Eine Meldung aus dem Tagesspiegel, der durchaus schon ein Hauch von Sommerloch anhaftet, informiert darüber, dass die Berliner CDU sich für rauchfreie Bus- und Straßenbahnhaltestellen einsetzt. Ich finde das erstaunlicherweise sinnvoll. Erstaunlicherweise, weil ich mich noch gut dran erinnern kann, dass ich – immer schon Nichtraucher – einer von ganz wenigen in unserem grünen Kreisverband war, die das Rauchverbot in Kneipen und Gaststätten vor einigen Jahren eher skeptisch beäugt haben. Wegen Freiheit, und so.
In den paar Jahren hat sich einiges getan: Züge, Bahnhöfe (weitgehend) und der Innenbereich von Gaststätten ist rauchfrei. Die Normalität hat sich verändert. Umso mehr fällt der Zigarettenqualm in Außenbereichen oder eben an Bus- und Straßenbahnhaltestellen unangenehm auf. Egal, ob mit Kindern oder ohne – rauchfreie öffentliche Räume habe ich als echte Verbesserung der Lebensqualität schätzen gelernt. Und aus der Perspektive heraus spricht viel dafür, das auch auf Wartebereiche auszudehnen. Zum Zeitüberbrücken gibt es ja Smartphones.
Und die Freiheit? Finde ich an diesem Punkt inzwischen gar nicht mehr so einfach.
P.S.: Die durchaus intensive Debatte dieses Beitrags bei Twitter und Facebook führt letztlich zu der Frage, ob Passivrauchen im öffentlichen Raum unter freiem Himmel eine hinzunehmende, nur subjektiv störende, oder eine beeinträchtigende, also tatsächlich schädliche, Belästigung ist. Womit die Debatte in den Raum von ExpertInnen und Gegen-ExpertInnen verschoben wird. Es sei denn, wissenschaftliche Evidenz wird nicht als einziges Kriterium für die Legitimität gesellschaftlich ausgehandelter Freiheitseinschränkungen/Freiheitsgewinne gesehen.