. Gespannt bin ich jeden­falls, was aus der Ankün­di­gung Jörg Kan­tels wird, ein Tool zu bas­teln, dass ich Rich­tung einer Ver­net­zung pri­va­ten Foto-Web­spaces geht.

Update 5: Und Spree­blick. Wie ich konn­te ich Spree­blick über­se­hen … Da heißt es: „So rich­tig span­nend wird die sozia­le Netz­ab­hän­gig­keit aber sowie­so erst, wenn unse­re Kin­der nur noch online spie­len und der Clan auf sie zählt. Jeder­zeit.“ Und ein Kom­men­ta­tor ver­weist auf das Fri­end-of-a-Fri­end-Pro­jekt.

Update 6: Und noch ein Hin­weis aus der Spree­blick-Dis­kus­si­on, näm­lich auf Ato­mi­que – ein Pro­jekt, um Pho­to­grup­pen und Dis­kus­sio­nen dazu ohne zen­tra­len Ser­ver zu organisieren.

flickr sperrt Deutsche aus?! (Update 47 und Schluss)

Nicht mit uns! Think flickr, think!

Seit kur­zem gibt es für den Bil­der­dienst flickr ein mehr­spra­chi­ges Inter­face. Das wur­de groß auf der Web­site beju­belt. Weni­ger pro­mi­nent dage­gen eine zwei­te Ände­rung: Nut­ze­rIn­nen aus Sin­ga­pur, Korea, Hong­kong und Deutsch­land – wie auch immer die­se doch etwas selt­sam anmu­ten­de Län­der­samm­lung zusam­men­ge­kom­men ist – dür­fen ab sofort kei­ne Bil­der mehr anschau­en, die als „unsafe“ oder „rest­ric­ted“ ein­ge­stuft wur­den – also z.B. etwas gewag­te­re Akt­fo­tos. War­um, weiss bis­her nie­mand; ein offi­zi­el­les State­ment steht noch aus. Was aber schon gibt, ist eine klei­ne und wach­sen­de recht gro­ße Pro­test­be­we­gung.

War­um blog­ge ich das? Weil mich flick­rs Vor­ge­hen hier gewal­tig ärgert.

Update: Wich­tig viel­leicht noch: Nut­ze­rIn­nen aus meint nicht die Staats­bü­ger­schaft o.ä., son­dern die Tat­sa­che, dass die für flickr ver­wen­de­te Yahoo-ID bei Yahoo Sin­ga­pur, Korea, Hong­kong oder Deutsch­land regis­triert ist.

Update 2: Mei­ne Kopie des Pro­test­bil­des ist inzwi­schen das Bild mit den meis­ten Favo­ri­ti­sie­run­gen in mei­nem Stream – bei eini­gen ande­ren dürf­te das ähn­lich sein. Jeden­falls hat’s eines davon es bis in die Explo­re-Start­sei­te geschafft. Auch in diver­sen Blogs wird inzwi­schen über das Pro­blem berich­tet – hier ein Über­blick. Hier übri­gens der Start­punkt der Pro­test­ak­ti­on. Von flickr noch immer kei­ne Reaktion …

Update 3: Noch immer kei­ne offi­zi­el­le Reak­ti­on, aber dafür tau­chen (neben vie­len inter­es­san­ten Pro­test­bil­dern) neue Bos­haf­tig­kei­ten auf: anschei­nend ist auch die Unter­stüt­zung für Pay­pal der Loka­li­sie­rung zum Opfer gefal­len. Das ist ziem­lich kon­tra­pro­duk­tiv. Soll­te jetzt irgend­wo irgend­wer zufäl­li­ger­wei­se in den nächs­ten Tagen einen net­ten, am Ori­gi­nal-Flickr ori­en­tier­ten Dienst mit einer Import­mög­lich­keit für FlickR-Accounts anbie­ten (tech­nisch wäre das dank FlickR-API wohl mög­lich), gäbe es sicher ein gro­ßes Inter­es­se daran.

P.S.: Wahr­schein­lich hät­te es einem schon ver­däch­tig vor­kom­men müs­sen, dass seit ein paar Wochen das Logo nicht mehr „flickr beta“ bzw. „flickr gam­ma“, son­dern „flickr loves you“ ist. Orwells gro­ßer Bru­der auch.


CC-BY-NC-SA, Paul Trebor

Update 4: Noch ein Über­blick über Blog-Einträge.

Update 5: (14.06.2007, 0:45 Uhr) – vor etwa einer Stun­de gab es dann die ers­te offi­zi­el­le Reak­ti­on – der FlickR-Staff war auf diver­sen Par­tys welt­weit (um die neu­en Spra­chen ein­zu­wei­hen) – und ist erst jetzt in der Lage, zu reagieren. 

Update 6: (11:30 Uhr) – die ers­te ech­te offi­zi­el­le Reak­ti­on ist ein „Non-State­ment“ – aus irgend­ei­nem Grund ist Flickr/Yahoo davon über­zeugt, dass zusam­men mit der deut­schen Sprach­ver­si­on auch har­te Zen­sur­vor­schrif­ten ein­zu­füh­ren sind. War­um, sagen sie immer noch nicht. 

Update 7: Ich habe mal die PR-Abtei­lung der deut­schen Yahoo-Nie­der­las­sung in einer höf­li­chen Mail ange­fragt, was das gan­ze soll. Mal schau­en, ob was zurückkommt.

Update 8: Neben hei­se berich­tet jetzt auch golem.de und das Font­blog.

Update 9: (13:00) – wei­te­re State­ments des Flickr-Staffs (trotz spä­ter Nacht in Kali­for­ni­en); dies­mal klingt es zumin­dest so, als sei­en sie ernst­haft dar­an inter­es­siert, eine Lösung zu fin­den. Ich wür­de ja wirk­lich ger­ne wis­sen, was da eigent­lich pas­siert ist (wäre ein schö­nes Fall­bei­spiel für Latours ANT).

Update 10: Neben Hei­se und Golem berich­ten jetzt auch Com­pu­ter­wo­che, Focus und PC Maga­zin. Wo bleibt Spie­gel Online und der Rest?

Update 11: (15:30 Uhr) – Spie­gel Online berich­tet jetzt auch in einem lan­gen Arti­kel – inklu­si­ve der Spe­ku­la­ti­on, dass der Hin­ter­grund des gan­zen die deut­sche Foren­haf­tung sein könn­te, und der Ver­such, statt teu­rer mensch­li­cher Mode­ra­ti­on lie­ber ein­fach alles weg­zu­fil­tern. Inter­es­sant auch die Tat­sa­che, dass die deut­sche Yahoo-Nie­der­las­sung für einen Kom­men­tar nicht zur Ver­fü­gung stand.

Update 12: (22:30 Uhr) – Es gibt noch immer kei­ne Erklä­rung über das War­um. Dafür inzwi­schen 1250 Dis­kus­si­ons­bei­trä­ge, etwa 6000 regis­trier­te Mit­glie­der in der Against-Cen­sor­ship-Grup­pe und inzwi­schen auch Berich­te in der eng­lisch­spra­chi­gen Pres­se (Boing­Bo­ing, Salon).

Update 13: (15.06.2007, 11:30 Uhr) – Nachts um 2.00 Uhr kam dann zumin­dest mal eine Erläu­te­rung: der Grund für das gan­ze sind die Jugend­schutz­be­stim­mun­gen; „The cen­tral pro­blem is that Ger­ma­ny has much more strin­gent age veri­fi­ca­ti­on laws than its neigh­bor­ing count­ries and spe­ci­fies much hars­her pen­al­ties, inclu­ding jail time, for tho­se with direct respon­si­bi­li­ty“. Viel mehr steht da noch nicht, aber auch: „We’­ve made and admit­ted to a cou­ple of big mista­kes late­ly, and as many of you have com­men­ted, we should have hand­led this issue dif­fer­ent­ly.“ Immer­hin. Aller­dings bringt das State­ment des Flickr-Staffs die toben­den Mas­sen auch nicht wirk­lich zur Ruhe – das Pro­blem Jugend­schutz schei­nen ande­re Web­sites (z.B. mit Post­ident ja irgend­wie auch hin­ge­kriegt zu haben (und wenn das gan­ze nur wegen der neu­en Sprach­ober­flä­che gemacht wur­de, sol­le die – eh schlecht über­setzt und vom Flair her falsch – dann doch eh lie­ber wie­der weg.) Außer­dem bleibt unklar, war­um Flickr erst jetzt damit her­aus­rückt – nach fast zwei Tagen Spe­ku­la­ti­on über mög­li­che Grün­de und hef­ti­gen Ver­schwö­rungs­theo­rien. Außer­dem wird Yahoo vor­ge­wor­fen, über­vor­sich­tig mit dem Jugend­schutz­me­di­en­staats­ver­trag umzu­ge­hen – ande­re Sei­ten sei­en da deut­lich gelas­se­ner: „I think it is not so much the Ger­man laws, but Yahoo’s bra­in­dead inter­pre­ta­ti­on.“. Und letzt­lich durch die Art der Fil­te­rung das Ziel doch nicht zu erreichen. 

Update 14: Inzwi­schen gibt’s Flickr State­ment auch als dpa-Mit­tei­lung. Wirk­lich hilf­reich ist das nicht – und es klingt auch nicht so, als wür­de sich die Situa­ti­on bald ändern.


„@flickr: put­ting things tog­e­ther“, Flickr-User Velo­zi­pe­dist, CC-BY

Update 15: Das Han­dels­blatt schreibt: „Voll in die Hose gegan­gen ist in die­ser Woche die Inter­na­tio­na­li­sie­rung von Flickr, der Foto-Com­mu­ni­ty aus dem Hau­se Yahoo.“ Genau!

Update 16: (21:00 Uhr) – Flickr scheint genug von den Pro­tes­ten zu haben; es gibt Beschwer­den ande­rer Nut­ze­rIn­nen dar­über, dass auf Explo­re Pro­test­pla­ka­te auf­tau­chen, des­we­gen wer­den die­se jetzt zensiert.

Update 17: (23:30 Uhr) – ich habe gera­de einen förm­li­chen Pro­test­brief an den Geschäfts­füh­rer von Yahoo Deutsch­land, Ter­ry von Bibra, geschrie­ben.

Update 18: Noch immer alles offen (und inzwi­schen grau), aber dafür habe ich ’nen schö­nen Blog­ein­trag über die Beson­der­hei­ten von Web2.0‑Diensten gefun­den – dar­über mache ich mir auch gera­de eini­ges an Gedanken.

Update 19: (16.06.2007, 10:30 Uhr) – Inzwi­schen gibt es ein wei­te­res State­ment von Flickr-Grün­der Ste­wart But­ter­field. Kurz­ge­fasst: wir hören wei­ter zu, kön­nen der­zeit aber nichts tun, und unter ande­rem wegen des Wochen­en­des wird es noch eini­ge Zeit dau­ern, bis wir was neu­es zu berich­ten haben. Dazu wird es dann einen neu­en Thread geben. Außer­dem ein impli­zi­ter Hin­weis dar­auf, dass die Ver­mu­tung rich­tig ist, dass Flickr wei­ter­hin ver­sucht, eine bes­se­re Lösung zu fin­den, aber dass das der­zeit nicht dis­ku­tie­ren darf. Und schließ­lich noch die eben­falls zwi­schen den Zei­len zu inter­pre­tie­ren­de Aus­sa­ge (wie­der­um S.B.), dass Nut­ze­rIn­nen aus Öster­reich und der Schweiz sich ja nicht über Yahoo Deutsch­land ein­log­gen müs­sen, son­dern yahoo.com ver­wen­den kön­nen, um die Zen­sur­maß­nah­men zu umgehen.

Inzwi­schen berich­ten auch AP und die US-Medien.

Update 20: (11:45 Uhr) – eine neue Mel­dung bei Hei­se fasst den Stand der Dis­kus­si­on und das State­ment von Yahoo zusammen.

Update 21: Einen schö­nen offe­nen Brief, der gut zusam­men­fasst, war­um es so viel Pro­test gegen das Vor­ge­hen von Flickr gibt, hat Kawa­zu geschrie­ben – ich kann ihm nur zustimmen.

Update 22: (13:20 Uhr) – Dis­kus­si­on dar­über, wie­so auf ein­mal kei­ne Pro­test­bil­der in „Explo­re“, dem Flickr-Schau­fens­ter, mehr zu sehen sind. Ergeb­nis: für 2 bis 3 Tage wur­den die Sicher­heits­maß­nah­men, die sonst ver­hin­dern, dass jemand den Algo­rith­mus aus­nutzt, aus­ge­setzt – das dürf­te dazu bei­getra­gen haben, dass der Pro­test auf Flickr sehr sicht­bar war. Inter­es­sant ist nun natür­lich die Fra­ge, was für ein Inter­es­se der Flickr-Staff dar­an hat­te, den Pro­test hier sicht­bar wer­den zu lassen.

Update 23: Ein Arti­kel im Wired-Blog Epi­cen­ter.

Update 24: (17.06.2007, 0:30 Uhr) – Das Flickr-Deba­kel ist auch HAL in sei­ner Wochen­schau einen Bei­trag wert. Ich zitiere:

*** Wie die Stra­te­gie funk­tio­niert, wenn eine „moral panic“ aus­ge­löst wer­den soll, kann man auch abseits des lei­di­gen The­mas Ter­ro­ris­mus sehen, beim noch lei­di­ge­ren The­ma Kin­der­por­no­gra­fie. Es muss­te als Begrün­dung dafür her­hal­ten, dass der Start des deut­schen Flickr gründ­lich miss­lin­gen konn­te. Natür­lich wird in keins­ter Wei­se Zen­sur aus­ge­übt, son­dern nur nach Recht und Gesetz gesperrt. Ubi bene, ibi patria, oder wie das auf Chi­ne­sisch heißt. Ganz furcht­bar getrof­fen hat es so man­che Blog­ger mit mar­kan­ten Inhal­ten, bei denen Wer­bung nicht von Her­zen kommt.

Und ein wei­te­rer Medi­en­link: ZDF heu­te online.

Update 25: (23:00 Uhr) – im Dis­kus­si­ons­fo­rum zwar inzwi­schen deut­lich über 3000 Ein­trä­ge, in der Pro­test­grup­pe deut­lich über 10.000 Mit­glie­der, aber inhalt­lich nichts neu­es (doch – der ers­te „Pro Zensur“-Demonstrant/Troll warnt davi­or, dass Kin­der Fotos sich paa­ren­der Löwen sehen könn­ten; außer­dem die Fra­ge nach dem Flickr-Orga­ni­gramm, die nie­mand so rich­tig bean­wor­ten kann, vor allem auch nicht nach den genau­en Zusam­men­hän­gen zwi­schen Yahoo, Yahoo Deutsch­land und Flickr), aber wohl hef­ti­ge Dis­zi­pli­nar­maß­nah­men gegen ein­zel­ne Flickr-Nut­zer (Update dazu). Und ein paar har­te Fak­ten über die Mit­glie­der­zah­len von Yahoo, von Flickr, den Umsatz usw.

Update 26: (18.06.2007, 0:30 Uhr) – es gibt Gerüch­te dar­über, dass Flickr die Pro­test­grup­pe Against Cen­sor­ship zuma­chen will oder als „unsi­cher“ ein­ge­stuft hat. Bis­her ist unklar, aus wel­chem Hin­ter­grund her­aus eini­ge Accounts nicht auf die­se Grup­pe zugrei­fen können.

Update 27: Aktu­el­ler Stand der Din­ge: der Inhalt der Grup­pe „Against Cen­sor­ship“ ist der­zeit für Nicht-Grup­pen­mit­glie­der nicht zugäng­lich. Hin­ter­grün­de wei­ter­hin unklar. (Update: inzwi­schen ist die Grup­pe wie­der zugäng­lich; wie es dazu kam, ist wei­ter­hin mysteriös).

Update 28: Wie ich gera­de sehe, hat Flickr auf eine zu Beginn der gan­zen Sache ein­ge­reich­te Beschwer­de inzwi­schen geant­wor­tet. Ich zitie­re (Her­vor­he­bung von mir):

Hel­lo,

Thank you for your email. We kind­ly ask that you read our offi­ci­al respon­se in the forum:

www.flickr.com/help/forum/42597/page16/#reply230304

Again, thanks for wri­ting. We hope that you will con­ti­nue to be pati­ent with us as we work towards the best solu­ti­on for everyone.

Kind regards,

Michel­le

Update 29: (14:30 Uhr) – Die Dis­kus­si­on dreht sich im Kreis, noch kein neu­es Staff-State­ment, aber ein Kom­men­tar im Guar­di­an.

Update 30: (16:45 Uhr) – Obwohl jetzt auch in Kali­for­ni­en wie­der Arbeits­wo­che herrscht, noch immer nichts neu­es vom Flickr-Staff. Dafür ein Hin­weis dar­auf, dass auch die heu­ti­ge FAZ eine kur­ze Notiz zu Flicks Deutsch­land-Deba­kel ent­hal­ten hat.

Update 31: The Regis­ter hat einen kur­zen Arti­kel (inzwi­schen auch bei Red­dit recht weit vorne).

Update 32: (19.06.2007, 11:30 Uhr) – Nach lau­ter wer­den­den Beschwer­den dar­über, dass von Sei­ten Flick­rs aus nichts zu hören ist, hat sich Ste­wart But­ter­field erneut zu Wort gemel­det. Haupt­aus­sa­ge: noch gibt es kei­ne Lösung, aber es wird wei­ter dar­an gear­bei­tet; inner­halb von etwa 24 Stun­den ist hof­fent­lich etwas gefun­den, was zumin­dest bes­ser ist als der Sta­tus Quo. Ste­wart ent­schul­digt sich für das Schwei­gen, begrün­det wird es damit, dass nicht vor­schnell Din­ge ver­kün­det wer­den sol­len, die dann doch nicht gehen (und mit der lau­fen­den trans­at­lan­ti­schen Kom­mu­ni­ka­ti­on). Er räumt ein, dass eini­ges hät­te bes­ser lau­fen kön­nen, sagt aber auch: „but for tho­se of you who do have some trust in us, let me say that it is not as simp­le as it looks from the out­side.“ Ich jeden­falls bin froh, ein Lebens­zei­chen von Flickr zu sehen und gespannt, was dann mor­gen als Lösung vor­ge­stellt wird.

Update 33: Yahoo-CEO abge­setzt – hat wohl nicht direkt was mit Flickr zu tun, aber immer­hin wird das Flickr-Deba­kel in dem Arti­kel als Bei­spiel für die man­gel­haf­te Kom­mu­ni­ka­ti­on von Yahoo mit Pres­se und Öffent­lich­keit genannt. Viel­leicht war’s ja auch der Trop­fen, der das Fass zum über­lau­fen brachte.

Update 34: Der Spie­gel online hat einen zwei­ten, umfang­rei­chen Arti­keln dazu, was bei Flickr alles falsch gelau­fen ist.

Update 35: (16.30 Uhr) – Ein­zel­ne Nut­ze­rIn­nen berich­ten dar­über, dass auch mit deut­schen Accounts (aber nicht mit allen) Saf­eSe­arch wie­der aus­ge­schal­tet wer­den kann.

Update 36: (20.06.2007, 11:00 Uhr) – Die ange­kün­dig­te Lösung ver­schiebt sich noch um etwa 6 Stun­den, d.h. heu­te nach­mit­tag soll­te es soweit sein. Außer­dem möch­te ich noch auf einen Arti­kel von mir hin­wei­sen, der heu­te in der Tele­po­lis erschie­nen ist und sich mit dem The­ma „Wech­sel nicht mög­lich – Der Fall Flickr: Sozia­le Netz­wer­ke als Ware“ aus­ein­an­der­setzt (Update: sie­he hier für ein paar rah­men­de Worte).

Update 37: Nichts neu­es, aber eine schö­ne sze­ni­sche Dar­stel­lung des mög­li­chen Ver­hält­nis­ses zwi­schen Yahoo und Flickr, gefun­den in der gro­ßen Dis­kus­si­on (Ric­car­do Mori):

Yahoo: Do this and that, and thou shalt not dis­c­lo­se (that is, shut up), OK?
flickr staff: But it’s not…
Yahoo: (Opens the suit­ca­se, takes out con­tract) You signed here, remember?
flickr staff: Yes, but…
Yahoo: (A faint smirk) You did­n’t read the small print, did you?
flickr staff: – – –
Yahoo: Sor­ry, you can’t talk about this. But I’m sure you can be fri­end­ly, you can do that.
flickr staff: (Weak­ly) You don’t have the fain­test idea of the out­cry this is going to create…
Yahoo: We’ll see. Now, the meeting’s off, we have busi­ness to do and a CEO to sack… erm… repo­si­ti­on. See ya.
flick staff: (Gulps)

Update 38: (15:00 Uhr) – Noch immer nichts aus der Flickr-Lei­tung, aber eine neue Nach­richt im Hei­se-Ticker: ein Ver­tre­ter von jugendschutz.de erklärt, dass die von Yahoo/Flickr durch­ge­führ­ten Maß­nah­men weit über das recht­lich erfor­der­li­che hin­aus­ge­hen, und dass es sei­ner Kennt­nis nach auch kei­ne Auf­for­de­rung an Yahoo gab, einen der­ar­ti­gen Fil­ter einzuführen.

Update 39: (20:0022:00 Uhr) – Das lan­ge erwar­te­te State­ment ist noch immer nicht erschie­nen, und liegt inzwi­schen dreifünf Stun­den hin­ter der ange­kün­dig­ten Zeit dafür. Die Stim­mung schwankt zwi­schen „War­ten auf’s Christ­kind“ und „War­ten auf Godot“.

Update 40: (21.06.2007, 0:15 Uhr) – Eini­ge zuneh­mend müde & albern wer­den­de Deut­sche dis­ku­tie­ren tap­fer wei­ter, aber die gro­ße Lösung ist noch immer nicht da (ver­mut­lich weil sie auf Dis­kus­si­ons­ein­trag Nr. 5000 fal­len soll) – ich gehe jetzt jeden­falls ins Bett, bevor das hier twit­ter-arti­ge Aus­ma­ße annimmt.

Update 41: (11:45 Uhr) – Die Lösung kam dann gegen 3 Uhr nachts – und ent­täuscht inso­fern, als sie ein­fach nur dar­in besteht, dass jetzt zumin­dest die Kate­go­rie der als „mode­ra­te“ ein­ge­stuf­ten Bil­der auch Nut­ze­rIn­nen von Yahoo.de wie­der zugäng­lich ist. Für die Bil­der der Kate­go­rie „rest­ric­ted“ wird wei­ter­hin nach einer Lösung gesucht (d.h. einer den deut­schen Jugend­schutz­be­stim­mun­gen ent­spre­chen­den Alters­ve­ri­fi­ka­ti­on für die Kate­go­rie „rest­ric­ted“). War­um das drei Tage dau­er­te, bleibt eben­so unklar wie die äußerst strik­te Inter­pre­ta­ti­on des Jugend­me­di­en-Staats­ver­trag (sie­he Hei­se-Mel­dung oben). Ich habe die über 500 Reak­tio­nen dar­auf noch nicht durch­ge­se­hen, kam mir aber kaum vor­stel­len, dass das Ergeb­nis vie­le zufrie­den­stellt. Vor allem bleibt offen, wie­so Yahoo den Jugend­schutz plötz­lich so ernst nimmt.

Update 42: Inter­es­sant am neu­en Thread sind die vie­len Ein­las­sun­gen des Staffs – teil­wei­se (Hea­ther) in Rich­tung „benehmt euch bloß, sonst wer­fen wir euch raus“, teil­wei­se (z.B. Eric, noch­mal Eric, und noch­mal – und vie­le ande­re Staff-Mit­glie­der, die ihm zustim­men) eher in Rich­tung „bit­te habt Ver­ständ­nis für uns, wir ver­su­chen, etwas zu tun, aber es ist halt nicht so ein­fach“ und, jetzt mal im Wortlaut: 

„If we could say more than we have, we would. It might cau­se you to lose faith in us that we can’t talk. Sad­ly, that does not chan­ge the fact. […] We did not hand­le this well at all. But we’­re just people.“

Was ist das los? Geht’s wirk­lich um Non-Dis­clo­sure-Agree­ments mit Yahoo? Lei­der wei­gern sich die Flickr-Leu­te, die recht­li­che Sei­te des gan­zen zu diskutieren.

Spie­gel Online berich­tet auch bereits.

Unklar bleibt wei­ter­hin, war­um es kei­ne offi­zi­el­le Ent­schul­di­gung gibt, und wie­so die Modi­fi­ka­ti­on des Fil­ters eine Woche gedau­ert hat. Jeden­falls sind die Grup­pen­dy­na­mi­ken in der Dis­kus­si­on span­nend zu beob­ach­ten – ins­be­son­de­re die Staff-Pos­tings, die sehr viel häu­fi­ger sind als im letz­ten Thread. Kei­ne Ahnung, ob das ein Wech­sel der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­po­li­tik ist, oder ob da ein­fach alle nur noch genervt sind. Benj erklärt es damit, dass die Stim­mung im letz­ten Thread so feind­se­lig war, dass nie­mand Lust hat­te, sich zu äußern. Wun­dert mich etwas – eini­ge Dis­kus­sio­nen in Against­Cen­sor­ship habe ich so emp­fun­den, die Stim­mung in der gro­ßen Dis­kus­si­on aber eher nicht (ande­ren geht es ähn­lich).

Update 43: (12:30 Uhr) – Ste­wart But­ter­field äußert sich zu den recht­li­chen Hin­ter­grün­den, ver­weist ziem­lich expli­zit auf inter­ne Kon­tro­ver­sen und begrün­det, war­um er so vor­ge­gan­gen ist, wie er es getan hat. Außer­dem gibt’s end­lich mal eine Entschuldigung.

Update 44: (22.06.2007, 14.00 Uhr) Bzw.: kein Update, nur der Hin­weis, dass das ver­spro­che­ne zwei­te State­ment von Ste­wart But­ter­field zur Beant­wor­tung offe­ner Fra­gen noch immer nicht vorliegt.

Update 45: (23.06.2007, 17.00 Uhr) Das ver­spro­che­ne State­ment ist inzwi­schen da und han­delt vor­nehm­lich die Fra­ge ab, ob Flickr eine Com­mu­ni­ty dar­stellt (nein, son­dern einen Rah­men, in dem es vie­le Grup­pen gibt) und ob eine stär­ke­re Betei­li­gung der Nut­ze­rIn­nen erwünscht ist (nein, weil die Mathe­ma­tik nicht mit­spielt). Als Reak­ti­on dar­auf gibt es vie­le lan­ge Bei­trä­ge, die ich jetzt nicht alle ver­lin­ke, und die von Zustim­mung über Ableh­nung („es zäh­len nur noch die Zah­len, oder?“) bis hin zu Vor­schlä­gen rei­chen, wie eine sehr gro­ße, glo­ba­le Web-Com­mu­ni­ty trotz­dem par­ti­zi­pa­tiv gestalt­bar ist.

Update 46: (27.06.2007, 10:00 Uhr) Heu­te gab es noch­mal eini­ge Reak­tio­nen von Flickr auf ein paar Tage zuvor gestell­te Fra­gen, ansons­ten pas­siert gera­de wenig (na gut, die sel­ben Dis­kus­sio­nen haben sich ein paar Mal im Kreis gedreht) – wer gehen woll­te, ist gegan­gen, wer pro­tes­tie­ren woll­te, hat pro­tes­tiert, wer wei­ter bei Flickr blei­ben will, war­tet (mit eher schlech­tem Gefühl dabei) ab.

Update 47 und Schluss: (29.06.2007, 22:00 Uhr) Die gro­ße Dis­kus­si­on, Teil II tröp­felt so lang­sam aus, offi­zi­el­len Sta­tus hat sie auch nicht mehr. Ein paar Auf­rech­te dis­ku­tie­ren seit Tagen hin und her, wie genau die deut­schen Geset­ze zu inter­pre­tie­ren sind und war­um alles nicht so ein­fach ist. Ich mache die­se Update-Orgie jetzt ein­fach mal zu – wenn’s was neu­es geben soll­te, wer­de ich einen neu­en Bei­trag dazu schrei­ben und ein Track­back hier­hin ein­rich­ten. Bis dahin allen eif­ri­gen Lese­rIn­nen (weit mehr als bei jedem ande­ren Blog­ein­trag bis­her) viel Ver­gnü­gen bei Flickr oder anderswo.

Weil ich mein Ping­back immer noch nicht repa­riert habe, hier manu­ell: Alex Degen­hardt, Sebas­ti­an Nohn, Kos­mar, All­tags­ka­kap­ho­nie und eine Krä­he. Neu dabei: zanzig.com und franz­too.Außer­dem Bureau­Blu­men­berg, Dream­CAT­cher sowie Font­blog und u1amo01 (die es irgend­wie geschafft haben, einen Track­back zu set­zen). Und noch ein paar: Punc­ti­lio, /bin/basti, frank hunck, Wis­sen belas­tet und macvillage.de. Noch neu­er: Würz­blog und Link­dump.

Meinungen gefragt: Blogs und Datenschutz

Hmmm. Ich habe ja die­se net­te „Sem­mel­statz“-Erwei­te­rung zu Word­Press instal­liert, die einem zeigt, wel­che Arti­kel wie oft gele­sen wer­den. Die zeigt aber nicht nur das an, son­dern spei­chert eine gan­ze Men­ge Daten (näm­lich sämt­li­che IPs sämt­li­cher Blog-Zugrif­fe). Das ist ganz inter­es­sant – zum Bei­spiel hat heu­te jemand mit einer dem Deut­schen Bun­des­tag zuge­ord­ne­ten IP, der/die auf http://www.gruenesfreiburg.de einen Kom­men­tar von mir gele­sen hat­te und dann dort dem Link zu mei­nem 1. Mai-Arti­kel gefolgt war, sys­te­ma­tisch nach den Namen diver­sen jün­ge­rer grü­ner MdBs gesucht (und auch ein paar Ein­trä­ge gefunden). 

Das als aus­führ­li­che Schil­de­rung des­sen, was „Sem­mel­statz“ selbst ohne Zusatz­tools sicht­bar macht (im Prin­zip ist sowas in der Sta­tis­tik jeder Web­site nach­les­bar, muss aber erst­mal auf­be­rei­tet wer­den, um genau den hier dar­ge­stell­ten Zusam­men­hang nach­voll­zie­hen zu können). 

Was ich jetzt ger­ne wis­sen wür­de: Ist es legi­tim, die­se Daten zu spei­chern und neu­gie­ri­ge Bli­cke drauf zu wer­fen? Brau­che ich einen Daten­schutz­hin­weis? Oder müss­te ich aus ethi­schen Grün­den eigent­lich „Sem­mel­statz“ deak­ti­vie­ren? Und wie hal­ten ande­re Blog-Betrei­be­rIn­nen es damit? 

War­um blog­ge ich das? Poli­ti­sche Neugierde.