Vielleicht müssen wir in Zukunft einfach zwischen „Technologie“ (und Ableitungen wie „technologieoffen“) einerseits und „Technomagie“ (entsprechend dann: „technomagieoffen“) andererseits unterscheiden. In letztere Kategorie fallen alle Wundertechnologien, die ganz kurz vor Vollendung stehen, aber bisher keine Wirkung entfalten können – Kernfusion, E‑Fuels, fliegende Autos, die wasserstoffbetriebene Heizung oder auch die wirklich denkende KI. Also, keine Wirkung bis auf die, das Lösen von Problemen auf übermorgen zu verschieben und im Hier und Jetzt nichts tun zu müssen.
Beispielsätze:
„Auf ihrem Parteitag beschloss die FDP, sich weiterhin für Technomagieoffenheit einzusetzen.“
„Windräder, Solarzellen und Wärmepumpen sind Zukunftstechnologien, während E‑Fuels noch im Bereich der Technomagie liegen.“
Und möglicherweise – das schmerzt mich als SF-Fan – ist eine Erklärung dafür, warum eine Partei so unverhohlen auf magisches Denken setzt, darin zu finden, dass zwischen Science Fiction und Scientific Literacy zu wenig unterschieden wird. Nicht alles, was in Romanen und Filmen plausibel und hübsch erscheint, wird irgendwann Wirklichkeit werden. Auch, wenn „SF“ auf der Genre-Schublade steht. Und nur, weil Clarke irgendwann mal schrieb, „any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic“, gilt der Umkehrschluss halt trotzdem nicht. Nur, weil etwas magisch funktionieren soll, gibt es noch längst nicht die passende fortgeschrittene Technologie dafür.